Umgehen mit Rück- bzw. Fortschritten

Es gibt diese Tage, da sitzt man vor einer Probeklausur, der Timer läuft … und der Kopf ist leer.
Letzte Woche war genau so ein Tag. Ich hatte mich gut vorbereitet gefühlt, und trotzdem wirkte es plötzlich so, als hätte ich noch nie etwas von Bilanzsteuerrecht gehört. Die Minuten vergingen, der Frust stieg – und leise schlich sich die Frage ein: „Bin ich überhaupt geeignet für dieses Examen?“

Warum Rückschläge dazugehören

Im ersten Moment fühlt sich so ein Tag wie ein persönlicher Fehlschlag an. Aber wenn ich genauer hinschaue, ist es schlicht ein Teil des Lernprozesses.
Das Steuerberaterexamen ist riesig: Stofffülle, Zeitdruck, ständige Abfragen des eigenen Wissens. Da rutscht man zwangsläufig mal aus dem Tritt – nicht, weil man zu schlecht ist, sondern weil der Weg so anspruchsvoll ist.

Ich habe gelernt, mir diese Momente wie Stolpersteine vorzustellen: Sie sind nervig, manchmal schmerzhaft, aber sie gehören zu dem Weg, den man geht. Ohne sie würde man nie lernen, wie man wieder aufsteht.

Fortschritt ist mehr als nur Wissen

Früher habe ich Fortschritt nur daran gemessen, wie viele Themen ich abhaken konnte oder wie hoch meine Klausurpunkte waren. Heute weiß ich:
Fortschritt ist auch, wenn ich in einer stressigen Situation ruhiger bleibe als beim letzten Mal.
Fortschritt ist, wenn ich merke, dass mir bestimmte Paragraphen leichter von der Hand gehen.
Fortschritt ist, wenn ich mich nach einem schlechten Tag schneller wieder aufraffen kann.

Diese kleinen Erfolge sind oft leise, aber sie sind das Fundament, auf dem der große Erfolg steht.

Was mir in schwierigen Momenten hilft

  • Fehler aufschreiben und nutzen: Statt mich über eine falsche Lösung zu ärgern, notiere ich mir, was schiefging – und wie ich es nächstes Mal angehe.
  • Schlechte Ergebnisse analysieren: Es kostet Überwindung, aber gerade die schwächsten Klausuren zeigen am meisten, wo noch Potenzial steckt.
  • Erholung ernst nehmen: Ein freier Abend ohne Steuerrecht ist kein Zeitverlust, sondern eine Investition in den nächsten Lerntag.

Mein Fazit

Vielleicht ist der größte Fortschritt, den ich in den letzten Wochen gemacht habe, nicht fachlicher Natur, sondern mental: Ich habe gelernt, dass ein schlechter Tag nichts über mein Können sagt.
Rückschläge sind nicht das Gegenteil von Fortschritt – sie sind ein Teil davon.
Und jeder neue Tag ist eine neue Chance, weiterzugehen.

Ein Tag in der Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen – Struktur, Disziplin und kleine Auszeiten

ESeitdem ich für die Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen von der Arbeit freigestellt wurde, hat sich mein Alltag grundlegend verändert. Der Fokus liegt nun voll und ganz auf dem Lernen – und um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, habe ich mir eine klare Tagesstruktur geschaffen, die mir hilft, konzentriert und ausgeglichen durch den Tag zu gehen. Hier ein Einblick in meinen typischen Vorbereitungsalltag:

Morgens: Aktiv in den Tag starten

Der Wecker klingelt bei mir meist gegen 7:00 Uhr. Auch wenn es verlockend ist, noch eine Runde zu snoozen, hilft mir ein aktiver Start, direkt wach zu werden. Ich mache etwa 20 bis 30 Minuten leichten Sport – ein kurzes Workout, eine Runde Joggen oder ein paar Yogaübungen. Danach geht es unter die Dusche und anschließend gibt es ein ausgewogenes Frühstück: Haferflocken mit frischem Obst, dazu ein Kaffee und ein großes Glas Wasser. Dieser ruhige und bewusste Start gibt mir Energie für den Tag.

Vormittag: Lernzeit in der Bibliothek

Gegen 10:00 Uhr mache ich mich auf den Weg in die nahegelegene Universitätsbibliothek. Dort habe ich mittlerweile meinen festen Platz und komme schnell in den Lernmodus. Die ersten zwei Stunden nutze ich entweder für konzentriertes Lernen oder ich schreibe eine Miniklausur, um das Erlernte unter Prüfungsbedingungen zu testen.

Nach diesem ersten Lernblock gönne ich mir eine halbe Stunde Pause – ich gehe kurz an die frische Luft, trinke einen Kaffee oder tausche mich mit anderen Lernenden aus.

Mittag: Auswertung und Erholung

Zurück am Platz widme ich mich einem weiteren zweistündigen Block: Entweder ich lerne weiter oder ich werte die zuvor geschriebene Miniklausur aus. Gerade das strukturierte Durchgehen von Fehlern hilft mir, Wissenslücken zu erkennen und gezielt aufzuarbeiten.

Gegen 14:30 Uhr ist dann Mittagspause angesagt – für mich ein wichtiger Bestandteil des Tages. Ich nehme mir bewusst 1,5 Stunden Zeit: Ich esse in Ruhe (am liebsten etwas Leichtes, z. B. eine Bowl oder Pasta mit Gemüse), mache eventuell einen kurzen Powernap oder gehe ein Stück spazieren. Diese längere Pause hilft mir, nachmittags wieder mit frischem Kopf an den Schreibtisch zurückzukehren.

Nachmittag: Wiederholung festigt das Wissen

Zwischen 16:00 und 18:00 Uhr steht dann noch ein letzter Lernblock auf dem Programm. In dieser Zeit wiederhole ich Inhalte, fasse Zusammenfassungen zusammen oder arbeite mit Karteikarten. Es ist nicht mehr die produktivste Phase des Tages, aber durch die Wiederholung kann ich den Stoff festigen und den Tag gut abrunden.

Fazit

Ein solcher Tag verlangt Disziplin – aber mit einem klaren Plan, regelmäßigen Pausen und kleinen Ritualen funktioniert es erstaunlich gut. Ich merke, wie wichtig die Mischung aus Struktur, Bewegung und bewussten Erholungsphasen ist. Das Steuerberaterexamen ist zweifellos eine große Herausforderung, aber mit einem durchdachten Tagesablauf lässt sich die intensive Vorbereitungszeit gut meistern.

Zwischen Kanzleistress und Prüfungsfieber

Der Countdown läuft. In genau vier Wochen beginnt meine Freistellung, um mich voll und ganz auf das Steuerberaterexamen vorzubereiten. Seit Monaten war dieser Sommer der Fixpunkt in meinem Kalender – und jetzt steht er quasi vor der Tür. Ein befreiendes Gefühl? Noch nicht ganz. Eher eine Mischung aus Vorfreude, Erschöpfung und einer ordentlichen Portion Chaos.

Ich arbeite derzeit noch 40 Stunden die Woche im Büro. Der Job ist spannend, fordernd und… aktuell einfach wahnsinnig intensiv. Meine To-do-Liste hat in den letzten Wochen gefühlt mehr Zuwachs bekommen als meine Lernkarteien. Der Grund? Ich möchte so viele offene Mandate und Projekte wie möglich vor meiner Freistellung abwickeln. Nicht nur, um meine Kollegen zu entlasten, sondern auch, weil ich mit einem freien Kopf in die heiße Phase der Examensvorbereitung starten will.

Der Spagat zwischen Berufsalltag und Lernen ist gerade extrem. Oft komme ich abends heim, setze mich noch zwei Stunden an die Steuerlehre, und frage mich dabei, wie andere das durchhalten. Aber ich weiß: Ich bin nicht allein. Viele von euch gehen durch ähnliche Phasen. Manchmal hilft es schon, das auszusprechen (oder aufzuschreiben), um wieder einen klaren Blick zu bekommen.

Was mir in dieser Phase hilft:

  • Klare Prioritäten setzen: Nicht alles muss jetzt abgeschlossen werden. Ich frage mich bei jeder Aufgabe: Ist das wirklich wichtig – oder nur dringend?
  • Kommunikation mit Vorgesetzten: Die rechtzeitige Absprache zur Freistellung war Gold wert. So weiß mein Team, was kommt, und ich kann meine Übergaben gut planen.
  • Lerninseln schaffen: Auch wenn es im Moment nur kurze Einheiten sind – sie halten mich im Stoff.
  • Akzeptieren, dass es gerade anstrengend ist. Ja, es ist viel. Ja, es schlaucht. Aber es ist auch nur eine Phase – und sie bringt mich meinem Ziel näher.

Ich bin mir sicher: Wenn die Freistellung erst begonnen hat, werde ich auf diese stressigen Wochen zurückblicken und wissen, dass sie notwendig waren. Nicht schön, aber notwendig. Und vielleicht sogar ein kleiner Vorgeschmack auf die Belastung, die die Lernmonate mit sich bringen werden.

An alle, die gerade Ähnliches erleben: Haltet durch. Es ist okay, müde zu sein. Es ist okay, überfordert zu sein. Aber vergesst nicht, warum ihr das alles macht. Der Weg zum Steuerberaterexamen ist kein Sprint – er ist ein sehr anspruchsvoller Marathon. Aber wir laufen ihn nicht allein.

In diesem Sinne: Weiterlaufen. Durchatmen. Weitermachen.

Zwischen AO und beruhigender Musik

Willkommen zurück auf meinem Blog, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter!

Heute nehme ich euch mit in einen ganz besonderen Lerntag – einen, an dem ich das trockene Steuerrecht mit einem Hauch Magie aufgepeppt habe. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, war mein Setup heute ein Mix aus purem Juristenwahnsinn und einem kleinen Ausflug nach Hogwarts. 🏰

🎧 Im Hintergrund läuft „McGonagalls Lernsitzung“ auf YouTube – ein Pomodoro-Video im Harry-Potter-Stil, das mir hilft, fokussiert zu bleiben. Jede 50-Minuten-Lerneinheit wird von 10 Minuten Pause unterbrochen – genug Zeit, um kurz durchzuatmen, Kaffee nachzufüllen und den nächsten Paragrafen ins Visier zu nehmen.

📖 Der dicke Kommentar zur Abgabenordnung ist mittlerweile mehr Post-it als Buch – ich weiß nicht, wie viele Farben ich inzwischen nutze, aber irgendwie hilft’s, Ordnung im Chaos zu bewahren. Daneben läuft mein MacBook heiß – die Onlineversion der AO (aktuellste Fassung!) ist ständig offen, genauso wie meine digitalen Karteikarten und Notizen.

📝 Meine heutige Einheit drehte sich um die Magie der AO. Klingt trocken? Ja. Ist aber einer der zentralsten Grundpfeiler des gesamten Verwaltungsverfahrens und damit prüfungsrelevant hoch drei.

Was mir heute besonders geholfen hat:

  • Pomodoro-Technik in Kombination mit atmosphärischem Study-Ambiente
  • Struktur durch Farbcodes und handschriftliche Zusammenfassungen
  • Sich bewusst machen: Jeder einzelne Lerntag ist ein weiterer Baustein Richtung Oktober 2025

Wenn du auch gerade lernst und manchmal das Gefühl hast, den Wald vor lauter Paragrafen nicht mehr zu sehen: Du bist nicht allein. Hol dir eine Tasse Tee, klick auf ein Lernvideo, und tauche einfach ein – in Steuerrecht oder Zauberei. Beides braucht Disziplin, ein bisschen Geduld und den festen Glauben an das Ziel. 💪

Bleibt dran – wir packen das!