da sind sie wieder die 8 Monate

Hallo Ihr Lieben

ich habe schon länger nichts mehr von mir hören lassen. Ich wollte erst die mündlichen Prüfungen abwarten. Denn wie ihr ja wisst, musste ich meine Reise wieder von vorne beginnen. Und davon möchte ich euch heute erzählen.

Es es genau ein Jahr her, als ich voller Panik meinen damaligen Dozenten angeschrieben habe und ihn gefragt habe wie ich mich weiter vorbereiten soll. Theorie lernen, Klausuren schreiben, beides…. ?

Jetzt ein Jahr später weis ich das ich besser auf ihn gehört hätte. Er meinte damals ich soll bis Ende Februar Übungsaufgaben machen, meine Theorie festigen und ab Februar dann mit den Klausuren anfangen. Tja hört sich alles super geordnet an. Ich als anerkannte Chaosqueen habe stattdessen weiter Kurse gebucht viel gelernt aber nie das richtige. Alles angefangen und nie richtig nachgearbeitet und schlussendlich meine Panik noch weiter geschürt da ich mit den Unmengen an Materialien, Kurse, Aufgaben nicht mehr zurecht gekommen bin und ständig meinen Plan geändert habe.

Was ist diesmal anders? die Noten leider nicht. Aber alles andere schon.

Ich bereite mich über die Klausuren von WLW vor und jaaaa nur WLW. Ich konzentriere mich auf die wöchentliche Klausur, reiche diese auch ein und arbeite auch diesmal die Prüfungen nach. Ausserdem werden die Klausuren immer Dienstag und Mittwoch nochmal mit einem Dozenten besprochen. Ich gehe anders an die Klausuren ran, ohne Angst und ohne Druck. Wenn ich mal nicht auf die Lösung komme, lese ich in Büchern nach ( deswegen habe ich die auch mal gekauft). Ich schaue nicht mehr so auf die Note sondern freue mich wenn ich meine Punktezahl erhöhe.

Wenn ich an das letzte Jahr zurück denke und mein Wissen von damals mit dem jetzigen vergleiche muss ich mir eingestehen. So kann man keine Prüfung bestehen. Ich hatte zwar ein wunderschönes bunt angemaltes Gesetz alles schön unterstrichen aber die Paragraphen nie richtig gelesen da ich mich viel zu viel auf das unterstrichene konzentriert habe. Jetzt ist mein Gesetz ohne Unterstreichung und ohne Farbe. Kann ich nur jedem empfehlen.

Diesmal läuft es anders und weniger ist mehr.

Wie läuft bei Euch die Vorbereitung? An die, die auch wiederholen, an was lag es? Was macht ihr diesmal anders?

Grüße

Nicole

An alle die bereits die mündliche Prüfung bestanden haben. Herzlichen Glückwunsch.

17 Gedanken zu „da sind sie wieder die 8 Monate

  1. ich hab im erstversuch bestanden und ich sag dir meine lernmethode, die ist ein wenig anders: ich hab von klausuren ( ich hab mir alle die nwb klausuren aus steuer+studium von den letzten 3 jahren ausgedruckt ) nur die lösung abgeschrieben (in schön und ein wenig zusammengefasst) und so von der lösung alles gelernt. ich brauch mir
    die aufgabe nicht durchlesen, die aufgabe war mir schon klar wenn ich die lösung abgeschrieben habe (klar manchmal schaut man in die aufgabenstellung um daten&zahlen zu finden). natürlich hab ich die lösung auch verstehen wollen, was nicht immer ganz gelang, das lag aber nicht daran das man sich die aufgabe nicht durchliest sondern weil das verständnis manchmal (besonders am anfang) einfach fehlt, aber iwann ist auch dieses da, weil natürlich der lösungsweg in den klausuren auch aufgeschrieben wird. daneben markiert man sich auch das gesetz usw. und allgemein macht man sich beim abschreiben gedanken und macht erst weiter, wenn man die lösung verstanden hat.

    der vorteil dieser lernmethode: während andere 6 std versuchen eine prüfung zu lösen und diese dann 6 std nacharbeiten, konnte ich in 6-8 std drei prüfungen durcharbeiten und hab mir so schon ein wissen erarbeitet. bei den nwb klausuren steht ja auch der lösungsweg, das ist dann quasi wie theorie. erst 2 monate vor der
    prüfung im oktober habe ich an zwei prüfungskursen teilgenommen, insgesamt 5 wochen (endriss und knoll), da hab ich zum erstenmal nach 1,5 jahren lösungen abschreiben mich 6 std hingesetzt und eine prüfung ohne lösung gelöst.

    hat aber alles wunderbar geklappt, hatte in der schriftlichen eine 3,66.

    ich würde es jederzeit wieder so machen, lösung aufschlagen und in schön abschreiben, wichtige stellen markieren und verstehen und dann bei bedarf wieder nachlesen, wie ne art zusammenfassung. ich bin der meinung, wer neben dem lernen vollzeit arbeitet braucht viel klausureninputt.

  2. Wieso sollte seine Methode absoluter Blödsinn sein? Jeder lernt anders. Ich habe zum Beispiel auch nur 3 Übungsklausuren geschrieben und mir ansonsten nur Lösungen durchgelesen. Ich habe damit bestanden.

    Ist der Weg für jeden der richtige? Klares nein!
    Kann es für manche der richtige Weg sein? Sicher!

  3. für mich wäre die Methode ohne die Klausur selber zu schreiben eher nichts . Aber zur Nacharbeit die Klausur abgeschreiben, warum nicht. Ich denke das einem die Lösungen dann besser im Kopf bleiben.

  4. Hallo zusammen,

    ich darf dieses Jahr leider auch wiederholen und suche noch ein wenig nach der richtigen Taktik. Gescheitert ist es wohl an zu wenigen eingereichten und nachgearbeiteten Klausuren, würde ich zumindest im Nachhinein so sehen… deswegen suche ich gerade auch nach einem guten Klausurenkurs vor Ort. Nicht mehr online. Am liebsten würde ich 3 bis 4 Wochen im August irgendwo vor Ort, gerne weiter weg von zu Hause, jeden Tag Klausuren schreiben und nacharbeiten.

    Den September will ich dann zum Nacharbeiten und vielleicht auch ein paar neue Klausuren schreiben nutzen.

    Bis Ende Juli will ich jeden Freitag eine Klausur schreiben und am Wochenende nacharbeiten.

    Hoffentlich klappt es auf diesem Wege. Wenn jemand von euch einen Klausurenkurs für den Monat August empfehlen kann, bin ich sehr dankbar für jede Idee.

    LG und allen ein ruhiges WE in diesen stürmischen Tagen
    Nici

  5. Hi Nici,
    Ich hab die mündliche noch vor mir, bin noch nicht durch.
    Ich hatte knoll online und haas. Fand die Klausuren von knoll etwas fern ab, irgendwie zu speziell. Haas war zumindest Fernlehrgang nicht das reale Klausurenlevel.

    WLW hatte ich von einer Bekannten bekommen, gefiel mir viel besser. Breiter aufgestellt, greifbarer. Vielleicht muss man nicht immer noch eins drauf setzten, wie knoll es so gerne tut. Vielleicht muss man einfach die Grundlagen können. Ust wiederum und Erbschaftssteuer fand ich bei knoll allerdings sehr gut.

    Wer auch gut sein soll, ist Neufang. Die haben ein Youtube Kanal und erklären wöchentlich aktuelle Steuerthemen. Der Herr Schäfer macht das glaube ich. Ganz toll erklärt das Video zum 1a KSTG. Total empfehlenswert. Ich weiß nicht, ob dieser Herr bei neufang die Kurse macht, aber falls ja, muss man quasi bestehen.

    Würde ich nochmal ran müssen, ich würde für die Klausuren richtig Stuttgart fahren. Quasi ans andere Ende aus meiner Perspektive.

    Ich wünsche ganz viel Erfolg. Klausuren, Klausuren, Klausuren…. das ist genau der richtige Plan.

    LG
    Kathrin

  6. Hallo Nici,
    Ich kann den 3 wöchigen Intensiv- Klausurenlehrgang von Endriss sehr empfehlen.
    Der Kurs findet an den meisten Standorten im August statt.
    Frühs schreibt man die 6 stündige Klausur. Am Nachmittag ist dann von ca. 15:00 Uhr bis 18:30 Uhr die Klausurenbesprechung. Der Kurs ist sehr zu empfehlen. Durch die direkte Besprechung am Nachmittag hat man einen guten Lerneffekt.
    Ich habe dann im September nur noch diese Klausuren nachgearbeitet und keine neuen Klausuren mehr geschrieben und bestanden 🙂
    LG
    Anna

  7. Hallo zusammen,

    im Nachhinein betrachtet war meine persönliche Situation nicht perfekt und darunter litt dann auch meine Konzentration. Ich habe leider auch zu wenige Klausuren eingereicht und nachgearbeitet bzw. die Nacharbeit war nicht immer zielführend.

    Im zweiten Versuch verfolge ich folgenden Fahrplan:
    Ich habe mit dem Klausurenvorbereitungskurs II von KNOLL begonnen, reiche wöchentlich Kurzklausuren ein und arbeite Sie mit den Lösungen sowie den Videos nach. Ich bin jetzt schon effektiver in der Nacharbeit als im Juli/August 2021.

    Diese Woche beginnt der Klausurenkurs digital von KNOLL, hier werde ich es gleich halten wie mit den Kurzklausuren, allerdings gibt es noch Lernmaterial zu den Klausuren. Die Lehrbriefe arbeite ich dann unter der Woche durch und erarbeite mir vor der Klausur etwas Stoff, die ich an den Wochenenden schreibe.

    Eine zweite längere Freistellung ab Mitte Juni ist ebenfalls geplant.
    Klausuren-Intensivkurs bei der Steuerberaterkammer in Stuttgart im Juli/August. Im September dann eine Woche WLW und eine Woche Neufang Klausurenkurs sowie einzelne Kompakttage (vor allem Umwandlungssteuerrecht) bei der Steuerberaterkammer in Stuttgart.

    Hoffentlich reicht es dann im Oktober.

    Viele Grüße,

    Adline

  8. Nicole der Plan klingt gut, das klappt.

    Ich hatte 2020/2021 auch „nur“ mit WLW im Erstversuch mit guter Note bestanden. Ich hatte alle Fernklausurenkurse. Ich hatte nicht bereits Februar angefangen und gleich garnicht wöchentlich eingereicht, aber dafür ab Juni in Vollzeit nur noch Klausuren gemacht. Das mit wöchentlich ist ganz gut.

    Genauso habe ich bei den Klausuren keinen Stress geschoben. Ich habe in der Regel am Anfang um die 9 Stunden gebraucht und habe auch abgebrochen sobald ich ein Thema nicht konnte und erstmal in den Lehrbriefen nachgelesen und ein Muster erstellt, wie derartige Aufgaben abzuprüfen sind (z.B Prüfschema KSt Organschaft). Anschließend die Aufgabe weiter gelöst. Ich habe mir immer nach 6 Stunden reiner Schreibzeit eine Markierung gemacht, damit ich die Note ausrechnen konnte, die sich dann ergeben hätte (hab ich tatsächlich kaum gemacht). So lernt man einfach was bei der Klausur.

    Ich glaube nicht, dass ich jemals ne Klausur in sechs Stunden geschafft habe.

    Zur Nacharbeit kann ich die Kurzlösung von WLW empfehlen, da man hier alle wesentlichen Mindest_Angaben lernt. Die Langlösung habe ich nie verwendet. Die Videoaufzeichnungen habe ich auch meist geschaut, die haben in AO viel für die Basispunkte gebracht. Aber hier habe ich im Zweifel mehr mit der Kurzlösung gearbeitet

  9. Moin Leute,

    Hier ist der TaxKnecht

    Habe auch 2020/21 mit guter Vornote bestanden. Habe WLW kalusuren geballert. Kann ich nur empfehlen.

    Knoll soll auch noch gut sein.

    Jetzt sauf ich mir ein rein. Malle ist nur einmal in Jahr.

  10. Hallo Mitstreiter,

    ich hab 20/21 geschrieben und bin kläglich untergegangen. Hatte mich darauf verlassen, dass ein Samstagskurs nebst der dort zu schreibenden 9 Klausuren ausreichen würde. Weit gefehlt. Im Examen dann stand ich vor großen Wissenslücken.

    für 21/22 hab ich dann entgegen aller Ratschläge aus meinem Umfeld bei Endriss den 3 monatigen Vollzeit-Intensivkurs über den Sommer gebucht.und im September noch den 3-Wochen Klausurenkurs. Leider wurden zum einen nur 6 von 21 Klausuren korrigiert und dann kamen die Korrekturen aus dem Kurs immer sehr spät. Zwar wurden die Klausuren nachmittags besprochen, jedoch kann natürlich ein Dozent nicht auf die Fragen von 50 Teilnehmern eingehen und bespricht auch nur Teile der Klausur. Auch das war nicht mein Weg und ich habe das Examen zum zweiten Mal bei versiebt.

    Nun steht der dritte Versuch an. Durch zwei Jahre Vorbereitungskurse bin ich fachlich ganz gut im Saft und hab nun den Knoll Klausurenkurs digital gebucht. Jeden Sonntag wird die Klausur geschrieben und eingeschickt, dann folgt Donnerstags die Besprechung im Livestream und am Freitag arbeite ich die Klausur nach. Sonntags dann die neue Klausur und nach Rücksendung meiner korrigierten Lösung dann eine weitere Beschäftigung mit den Inhalten. So habe ich jede Klausur vier Mal in der Hand.

    Ab Ende August dann eine Woche Urlaub und im Anschluss noch zwei mal eine Woche Präsenzklausurenkurs. Ich weiss noch nicht bei welchem Anbieter.

    So sieht meine Planung für den 3. Versuch aus… und ich hoffe, dass ich dann kurz nach meinem 50. Geburtstag einen positiven Bescheid der Kammer über den schriftlichen Teil in den Händen halte.

    Ich wünsch Euch und mir viel Durchhaltevermögen und Erfolg.

    LG
    der alte Sack

  11. Liebe Nicole,

    es ist schön, dass du einen Plan gefasst hast und jetzt nochmal angreifst. Mit WLW habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist gut, wenn du deine Linie durchziehst und dich jetzt auf einen Anbieter konzentrierst und dort auch konsequent Klausuren nacharbeitest.

    Ob das ausreicht, kann ich dir nicht sagen. Ich würde dir schon raten, im Sommer noch den einen oder anderen Klausurenkurs zu buchen. Welcher Anbieter ist dann wohl zweitrangig, kann aber nicht schaden, nochmal was anderes zu sehen.

    Und vor allem kommt es (auch wenn es manchen nicht gerne hören wollen und es auch die eine oder andere Ausnahme gibt) auf die Anzahl der geschriebenen Klausuren an. Ich habe mit verschiedenen Anbietern 66 Klausuren (ok, ich glaube 2 habe ich nicht geschrieben) unter meistens realen Bedingungen (also am Anfang nicht auf Zeit, das waren bei den ersten ca. 12 Klausuren manchmal schon 8 Stunden, aber ansonsten ohne Blick in Lösung oder Unterlagen) geschrieben und ich würde schon sagen, dass das der Schlüssel zum Erfolg ist. Mit der konsequenten und ausreichenden Nacharbeit natürlich.

    Klar gibt es immer Ausnahmen, es soll auch Leute geben, die es mit 20 Klausuren geschafft haben. Aber erstens ist sind es eben Ausnahmen und zweitens bist du IMMER auf der sicheren Seite mit mehr Klausuren, alleine um die Note zu verbessen. Es ist doch schon komfortabel, wenn man mit einer besseren Note als 4,5 in die Mündliche geht.

    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg beim zweiten Versuch!

    LG Saskia

    @ Alter Sack: Auch dir viel Erfolg. Das Alter ist kein Hindernis. Ich bin im Oktober 2021 48 Jahre geworden und habe ein paar Tage später die schriftliche Prüfung geschrieben und bin mit einer 3,16 sehr gut durchgekommen. Das war das Training der o.g. vielen Klausuren (und meine Intelligenz- haha). Du hast durch die zwei Versuche schon eine gute Basis. Mit der jetzt richtigen Vorbereitung klappt das!

  12. Hallo zusammen,

    ich hatte nun etwas Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten und möchte einmal gerne meine Erfahrungen hier mitteilen, da dieser Blog mir selbst sehr sehr viel geholfen hat.

    2019 war mein erstes Jahr. Ich habe mich im Mai mit einem lokalen Vorbereitungskurs vorbereitet. Dieser ging bis Ende September, ich habe nur 25 Klausuren geschrieben und auch sonst wirklich nicht Vollgas gegeben, habe dann mit einer 5,0 die Prüfung abgelegt. Für mich war klar, dass es einen zweiten Versuch geben wird, also habe ich im Februar 2020 mit dem Knoll Klausurenkurs (27 Stück) begonnen, im Juli hatte ich dann den Intensivkurs von Haas in Oldenburg. Dieser ging vier Wochen und es wurden im Kurs 9 und vorher auch 9 Klausuren geschrieben. Ich bin dann eigentlich mit einem recht gutem Gefühl in das Examen gegangen. Jeder, der 2020 geschrieben hat, weiß aber, dass dieses Jahr wirklich nicht einfach war. Gerade der dritte Tag, an dem man kaum Punkte mitnehmen konnte, wenn man falsch bei der Umwandlung abgebogen ist. Ich hatte im zweiten Versuch dann eine 4,83. War bei der Klausureneinsicht und war wirklich einige Wochen richtig down. Mitten in der Pandemie zwei Mal zu scheitern, ist einfach wirklich nicht einfach zu verdauen und fragt mich nicht, woher ich diesen Mut und den Ehrgeiz genommen habe aber mir war sofort klar: ab in den dritten Versuch.

    Ich habe mich dann im Mai in eine andere Stadt verschanzt, habe bei WLW den Fernklausurenkurs B und den Intensivkurs C absolviert. Dort habe ich dann insgesamt mehr als 30 Klausuren geschrieben und auch wirklich nachgearbeitet und verstanden. Auch gerade am ersten Tag ist die Struktur immens wichtig, Ich habe immer mit AO angefangen und dann mit USt und ErbSt weitergemacht. Im zweiten Versuch hatte ich schon über 18 Punkte in AO, das wurde zu meinem Fach, weil es grundlegend wirklich nicht schwer ist, wenn man die Struktur verstanden hat.

    Ich bin dann im Oktober zum dritten Mal angetreten, hatte wirklich ein gutes Gefühl, weil ich mir nichts vorwerfen konnte, ich hatte richtig Lust, alles nochmal rauszuhauen. Im Dezember kam dann der Brief: 4,5 im dritten Versuch. Ich habe so viel geweint und war so erleichtert, die Chance auf die Mündliche bekommen zu haben.

    Letzte Woche hatte ich dann die mündliche Prüfung. Sechs Stunden und unzählige Vorträge vorher habe ich um alles gekämpft. Am Ende hat der Vorsitzende mich für die letzte Runde gelobt, ich wurde zuletzt nur noch gefragt, um mein Können zu beweisen und hatte dann insgesamt eine 3,64 in der mündlichen Prüfung – eine 3,8 hätte ich rechnerisch gebraucht.

    Alles in allem: kämpft bis zum Schluss, glaubt an euch, habt die Disziplin und zeigt es allen und vor allem euch. Ihr könnt das, ihr seid nicht blöd – im Gegenteil, die Prüfung ist einfach hart. Aber wenn es geschafft ist, glaubt mir, dann ist es das wunderbarste Gefühl und ich kann nun echt sagen, dass ich stolz auf mich bin 🙂

  13. Hallo Zusammen,

    ich blicke auch auf ein verdammt anstrengendes Jahr zurück.

    Vor so ziemlich genau einem Jahr betrat ich zum ersten Mal die Gebäude des WLW in Bamberg – hat sich angefühlt wie am ersten Schultag. Vom ersten Eindruck blieb vor allem hängen, dass es einfach genug Parkplätze gibt und man binnen 20 Metern die roten Backsteine barrierefrei vom Auto zum Platz bringen konnte. Auch bin ich froh, dass der Lehrsaal kein klassischer Hörsaal wie an der Uni ist (mit diesen kleinen/schmalen Klapptischen), sondern man feste und ausreichend große Tische sowie Stühle mit Armlehnen hat, da übersteht man die 8 Std im Vergleich zur Uni ohne körperliche Schäden und man muss, dank des großzügigen Freiraumes zwischen den Arbeitsplätzen, nicht mit den jeweiligen Sitznachbarn kuscheln.
    Ich hatte mich entschieden beim WLW einfach alles zu machen (Präsenz Bamberg), bei Fußballfans würde man es wohl „Allesfahrer“ nennen und ich bin damit sehr gut gefahren. Vom ersten Präsenz-Vorkurs bis zum letzten Vortragstraining zur mündlichen Prüfung, war ich wohl insgesamt zwischen 200 – 250 Tage vor Ort beim WLW und wollte es einmalig und richtig machen. Um es mit den Worten von einem der (durchaus legendären) Bilanzsteuerrechtsdozenten zu sagen: „Das ziehst Du durch, stur wie ein Bock!“. Der Ansatz begleitet einen moralisch doch irgendwann immer mehr, da es hinten heraus durchaus verdammt anstrengend wird.

    Zu Anfang fühlt es sich noch ein bisschen locker an, wie ein Ferienlager. Über die Zeit wurde es jedoch verdammt intensiv und irgendwann knallhart. Die zwei Klausurenwochen waren bisher mit das anstrengendste, was ich erlebt habe, aber sie waren rückblickend auch mit das Wichtigste in der Vorbereitung. In 13 Tagen werden 12 Klausuren zu je 6 Std. geschrieben und jeweils unmittelbar danach mit den jeweiligen Dozenten ausführlich besprochen. Auch während des Hauptkurses wurden bereits etliche Klausurdurchgänge geschrieben, hier ausgelegt auf 6 Std. aber mit der Möglichkeit diese auch zu Ende zu schreiben und die Mitarbeiter beim WLW haben eine verdammt lange Geduld gehabt zu warten, bis auch der letzte Teilnehmer nach teilweise 9 Std. fertig war. Unglücklich war in den Klausuren während des Hauptkurses sehr selten mal, dass Themen erst in der Woche danach unterrichtet wurden -> aber mal ehrlich: genau dieses „blank sein“ kann Euch auch im Echtexamen blühen und dann muss man sich halt dadurch kämpfen. Das generelle Niveau der Probeklausuren ist meiner Einschätzung nach zumindest immer auf Echtexamens-Niveau, tendenziell sogar manchmal anspruchsvoller, insbesondere bezogen auf die Quantität/ zeitliche Komponente. Damit lernt man jedoch zügig durch die Klausur zureiten und um auch hier einen Spruch der Dozenten zu zitieren: „Fahrt mit dem Panzer durch die Klausur, das Orchideen-pflücken hilft letztlich nicht!“. Gemeint ist damit: Werdet fertig und schreibt überall was und haltet Euch nicht an Kleinigkeiten auf, denn nur was auf dem Papier steht kann Punkte geben und dann sind die Korrektoren üblicherweise mehr bereit auch mal einen halben Punkt zu geben, da Ihr den Gedankengang hingebracht hat.

    Insgesamt finde ich die Kursauswahl beim WLW methodisch sehr gut aufgebaut, anfänglich mit den Vorkursen um ein Gesamtbild über das jeweilige und alle Fächer insgesamt zu bekommen, über den Hauptkurs welcher dann vier Monate lang in die kleinsten Verästelungen der Themen einsteigt, zum Intensivkurs bei dem nur noch geübt wird (Stil vergleichbar mit Tutorien an der Uni, also Aufgabe -> ein bisschen Zeit allein -> gemeinsame Lösungserarbeitung mit den Dozenten -> Verstanden  ), dann die zwei harten Wochen der Klausuren und abschließend zwei Wochen vor dem Echtexamen nochmal einen Intensivkurs für die Fußgängerpunkte.
    Ich glaube in diesem Jahr wird erstmal parallel zum Hauptkurs noch ein Hausaufgabenkurs angeboten, womit der Hauptkurs offensichtlich nur noch Montags bis Freitags stattfindet und Samstag die Fallsammlung und Kurzklausuren geübt werden. Halte ich persönlich für extrem wichtig.

    Die Fallsammlung sind hunderte Aufgaben zu allen Fächern, am Anfang erschlägt es einen komplett und man denkt sich, dass man niemals alle Aufgaben schafft. Wenn man sich Tag für Tag durchkämpft schafft man über die vielen Monate jedoch tatsächlich alle (zugegeben Lohnsteuer habe ich ausgelassen, da bin ich ins Risiko gegangen). Während des Hauptkurses gibt es einen Hausaufgabenplan, welcher einem zugeschnitten auf den jeweiligen Tag die empfohlenen Pflicht-Hausaufgaben und Zusatzaufgaben aus der Fallsammlung aufzeigt. Ehrlich gesagt sind die Zeitvorgaben in unserem Jahrgang meistens pro Aufgabe nicht haltbar und man darf getrost die vorgeschlagene Zeit mit Faktor 1,5 oder gar 2 vervielfältigen. Aber hört bitte niemals auf die Hausaufgaben zu machen, Ihr müsst das Zeug üben. So hart es ist, zieht diese Hausaufgaben durch und Euch fallen die Probeklausuren und am langen Ende auch das Echtexamen leichter und schreibt die Lösung der Hausaufgaben auch auf, weil im Kopf das zu durchdenken und dann direkt die Lösungshinweise zu lesen – da sagt jeder, dass er das auch genauso gemacht hätte, aber bescheißt es nicht selbst. Mir hat es enorm viel Sicherheit gegeben, dass ich so viele Aufgaben trainiert habe.

    Also hätte ich es nicht bestanden, würde ich es wieder beim WLW machen. Die familiäre Lehrgangsleitung ist dermaßen herzlichen und sympathisch, kümmert sich intensiv um die Teilnehmer und insbesondere wenn sie ein mentales Tief haben.

    Viel Erfolg, Geduld, Nerven und auch ein bisschen Spaß für die nächsten Generationen.

  14. Hallo Nicole,

    bzgl. der Gesetzestexte kann ich die sog. „Markierhinweise Fußgängerpunkte“ sehr empfehlen. Nach meinem Gefühl sind dort die wichtigen Sätze/Wörter sehr gut getroffen, also dasjenige, dass auch in den Klausuren einige Punkte gibt.

    Auch eine einzige Farbe (gelb) ist völlig ausreichend, da man im Echtexamen sowieso keine Zeit mehr hatte, sich über Farben Gedanken zu machen.

    Viel Erfolg für deinen Zweitversuch!

  15. @Taxfever, Danke. Die Markierungshinweise Fußgängerpunkte hatte ich schon. Ich versuche es diesmal ohne Markierungen. Ich finde wenn etwas markiert ist, liest man nur das und übersieht den Rest.

    LG Nicole

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