Ertappt Ihr Euch auch manchmal dabei, wie Ihr versucht einen auf der Arbeit vorliegenden Sachverhalt klausurtechnisch zu lösen: Insbesondere bei Bewertungen und AO-Themen versuche ich die §§-Ketten einzuhalten, Löse den Fall auf einem Blatt Papier separat und schaue anschließend ins Gesetz nach um meine Ergebnisse zu überprüfen.
Solche Nebenwirkungen aus der Vorbereitungszeit bringen mich hin und wieder schon zum schmunzeln
Vor ein paar Wochen Tagen kamen wie bei allen sicherlich, erneut die Loseblattsammlung der Steuergesetze Steuerrichtlinen und Steuererlasse. Da war ich “wieder” mal geschockt! Ich werde versuchen einige am Wochenende einzusortieren. Eine ermüdende Arbeit die mich wirklich an den Rand meiner Geduld bringt!
Vorab schon mal ein schönes, sonniges und erfolgreiches Wochenende
Euer Marcel
„Ertappt Ihr Euch auch manchmal dabei, wie Ihr versucht einen auf der Arbeit vorliegenden Sachverhalt klausurtechnisch zu lösen: Insbesondere bei Bewertungen…“
Ja, natürlich! So soll es ja auch sein. Die Prüfung dient dazu, zu überprüfen, mit welcher Systematik man an bestimmte Sachverhalte herangeht.
Die Steuer Richtlinien gehen schnell. Ust und ao wird in einem rutsch getauscht. 🙂
Aber das ganze Nach-Markieren und Fähnchenumkleben 🙁
Diese Nachlieferungen sind echt grausam! Aber daran soll´s ja nicht scheitern. 🙂
ich hätte eine Frage zur Vorbereitung:
wieviel Klausuren habt Ihr schon geschrieben oder plant insgesamt zu shreiben? Wie sieht die Nacharbeit bei Euch aus?
Bei mir wird die Zahl, wenn ich mein Plan durchziehe:), bei 45 liegen. Ich versuche fast alle:) mitzuschreiben und 1x nachzuarbeiten.
„wieviel Klausuren habt Ihr schon geschrieben oder plant insgesamt zu shreiben? Wie sieht die Nacharbeit bei Euch aus? Bei mir wird die Zahl, wenn ich mein Plan durchziehe:), bei 45 liegen. Ich versuche fast alle:) mitzuschreiben und 1x nachzuarbeiten.“
Wieso erinnert mich dieser Beitrag bloß an Penislängenvergleiche…? Achja, jetzt fällt es mir wieder ein! Damals hat man sein bestes Stück miteinander verglichen, heute vergleicht man, wer die meisten Übungsklausuren geschrieben hat. Aber genauso wenig wie eine bestimmte Penislänge garantiert bei Frauen zum Erfolg führt, garantiert auch eine bestimmte Anzahl geschriebener Übungsklausuren keinen Erfolg in der Steuerberaterprüfung. Ich kann sowieso nicht so ganz nachvollziehen, warum man sich irgend welche Aufgaben von Privatschulen zum Maßstab macht und dafür auch noch viel Geld zahlt. Der einzige Maßstab, der wirklich zählt, sind die Originalprüfungsaufgaben. Und die gibt es sogar kostenfrei im Bundessteuerblatt.
@ Steuermann
Aber wo bekomme ich die Lösungen zu den Originalklausuren her?
Ich habe mir die Bücher vom NWB geholt für 2012/2013 und 2013/2014. Bei Bannas auf derInternetseite gibt es auch alte Klausuren mit Lösungen.
Eine amtliche Lösung wird aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht.
Grüß Dich Lena Marie,
auf der Internetseite http://www.steuerlehrgaenge.com veröffentlicht Dr. Bannas seine eigenen Musterlösungen. Es ist aber meiner Ansicht nach noch gar nicht mal so gut, sich diese Musterlösungen zum Vorbild zu nehmen. Nicht etwa, weil die Lösungen falsch wären, sondern weil man eine derart detailliert ausformulierte und begründete Lösung in der Steuerberaterprüfung unter dem extremen Zeitdruck ohnehin niemals hinbekommen würde.
Die ausführlichen Musterlösungen dienen doch auch mehr dazu, Sachverhalte nachzuvollziehen (und nicht dazu sie 1:1 zu Papier zu bringen). Nützt doch nichts, wenn da eine Lösung in Kurzform steht und man weiß gar nicht, wie die darauf gekommen sind, weil man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
So sehe ich das auch! Ich finde man lernt sehr viel, wenn man die Lösung der Klausuren noch mal (natürlich nachdem man einmal selber geschrieben hat) intensiv durchgeht. Gerade für den Anfang ist es besser, wenn die Lösung etwas ausführlicher ist und man so die Thematik richtig versteht.
Die Kurzlösungen sind gut, um zu sehen, worauf es die wesentlichen Punkte gab, aber zum richtigen verstehen sind die mir immer zu knapp.
Und das man in der Klausur keine Zeit hat alles so ausführlich hinzuschreiben wird einem ja eh schnell klar, wenn man mal ein paar Probeklausuren geschrieben hat.
Aber jeder lernt ja eh anders 😉
@ Steuermann
wie kann man so verdreht die Sachen interpretieren! 🙁
Das ist wirklich sehr schade! 🙁
Ich möchte keine Körperteile vergleichen, sondern geht es mir ausschließlich darum, meinen Lernplan zu optimieren!
Beste Grüße
Helga
Hallo zusammen,
dann mal Hosen runter!
Ich habe gestern die Umsatzsteueraufgabe der 2013er Steuerberaterprüfung versucht zu lösen innerhalb von 130 Minuten.
4 Protagonisten, deren Unternehmereigenschaft man beurteilen sollte und 22 Einzelsachverhalte. Ich habe die Unternehmereigenschaft beurteilen können und 3 Sachverhalte aus Textziffer 1. Also bleiben 19 Sachverhalte übrig nach 130 Minuten.
Das kann ja irgendwie nicht sein. Und das bei vernünftigem Arbeitstempo.
Wie soll man es denn machen? Wenn man eine halbwegs realistische Chance haben will, die Aufgabe komplett zu lösen, darf man allenfalls Stichworte schreiben. Aber ist das der Sinn der Sache?
Hallo Steuermann,
du sprichst hier das eigentliche Dilemma der Steuerberaterprüfung an.
Die 6 Stunden sind zu kurz bemessen bzw. die Klausur ist zu umfangreich.
Man muss also eigentlich seine Lösungen knapp halten. Beim Einschicken von Übungsklausuren habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Korrektoren dann teilweise die Punkte mit der Begründung nicht geben, dass die Lösung nicht ausführlich genug ist.
Es wird auch die Meinung vertreten, dass die Lösungen in ganzen Sätzen formuliert werden müssen und Stichworte nicht ausreichen.
Schreibt man zu ausführlich verliert man die Punkte, weil man weniger Sachverhalte bearbeiten kann. Hält man die Lösungen knapp, um durch die ganze Klausur zu kommen, verliert man die Punkte, weil es nicht ausführlich genug ist.
Und wie die Lösung bei der schriftlichen Steuerberaterprüfung auszusehen hat, wird offiziell nicht bekannt gegeben.
Grüß Dich Markus,
ich habe mir heute mal eine Tabelle entwickelt, die in den Zeilenköpfen eine Kurzbezeichnung der jeweiligen Einzelsachverhalte enthält (z.B. Warenverkauf oder Vermietung 1. Obergeschoss etc.) und in den Spaltenköpfen die einzelnen Prüfungspunkte, also Umsatzart, Umsatzort, Steuerbarkeit, Steuerpflicht, Bemessungsgrundlage, Höhe der Bemessungsgrundlage, Steuersatz, Höhe der Steuer, Vorsteuerabzugsberechtigung, Höhe des Vorsteuerabzugs, Zeitpunkt des Vorsteuerabzugs.
Das ist dann wirklich die kürzestmögliche Lösungsform, die noch einigermaßen nachvollziehbar ist. Man ist dann gezwungen, die Lösungen kurz zu halten, weil in eine Tabellenzelle eben nur sehr wenig Text passt. Ich weiß wirklich nicht, wie man die Umsatzsteueraufgabe sonst in vernünftigem Umfang in der vorgegebenen Zeit lösen könnte.
Für Tipps und Ideen bin ich jederzeit offen.
Hallo,
ich habe auch für die einzelnen Sachverhalte sog. Stempel entwickelt die immer kommen. Kurze Sätze: Subjekt, Prädikat, Objekt.
Es handelt dich um eine Lieferung…
Ort der Lieferung ist….
Die Lieferung ist steuerbar und steuerpflichtig mangels Befreiung / oder steuefrei gem….
Die Bemessungsgrundlage ist…
Der Steuersatz beträgt…
Die Steuer entsteht gem….
Der Vorsteuerabzug ist gegeben gem….
In dem Stiel versuche ich es ebenfalls knapp und kurz zu halten aber dem Korrektor nicht den Eindruck zu vermitteln, dass es Stichworte sind. Gebe Euch aber absolut Recht, dass der erste Tag mehr oder minder auswendig ablaufen muss. Man muss das Problem schnell erkennen und sich entscheiden. Keine Zeit für Gutachtenformulierung.
Eigentlich entspricht dieses Vorgehen nicht dem Anspruch wirklich das Fachwissen abzutesten. Aber ändern werden wir das leider nicht.
LG Marcel
Grüß Dich Marcel,
die Formulierungen sind zwar grundsätzlich in Ordnung. Der große Nachteil daran ist aber, dass man sie ständig wiederholen muss. Und das ist genau das, was Zeit kostet. Gerade aus diesem Grund ist es meiner Ansicht nach sinnvoller, eine Tabelle zu erstellen, um genau diese Wiederholungen zu vermeiden. Klar, die Erstellung einer Tabelle kostet auch Zeit, aber die holt man wieder rein, indem man sich die ständigen Wiederholungen spart.
Hi Steuermann,
habe ich Dich richtig verstanden, Du hast so eine Art Hilfsmethode entwickelt, nach der ganze Sätze durch die Auswahl der passenden Alternative schnell zu Stande kommen? Oder wie sonst kann die Tabelle beim handschriftlichen Ausformulieren der Klausurlösung helfen?
Ansonsten bin ich voll bei Marcel – genauso mache ich es auch. Es sollen ja keine Romane werden, jedoch in ganzen Sätzen und im Fließtext… Die Worte wiederholt man zwar immer wieder, hat dann aber im Grunde schon die Lösung…
Gruße,
Natalya
Am ende interessiert nur, dass man die Sachverhalte richtig löst. Auf ausformulierte schön aufgeschriebene Sätze gibts keine Punkte. Am 1. Tag hab ich nur noch Stichworte geschrieben.
zb
Ort d. Lieferung § 3 Abs. 5 S. 1 UStG
Steuerbar § 1 Abs. 1 S. 1 UStG
usw. Auf ganze S#tze gibts keine Extrapunkte
Grüß Dich Natalya,
Du siehst das ganz richtig. Allerdings hat meine Tabellenmethode den Nachteil, dass sie nur die Ergebnisse erfassen kann, aber keinen Platz für Begründungen und Argumentationen bietet, höchstens für Begründungen in Form von Paragraphenangaben (wie in der Aufgabenstellung ja gefordert). Wie man es auch macht, man muss sich besonders im Falle der Umsatzsteueraufgabe einfach damit abfinden, dass sie innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit nicht lösbar ist. Auch wenn die Tabellenmethode schneller sein sollte, bedeutet dies noch nicht, dass man die vollen Punkte holt, weil von Seiten der Korrektoren immer argumentiert werden kann, dass die Begründung nicht ausreichend gewesen ist. Letztlich steht man als Prüfungsteilnehmer ohnehin auf verlorenem Posten, weil es VORDERGRÜNDIG keinerlei zeitliche Vorgaben gibt, innerhalb derer die Aufgaben zu lösen sind, denn die Anzahl der maximal erreichbaren Punkte, die hier eine Orientierung bieten KÖNNTE, fehlt ja ganz absichtlich. Natürlich könnte man sich auf den Standpunkt stellen: „Es stehen sechs Zeitstunden zur Verfügung. Innerhalb dieser Zeit ist die Umsatzsteueraufgabe durchaus lösbar.“ Dass dies selbstredend eine scheinheilige Argumentation ist, ist einleuchtend.