Im Auge des Hurrikans

Im Moment ist eine komische Zeit.
Die ganze Hektik der Vorbereitungskurse ist vorbei und sogar ich habe jetzt frei.

Meine Tage sind ruhig und monoton. Ich stehe zusammen mit meiner Frau um 6 Uhr auf. Draußen ist es zu der Zeit noch stockdunkel…
Nachdem ich mit einem Putzeimer voller Kaffee meine schlechte Laune runtergespült habe, geht’s in Schlafanzughose ins Büro zum Lernbeginn.
Und da bleibe ich auch sitzen, bis die Sonne langsam wieder untergeht… Im selben Büro auf demselben Stuhl vor demselben Stapel Unterlagen…

Aber der Eindruck täuscht. Die Hektik ist nicht vorbei. Ich darf mich von der Ruhe und Monotonie nicht täuschen lassen. Das ist nur die trügerische Ruhe vor dem Sturm und in 11 Tagen knallt’s so richtig.

Natürlich bin ich beim Lernen nicht durchgehend konzentriert. Manchmal liest man gerade etwas über die unentgeltliche Übertragung eines Mitunternehmeranteils, schweift unterbewusst mit den Gedanken ab und erwischt sich 20 Minuten später dabei wie man sich auf YouTube eine Anleitung zum Mundharmonika-Spielen anguckt. Ich habe nicht mal eine Mundharmonika….

Aber ich muss da sitzen bleiben und mich zwingen. Die Wissenslücken sind so groß wie Scheunentore und die Zeit läuft davon. Also motiviere ich mich weiter.
Nur ist das mit der Motivation nicht immer so leicht. Ich scheitere an Fällen, die ich können müsste und mache Fehler, die ich nicht mehr machen dürfte.
Dazu kommen Flüchtigkeitsfehler bzw. falsch gelesene Sachverhalte. Sowas passiert mir normalerweise nicht aber wegen der mangelnden Motivation hier eben doch. Das nervt einfach!

Abends kommt die Frau nach Hause und fragt, was es so neues gibt und was ich den Tag so gemacht habe. Die Freunde und Familie fragen, wie „der Urlaub“ so ist.
Was soll man antworten, wenn das einzige, auf das man stolz sein kann ist, dass man sich im Verlauf des Tages eine richtige Hose angezogen hat?!

Es hat sich noch nie so komisch angefühlt, zu Hause zu sein. Man sieht Nachbarn, die man noch nie gesehen hat und regt sich über Geräusche im Haus auf, die man noch nie gehört hat.
So fühlt es sich wohl an, wenn man sich im Auge des Hurrikans befindet.

Wie läuft’s bei euch?

Generalprobe

Die meisten von euch haben die Klausurenkurse bereits hinter sich gebracht. Nach Fern- und Onlinekurs habe ich nun auch meine Generalprobe. Ich habe 3 Klausurenkurse mit jeweils 3 Klausuren. Die ersten 3 Klausuren habe ich hinter mir und das Gefühl ist eher gemischt. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Klausuren teilweise sehr schwer waren. Viele sind enttäuscht davon, dass wir kurz vor Schluss so demotiviert werden, aber für mich ist es ok. Besser so, als andersrum. Wenn man weiß, dass es eine schwere Klausur war, kann man das dann auch bei der Korrektur entsprechend einschätzen. Am Ende kann es im Oktober ja genauso laufen.

Ich hab nächste Woche dann noch die anderen 6 Klausuren vor mir und hoffe, dass es besser läuft und ich nochmals einiges mitnehmen kann. Danach geht’s dann wieder nach Hause. In der letzten Woche werde ich diese Klausuren intensiv nacharbeiten und dann muss es reichen 🙂

Ich finde es sehr beruhigend, hier zu lesen oder im Kurs zu hören, dass es doch sehr vielen mittlerweile ähnlich geht. Die Motivation ist im Keller, man hat das Gefühl, dass es einfach nicht besser wird und man will nur noch, dass es vorbei ist.

Aber lange ist es auch nicht mehr und das wird schon irgendwie werden 😉

Euch allen einen schönen Sonntag Abend und weiterhin viel Durchhaltevermögen!!!

Endspurt

Ich habe mich gerade doch sehr erschrocken, mein letzter Beitrag ist vom 13.08.2017. Ich bitte die Abwesenheit zu entschuldigen. Die Zeit ist an mir vorbei gerauscht.

Was habe ich die letzten Wochen gemacht? Ein Arbeitskollege und ich hatten uns noch spontan zu einem Klausurenpräsenzkurs in Düsseldorf bei einem kleinen lokalen Anbieter angemeldet. Der Kurs startete Ende August und ist diese Woche zu Ende gegangen. In dieser Zeit wurden 12 Klausuren unter realitätsnahen Bedingungen geschrieben. Da ich zuvor nur für mich alleine im Arbeitszimmer gelernt und Klausuren nur via Fernkurs geschrieben habe, war dies eine schöne Abwechslung. Ich konnte so langsam meine eigenen vier Wände nicht mehr sehen. Es war daher sehr angenehm mal raus unter Gleichgesinnte zu kommen. Ich bin insgesamt zufrieden. Insbesondere, da man hier „gezwungen“ war sechs Stunden konzentriert über den Klausuren zu sitzen. Das klappt Zuhause ja doch mal mehr mal weniger gut. 😉

Diese Woche fand abschließend ein Probeexamen statt. Vom Überfliegen der Musterlösungen her könnte es insgesamt zum Bestehen gereicht haben.

Ich habe nun Klausuren von drei verschiedenen Anbietern bearbeitet. Man erkennt doch schon gewissen Qualitätsunterschiede zwischen den Anbietern. Zukünftigen Kandidaten möchte ich den Tipp mitgegeben, mindestens zwei unterschiedliche Kursanbieter zu wählen.

Was steht nun die letzten Tage auf dem Programm? Ich schaue mir weiterhin nur noch Fälle an oder blättere mich durch die RL / Erlasse. Meine Taktik lautet unverändert: Tag 1 und 2 rocken und damit einen schlechten Tag 3 ausgleichen. 🙂

Den Fokus in den letzten Tagen setze ich in der Vorbereitung auf Tag 1. USt und ErbSt. Für Tag 2 habe ich mir ein paar ESt- und KSt-Fälle rausgesucht, bei denen ich noch Schwierigkeiten habe. Beim 3. Tag geht es nochmals um die Verinnerlichung der Fußgängerpunkte und um die Themen, die inhaltlich wahrscheinlich eventuell ggf. vielleicht relevant sein werden könnten (siehe hierzu sinngemäß Patriks Blog „Spezialthemen“).

Ich wünsche Euch an den letzten Tagen viel Erfolg bei der Vorbereitung. Es wird schon schief gehen. Wählen gehen nicht vergessen! 🙂

Spezialthemen

Es ist Donnerstag, 15:00 Uhr.

In 3 Wochen um diese Zeit haben wir es hinter uns! Dann hat mein Kopf Feierabend und meine Leber Doppelschicht.
Die meisten von uns werden aktuell wohl nur noch alte Klausuren nacharbeiten, die nicht so gut gelaufen sind. Vielleicht werden noch vereinzelt problematische Themen nachgearbeitet oder Fußgängerpunkte auswendig gelernt. Aber so richtig neue Sachen fängt wohl keiner mehr an.

Oder doch?

In jedem Kurs gibt es doch dieses eine Gerücht über ein Spezialthema, das dieses Jahr „auf jeden Fall“ nochmal drankommen soll.

Neben den typischen Angst-Themen wie z.B. Vollstreckung in der AO wurden mir auch völlig unerwartet Themen verkauft, mit denen ich dieses Jahr selber niemals gerechnet hätte:

Das eine Gerücht ist Lohnsteuer „in großem Umfang“. Ein bisschen kommt ja immer aber dieses Jahr soll es nochmal krachen. Damit hätte ich ja nach letztem Jahr nicht mehr gerechnet.

Das andere Thema ist ganz verrückt. Es sollen Vereine in der Körperschaftsteuer drankommen.

Tja, und wie gehe ich jetzt damit um? Gucke ich mir Lohnsteuer intensiv an oder reicht mir mein Praxiswissen. Und wie mache ich das mit Vereinen? Sowas habe ich noch nie gemacht. Opfer ich jetzt einen meiner knappen Lerntage dafür?
Zur Beruhigung meines Gewissens habe ich mich entschieden, einen „Spezialtag“ in meinen Lernplan einzubauen. Da mache ich eine 2-Std. Vollstreckungs-Klausur, einen Vereins-Fall sowie eine Liquidation in KSt und natürlich einen Lohnsteuerfall mit den Schwerpunkten auf jüngere Änderungen wie § 37b EStG und Elektromobilität.

Aber nochmal, das mache ich nur zur Beruhigung meines Gewissens! Ich glaube nicht wirklich, dass an den Gerüchten etwas dran ist.

Wie sieht es bei euch aus? Lasst ihr euch von solchen Gerüchten verrückt machen? Habt ihr noch weitere totsichere Gerüchte über Spezialthemen gehört? Schaut ihr euch diese Spezialthemen an?
Über Kommentare dazu würde ich mich freuen.

Zum Schluss noch 3 Punkte:

1. Lasst euch nicht verrückt machen. Selbst wenn widererwartend ein Spezialthema drankommen sollte, dann sind das wenige Punkte und mit Hilfe des Stichwortverzeichnisses ist vieles möglich.

2. Falls ein Klausurersteller mitliest: Ein weiteres dieser Gerüchte sagt ja, dass die ESt-Klausur letztes Jahr geändert werden musste, weil die Gerüchte zu nah an der Wahrheit dran waren.
Lieber Klausurverfasser, ich bin mir gaaaaanz sicher, dass Land- und Forstwirtschaft, Vollstreckung, Haftung, Lohnsteuer, Vereine, Betriebe gewerblicher Art, Differenzbesteuerung, Umwandlungsteuer, Personengesellschaften und alles mit internationalem Steuerrecht drankommen soll. Wir alle haben uns perfekt darauf vorbereitet.
Wenn ihr eins dieser Themen abfragen wolltet, dann tuts mir leid aber dann muss die Klausur jetzt nochmal geändert werden. Jetzt ist die Katze ja aus dem Sack. Schade!

3. Trotz des Stresses: Bitte wählen gehen am Sonntag!

Endspurt oder Motivationstief?

Langsam gehen die letzten Klausurenkurse zu Ende, morgen ist auch mein letzter Kurstag in diesem Vorbereitungsjahr. Klar wäre es top jetzt nochmal ganz entspannt mit dem jetzigen Wissen im Juli in die Freistellung zu starten. Aber nochmal diese ganzen Hoch und Tiefs mitzumachen und sich jeden Tag neu zu motivieren, wollte ich nicht nochmals drei Monate.

Leider liefen die zwei Klausuren diese Woche nicht mehr ganz so gut wie gehofft. Ich rede mir jetzt einfach ein, dass gegen Ende nochmals die anspruchsvolleren Fälle ausgepackt werden. 🙂 Gerade in den letzten Wochen vor der Prüfung deprimiert das Gefühl nicht bestanden zu haben schon etwas mehr. Es ist einfach so unberechenbar, ob es zum besehen reicht und richtig gut läuft oder eben nicht. Ein Grund auf jeden Fall im Oktober abzugeben, egal wie es laufen sollte 🙂

Mein Plan für die nächsten zwei Wochen ist jetzt nur noch Klausuren nachzuarbeiten, nochmals die Karteikarten durchzusehen, mit Fällen die nicht ganz so gut liefen und typische Fußgängerpunkten die ich immer noch nicht beherrsche. Vielleicht reicht es noch die ein oder andere Klausur aus den Vorjahr zumindest teilweise duchzuarbeiten und vor allem wieder richtig fit werden, um nicht angeschlagen ins Examen zu gehen. Wie sieht Euer Masterplan für die nächsten Wochen aus und wie motiviert ihr euch auf der Zielgeraden?

3 Tage Klausur und eine Frage

Nun habe ich genau eine Woche Unterricht durch und habe im Kurs 3 Klausuren geschrieben. Ich merke, meine Hand findet dass noch nicht so toll. Hier merke ich leider, dass ich seit Mitte August mit Ende des Kurses nicht mehr viel mit der Hand geschrieben habe. Momentan Problemlösung ist dann einfach eine Schmerztablette um durchzuhalten und nicht zu sehr zu verkrampfen.

Inhaltlich finde ich es immer wieder interessant, dass man keine Klausur schreibt, die so richtig gut läuft. Es gibt immer wieder Kleinigkeiten die häufig überlesen werden und dann wieder zu ganz anderen Lösungen führen 🙁

Hier nochmal der Tipp (habt ihr sicher schon oft gehört): erst die Aufgabe lesen, am besten nochmal und dann den Sachverhalt, sonst geht die Lösung in die falsche Richtung.

Zu meiner Mutmaßung vom Themengebiet: Ich denke am ersten Tag wird dieses Jahr wieder eine „normale“ Klausur dran sein, was nicht heißt, dass nicht doch an einigen Stellschrauben mit Ekeleien gedreht wird. Zu meinem letzten Beitrag wurde als total abwägig „Betrieb gewerblicher Art“ abgetan, dass war unteranderen das Thema, dass mir in der mündlichen Prüfung entgegenstand und meinersteits nicht für Freude gesorgt hat. Also ja, warum nicht eine Körperschaft in Form der juristischen Person des öffentlichen Rechts mit dem gewerblichen Betrieb als „Eingang“ in die KSt-Klausur?

Und ich denke Umwandlung und international sind dieses Jahr am Start. International war letztes Jahr nur ein 3-4 Punkte Sachverhalt, dass wird dieses Jahr denke ich mehr werden.

Aber nun meine Frage: Aufgrund meines bescheidenen Zeitkontingents muss ich aktuell noch Ergänzungslieferungen nachsortierten (ja ich gehöre auf den Scheiterhaufen 🙂 ) nun meine Frage bei AO, wie habt ihr das gemacht? Die letzte Lieferung komplett einsortiert, hier ist AO ja Rechtsstand 2017 und da habe sich eine Zitate geändert. Gebt bitte mal Feedback

Grüße aus Springe

Klausurenkurs geschafft oder geschafft vom Klausurenkurs?

Morgen ist der letzte Tag meines Klausurenkurses.
Grund genug, die letzten 4 Wochen nochmal Revue passieren zu lassen.

Der Kurs war für mich so etwas wie ein Meilenstein – nämlich der Startpunkt für die richtig ernste Phase, in der ich sämtlichen Freizeitaktivitäten wie Freunde, Familie, Hobbys und so einen unnötigen Quatsch abstelle.

Was habe ich mir nicht alles vom Kurs versprochen?! Ich habe gehofft, mit allen Themen etwas anfangen zu können, jede Klausur mit mindestens 4,5 zu bestehen, mich besser einschätzen zu können, neue Leute kennen zu lernen und motiviert bis zum Schluss am Ball zu bleiben. Quasi sowas wie eine 18-tätige Generalprobe.
Für die Nächte habe ich mir unter der Woche bewusst ein Hotel gebucht, um mich nicht von meinem üblichen Umfeld ablenken zu lassen und mich voll auf die Sache zu konzentrieren.
Ja… und wenn man schon mal in Köln ist und neue Leute kennen lernt, dann kann man ja auch abends ab und zu mal weggehen, oder!?

Entsprechend motiviert habe ich auch gestartet. Das Schreibmaterial war vorbereitet, das Gesicht frisch rasiert und die Hemden gebügelt. Für einen ersten Eindruck hat man schließlich keine zweite Chance. Wie mein erster Tag abgelaufen ist, könnt ihr ja hier (klick) nachlesen.

Heute, am vorletzten Tag, hat mich die Realität schon lange eingeholt. Ich war mal wieder viiieeel zu naiv. Schon am zweiten Tag habe ich das Hemd gegen ein gemütliches T-Shirt getauscht. Die gute Optik wisch immer mehr der Bequemlichkeit. Inzwischen gilt das Prinzip „Langstreckenflug“.

Jede Klausur motiviert ausformuliert und bis zur letzten Sekunde gekämpft habe ich auch nicht mehr. In Wahrheit habe ich oft nur kryptische Stichwörter geschrieben, um meine Gedanken zu überprüfen. Und ja, ich weiß, dass das nicht so effektiv ist. Aber wenn man zum 10 Mal eine vGA begründet hat ist das nur noch müßig.

Und Abends war ich so müde wie gefühlt noch nie in meinem Leben, sodass ich nicht ein einziges Mal später als 19:30 Uhr im Hotel war.

Das schlimmste ist aber: Ich konnte mit vielen Themen immer noch nicht viel anfangen. Ich wusste, dass ich das schon mal gemacht habe. Ich wusste teilweise sogar, wo das Thema im Script steht. Aber richtig lösen konnte ich die Fälle trotzdem nicht. Sowas macht mich richtig sauer. Da hat man ein Jahr gelernt und schafft es trotzdem nicht immer, 40 Punkte zu schreiben. Wenn man 15 Seiten schreibt und nicht besteht, dann bedeutet das, dass man mindestens 9 ganze Seiten lang völligen Quatsch geschrieben hat. Das lässt einen verzweifeln, oder?
Man kann arbeiten so hart wie man will aber man spürt einfach keine Fortschritte. Genauso muss sich Martin Schulz im Moment fühlen.

Tja und jetzt? Soll ich jetzt froh sein, dass es vorbei ist? Oder soll ich Panik bekommen, weil nur noch 25 Tage bleiben?
Wie geht’s euch? Motiviert oder Panik? Froh, wenn es vorbei ist oder hättet ihr lieber noch ein paar Wochen mehr Zeit?

Etwas positives gibt es trotzdem zu vermelden. Wenigstens kann ich mich jetzt besser einschätzen: Ich bin ein Holzkopf.

Da bin ich wieder….

Es gibt so diesen Zeitpunkt, da schafft man kaum noch was, möchte sich aber unbedingt melden, sei es bei Freunden, Familie oder in meinem Fall : hier. Dann schafft man es nicht und irgendwann ist es dann so lange her, dass man nur noch ein schlechtes Gewissen hat. Das hindert einen noch mehr sich zu melden, auch wenn das vielleicht Quatsch ist.

Nun also zum Stand der Dinge: Ich habe mir 2017 vorgenommen, dieses Jahr wird alles besser. Im Frühjahr bin ich knapp in der mündlichen Prüfung gescheitert, diese Niederlage hat erstmal gesessen!! Dann hatte ich den Plan einen 2. Anlauf zu versuchen und das in Rahmen eines Klausurenkurs gespickt mit ein paar Online Kursen von Bereichen, wo ich noch Lücken hatte. Seit Februar habe ich einen neuen Arbeitgeber, der mich auch bei der Prüfungsvorbereitung unterstützen wollte. Mein Plan war eine 4 Tage Woche, sodass ich Freitags Klausur schreiben konnte, Klausuren nacharbeiten dann z.B. samstags. Guter Plan, Realität nicht so kompatibel. Mein Arbeitgeber hat meinen brillianten Vorschlag abgeschmettert.

Also sind wir jetzt bei der Realität: Ich habe versucht mich seit Februar in einem neuen Unternehmen einzuarbeiten, somit 40 Stunden plus gearbeitet, neben geheiratet (eigenes Verschulden), Klausuren am Wochenende geschrieben und auch sonst versucht zu lernen. Bei einem dieser „unds“ war es dann am Ende doch recht viel. Mein einziger Vorteil war, dass ich im Hinterkopf hatte „2.Anlauf“, ich habe die Vorbereitung nie unterschätzt, aber ich habe ein gutes Wissen.

Bis zum 08.09. habe ich nun Vollzeit gearbeitet, musste natürlich auch da noch Überstunden schieben, um eine vernünftige Übergabe zu erreichen. Ab dem 09.09 sitze ich nun im Intensivlehrgang in Springe. So wie letztes Jahr… 🙁 Ich kann gar nicht sagen, wie erniedrigt ich mich den ersten Tag gefühlt habe, ich war so kurz vorm Ziel und muss nun nochmal ran. Aber ab den 2. Tag in der Springer Luft läuft es mit der Einstellung wieder besser. Die erste Klausur wurde am Montag geschrieben und morgen gibt es die nächste.

Heißer Tipp an die Anwärter: versteift euch nicht auf LSt, dass ist am 2. Tag totaler Quatsch, das lag letztes Jahr nur an der Ersatzklausur!

Sonnige Grüße an dem bergigen Springe

Heike

Ladung zur Prüfung

Mitte August hatten wir dann auch endlich unsere Ladung zur Prüfung im Briefkasten.
Das klingt irgendwie dramatisch, so wie Ladung zur Gerichtsverhandlung.
Erst mit diesem Schreiben stand fest, an welchem Ort unsere Prüfung stattfinden wird.
Wir schreiben in einem 4-Sterne-Hotel. Noch am selben Tag habe ich für die 3 Tage ein Hotelzimmer gebucht. Damit habe ich die Wahrscheinlichkeit gemindert, dass auf dem Weg zur Prüfung etwas passieren kann.
Das Hotel ist echt ziemlch hübsch, mit Sauna und Pool… Nur leider werden wir davon nicht viel haben. Obwohl wir im Kurs schon gescherzt haben, dass wir uns vormittags im Konferenzraum und abends in der Sauna treffen 🙂
Auch das großzügige Frühstücksbuffett werde ich wohl nicht ausnutzen können. Aber naja.

Auf jeden Fall wurde es durch die Ladung ernst. Bis dahin hatte man immer das Gefühl, sich auf etwas utopisches vorzubereiten. Aber nun, da auch die Zeit bis zum Examen immer kürzer wird, nimmt das alles Gestalt an.

Mein Vorbereitungskurs ist nun seit Anfang September auch vorbei. Irgendwie ist es zur Gewohnheit geworden, jedes Wochenende nach Leipzig zu fahren. Das war schon merkwürdig am letzten Tag. Noch dazu hätte ich nicht gedacht, dass das knappe Jahr so schnell verstreicht.
Am jetzigen Punkt kann ich sagen, dass meine Vorbereitung nicht wirklich so läuft, wie ich es anfangs geplant habe. Klausuren vom Fernkurs habe ich nicht ansatzweise alle gelöst, weil mir anfangs die Zeit und auch das Wissen fehlte. Meine Herangehensweise habe ich auch mehrfach über den Haufen geworfen.
Im Endeffekt kann ich mich nur den vielen Kommentaren anschließen, dass man das Gefühl hat, je mehr man tut, umso weniger weiß man.

Ein Dozent von uns sagte, dass wir immer das Gefühl haben werden, nichts zu wissen und nicht gut vorbereitet zu sein. Das würde sich auch bis zum Examen nicht ändern.
Von daher sitze ich jeden Tag fleißig und schreibe Klausuren, arbeite diese nach und hoffe, dass doch genügend hängen bleibt, um einfach zu bestehen.
Ich bekomme auch mehrfach gesagt, dass ich das schon schaffen werde. Aber mal ehrlich, wer sagt denn auch: „Na das schaffst du sicher nicht!“.
Mein Umfeld ist sich schon darüber bewusst, dass die Möglichkeit nicht gerade gering ist, dass ich durchfalle. Aber dennoch würde das niemand sagen, denn dann könnte ich es auch gleich sein lassen 😉

Mich motiviert die Tatsache, dass es auch etliche dann tatsächlich geschafft haben!!!

50 geschriebene Klausuren

Ende August meinte eine Dozentin, wir sollten jetzt hauptsächlich an unserer Klausurtechnik feilen. Ihrer Meinung nach würde der Stoff größtenteils sitzen, wir hätten bis jetzt auch schon 50 Klausuren geschrieben. Also ich weiß nicht wie viele Klausuren ihr geschrieben habt, aber weder im August noch jetzt habe ich 50 Klausuren geschrieben!! (Dafür hätte ich dann doch schon im Juni in Freistellung sein müssen?)

Den Tipp jetzt eher an der Technik zu arbeiten, werde ich definitiv umsetzen. Irgendwie hab ich momentan sowieso den Eindruck, je mehr ich weiß und je mehr Klausuren ich geschrieben habe, desto mehr würfel ich inhaltlich durcheinander und verwirre mich selbst :-(.

Aber was positives gab es letzte Woche noch- ich habe ein Massagegerät bis zur Prüfung ausgeliehen bekommen. Die Stromrechnung wird jetzt zwar enorm steigen, dafür bin ich aber vielleicht etwas entspannter 🙂