Ein Herz für AO

Vorweg eine kleine Entschuldigung an meine Leser, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe auf dem Blog.

Mir fehlten a) die Ideen, was ich jetzt schreiben könnte, was ich nicht eh schon hundert mal geschrieben habe, b) hatten meine Kinder einen kurzen Urlaub mit mir, c) fokussiere ich mich gerade sehr auf das Wesentliche.

Einen Eintrag möchte ich jetzt aber unbedingt machen. Denn er liegt mir wirklich sehr sehr am Herzen.

Verfahrensrecht. Wir waren mal Freunde. Im 1. Versuch lag es mir grundsätzlich auch noch. Im 2. und auch im 3. Versuch kannte ich zwar alle Korrekturnormen, Anlauf- und Ablaufhemmungen. Ich habe alle Probleme gesehen…. PROBLEM??? Wer hat es erkannt? – ich habe alles gesehen und bin doch immer völlig unzufrieden aus dem Ring raus.
Das Problem an dem Problem war dann…ich hab erkannt woran es liegt, ich konnte die sog. Tesafilmrolle aber nicht abrollen (Zitat von Dr. C. Mirbach).

ich stand in einem Wald voller Bäume und irgendwie haben mich die gemeinen Sachverhaltsausschmückungen immer sehr verwirrt.
Am Ende wusste ich weder WER bin ich noch gegen WAS kämpfe ich hier gerade an.
Mir war schnell klar, dass es mir leider gar nichts bringt, wenn ich die selben Vorlesungen, den gleichen Dozenten immer wieder lausche.

Der Zeitstrahl der immer angefertigt wird, sah immer logisch in der Besprechung aus. Für mich persönlich leider nicht umsetzbar. Es hat mich irre gemacht da ne chronologische Reihenfolge rein zu bekommen… was habe ich mich geärgert wenn ich mich vertan habe und den FestB in den Zeitstrahl des EstB rein gebastelt habe.

Viele kommen damit klar, ich nicht. Nicht mal ohne den Druck des echten Examens. Ich war wirklich kurz davor AO aufzugeben…was so Schade wäre, da ich in dem Bereich echt viel Wissen angesammelt habe.

Vergangenes Wochenende habe ich der AO einen letzten Tanz gewährt… und was soll ich sagen? Es wird nicht unser Letzter sein.
Endlich gehe ich mit Freude wieder an den Sachverhalt und verlasse den Ring zwar noch nicht ganz ohne Schläge einzustecken, aber… ich weiß wem ich einen Schlag verpassen muss und wie ich alles abklappern kann was der Ersteller der Klausur sich so gewünscht hat.

Dank des Kurses von Herr Bähr (unbezahlte Werbung, Kurs selbst bezahlt und genossen) habe ich meinen Roten Fasen gefunden.

An dieser Stelle auch ein Dankeschön an Herr Nöthen und Herr Schröders für die Organisation.

Der Unterricht war didaktisch sehr einprägsam und anschaulich. Begriffe wie z.B Pickeltheorie haben das trockene Verfahrensrecht sehr aufgelockert.

Nach diesen zwei Tagen plus Klausurbesprechung habe ich keine Angst mehr vor langen Sachverhalten.

Dies war jetzt mal meine persönliche Meinung. Jeder lernt anders. Jeder braucht andere Dozenten. Das ist gut so! Für mich war wichtig: ich hatte das Problem lange erkannt, die bisherigen Dozenten konnten mir alles andere gut beibringen (Danke auch an Herr Pinter und Herr Dr. Mirbach!!!), den roten Faden,wie ich ihn für mich persönlich gebraucht habe, habe ich mir nun auch abgeholt.

Am 24.8 und 25.8 schreibe ich bereits das WP Modul Steuern. Gute Gelegenheit Mario Kart zu spielen und die Punkte einzusammeln.

17 Gedanken zu „Ein Herz für AO

  1. Sarah,

    ich mache mal folgende Rechnung für den 1.Tag für Dich auf:

    1. AO: Da du nun dein Herz für AO entdeckt hast und den roten Faden wohl nicht mehr verlieren wirst, dürften mindestens 15-20 Punkte drin sein. Zumal gefühlt und auch tatsächlich die Erfolgsaussichten von Einsprüchen in den letzten 20 Jahren mehr oder weniger klausurschwerpunktmäßig abgefragt wurden.
    2. UST: Kann mich an irgend einen Post von Dir erinnern, in dem Du „auf volle Punktzahl“ in UST gehen wolltest. Nehmen wir hier mal eine mögliche Punktzahl von 20-25 Punkten an.
    3. ERBST: Das Wwohl dankbarste Gebiet des 1. Tages. Hier sollten ebenfalls 15-20 Punkte drin sein.
    Macht also in Summe ca. 60 Punkte am 1. Tag. Müsste eine 3.5 ergeben. Dürfte also bei den Aussichten des 1. Tages nichts mehr schief laufen im 3. Versuch.

    Gogol

  2. 60 Punkte sind meines Erachtens sehr unrealistisch, da man nur 6h Zeit hat und , trotz vorhandenem Wissen, nicht alles zur Papier bringen kann. Höchstens bei einem Sahnetag geht das vielleicht oder man ist ein Genie.

  3. Hallo liebe Community, ich bin ganz neu hier und brauche dringend eure Hilfe. Falls mein Beitrag hier nicht hingehört, bitte kurze Meldung wo es besser aufgehoben wäre:

    ich werde im Oktober 2024 die Steuerberater Prüfung ablegen und vermutlich bereits ab Mitte April in Freistellung gehen. ich habe bereits Anfang Juni mit dem Samstagskurs bei Endriss in Köln begonnen. Bei Endriss bekommt man an den Samstagen unzählige Seiten an Skripten und Übungsaufgaben. Ich sehe jetzt schon den Wald voller Bäume nicht mehr und würde gerne von euch wissen, wie ihr anfangen würdet zu lernen bzw. wie ihr das ganze mit dem Samstagskurs angegangen seid. Macht es jetzt schon Sinn, den Kurs am Sonntag komplett Nachzuarbeiten und dann in der Woche an 2-3 Abenden für je 3 Stunden die Übungsaufgaben durchzuarbeiten? Wie viel wird man dann in 14 Monaten noch im Kopf haben?
    Ich habe ehrlich gesagt kein Motivationsproblem sondern nur das Problem, dass ich nicht weiß wie ich anfangen soll und ich kann aktuell noch nicht erkennen welche Themen die relevanten sind und welche Themen eher Nebenthemen sind.
    Wäre es ggf auch eine Option bis zur Freistellung „nur“ den Unterricht nachzuarbeiten bzw. „nur“ die Endriss Hausaufgaben zu bearbeiten und dann in meiner ziemlich langen Freistellung mit Klausuraufgaben Gas zu geben?
    Dazu kommt noch, dass ich Mitte September für 3 Wochen mit meiner Frau und meinem Neugeborgenen in den ersten gemeinsamen Familienurlaub fliege. Den Urlaub hatten wir lange vor meiner Entscheidung das StB-Examen in 2024 abzulegen, gebucht. Auch wenn ich mir aktuell vornehme auch im Urlaub zu lernen, wird das vermutlich nicht ganz funktionieren.
    Würde es ausreichen, wenn ich nach meinem Urlaub Anfang Oktober mit dem „richtigen“ Lernen anfange und dann in meiner Freistellung Gas gebe?
    Ich bin wirklich jetzt schon verzweifelt und hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen…

    Danke und liebe Grüße

  4. Viel Erfolg Sarah. Ich bin auch beim Mirbach und finde ihn ein wenig abgehoben. Im ersten Kurs hatte ich den Eindruck, dass er unbedingt erwähnen wollte, dass er bereits Dr. ist

  5. @Jochen:

    60 Punkte unrealistisch???? Hmm, also wenn das Wissen vorhanden sein sollte, wie du schreibst, und dazu eine ausreichende Klausurroutine – diese sollte jeder Prüfling unmittelbar vor oder in der Prüfung haben – wieso sollten 60 Punkte unrealistisch sein???
    Ich traue Sarah diese 60 Punkte durchaus zu. Wenn Sie in AO gut aufgestellt ist, in UST die nötige Routine aufweist – im 3. Versuch wird sie so einige Klasuraufgaben bewältigt haben – und im dankbarsten Tel des 1. Tages – in ErbSt/Bew – zügig durchkommt, rockt sie den 1. Tag mit Bravour – also halt mit ca. 60 Punkten eben. Dazu bedarf es sicherlich keines Genies.

    Gogol

  6. Lieber Sonny,
    ich würde an deiner Stelle, den Unterrichtsstoff direkt danach nacharbeiten und ganz wichtig die Hausaufgabe schreiben, an der stellst du ganz schnell fest ob du die Themen vom Wochenende verstanden hast, denn das ist dein Gerüst was du benötigt um nächsten Jahr mit den Klausuren anzufangen.
    Fahr doch in Ruhe in Urlaub, du hast noch genug Zeit bis zum Examen. Genieß den Urlaub mit deiner Frau und deinem Kind ohne irgendwas zu lernen. Es werden Zeiten kommen, da verbringst du mehr Zeit mit lernen als mit deiner Familie.
    Grüße
    Nicole

  7. @Sonny:

    Na wenn du kein Motivationsproblem hast dann fange so früh wie möglich mit so viel wie möglich an. Alles ist nur schwer und man sieht dann Wald vor lauter Bäume nicht wenn es neu und fremd ist. Umso häufiger man sich mit der Materie auseinander setzt umso leichter wird es irgendwann – versprochen ! Du wirst am Anfang nicht wissen wo dir der Kopf steht aber wenn nach und nach wirst du Wiederholungen erkennen die dir dann auch liegen weil du sie oft genug gemacht hast.

    Wer rechtzeitig anfängt ist im Vollzeitkurs -kurz vor den Prüfungen- nicht komplett überfrachtet und behält einen kühlen Kopf. Dann gilt es Themen nachzubearbeiten wo noch nicht wirklich alles sitzt. Wer zu spät anfangt sitzt dann allerdings so verzweifelt vor dem Themenberg wie du jetzt.

    Mach dir keinen Kopf, allwissend ist noch keiner angefangen – das ist alles ganz normal 😉

    Aus eigener Erfahrung wird lernen im Urlaub i.d.R. nicht funktionieren, das klappt nur alleine oder mit Gleichgesinnten. Bücher mitnehmen beruhigt – das war es oft allerdings auch. Nach dem Urlaub solltest du so früh wie möglich anfangen Vollgas zu geben, schließlich ist eine gute schriftliche Note auch beruhigend wenn es in die mündliche Prüfung geht.

    Viel Erfolg !!!

  8. Danke euch für die Kommentare!
    Offensichtlich habe ich dann doch ein Motivationsproblem, da das Examen erst in 14 Monaten ist.
    Was much auch jetzt schon absolut stresst ist, dass ich durch meinen Urlaub mit dem Nacharbeiten des Unterichtes 4 Wochen hinterherhinken werde und jeden Samstag kommen ja wieder soviel neuer Stoff hinzu. Wie sieht es bei euch aus? Wie geht ihr mit diesem Stress um? Bzw wie würdez ihr an meiner Stelle vorgehen? Insbesondere nach dem Urlaub. Ich wäre Anfang Oktober wieder zurück, also genau 12 Monate vor dem Examen

  9. @ Sonny ich würde mir da gar keinen Stress machen, v.a. 14 Monate vor dem Examen nicht. Ich war zu Beginn meiner Freistellung Ende Juni erstmal 2 Wochen im Urlaub, um nochmal richtig Kraft zu tanken. Also knapp dreieinhalb Monate vor dem Examen. Gerade mit Baby brauchst Du Energiereserven. Ich hatte mir damals wegen schlechtem Gewissen noch WLW Karteikarten eingepackt mit der Intention, die am Strand anzuschauen – die sind natürlich unberührt im Koffer liegen geblieben. Habe trotzdem im Erstversuch mit 4,1 bestanden.

    @ Sarah, ich war in AO super vorbereitet. Im Examen habe ich dann nicht einmal die Fragestellung so recht verstanden (war 2019). In so einer Situation ist es wichtig cool zu bleiben und Pläne kurzfristig umzuwerfen; habe mich dann eben mehr auf die anderen beiden Gebiete konzentriert und in der letzten 45 min in AO irgendwas hingerotzt in der Hoffnung auf Zufallstreffer 😀

    Viel Erfolg euch allen! 🙂

  10. Liebe Sonny, ich bin gerade zufällig über dein Kommentar gestolpert zu Christian Mirbach und bin doch recht überrascht über deine Wahrnehmung. Hinsichtlich seines Alters und dem was er erreicht hat, darf er meinetwegen gern abgehoben sein, ist er aber tatsächlich absolut nicht. Die meisten duzen ihn, er versucht jedem bei Fragen zu helfen und das auch über das Examen hinaus. Nicht selten hat er schon Fragen zu Praxisfällen beantwortet und in seiner Freizeit Fragen im WhatsApp Chat von Examio beantwortet. Oft kommen online Vorlesungen anders rüber als in Präsenz. Für mich und viele andere die ich kenne ist er jedenfalls neben Markus Nöthen, Tim Schröders und Christian Bähr einer unserer Lieblings- und auch Topdozenten. Ich habe bei Endriss nur vereinzelt Klausuren gebucht, da ich nicht alle Dozenten und Klausuren gut finde aber Christian Mirbach, Markus Nöthen und Herr Breiers Klausur bei Endriss sind für mich ein Must Have. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei der Vorbereitung und denk bitte daran es ist ein Marathon kein Sprint. Du hast noch eine sehr lange Zeit vor dir und brauchst deine Kräfte bis zum Ende, daher versuch dich nicht jetzt schon zu stressen 🙂

  11. @ jochen: wenn 60P unrealistisch sind, dann bin ich auch unrealistisch – hatte 2018 64P am ersten Tag….

  12. Ich habe nicht gesagt, dass es machbar ist. Aber für viele ist das ein kaum erreichbares Ziel.

  13. @sonny: nimm die 3 Wochen Erholung nochmal komplett mit. Es ist noch über 1 Jahr bis zur Prüfung und selbst wenn du Sachen zum lernen mitnimmst, wirst du sie vermutlich nicht anpacken. Wenn du gar nicht erst planst, im Urlaub zu lernen, hast du auch kein schlechtes Gewissen, wenn du es dann nicht tust.
    Ich hab im letzten Oktober das Examen geschrieben und war davor ab Juni 2021 zum Samstagskurs beim Studienwerk. Ich habe schon ziemlich alles laufend nachgearbeitet. Ich war aber auch nur 2 Monate vor der Prüfung freigestellt. Du solltest es also spätestens ab April auch schaffen, die 4 Wochen nachzuarbeiten. Meiner Meinung nach reicht es auch ab April dann wirklich mit Klausuren anzufangen.
    Ich glaube, dass ich mit dem stetigen Lernen schon eine gute Grundlagen geschaffen habe, obwohl ich im 4-Wochen-Kurs kurz vor der Prüfung zwischendurch das Gefühl hatte, da erst alles zu verstehen.
    Der Stoff ist einfach unfassbar viel und jeder lernt anders, aber für mich hat es zum Ziel geführt.

  14. Hallo Sarah, AO bei Christian Bähr ist was besonderes, ein begnadeter Dozent der mir den roten Faden erklärt hat. Habe bei ihm letztes Jahr den AO Tag von Bannas im September gehabt und das hat mir den ersten Tag gerettet.

  15. Lieber Steuerguru,
    ich kenne Herrn Bähr nicht, aber man muss ja als Prüfungskandidat ein mieses Gefühl haben, wenn man dich oder Sarah hört und nicht in den Genuss von Herrn Bährs AO-Zaubertrank kommt.

    Aber gemach, gemach…Tausende haben und werden AO auch ohne bähriges Doping meistern.

  16. Hallo Binnur Er,

    für dich mag sich das vielleicht seltsam anhören, dass Herr Bähr so in den Himmel gelobt wird. Aus eigener Erfahrung kann ich das, was Sarah und Steuerguru sagen, aber nur bestätigen.

    Ich hatte in meiner gesamten Studien- und Vorbereitungszeit bestimmt 10 Dozenten für Abgabenordnung. Der einzige, bei dem ich das Gefühl hatte, AO wirklich zu verstehen, war Herr Bähr. Er hat es einfach geschafft, das Thema so klar und verständlich zu erklären, dass es tatsächlich alle begriffen haben. Den ersten Tag hätte ich ohne ihn mit Sicherheit nicht (so) geschafft.

    Er war nicht ohne Grund einer der beliebtesten Dozenten bei uns (trotz dieses Fachs).

    Ich kann es also auch allen, die irgendwie die Möglichkeit haben, ihn in ihre Vorbereitung einzubauen, nur empfehlen. Das lohnt sich auf jeden Fall!

  17. @ Binnur
    Ich verstehe deine Kritik an dieser Stelle nicht.
    Der Blog ist dafür da, dass man Prüflinge auf ihrem Weg begleiten kann. Was soll ich dir also berichten, was du interessant zu lesen findest- oder was dir vllt weiterhelfen kann.
    Jeder steht in der Examensvorbereitung vor anderen Problemen.
    Mein Problem in AO war der Rote Faden. Den konnte mir Herr Bähr geben. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich habe keine anderen Dozenten schlecht gemacht oder gesagt, wenn man nur in den Genuss anderer gekommen ist muss man Angst haben nicht zu bestehen.

    Es kann für diejenigen hilfreich sein, die vllt das selbe Problem haben und nicht wissen wie sie es in den Griff bekommen. Herr Bähr ist ja jetzt kein Dozent der nicht genug Kurse anbietet.

    Von daher… ich verstehe nicht, dass du dich offenbar angegriffen fühlst.

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