Die liebe AO

Die liebe AO…

Irgendwie wollen wir keine Freunde werden.

Egal, was ich in Probeklausuren anstelle: Es kommt nichts vernünftiges dabei raus.

Nicht, dass ich mich nicht bemühen würde…. Im Gegenteil! Ich lese mir die Scripte konzentriert durch, markiere mein Gesetz, löse sämtliche Probeaufgaben und höre sogar einen Audio-AO-Guide. Beim Lesen der Skripte und Lösen der Aufgaben habe ich auch immer das Gefühl, alles verstanden zu haben.

Auch die Komplexität von umfangreichen Sachverhalten bereitet mir inzwischen keine Probleme mehr. Daran habe ich gezielt gearbeitet indem ich mir einen Zeitstrahl male und mir stets alle wesentlichen Bescheid-Daten rausschreibe. Ich berechne Fristen, prüfe Einspruchsvoraussetzungen, bilde Obersätze etc. Doch viele Punkte bekomme ich trotzdem nicht.

Mein Problem ist es, die Gedanken als strukturiertes Gesamt-Paket auf das Papier zu bekommen.
Außerdem werden in der Lösung Sachverhalte mal anders interpretiert, mal „biege ich falsch ab“ (also gehe zB von Verjährung aus obwohl es eine Ablaufhemmung gibt) und mal reicht die Zeit einfach nicht.

Solche Probleme kenne ich von anderen Fächern nicht. Entweder ich habe es verstanden und weiß, was ich tun muss oder ich habe eben Nachholbedarf.
In der AO verstehe ich aber die Einzelprobleme und kenne die Paragraphen. Nur eben die Auspunktung und das Zusammenspiel der einzelnen Vorschriften ist für mich irgendwie undurchschaubar.

Mein einziger Trost ist, dass ich mit solchen Problemen nicht allein bin. Die AO ist halt ein ganz spezieller Kandidat, den man schon lieb haben muss.

Wie sieht es bei euch aus? Klappt die AO bei den Nicht-Juristen und jeden, die nicht aus der Finanzverwaltung kommen?
Oder liegen Eure Probleme bei ganz anderen Fächern?

Zum Abschied ein kleines Zitat:

Ein Ehemann hat in der Regel seinen Wohnsitz dort, wo sich seine Familie befindet (BFH BStBl 85, 331). Ein Verschollener hat seinen Wohnsitz bei der Ehefrau (FG Düsseldorf EFG 58, 144).
(Aus dem Kommentar zur Abgabenordnung von Klein/Orlopp)

Erste Blessuren

Ein komplettes Bilanzwochenende liegt hinter mir. Bilanz ist nicht gerade mein Lieblingsfach, da ich in der Praxis damit noch nie wirklich viel zu tun hatte, fällt mir das Verständnis etwas schwerer. Am Samstag hatte ich Unterricht und Sonntag habe ich Klausur geschrieben. Diesmal endlich wieder in den Unterrichtsräumen. Ich bin froh, wenn ich dort schreiben kann, denn zu Hause komme ich nicht so effektiv voran. Aber die Reihen lichten sich langsam. Ich habe ja auch einen relativ weiten Anreiseweg, aber das ist es mir definitv wert. Andere schreiben wiederum lieber zu Hause. Ein Kollege erzählte mir, dass er lieber zu Hause schreibt, weil er dann länger als die 6 Stunden schreiben kann.

Wie macht ihr es? Wo schreibt ihr am liebsten eure Klausuren? Zu Hause, im Unterricht oder in der Bibliothek?

Wie die Überschrift schon sagt, habe ich mir am Sonntag erste Blessuren vom Schreiben zugezogen. Am Mittelfinger hatte ich ja schon von Schulzeiten an einen sogenannten „Schreibhügel“, aber seit Sonntag habe ich dies auch am kleinen Finger, weil ich damit die ganze Zeit auf dem Papier lang schleife 🙁

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Jetzt bildet sich dort auch noch ein Knubbel. Ich hoffe, dass ich den irgendwie wieder wegbekomme 🙂 Aber zum Glück ist das nur ein geringes Übel (bspw. im Vergleich zu Sehnenscheidenentzündung o.ä.).

Mit meinem Stift war ich auch alles andere als zufrieden. Mein Chef hatte mir einen Schreibanfängerstift von Stabilo empfohlen, den er unglaublich toll fand. Der ist mit Tinte, aber hat keine Füllerspitze, sondern ist eher wie ein Gelstift. An sich ist er ganz ok, aber er schreibt ziemlich dünn und man benötigt spezielle Patronen. Zum Ende der Klausur war dann diese Patrone leer, obwohl mein Chef meinte, er hätte damit alle seine Klausuren geschrieben. Bei mir reichte es für genau 2! Mein Chef hat aber ca. 50 Klausuren geschrieben. Entweder ist er mit besonders wenig Worten ausgekommen, oder ich hab irgendwas falsch gemacht. Wer weiß…
Bei der nächsten Klausur werde ich wohl wieder einen anderen Stift nehmen.

Euch allen noch eine angenehme Restwoche 🙂

Der Countdown bis zur Freistellung läuft!

Hallo zusammen,

der Countdown bis zu meiner Freistellung läuft – in dreieinhalb Wochen ist es endlich so weit! Da mein 12-Wochenkurs bei WLW direkt ab 6. Juni startet, gibt es noch jede Menge zu tun. Am Wochenende kamen auch prompt weitere Unterlagen von WLW zur Vorbereitung auf den Kurs. Darunter eine Art „Vorweg-Klausur“, die man bis Kursbeginn bearbeiten und einschicken soll und außerdem eine Liste mit Themen, die man bis dahin beherrschen sollte, da sie im 12-Wochenkurs (im Gegensatz zum 14-Wochenkurs) nicht mehr behandelt werden. Der Plan für den Kurs sieht auch ziemlich voll aus, freie Wochenenden gibt es da nur wenige, es wird also eine Art Bootcamp! 🙂 Sogar für Verpflegung ist gesorgt, man kann sich in der lokalen Kantine Mittagessen für alle Kurstage buchen, so muss man sich also zum Glück nicht mehr um viel anderes kümmern.

Auf die Freistellung freue ich mich ehrlich gesagt schon, da ich es momentan nicht abwarten kann bis es endlich los geht. Das Lernen ist mit Vollzeit arbeiten einfach nicht zu vereinbaren und ich komme mit meinem Lernplan überhaupt nicht mehr hinterher. Daher habe ich schon angefangen, Zeit einzusparen wo es nur geht. Beispiel einkaufen: wir testen aktuell die Möglichkeit, Lebensmittel online zu bestellen und sich liefern zu lassen. So erspart man sich das nervige durch die Gänge schleichen abends nach der Arbeit oder auch nach dem Lernen. Für den Haushalt haben wir ebenfalls eine Unterstützung, sonst würden wir das bei zwei Personen, die beide voll am lernen bzw. arbeiten sind auch nicht mehr hinkriegen. Fehlt nur noch jemand, der einem die Ergänzungslieferungen einsortiert und nachmarkiert, das ist einfach so zeitraubend! 😀 Einen freien Tag am Wochenende gibt es auch nur noch in Ausnahmefällen, wie z.B. eine Hochzeit von Freunden in zwei Wochen. Den Ausgleich zum lernen und zur Arbeit bekomme ich daher momentan nur durch ein bisschen Sport zum Feierabend und einen Mädelsabend einmal die Woche.

Bis zur Freistellung habe ich mir vorgenommen, noch die letzten Klausuren aus meinem Fernkurs zu schreiben, die verbleibenden (meiner Meinung nach) wichtigsten Lehrbriefe durchzuarbeiten und dann mal einen Plan zu machen, wo man steht und wo Nachholbedarf besteht.

Wie sieht Euer Plan aus, wann geht Ihr in Freistellung und wie versucht Ihr die wenige freie Zeit momentan möglichst sinnvoll zu nutzen?

„Kann man das dann überhaupt schaffen?“

Der April und der Mai haben zumindest eines gemeinsam und das sind Feiertage. Ein erneutes verlängertes Wochenende liegt hinter uns und ich habe dieses sowohl zum Lernen als auch zum Familienbesuch genutzt.
Da ich an dem Wochenende zuvor eine Hausarbeitsklausur geschrieben habe, kam irgendwann die Frage, wie ich damit zurecht gekommen bin. Dabei haben meine Familienmitglieder im Hinterkopf, dass sie sich vorstellen können, dass ich nicht 6 Stunden am Stück diszipliniert am Schreibtisch gesessen habe.
Aber ich konnte stolz berichten, dass ich durchgezogen habe und auch verhältnismäßig gut zurecht gekommen bin.

Auf die Frage, wie meine bereits geschriebenen Klausuren ausgefallen sind, antworte ich höchst ungern, da das Verständnis für die Bewertung und ähnliches fehlt.
Aber gar nicht antworten geht ja auch nicht, also erläuterte ich, dass ich bei allen Klausuren mit 4,5 bestanden habe und das super ist. Dass ich auch genau weiß, wo mein größtes Defizit liegt (die Zeit) und dass das schon wird.
Bei 4,5 sieht man jedoch genau in den Gesichtern der anderen, was sie dazu denken 🙂
Ich erklärte dann, dass ich noch vieles nachschauen muss und die ganzen Standardformulierungen und auch einen großen Teil des Stoffs noch nicht drauf und deshalb zeitlich Probleme habe. Dadurch fehlen mir häufig schon mal mindestens ein Drittel der Sachverhalte.
Als ich allgemein meinte, dass es im Examen schwer ist, in der vorgegebenen Zeit alles perfekt zu lösen, kam die Frage: „Kann man es denn dann überhaupt schaffen, eine 1,0 zu schreiben?“

Hach wie ich diese Fragen liebe… Natürlich wollte ich gleich sagen, „Nie im Leben kann man das schaffen!“ Aber dann fiel mir ein, dass mein Chef mir neulich von seiner ehemaligen Kollegin erzählte, die in Bilanz ne glatte 1,0 geschrieben hat. Wahnsinn!

Deshalb sagte ich einfach, dass es schwer möglich ist (denn das schließt die Möglichkeit nicht aus), aber für mich wird es wohl ausgeschlossen sein 😉 Außerdem ist es nur wichtig, zu bestehen und da ist 4,5 schon mal der richtige Weg.
Und dann wechselte ich schnell das Thema…

Wie ist es bei euch? Kennt ihr auch Leute, die das Examen so super gemeistert haben?
Außer Sabrina aus dem Blog kenne ich keinen weiter. Respekt vor solch einer Leistung *Daumen hoch*

Zwischenfazit und neue Etappen- Ziele

Ich habe am 24.09.2016 mit dem Projekt „Steuerberaterprüfung 2017“ angefangen.
Inzwischen fangen die ersten Referenten nach Unterrichtsende an sich zu verabschieden und uns viel Erfolg für die Prüfung zu wünschen, da wir mit den entsprechenden Fächern durch sind.

Dies habe ich mal als Anlass genommen, ein kleines Zwischenfazit in Zahlen zu erstellen:

Seit dem Start meiner Vorbereitung sind 220 Tage vergangen und somit liegen 60% der Vorbereitungszeit hinter mir.
An Präsenzunterrichtstagen beim Samstagslehrgang liegen 41 von 56 Tagen hinter mir, also haben wir bereits 73% des Stoffes vermittelt bekommen.

Im Unterricht haben wir folgenden Stand:
Körperschaftsteuer: 100%
Grunderwerbsteuer: 100%
Bew/ErbSt: 100%
Bilanzsteuerrecht: 85%
Einkommensteuer: 80%
Umsatzsteuer: 70%
Abgabenordnung: 35%
Gewerbesteuer: 0%
IStR: 0%
UmwSt: 0%

Klausurtechnik: 100%

Von den 6 Drei-Stunden-Klausuren habe ich alle 6 geschrieben und benotet zurück (100%).
von den 15 Sechs-Stunden-Klausuren habe ich 3 benotet zurück (20%). Mit den Ergebnissen kann ich insgesamt gut leben wobei ich noch deutliche Lücken und Luft nach oben erkenne.

In der Zukunft erwarten mich noch 18 Endriss-Klausuren beim Klausuren-Intensivlehrgang in Köln.

So, kurz durchatmen nach den ganzen Zahlen…

Mein neues Etappen-Ziel ist es, bis zum Beginn des Klausurenkurses im August den ganzen Stoff zumindest schon mal gehört oder gelesen zu haben (incl. der Zusatz-Scripte wie Lohnsteuer).
Von vollständigem „Können“ oder „Beherrschen“ kann natürlich keine Rede sein. Ich möchte zumindest nicht von völlig neuen Themen überrascht werden. Durch die Anwendung in Klausuren kommt hoffentlich dann auch die nötige Übung.
Außerdem möchte ich bis dahin alle 15 Sechs-Stunden-Klausuren bei Bannas geschrieben zu haben.

Wie fällt euer Zwischenfazit aus? Schwerer/Leichter als gedacht? Seid ihr mit dem Stoff à jour? Welche Etappenziele sind gesteckt?

Mein aktuelles Motivationslevel: 60%