Nach dem Examen ist vor dem Examen!

Die Entscheidung ist gefallen – eigentlich auch keine Überraschung. Ich werde den Ring ein zweites Mal betreten und im Oktober 2023 in die zweite Runde gehen.

Ich war bei der Einsicht bei der Kammer, ich habe mit meinen Chef:innen gesprochen und viel nachgedacht und dann auch direkt meine Vorbereitungskurse gebucht.

Für das letzte Jahr habe ich mich (für meine Verhältnisse) sehr intensiv vorbereitet. Ich habe auf viel verzichtet, war nicht im Urlaub, habe wenig Freund:innen gesehen oder gesprochen, ebenso wie die Familie. Das war okay, es war für einen begrenzten Zeitraum und das Ziel war absehbar. Ich habe das Ziel aber nicht erreicht und mir war klar, dass ich im zweiten Versuch eine andere Art der Vorbereitung brauche. Ich kann nicht nochmal ein Jahr so krass auf alles verzichten, was für mich das Leben lebenswert macht. Dennoch ist mir natürlich bewusst, dass das StB-Examen enorm viel Einsatz und Aufwand erfordert. Ich habe mich eigentlich auch im letzten Jahr gut vorbereitet gefühlt. Aber die Einsicht hat gezeigt: Es lag an vielen Stellen wohl doch eher an der mangelnden Klausurtaktik als an fehlendem Wissen oder so. Aber daran kann man arbeiten. Ehrlich gesagt, ist es mir lieber so, als wenn ich festgestellt hätte, dass ich irgendwo noch riesige Wissenslücken hätte.

Ich werde mich dieses Jahr also auf das Klausurentraining konzentrieren sowie auf das Durcharbeiten verschiedener Fallsammlungen. Ich muss mein Wissen schneller und effektiver zu Papier bringen können, das ist mein „neues“ Ziel.

Ich muss ehrlich sagen, bisher habe ich mich noch nicht zum Lernen aufraffen können. Mein Klausurenkurs beginnt Mitte Februar und ich habe die Pause so sehr gebraucht. Mein Arbeitsplatz im Büro leider auch, die letzten Wochen waren überfüllt von Überstunden und zu viel Aufträgen. Allerdings habe ich auch in der Praxis extrem gemerkt, wie sehr mir mein dazugewonnenes Wissen hilft, das war zur Abwechslung auch mal eine schöne Erkenntnis.

Am Wochenende geht es für mich mit meinen besten Freundinnen erstmal nach Tübingen, noch einmal raus aus Berlin, raus aus dem Alltag und danach – danach werde ich meine liegengebliebenen Ergännzungslieferungen einsortieren und meinen Schreibtisch aufräumen 😀 Dann bin ich startklar für Runde 2!

Liebe Grüße aus Berlin!

4 Gedanken zu „Nach dem Examen ist vor dem Examen!

  1. Hallo Anna,

    Ich finde es bewundernswert, wenn Leute sich dieser Prüfung noch einmal stellen und wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Monate.

    Ich fand am Ende auch die Klausurtechnik wirklich entscheidend und daher ist die Nacharbeit der Klausuren super wichtig.

    Ich hoffe, du konntest das Wochenende mit deinen Freundinnen genießen und neue Kraft tanken. Immer mal kurze Ruhephasen sind in meinen Augen wichtig, um danach mit mehr Energie weitermachen zu können.

    Du packst das 🙂

    Liebe Grüße,
    Vanessa

  2. Liebe Anna, auch von mir großen Respekt, dass du in den Zweitversuch startet 🙂 Tatsächlich bin ich der gleichen Situation und werde auch im Oktober noch mal schreiben, nachdem ich es letztes Jahr knapp nicht geschafft habe. Bisher war ich auch noch unmotiviert. Habe ab Februar den Knoll-Klausurenkurs und für September den Intensivkurs bei Haas anvisiert. Welche Kurse sind es bei dir?
    Was gibt es außerdem für Kurs-Kombinationen von Zweitversuchlern, die zum Erfolg geführt haben? Ich bin für jede geteilte Erfahrung dankbar 🙂

  3. Hey Steuercäthe – das ist ja ein Zufall, ich habe genau den gleichen Plan 😀 Ich habe schon im letzten Jahr den Intensivkurs bei Haas gemacht und muss sagen, dass der mich echt begeistert hat. Der Kurs ist super anstrengend und wirklich sehr intensiv, keine freie Zeit, nur 110% Fokus – aber mir hat das für die Vorbereitung sehr gut getan. Auf Knoll bin ich sehr gespannt, von den Klausuren habe ich aber bisher nur gutes gehört. Ich überlege gerade noch, ob ich dazwischen noch einen Klausurentaktikkurs bei Bannas einschiebe, das ist aber noch nicht ganz sicher.
    Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass gerade bei den Zweitversuchen die Vorbereitungen nochmal unterschiedlicher und individueller sind – wäre da auch interessiert, mehr Meinungen zu hören 🙂

  4. Bitte, versucht trotz allem Stress euch auch Freiräume zu schaffen.
    Ich habe jeden Geburtstage/Hochzeiten von Familie und Freunden besucht. Ich war auch im Urlaub (ohne Lernen). Ich habe nie bis nach 18h gelernt. (obwohl ich keine Freistellung hatte) Samstags war (wenn kein Kurs war, also alle 2 Wochen komplett freier Tag).
    Das ist soooo wichtig. Und ganz ehrlich, ich bin kein Überflieger, aber ich bin mir total sicher, dass diese kleinen Inseln, mir die mentale Kraft in der Prüfung gegeben haben. Habe beim Erstversuch bestanden und ich hätte es niemals gedacht….Glaubt an euch. Das ist das Wichtigste, nicht 24/7 Lernen, sondern das Vertrauen in euer Wissen.
    Viel Erfolg

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