Unglaublich, ich wollte im November mit der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung anfangen und schwups… ist der November schon da. Die Motivation ist aber weiterhin bei quasi null. Einerseits aufgrund der fehlenden Energie, andererseits wegen der anhaltenden Ungewissheit.
Eigentlich war mein Gefühl nicht sooo schlecht, aber je länger die Prüfung her ist, desto mehr denke ich an die negativen Dinge. Alles andere rückt irgendwie in den Hintergrund. Ich finde es sehr schwierig, wieder auch an die normalen Dinge im Leben zu denken. Ich hoffe einfach nur, dass die Zeit bis Mitte Dezember auch schnell vergeht. Ich bin ja froh, dass wir in Berlin zumindest genau wissen, wann die Ergebnisse da sind, auch wenn man sich damit die Feiertage auch ruinieren kann.
Irgendwie freue ich mich ja, dass Samstag mal wieder Unterricht ist, da kommt vielleicht wieder die Arbeitsroutine wieder. Noch sind die Gesetze in der Tasche, die ich bei der Prüfung bei hatte. Seitdem ist also nichts passiert, den Abstand brauchte ich aber auch. So langsam steigt aber auch wieder der Druck und das schlechte Gewissen. Wie die anderen bin ich aber ebenfalls immernoch echt ausgebrannt und habe nicht das Gefühl, dass es bald besser wird.
Ich hoffe, es geht euch einigermaßen gut und Ihr könnt euch vielleicht schon etwas mehr aufraffen.
Liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
ich bin auch so was von ausgebrannt, ich bin müde und kaputt. Ich habe für diese Prüfung die uns alles abverlangt alles gegeben und sie ist nicht mal einen Monat her. Es wäre schön gewesen wieder sanft im Büro wieder eingegliedert zu werden 😀 dem war aber leider nicht so, volle Kanne wieder rein und große Fälle mit Deadlines bearbeiten. Ich habe schon hier und da in der Steuer+Stud gelesen, mein Material für die mündliche sortiert und die 206. EL für die StG einsortiert und markiert (…die ist leider nicht zu unterschätzen und echt soooo viel muss neu gemarkert werden). Ausruhen ist also bisher nicht ansatzweise möglich gewesen.
Der Beitrag auf dem anderen Blog gestern Abend hat mir dann den Rest gegeben 🙁 … ich hatte eine schlaflose Nacht und finde es fast schon anmaßend und unverschämt. In NRW gibt es ende Januar die Ergebnisse, die Prüfung findet dann zwischen Mitte Februar und Mitte April statt, mein Kurs bis zu welchem wir ja angeblich schon alles gemacht haben müssen (wofür dann der Kurs?) geht in 3 Wochen los.
Ich wünsche dir viel kraft und weiterhin gutes durchhalten!
Guten Morgen Vanessa,
da hat Knoll eigentlich ein ganz gutes Konzept. Jeden Donnerstag kommen drei Lernhefte ins Haus geschneit. Natürlich kann man die Hefte erstmal ins Eck legen, aber das schlechte Gewissen wird an jeden Donnerstag größer. Heute ist es wieder soweit….. 😉 Berufsrecht, Insolvenzrecht usw. ist ja alles ok. Aber warum BGB???? Hilfe, überhaupt nicht mein Ding. Und ja wie schon vorhin erwähnt, ist mein Gefühl nicht unbedingt gut, dass macht die Sache nicht leichter. Kopf in den Sand steck……. erstmal eine rauchen gehen und dann schaue ich mir auch BGB an…. 5 Tage später….. und so vergeht die Zeit ohne BGB…. Muss sich ändern.
Grüße
Nicole
Hallo StBtoBe,
Dieser Stress mit der Arbeit ist natürlich dann besonders extrem, ganz so schlimm ist es bei mir zum Glück noch nicht.
Schön, dass du schon anfangen konntest, ein bisschen was zu machen. Tatsächlich habe ich die EL direkt vor der Prüfung schon einsortiert, daher blieb mir das jetzt erspart. Ich kann mich aber gut erinnern, wie viel das war…
Wie blöd, dass dich der Beitrag so aus dem Konzept gebracht hat… Bei mir war die letzte Nacht ähnlich schlimm und habe geträumt, nicht bestanden zu haben. Es gibt Tage, da kann ich alles verdrängen und dann gibt es eben auch diese Tage, an denen es so präsent ist.
Bis Ende Januar warten ist ja echt krass, bin so froh, dass es bei uns schon Mitte Dezember ist. Die mündliche ist hier voraussichtlich aber auch Ende Februar bis Mitte April, also etwas länger zwischen den Ergebnissen und der Prüfung. Tatsächlich verstehe ich auch nicht, warum du zum Kurs alles schon können sollst, irgendwie unlogisch, zumindest wenn es um die Stoffvermittlung geht.
Ich wünsche ebenfalls ganz viel Kraft weiterhin. Hoffe du kannst auch mal einen Tag etwas zur Ruhe kommen von der Prüfung und der Arbeit! 🙂
Hey Nicole,
Oh ja das ist wirklich nicht schlecht, der Druck steigt dann und früher oder später hat man gar nicht mehr die Wahl und fängt an 😉 ich kann mit BGB auch nicht so viel anfangen. Ein bisschen hatte man in der Berufsschule ja, aber so richtig erinnern kann ich mich nicht mehr… aber ein bisschen mehr Stoff schaffen wir jetzt auch noch 🙂
LG
off Topic: wie hoch ist denn das Gehalt nach so einer schwierigen Prüfung:
1. unmittelbar nach Bestehen?
2. 5 Jahre nach Bestehen
3. 10 Jahre nach Bestehen?
Vielen Dank für eure Einschätzungen
Unmittelbar 65 TEUR + Umsatzbonus + Aquisebonus (Location Berlin, Kanzlei mit 20 MA, 3 StB)
@StB2020-Berlin: Vielen Dank für die Nachricht!
Ich werde nie verstehen, wie man sich nach dem Ausbildungsweg und Aufwand noch weiter so ausbeuten lässt. Mit der Aussicht auf ein derart mickriges Gehalt hätte ich die Prüfung nie gemacht. Mit 10 Jahren Berufsberatung muss das wirklich nicht sein. Abschläge kann man höchstens machen wenn weniger Erfahrung.
Hi,
Bin genau Deiner Meinung. Überall steigen die Gehälter, als normaler Kreditoren- oder Debitorenbuchhalter gibt es schon mit etwas Berufserfahrung ca 50k€/annum. Diese Prüfung ist sauhart, kostspielig, nrevenaufreibend und extrem herausfordernd. Warum sollte man sich unter Wert verkaufen????
Man darf bei der Diskussion nicht vergessen, dass jede/r Steuerberater/in im Versorgungswerk versichert ist. Das darf bei den Gehaltsüberlegungen nicht vergessen werden. Der demographische Wandel spielt da sogar noch mehr mit rein. Also nicht nur auf das Gehalt achten
Durchschnittliches Gehalt in Deutschland: 3.975 €. (ohne Teilzeit/geringfügig Besch.)
Hier genanntes *Einstiegsgehalt*: ~5.400 € + mögl. Boni + Versorgungswerk.
Oder wie Ihr sagen würdet „Wie kann man sich nur so ausbeuten lassen?“
Aber vielleicht hat man über den Weg Studium ein anderes Verhältnis zu Geld.
Denn da hat man unter Umständen 2018 noch 825€ Bafög und 2021 dann 5.400€ im Monat.
Spätestens wenn Olaf Scholz die Versorgungswerke abschafft um die gesetzliche Rente zu stärken, ist auch dieses Argument hinfällig 🙂
Die Diskussion ist müssig und gehört mE nicht hierher – geht bitte in das WiWI Treff Forum um euren Frust bei den anderen Trollen rauszulassen, hier sind Leute, die sich für den Beruf interessieren, das Examen hinter sich haben und sich gegenseitig bei der Vorbereitung darauf gegenseitig unterstützen wollen. Danke und viele Grüße
@Taxrelax
könntest du bitte genauer dazu Stellung nehmen? Wie sieht denn die Rente eines StB im Vergleich zur gesetzlichen Durchschnittsrente aus? Man findet nirgendssssswo Zahlen…
Danke!
Moin, wenn ihr ein Einstiegsgehalt von 65T€ verlangt, müsst ihr aus AG Sicht ja nochmal 20% AG-Beiträge SV draufrechnen. Dann seid ihr bei 78T€. Ca. Faktor 2,5 solltet ihr dann schon als Umsatz reinholen, damit es sich für den AG rentiert. Also rd. TE195pro Jahr. Schafft ihr das?
@DeinAG:
Du sagst mit Deinem (mE korrektem) Beitrag im Grunde das, was hinreichend bekannt sein sollte:
– Alles hat seinen Preis; möchte ich viel Geld verdienen, muss ich dafür viel arbeiten (ggf mehr als 40h pro Woche).
– Steuerberater als Arbeitgeber sind meiner Erfahrung nach nicht die großzügigsten.
– Augen auf bei der Berufswahl!
Liebe Grüße
Attila
Zudem nicht vergessen: Versorgungswerk der Schornsteinfegermeister ging 2012 Pleite – der Bund musste einspringen. Ob er dies in Zukunft auch macht? Eine gesetzliche Insolvenzregelung gibt es bis heute nicht und die Versorgungwerke der Steuerberater haben das Problem, dass ihre Mitglieder zum Durchschnitt der Bevölkerung immer eine immer höhere Lebenserwartung haben und Niedrigzinsen auch nicht vorm Versorgungswerk halt machen. Da werden die Prognosen (und es gibt bis heute keine verbindliche Zusage die wie die Rente aussieht, es gibt nur Prognosen) künftig nach unten gefahren werden müssen. Ich wundere mich auch was selbst Dönerbuden in guter Lage oder Makler (ohne die heute nichts mehr geht) p.a. einfahren – ohne den Stress. Wer es nur für das Geld macht ist woanders sicher besser aufgehoben