Eine enge Geschichte

Hey Leute,

mit ein wenig Abstand zur schriftlichen Prüfung möchte ich euch nun meine Eindrücke von den drei Tagen und allem drum herum schildern.

Vor der Prüfung war ich eigentlich in einem ziemlich guten mentalen Zustand (für diese Verhältnisse). Ich habe fast alles geschafft zu lernen, was ich mir vogenommen hatte und konnte die letzten Wochen der Vorbereitung gut für mich strukturieren und durchziehen. Dabei machte ich mir auch bewusst, dass ich irgendwann aufhören muss zu lernen, weil es eh immer Themen geben würde, die man nochmal wiederholen könnte und dieser Zustand wahrscheinlich ewig so weiter gehen würde, wenn nicht irgendwann der feste Prüfungstermin nahen würde. Dementsprechend wollte ich in den letzten zwei Wochen der Vorbereitung einfach nur, dass die drei Tagen endlich da sind und ich die Prüfung schreiben kann.

Mit dieser Einstellung startete ich in den ersten Tag und, was soll ich sagen, dieser Tag ging (gefühlt) richtig vor den Baum für mich. Beginnend mit AO, dachte ich mir komm USt wird besser. Bei USt dachte ich mir Bew/ErbSt wird besser und bei Bew/ErbSt wusste ich, dass es sehr knapp mit der 4,5 für diesen Tag werden wird. Ich hatte durchgehend kein gutes Gefühl bei der Lösung der jeweiligen Aufgaben und habe mich immer wieder aus dem Konzept bringen lassen. Vielleicht hing es auch damit zusammen, dass ich mir für den ersten Tag eigentlich mehr vorgenommen hatte. In den letzten Vorbereitungstagen hatte ich meinen Schwerpunkt nochmal auf die drei Fächer gelegt, in der Hoffnung ein besseres Gefühl als bei den Übungsklausuren zu bekommen.

Bereits auf der Rückfahrt nach Hause dachte ich mir, schlimmer kann es eigentlich nicht werden. Mit diesem Gefühl ging ich nun in Tag 2 und das tat mir mental sehr gut. Insgesamt war ich viel entspannter, ich habe mehr geschrieben und war von Anfang an besser drin. Zuerst hatte ich mich noch über den mikrig ausfallenden KSt-Teil und den GewSt-Teil geärgert, aber ich dachte mir, was solls du kannst es sowieso nicht ändern. Außerdem war im GewSt-Teil viel „normales Steuerrecht“ enthalten, wie sich dann herausstellte. Feeling für diesen Tag: Ganz okay, dürfte (vermutlich/hoffentlich) gereicht haben, zum Ausgleich für den ersten Tag wirds (vermutlich) nicht reichen.Dementsprechend musste der 3. Tag als Ausgleich für 1. Tag herhalten. Vorher wieder die selbe Einstellung wie an Tag 2, also recht entspannt, weil es konnte ja eh nicht schlimmer werden als an Tag 1 ;-). Erste Aufgabe hatte mich gleich verwirrt, weil ich sie zu einfach fand. Vielleicht was übersehen, egal Lösung runterschreiben und weiter… Zweite Aufgabe Gründung OHG (wenn ich mich recht entsinne). Dort vermutlich § 6 Abs. 5 EStG falsch angewendet, deswegen nicht alles geschafft zeitlich. Dann dritte Aufgabe Erbauseinandersetzung mit qualifizierter Nachfolgeklausel… tadaaaahhhhh… da ist sie die die EA, erstmalig in der Steuerberaterprüfung. Ich dachte mir okay hast du dir extra nochmal vorher angeschaut, löst du jetzt zumindest ansatzweise, damit es ein paar Pünktchen gibt. Feeling für den 3. Tag: Auch ganz okay, dürfte (vermutlich/hoffentlich) gereicht haben. Ob sich das Ergebnis als Ausgleich für Tag 1 eignet, keine Ahnung…

Nach der Prüfung war ich dennoch stolz auf mich, obwohl ich zunächst einige aufbauende Worte brauchte. Ich habe mich nach der Prüfung nicht weiter mit den Themen und deren vermeintlichen Lösung auseinandergesetzt, weil es mir nichts bringen würde. Ich werde mich auch bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse im Dezember nicht weiter damit auseinandersetzen. Für mich findet momentan vielmehr das „normale Leben“ statt, das auch mal wieder eine schöne Sache ist.

Alles in allem wird das Bestehen eine enge Geschichte bei mir, vermute ich. Dennoch habe ich mich für einen Vorbereitungskurs zur mündlichen Prüfung angemeldet, der Ende November startet.

Wie sieht es bei euch aus? Wie war euer Feeling zur schriftlichen Prüfung? Wie bereitet ihr euch auf die mündliche Prüfung vor? Mich würde vor allem interessieren, was die Themen in der mündlichen Prüfung sind? VWL, BWL, Berufsrecht und weiter?

Ein Gedanke zu „Eine enge Geschichte

  1. Hey Carlo,

    zu meinem Feeling, siehe letzter Beitrag 😀 Bin froh, dass ich jetzt eine Woche Urlaub hatte und einfach viel geschlafen und entspannt habe. Vorbereitung zur mündlichen beginne ich wahrscheinlich Mitte/Ende November, sobald der Berg von Arbeit etwas kleiner geworden ist. Werde dann langsam einsteigen, Handelsblatt lesen, meine Skripte durchgehen und meine Bücher, die ich mir letztes Jahr zur Vorbereitung auf die mündliche schon gekauft hatte und ein paar Karteikarten schreiben. Richtig mit Vollgas steige ich aber wahrscheinlich auch erst nach der Notenbekanntgabe ein – kenne doch meinen inneren Schweinehund 😉

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