Ein erster Milestone – und wie es dann weiter geht

Kaum zu glauben, es ist geschafft! Also fast. Wovon ich spreche? Es sind gleich zwei Dinge, die mich nach zwei anstrengenden Wochen aufatmen lassen.

Intensivklausurenkurs von Knoll – Erkenntnisse

Seit letztem Montag (11. August) sitze ich im Intensivklausurenkurs von Knoll in Präsenz in München. Nicht nur einmal hat die Vergangenheit zu Meinungen geführt, dass dieser wohl einer der schwersten Intensivklausurenkurse sei, die es auf dem Weg zur Steuerberaterprüfung gibt.

Im Rahmen meines Taxecutive-Programms von Knoll war auch der Intensivklausurenkurs nicht nur Pflichtprogramm, sondern auch Teil der Leistungskriterien, die man im Rahmen des Taxecutive-Zertifikats erreichen musste. Hierfür war es notwendig, dass man unter anderem einen gewissen Punkteschnitt über die jeweils zwei besten Klausuren der Tag 1, 2 und 3 Klausuren erreicht.

Unsere Themen waren bunt gemischt und förderten diverse alte Themen, aber auch zahlreiche neue Exoten zu Tage. Dies lies die meisten von uns wohl nicht wenig verzweifeln und doch war es eine Achterbahn der Gefühle. Regelmäßig hatte ich das Gefühl, nicht annähernd soweit zu sein, um in knapp sechs Wochen Examen schreiben zu können. Und gleichzeitig war es sehr befreiend zu sehen, dass man alte Fehler nicht noch einmal begangen hatte und auch gewisse Fallkonstellationen direkt richtig erkennen konnte. Hier hatte ich in der Vergangenheit immer wieder Probleme. Alles in allem darf ich stolz sagen, dass ich mit den meisten Noten meiner Klausuren recht zufrieden bin. Dies gibt mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.

Nachdem ich nun alle meine Leistungskriterien erreicht habe, warte ich nun freudig auf mein Taxecutive-Zertifikat. Dieses ist dann doch eine Bestätigung, dass all die bisher geleistete Arbeit und all die verzichtete Freizeit zumindest einen kleinen Mehrwert hatte.

Wie es nun weiter geht

Nach dem Intensivklausurenkurs ist vor dem Endspurt. Hierzu habe ich mir (nach einem freien Tag am Wochenende) vorgenommen, sämtliche Fehler in einem Fehlerbuch aufzunehmen. Auf diese Art und Weise möchte ich nicht nur Schemata erkennen, in denen ich mich gerne auf den falschen Weg leiten lasse, sondern auch erkennen, welche Themen besondere Aufmerksamkeit benötigen und bei welchen die generelle Wiederholung ausreichend ist.

  • Fehlerkategorien bilden: War es ein reines Zeitproblem, ein Verständnisproblem oder habe ich den Sachverhalt falsch verstanden? Schon diese Unterscheidung hilft, die eigentliche Ursache anzugehen. Aus dem Klausurenkurs habe ich auch mitgenommen, dass es oft an den unterschiedlichsten Stellen Fußgängerpunkte gibt, mit denen man vielleicht nicht rechnen würde, da die notwendigen Ausführungen viel zu offensichtlich sind. Aber doch: genau diese Ausführungen zeigen den Korrektoren, wie Du dich dem Sachverhalt näherst und dass Du zumindest das Problem erkannt hast – unabhängig davon, was man dann daraus macht.
  • Stichwortlisten anlegen: Immer dann, wenn ich denselben Fehler wiederhole, wandert er auf eine „rote Liste“. Diese Liste bildet meine Schwerpunktliste in der Nacharbeit, damit diese Fehler nicht zum Dauerbegleiter werden.
  • Schema vs. Detail: Oft rutscht man zu sehr in die Details. Wenn man wiederholt den Überblick verliert, lohnt es sich, ganz klare Prüfungsschemata anzulegen und diese sich konsequent einzuprägen.

Darüber hinaus ist nun der Plan, bis September Klausuren zu schreiben. Ab dann beginnt die Klausurennacharbeit im zweiten Schritt: Mein Plan ist, ein bis zwei große Klausuren pro Tag in Stichpunkten durchzuarbeiten. Anschließend erfolgt dann die Wiederholung der Themen, die nicht besonders gut sitzen.

Fazit

Fehler sind im Moment keine Niederlagen, sondern Bausteine. Natürlich fühlt sich das nicht immer so an. Aber genau hier liegt der Weg: lernen, analysieren, abhaken und mit jeder Runde ein Stück stabiler werden.

Was mich nun noch interessiert: Wie ist Euer Plan für die nächsten Wochen? Lasst es mich gerne wissen!

Liebe Grüße
Janine

Umgehen mit Rück- bzw. Fortschritten

Es gibt diese Tage, da sitzt man vor einer Probeklausur, der Timer läuft … und der Kopf ist leer.
Letzte Woche war genau so ein Tag. Ich hatte mich gut vorbereitet gefühlt, und trotzdem wirkte es plötzlich so, als hätte ich noch nie etwas von Bilanzsteuerrecht gehört. Die Minuten vergingen, der Frust stieg – und leise schlich sich die Frage ein: „Bin ich überhaupt geeignet für dieses Examen?“

Warum Rückschläge dazugehören

Im ersten Moment fühlt sich so ein Tag wie ein persönlicher Fehlschlag an. Aber wenn ich genauer hinschaue, ist es schlicht ein Teil des Lernprozesses.
Das Steuerberaterexamen ist riesig: Stofffülle, Zeitdruck, ständige Abfragen des eigenen Wissens. Da rutscht man zwangsläufig mal aus dem Tritt – nicht, weil man zu schlecht ist, sondern weil der Weg so anspruchsvoll ist.

Ich habe gelernt, mir diese Momente wie Stolpersteine vorzustellen: Sie sind nervig, manchmal schmerzhaft, aber sie gehören zu dem Weg, den man geht. Ohne sie würde man nie lernen, wie man wieder aufsteht.

Fortschritt ist mehr als nur Wissen

Früher habe ich Fortschritt nur daran gemessen, wie viele Themen ich abhaken konnte oder wie hoch meine Klausurpunkte waren. Heute weiß ich:
Fortschritt ist auch, wenn ich in einer stressigen Situation ruhiger bleibe als beim letzten Mal.
Fortschritt ist, wenn ich merke, dass mir bestimmte Paragraphen leichter von der Hand gehen.
Fortschritt ist, wenn ich mich nach einem schlechten Tag schneller wieder aufraffen kann.

Diese kleinen Erfolge sind oft leise, aber sie sind das Fundament, auf dem der große Erfolg steht.

Was mir in schwierigen Momenten hilft

  • Fehler aufschreiben und nutzen: Statt mich über eine falsche Lösung zu ärgern, notiere ich mir, was schiefging – und wie ich es nächstes Mal angehe.
  • Schlechte Ergebnisse analysieren: Es kostet Überwindung, aber gerade die schwächsten Klausuren zeigen am meisten, wo noch Potenzial steckt.
  • Erholung ernst nehmen: Ein freier Abend ohne Steuerrecht ist kein Zeitverlust, sondern eine Investition in den nächsten Lerntag.

Mein Fazit

Vielleicht ist der größte Fortschritt, den ich in den letzten Wochen gemacht habe, nicht fachlicher Natur, sondern mental: Ich habe gelernt, dass ein schlechter Tag nichts über mein Können sagt.
Rückschläge sind nicht das Gegenteil von Fortschritt – sie sind ein Teil davon.
Und jeder neue Tag ist eine neue Chance, weiterzugehen.