Die Statistik der Steuerberaterprüfung 2022/23 wurde veröffentlicht (u.a. auf der Internet-Seite der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe).
> Hier die nackten Zahlen (PDF)
Auf nwb.de ist ein Beitrag erschienen, in dem Alexandra Kandler (Steuerberaterin, Lehrgangsleitung beim Steuerrechts-Institut KNOLL) die Zahlen im Detail einordnet.
> Zum Beitrag auf nwb.de
> Zahlen aus den Vorjahren zum Vergleich
Auf der Seite mit interaktiven Infografiken werden die neuen Zahlen bald auch eingepflegt.
> Zur interaktiven Seite auf nwb.de
Was ist nur mit Berlin und Mecklenburg-Vorpommern los?! Das ist ja eine absolute Katastrophe.
Heftige Abfuhr für die meisten, leider. Vor allem auch in Anbetracht des finanziellen und zeitlichen Engagements 🙁
Könnt ihr mir einen Tipp geben, welche Griffregister am besten sind (Dürckheim, Steinfacher…), mit oder ohne Stichworten usw. Ich bin da im Moment noch ziemlich unentschlossen.
Hallo zusammen!
Ich habe nun schon lange keinen Kommentar mehr hinterlassen.
Erst einmal tut es mir sehr leid für alle die, die viel Zeit und Geld in die Vorbereitung zur Prüfung gesteckt haben und am Ende nicht die erhoffte Bestehensurkunde in den Händen halten konnten!
Ich weiß wie fürchterlich das sein kann, denn ich habe 3x die schriftliche Prüfung bestanden und bin dann 3x mit „nicht bestanden“ aus der mündlichen Prüfung gekommen.
Mittlerweile muss ich sagen, dass ich am Ende darüber froh bin, denn mir ist von Seiten von Berufsträgern und angehenden Berufsträgern mit sehr viel Arroganz und Unmenschlichkeit entgegengetreten worden. Ich hätte mich durch meine Erfahrungen in der mündlichen Prüfung und drum herum nicht mehr bestellen lassen.
Natürlich ist es richtig für den sehr anspruchsvollen Beruf(ung) das Wissen zu prüfen, aber habe ich das Gefühl bekommen, dass nur Akademiker gewünscht sind, die sich sehr gut ausrücken können und immer schön die Finanzamtsmeinung vertreten. Es gibt bei manchen Prüfungsauschüssen ein sehr eliteres Denken. Wenn der Kandidat/in nicht den Vorstellung eines fertigen Steuerberaters entsprach/-spricht wird er aussortiert.
Ich gehöre zu den Menschen, die sich lieber einfach ausdrücken. Und das wird von meinen Mandanten sehr geschätzt. Viele können es nicht verstehen, warum ich nicht den Titel trage, sondern nur Steuerfachwirtin bin.
Und ich kann jeden verstehen, der sich überlegt, ob er überhaupt so viel Zeit und Geld in eine (staatliche) Prüfung investieren soll, wenn die Voraussetzung diese zu bestehen, trotz Wissen, Fleiß und Disziplin bei momentan unter 50% liegt.
@ Tanja P: In welchem Bundesland war das? Würde pauschal sagen, dass das eher nur auf wenige Bundesländer zutrifft.
@jochen: Ich bin in NRW Steuerberaterkammer Düsseldorf geprüft worden.
Das ist meine persönliche Erfahrung und Meinung.
@Tanja P.: Es tut mir erst einmal leid, dass Sie solche Erfahrungen gemacht haben.
Meine Erfahrung und Meinung sehen genau anders aus. Ich komme selber aus der Praktiker-Laufbahn (SteuFa->StFW) und hatte das Glück im Jahr 2019/2020 meine Prüfung abzulegen. Das Jahr war – abgesehen von dem AO-Teil – m.E. eine relativ einfache schriftliche Prüfung. Mein erster Gedanke war dennoch, dass ich aufgrund der nicht optimalen Vorbereitung (meine Tochter ist im Juli 2019 zur Welt gekommen) durchgefallen bin. Als dann das Super-Ergebnis vorlag, war ich zunächst ziemlich überrascht. Dann kam aber die Heidenangst vor der mündlichen Prüfung. Eigentlich konnte ich zwar nicht mehr durchfallen (was alle Welt mir auch immer wieder vorhielt), aber das interessiert einen in dieser Situation nicht wirklich. Dann kam Corona und die Prüfung wurde auf den Tag X verschoben. Endlich war es dann soweit und ich durfte im Juni 2020 dann in Düsseldorf die mündliche Prüfung ablegen. Die Panik und Aufregung war enorm, aber die Kommission war extrem nett und freundlich. Man hat gescherzt und immer versucht, dass Richtige herauszuhören. Am Ende (von 13:30 bis 19:15) hatte alle fünf Prüflinge bestanden (Vornoten: 4,5 – auch ein STFW, 2 x 4,33, 1 x 4,16 und 1 x 3,66). Keine Spur von Arroganz.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte Sie keineswegs belehren oder von Ihrer Meinung abbringen. Ich möchte auch nicht sagen, wie toll ich bin. Falls es so empfunden werden sollte, ist es definitiv nicht meine Absicht Ich möchte lediglich den Mitlesern – bei vielleicht ähnlichen Voraussetzungen – auch eine andere Erfahrung vermitteln.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und weiterhin viel Erfolg und alles Prüflingen drücke ich selbstverständlich alle Daumen!
Liebe Leserinnen,
lieber Leser,
ich habe eine Schwerbehinderung an der Hand und würde gerne die Beraterprüfung schreiben.Mir hat das Kammer mitgeteilt,dass es eine Prüfungserleichterung geben könnte.Weiß einer wie diese Prüfungserleichterung aussieht?
Viele Grüße
Sabine
Hallo Sabine, die Kammer gewährt eine Schreibverlängerung in diesem Fall von 15min mE. Du musst aber bedenken, dass der Rest um dich herum einpackt und wuselt und auch redet. Also eine richtige „Erleichterung“ ist das auch nicht in diesem Fall.
Liebe Grüße
Jenny
Na da ist die Kammer ja „großzügig“. Das ist eine richtige Schande. Das ist alles echt so aus der Zeit gefallen. Da merkt man, dass das solch altbackene Strukturen sind.
Ist es nicht etwas früh für die diesjährige Statistik? So wie ich es verstanden habe, gibt es doch noch etwa 700 Klagen – insbesondere aus NRW wegen Ungleichbehandlung, die nach „Expertenmeinung“ nicht im Ansatz abgewiesen werden können und im Gegenteil 100%ig erfolgversprechend sind… Diese Kläger müsste man doch folglich vorausschauend auch zu den Bestehern rechnen…
„Expertenmeinung“, „100%ig erfolgsversprechend“ … bestenfalls wird einzelnen Klägern der Versuch nicht angerechnet. Von den 700 – woher diese Zahl auch immer kommen mag – werden wohl kaum alle knapp an der 4,5 gescheitert sein.
Anstelle des ewigen Jammerns wegen „Ungleichbehandlung“, „unfairen Aufgaben“ etc. sollten die Durchgefallenen sich lieber – wenn möglich – auf die kommende Prüfung vorbereiten.
Die Prüfung ist jedes Jahr eine andere und vielleicht 20-25 abhandengekommene Klausuren in NRW sind sicherlich kein Freifahrtschein für 5er Kandidaten. Aber vertraut ruhig auf die von euch gutbezahlten „Experten“.
Bei einer Schwerbehinderung an der Hand gibt es nur eine Schreibverlängerung von 15 min?
Das ist doch nicht ernst gemeint oder?
@Tantje: sorry aber die Aussage mit Akademikern ist sowas von Schwachsinn! Ich habe selber kein Studium absolviert und bin somit keine Akademikerin. Ich habe „nur“ die Ausbildung als Fachangestellte und dann den Fachwirt gemacht. Kein „richtiges“ Abi sondern „nur Fachabi“ und war auf der Realschule… dennoch habe ich vor der Kammer in Düsseldorf bestanden. Meine Note war in der schriftlichen eine 4,33… mündlich hab ich eine 2,5 abgelegt und somit eine deutliche Verbesserung weil ich wie verrückt ab Anfang November gelernt habe.
Es ist immer einfach die Schuld auf andere zu schieben. Wir wissen alle wie schwer das Examen ist, aber hier sowas zu schreiben finde ich unverschämt allen gegenüber die es geschafft haben.
@ StBin21/22:
Ich verstehe nicht ganz Dein Problem. Tanja hat ihre persönliche Prüfungserfahrung geschildert und diese auch als solche gekennzeichnet.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder war ihre Erfahrung ein Einzelfall (wobei ich durchaus ähnliche Erfahrungen von anderen Prüfungskommissionen kenne), dann spielt sie keine Rolle und ist schlicht und ergreifend unerheblich (was aber nicht bedeutet, dass sie ihre Erfahrung nicht kundtun darf).
Oder aber Du warst mit Deiner ausgezeichneten Leistung in der mündlichen Prüfung die Ausnahme von der Regel, und dann kannst Du – mehr als ohnehin schon – stolz auf Dich sein.
In beiden Fällen vermag ich die Unverschämtheit in der Äußerung, die ausdrücklich auf den persönlichen Eindruck hingewiesen hat, nicht zu erkennen.
@tina ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Du hast genau richtig verstanden, dass es meine persönliche Erfahrung ist.
Mir war klar, dass ich mit meiner Erfahrung polarisieren würde.
Aber ich stehe dazu.
Der Kommentar von StBin21/22 gibt genau die Meinung vieler Berufsangehöriger wieder.
Ich möchte abschließend noch anmerken, dass sich die Steuerberaterkammern über mangelnden Nachwuchs nicht wundern dürfen, denn das Problem ist, durch meine Erfahrung, hausgemacht.
Ich finde auch, dass Tanjas Beschreibung ihrer Erfahrung jegliche Berechtigung hat. Objektiv betrachtet, ist aufgrund der vielen Anwärter NRW bestimmt nicht das beste Pflaster. Viele Jahre hatte man definitiv den Luxus großzügig auszusortieren. Also bei 3x schriftlich bestanden, und dann jedes Mal mündlich durchzufallen, würde ich wahrscheinlich auch Gift und Galle spucken, völlig menschlich! Zur Realität gehören halt auch diese Geschichten und nicht nur die Erfolgsstories, die allzu gerne propagiert werden.
So katastrophal schlecht ist die Prüfung jetzt nicht ausgefallen. War kein leichtes Jahr, aber es gab schon deutlich höhere Durchfallquoten wie 2016/2017.
Berlin…Ich wollte mich auf die Steuerberatungprüfung vorbereiten,aber diesen Durchfallquoten in Berlin lasse ich es sein
Hallo Sabine, ich kann dir von meinem Fall erzählen. Ich habe zwar nichts an der Hand aber zumindest eine nervliche Krankheit und eine starke Sehschwäche. Mir wurde damals eine Stunde Schreibverlängerung gewährt, pro Prüfungstag. Und damit wir längerschreibenden nicht von zig anderen gestört werden wenn sie nach 6 Stunden aufstehen saßen wir alle in einem gesonderten Raum.
Bei uns hattest du aber auch Leute die nicht ne Stunde länger schreiben durften, sondern etwas kürzer. Ich denke das kommt auch einfach drauf an was du genau hast. Das entscheiden dann die von der Prüfungsstelle. Ich hoffe du willst das nicht mehr für die Prüfung in 4 Wochen beantragen; weil dann solltest du dich beeilen. Ich habe damals mit einer Dame von der Prüfungsstelle telefoniert die extrem nett und verständnisvoll reagiert hatte. Ich sollte dann in einem Brief beschreiben was ich habe und sollte dann Nachweise meiner Ärzte beifügen. Es gibt leider sicher genug, die jegliche Beschwerden nutzen um eine Schreibverlängerung zu bekommen. Das ist dann auch das Problem, warum die natürlich nicht einfach so mit Verlängerungen um sich schmeißen. Ich hab das alles angefragt bevor ich überhaupt mit der Vorbereitung losgelegt habe. Weil mir war klar, ohne die Verlängerung hab ich keine Chance. Jetzt kann ich wegen dem rechten blinden Auge zumindest sagen, dass ich die Prüfung damals mit links geschrieben habe 😄
@ Susi Wenn es dein erster Versuch ist, würde ich es probieren. Ansonsten würde Ich in Brandenburg schreiben. Da hast du jedenfalls bessere Bestehenschancen.