Kurz vor der Prüfung – Lernen bis zum (bitteren) Ende?

Seit gestern läuft der letze Klausurenkurs vor der Prüfung. Noch einmal zwei Wochen Routine in die Klausuren bringen und den Körper auf den „Ernstfall“ einstellen. Die Nervosität steigt mit Unterschreiten der 3-Wochen-Marke spürbar, gibt es in den Klausuren immer noch und immer wieder Stolpersteine, die wichtige Punkte kosten. Oft sind es Kleinigkeiten, die ich übersehe. So gehen Punkte verloren, ohne dass es an mangeldem Wissen gelegen hätte…Auch wenn man beim 100. Mal Lesen des Hinweises „Vor der Bearbeitung sind Sachverhalt und Aufgaben vollständig zu lesen“ diesen schon auswendig kennt, muss ich mich doch immer wieder an das bewusste Lesen erinnern. Gerade wenn ich meine, einen Sachverhalt erkannt zu haben, gehen Details schnell mal unter…

Mit dem Endspurt zeigt auch mein Körper deutliche Verschleißerscheinungen. Ich habe zwar keine Probleme mit dem Handgelenk, brauche nach der Prüfung aber sicher erst einmal einige Massagen und ein Intensiv-Rückentraining. Eine neue Brille wird wohl auch erforderlich sein, die Vorbereitung hat vermutlich einiges an Sehkraft/-stärke gekostet.

Wie haltet ihr es eigentlich mit dem/den letzten Tag(en) vor der Prüfung? Lernen bis zum 10.10. oder vorher noch einmal eine kurze Auszeit? Ich habe mir vorgenommen, zumindest am Montag vor der Prüfung nicht mehr „aktiv“ zu lernen sondern ggf. nur nochmal die „Dinge, an die du bei der Bearbeitung denken musst“-Listen durchzugehen. Ich fürchte allerdings, dass mich die Nervosität auch am letzten Tag noch an den Schreibtisch treiben wird.

Erbschaftsteuergesetz adieu?

Letztes Jahr urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass der Gesetzgeber bis 30.06.2016 eine verfassungsfeste Begünstigung für Betriebserben auf die Beine stellen soll.

Das ist bisweilen nicht geschehen. Der Vermittlungsausschuss hat es auch noch nicht gerichtet und stattdessen verkündet: Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.

Warum erzähle ich euch das? Weil mein Fernlehrgang bei der Erbschaftsteuer angelangt ist. Bis dato hatte ich rein gar nichts mit der Erbschaftsteuer am Hut und hätte nicht viel dagegen gehabt, wenn das BVerfG das Erbschaftsteuergesetz im Ganzen für nichtig erklärt hätte. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass das die prüfungsstellende Finanzverwaltung womöglich gar nicht interessiert und es trotzdem abgefragt wird. Rechtsstand zum 1.1.2016 sozusagen.

Was ist eure Vermutung, wie es in der Prüfung 2017 um den Erbschaftsteuerteil bestellt sein wird?

Bald ist es geschafft

Nur noch 20 Tage bis zur Prüfung – Panik? Aktuell nein. Ich bin recht entspannt, will die Prüfung einfach nur noch schreiben und gut ist. Hauptsache, es ist dann für’s erste vorbei :-). Ein paar Wochen mehr Lernen würden mir auch nicht mehr helfen, entweder es reicht jetzt oder eben nicht. Ich habe mir selbst für nach der Prüfung auch erst einmal bis Ende Oktober frei gegeben. Ich bin mir nämlich noch total unschlüssig, wie ich das mit der Vorbereitung zur mündlichen Prüfung machen soll. Mich nervt schon das „auf Verdacht“-Lernen, ohne zu wissen, ob man bis zur mündlichen Prüfung kommt – Europacht / VWL / BWL ist jetzt nicht gerade meine persönliche Leidenschaft. Aber das muss man ja alles gleich buchen, sonst hat man dann kurzfristig Pech gehabt und die meisten Anbieter lassen einen ja im worst-case kostenfrei stornieren. Da mache ich mir aber erst Ende Oktober Gedanken. Ich hatte auch lange gezweifelt, ob ich für die Prüfung in Fürth ein Hotel buchen soll (ohne nennenswerten Verkehr eine einfache Fahrt von rd. 1,5 Stunden). Wegen der unsicheren Arbeitspläne meines Mannes hätte ich im Zweifel die Hunde mitnehmen müssen und da fängt es schon an. Im Großraum Nürnberg muss man frühzeitig buchen, das wusste ich ja schon von der Fachwirtprüfung, allerdings hatte ich da noch keine Vierbeiner, erst recht nicht zwei davon. Und ein bezahlbares Zimmer in der Nähe der Stadthalle, in dem Hunde erlaubt sind? Unmöglich. Das wäre dann wieder so weit gewesen, dass ich morgens ins Auto steigen müsste und wieder das Verkehrsrisiko hätte, also der Nutzen des „fremden“ Zimmers sinkt und ich schlafe auswärts eh nicht so toll. Also habe ich mich durchgerungen, jeden Prüfungstag mit dem Auto zu fahren. Klar, vieeeeel früher losfahren (Zugverbindung ist genauso unzuverlässig und recht schlechte Anbindung), aber immerhin schlafe ich in meinem eigenen Bett, die Strecke kenne ich gut und ich bin nachmittags daheim. Außerdem entgehe ich dann schneller der potentiellen Diskussion, ob ich diesen und jenen Knackpunkt aus der Prüfung gefunden habe usw. – ich finde nichts schlimmer, als das „Nachbesprechen“ der Prüfung oder morgens beim Frühstück gleich „was kommt wohl dran“. Wie ist es bei euch?