Was bisher geschah

Zusammenfassend kann ich sagen: nix.

Oder etwas ausführlicher: erst mal war Prüfung, danach gleich Umzug und das Internet funktionierte wochenlang nicht mehr, und dann hab ich das mit der Grippewelle noch ausprobiert („nicht drängeln, es sind genug Viren für alle da“). Nicht empfehlenswert, da ich tatsächlich komplett out of order war und mit an die Decke starren schon ganz gut ausgelastet war.

Tja, und dann will ich mich endlich hier mal wieder äußern und muß zunächst mal Benutzername und Paßwort raussuchen, weil vergessen. Thuper Thache.

In der Zwischenzeit kam auch ein kleiner Karton (ähem) mit Material zur Vorbereitung für die mündliche. Gut, da sind jetzt so Lehrbriefe zum Thema BWL, VWL, Berufsrecht und so Dinge und jede Menge Karteikarten drin. So recht angefangen, mich damit zu beschäftigen, hab ich noch nicht. Im Oktober hab ich mir noch „lernfrei“ gegeben und es sehr genossen, im ÖPNV mal nix fachliches, sondern was schöngeistiges zu lesen. Oder abends eben nicht noch versuchen, irgendwas ins Hirn zu prügeln, sondern ohne schlechtes Gewissen einen Film anschauen. Und Wochenenden ohne Klausuren. Wunderbar. (Alternativ: Zeug nachm Umzug aus-/aufräumen und durch Möbelhäuser zappeln.)

Als Deadline zum Lern-Wiedereinstieg hab ich mir den 1. November gesetzt, aber dann kam der doofe Virus dazwischen und schickte mich mit einer fiesen Linken zu Boden.

Jetzt muß ich aber wirklich langsam mal anfangen, allerdings weiß ich net so recht, wie ich mich am besten vorbereiten soll. Klar les ich die Lehrbriefe und auch die Karteikarten. Aber es wär sicher auch sinnvoll, mal über den Tellerrand zu schauen. Fragt sich nur, in welche Richtung. Hm. Vorträge üben wär auch mal was.

Wie bereitet ihr Euch denn so vor? Hat jemand ein Konzept, einen Plan? Für Tipps wär ich echt dankbar… 🙂

12 Gedanken zu „Was bisher geschah

  1. Hallo Sabine,
    ich habe im März dieses Jahres die Mündliche mit Bravour bestanden, trotz einer 4,5 (!) im Schriftlichen. Ich führe das im Wesentlichen auf meine intensive Vorbereitung der Kurzvorträge zurück. Insgesamt hatte ich mich auf 85 Themen vorbereitet, darunter waren auch die drei Prüfungsthemen. Ich hatte somit einen Supereinstieg und konnte auch bei den anschließenden Fragerunden viel aus der Vorbereitung profitieren. 85 Themen hört sich nach sehr viel an. Das relativiert sich aber wenn man bedenkt, dass man vom Ende der schriftlichen bis zum Beginn der mündlichen über 100 Tage zur Verfügung hat. So habe ich (fast) jeden Abend außer Sa und So einen Kurzvortrag vorbereitet. Einleitung und Schluss ausformuliert, Hauptteil beschränkt auf Stichpunkte. Zeitaufwand 1,5 – 2 Stunden. Am nächsten Morgen habe ich dann immer innerhalb einer Stunde mindestens 3 Vorträge vor dem Spiegel wiederholt, so dass ich bis zur mündlichen alle 85 Themen verinnerlicht hatte. Von den 85 Themen waren etwa 12 aktueller Natur, etwa 30 Themen habe ich mir aus Erlasse und Urteilen der letzten drei Jahre abgeleitet und der Rest waren die sog. Dauerbrenner. Nach der Vorbereitung des Kurzvortrags am Abend habe ich mir noch die Lehrbriefe von Knoll angesehen, aber nicht auswendig gelernt, so dass sich der Zeitaufwand noch in Grenzen gehalten hat. Jedenfalls konnte ich mir Sa und So immer für
    die Familie freihalten. Wichtig erscheint mir, dass man keinesfalls die Gliederungen aus der einschlägigen Literatur auswendig lernen sollte. Besser ist es, sich selber die Themen auszudenken und dann die Gliederungspunkte auszuarbeiten. Beim Vortrag kommt es auch nicht daran, alle relevanten Punkte vollständig abzudecken, sondern das, was man weiß, überzeugend vorzutragen. Das geht natürlich besser, wenn man es sich selber erarbeitet hat. Viele Grüße und viel Erfolg aus dem Frankenland.

  2. Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort (und Frankenland is immer gut 🙂 ). Werd mal schauen, wie ich das umsetze und was davon meinem Lerntyp entspricht.

  3. Grüß Dich Sabine,

    ich bin schon eine ganze Weile beim Debattieren an unserer Uni dabei. Dort lernt man, Vorträge zu halten. Was ich wichtig finde ist, sich eine Vortragsstruktur zu erarbeiten und diese dann auch einzuhalten. Ich kann mir vorstellen, daß sich viele Prüfungskandidaten während ihrer 30 Minuten Vorbereitungszeit wild Gedankenfetzen auf Zettel schreiben, diese dann aber nicht unbedingt gleich in der richtigen Vortragsreihenfolge sind. So geht es mir in der 15-minütigen Vorbereitungszeit auf unsere Debatten auch. Ich habe deshalb einen einfachen Strukturzettel entwickelt, mit dessen Hilfe ich meine Gedanken ordnen kann. Du kannst ihn unter folgender Internetadresse abrufen:

    http://picasaweb.google.com/Steuermann2009/UnbenanntesAlbum#5406905719794661458

    Für einen flüssigen Vortrag ist es Gift, wenn ein Stichpunkt irgendwo oben auf seinem Zettel steht, der nächste dann aber irgendwo ganz unten und der übernächste irgendwo in der Mitte. Da sucht man mit den Augen einfach viel zu lange. Deshalb ist eine vorstrukturierter Zettel so wichtig. Ich habe bei meinem Zettel in den einzelnen Spalten immer einen orangefarbenen Kasten am unteren Ende. Dort schreibe ich jeweils ein Zwischen-Fazit rein, das auch ausformuliert sein kann. Danach kurze Sinnpause, und weiter gehts mit dem nächsten Aspekt des Vortrags. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Innerhalb von zehn Minuten können ohnehin nicht so viele Aspekte angesprochen werden, das überfordert die Zuhörer. 6 Aspekte für 10 Minuten zu einem Thema halte ich für angemessen. Am Ende noch ein passendes Schlußwort und der Vortrag ist gut gelaufen. Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen. Viel Erfolg weiterhin!

  4. Hallo Steuermann,
    danke für Deinen Kommentar. Mir geht es gar nicht sooo sehr um den Vortrag/die Vortragstechnik (strukturiert arbeiten ist nie verkehrt), sondern eher darum, wie man sich am besten gezielt auf die mündliche Prüfung als solches vorbereitet. Bei der schriftlichen fand ich es übersichtlicher (klar war es viel Stoff, aber es war klar, daß ein Fall zu lösen war), bei der mündlichen können einen 10.000 verschiedene Themen ereilen, d.h. man sollte von einer viel höheren Bandbreite ausgehen. Nur wie ich darangehen soll, das ist mir derzeit noch etwas unklar. Nur ein Beispiel: ist es sinnvoll, sich die doch sehr spezielle Sanierungsklausel (§8c Abs. 1a KStG) in der Tiefe zu erarbeiten oder reicht es, wenn man weiß, daß es sie gibt und wie sie grob gestrickt ist, man dafür aber zB einen Vergleich über die alten und neuen Mantelkaufregelungen bringen kann? Und wie tagesaktuell muß ich in Sachen Politik und Wirtschaft sein? Aktuelle Gesetzesvorhaben? Koalitionsvertragsinhalte? Wer von wem wieviel Prozent Firmenanteile gekauft hat? Wie das Gesetzgebungsverfahren auf EU-Eben verläuft?

    Und auch hier wieder die Frage: kann man sich das irgendwie strukturiert erarbeiten oder greift man sich besser nach dem Zufallsprinzip ein beliebiges Thema raus? Fragen über Fragen…

  5. Wenn wir hier schon mal von Konzepten und Plänen sprechen:

    Wenn Ihr Euch nochmal auf die schriftliche Prüfung vorbereiten müßtet, nach welchem Konzept bzw. Plan würdet Ihr vorgehen?

    Ich würde gerne wissen, ob mein Plan sinnvoll ist:
    Anfangen mit Ertragsteuerrecht, also erst Einkommensteuerrecht, dann Körperschaftsteuerrecht, dann Gewerbesteuerrecht. Nach Ertragsteuerrecht weiter mit Bilanzsteuerrecht. Und danach Verfahrensrecht, dann Umsatzsteuerrecht und zum Schluß Erbschaftsteuerrecht.

    An welcher Stelle sollte man eigentlich Umwandlungsrecht und Umwandlungssteuerrecht lernen? Beim Ertragsteuerrecht irgendwo? Oder spielt das eher bei Bilanzsteuerrecht-Aufgaben eine Rolle? Oder bei beiden?

    Ich freue mich über Antworten.

  6. @ Steuermann: nee, genau umgekehrt. Fang mit USt etc. an (AO nicht vernachlässigen…). BilStR und ESt lernt sich ganz gut parallel, UmwStR gehört zu den beiden.

  7. @Sabine: Ich denke, dass es in der Mündlichen weniger in die Tiefe geht, sondern eher breites Wissen gefragt ist. Demnach müsste es reichen, zu wissen, dass es § 8c Abs. 1a KStG gibt und was er ungefähr will.
    Viel schwieriger finde ich persönlich, die Nicht-Steuerfächer einzuschätzen. Ich hatte mit Europarecht noch nie und mit VWL bisher nur sehr wenig zu tun. Ich muss mich auf meine Institute verlassen, die mir Lernstoff vermitteln. Da ich parallel bei zwei Anbietern bin, merke ich aber schon Unterschiede… Schwierig, aber das war ja in der Schriftlichen ähnlich.

  8. @Steuermann 2009: Bei den meisten Anbietern ist es wohl so, dass alle Fächer parallel kommen, das heißt, in der ersten Woche kommt 1 ESt-Briefe, in der zweiten ein USt-Brief und so weiter. So habe ich es auch gehalten, einfach immer ein Stückchen vor in allen Fächern. Das vertreibt die Panik zu wissen, in Umwandlungen habe ich noch absolut nichts gemacht. Und innerhalb dieser Reihenfolge habe ich mich davon leiten lassen, mit dem anzufangen, was ich am wenigsten konnte, damit ich dafür die meiste Zeit zum Wiederholen habe. Allerdings habe ich deshalb mit ErbSt angefangen, was zwar neu für mich war, aber halt auch extrem leicht fiel (wie uns allen, denke ich).
    Nur ein Tipp noch: Schieb nicht die wichtigsten „Brocken“ nach hinten, also vorweggenommene Erbfolge, Erbauseinandersetzung und Personengesellschaften auf einmal oder so.

  9. @Ulrich
    Hallo, ich nehme an, die ausgearbeiteten KV-Themen bist du dann immer wieder durchgegangen. Nur wie, mit dem Stichwortzettel, den du die einmal gemacht hast oder hast du immer wieder neu einen Stichwortzettel zu dem gleichen Thema geschrieben?

    Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

  10. Die Vorgehensweise von Ulrich finde ich bewundernswert. Mir ist es noch nicht gelungen, mich planmäßig und konsequent vorzubereiten. Ich habe mir die Knoll-Lehrbriefe bestellt und ein paar davon (7-8) durchgelesen. Nur: wieviel tatsächlich hängengeblieben ist, das kann ich nicht beurteilen, ich befürchte: wenig und ich befürchte weiter: in 8 Wochen ist von dem bisschen noch weniger bis fast gar nichts mehr übrig. Mich beschleicht sowieso das dumpfe Gefühl, dass mein mühsam für die „schriftliche“ erarbeitetes Wissen schon wieder dabei ist, zu „verfallen“. Hilfe! Bei den ausgearbeiteten Vorträgen stellt sich mir (schäm, schäm) teilweise das Problem, dass ich erst mal die Verweise auf Erlasse, Richtlinien etc. nachlesen/nacharbeiten muss, um das wirklich fachlich komplett erfasst zu haben. Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, mir irgendein Thema vorzuknöpfen und quasi ohne „Richtschnur“ einen Vortrag dazu zu basteln. Und das von Sabine schon erwähnte Auswahlproblem habe ich auch. Wo anfangen, wo Schwerpunkte setzen?

  11. @Miriam
    Ich fange so an, mir erst die Vortragsthemen auszuarbeiten, die auch wirklich in den vergangenen Jahren rankamen. Dafür sind Protokolle aus den Vorjahren sehr hilfreich. Dann habe ich Bücher vom NWB und Schäffer Poeschel Verlag über KV. Ich habe auch gemerkt, dass es besser ist, einen Vortrag selber auszuarbeiten und als Richtschnur die Bücher zu nehmen bzw. Richtlinien und Erlasse. So bleibt mehr hängen. Ich hab jetzt 12 Vorträge fertig – bin sie aber nocht nicht durchgegangen. Dann Versuch ich auch Vorträge mit Leidensgenossen auszutauschen, da hast du dann eine Gliederung, weißt, wo du noch mal nachlesen musst, bekommst ein Feedback über deinen Vortrag usw.

    VG Jana

  12. Mag ja sein, dass selbst Erwarbeitetes besser hängen bleibt, aber mir kostet das zu viel Zeit und bringt mir nichts. Ich habe eine halbe Stunde das Thema § 19 UStG vorbereitet, habe mir den Vortrag 10 Minuten gehalten, war auch nett und alles richtig, aber dass der Wechsel der Besteuerungsform ein Fall des § 15a UStG ist, fiel mir nicht ein, während Knoll das als Highlight des Vortrags einbaute (mit Beispiel). Also, ich sehe mir „fertige“ Vorträge an und übe die. Kostet weniger Zeit, und man kann mehr üben.

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