Der Sprung vom Steuerfachwirtlehrgang zum Steuerberaterlehrgang

Hallo Kadir und natürlich alle andere die dieses Thema interessiert!

Kadir hatte mich unter meinem letzten Blogeintrag gefragt, wie ich den Sprung vom Steuerfachwirtlehrgang zum Steuerberaterlehrgang empfinde. Da ich mir vorstellen kann, dass dies noch andere Leute interessieren könnte, habe ich mich dazu entschlossen,  einen Blogeintrag zu verfassen.

Ich hatte auch Dozenten, die meinten: „Wenn Sie jetzt schon im Stoff des Fachwirtes sind, dann machen Sie am besten den Berater direkt hinterher. Der Sprung ist nicht mehr so groß.“ Worin ich das klar unterstreichen kann, ist bei der Umsatzsteuer. Die Themen sind alle, zumindest bei meinem Dozent, bereits besprochen. Die Berateraufgaben gehen etwas mehr in die Tiefe, aber grundsätzlich sind die Berateraufgaben nicht mehr so viel schwerer. Bei Bilanzsteuer habe ich im Fachwirt Grundstücke rauf und runter gebetet, auch die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten sind kein großes Problem. Dies gilt bis zu dem Punkt, wo die Personengesellschaften mit ins Spiel kommen.  Mit den Themenkreisen Personengesellschaften, internationales Steuerrecht und Umwandlung hatte ich im Fachwirt noch überhaupt keine Berührungspunkte. Da sind die Leute mit Studium vermutlich klar im Vorteil. Leider kamen diese Themen bei uns von Mai bis Juni geballt im Kurs. Ausgerechnet da hatte ich kaum Zeit diese nach zuarbeiten. Das steht bei mir für die kommenden zwei Wochen auf dem Plan.

Ich muss sagen, der Fachwirt hat mir viele Grundlagen gebracht, die sehr hilfreich sind. Aber die Steuerberaterklausuren sind noch einmal eine große Schippe oben drauf. Die Klausuren dauern 6 Stunden, sind sehr umfangreich, es gibt eine Vielfalt an Themenmöglichkeiten und viel komplexere Aufgaben. Bekommt man im Fachwirt die Betriebsaufspaltung geradezu auf dem Silbertablett präsentiert, sieht das bei der Beraterklausur ganz anders aus.  Oder die AO Klausuren mit teilweise fünf Seiten Text und den unendlichen Wendungen bringen mich schon mal an den Rand des Wahnsinns.

Mein Tipp lautet:
Natürlich den Stoff nacharbeiten um die Grundlagen zu wiederholen und erweitern, aber das Hauptaugenmerk lege ich auf das Klausuren schreiben. Aber jeder lernt anders. Ich male mir zum Beispiel immer Bilder zu den Themen, schön bunt. Ich brauche so etwas. Da können manche Leute gar nichts mit anfangen.

Mein Fazit:
Der Steuerfachwirt ist eine gute Grundlage für das Steuerberaterexamen, aber es kommt noch einiges oben drauf. Von daher heißt es von Anfang an ein gutes Zeitmanagement zu haben um den Anschluss nicht zu verlieren. Viel Glück an alle und speziell an Kadir, mit einem  Abschluss von 3,1 im Steuerfachwirt warst du ja schon ein gutes Ergebnis erzielt- von daher gutes Gelingen. Du packst das im nächsten Jahr!

Annika