Ab jetzt wirds ernst – Freistellung, Fokus und ein Hauch Sommer

Hallo ihr Lieben 🌿

Seit letzter Woche ist es soweit: Meine Freistellung für das Steuerberaterexamen hat offiziell begonnen. Was lange nach einem abstrakten Begriff klang – „Freistellung“ – ist plötzlich Realität. Kein E-Mail-Postfach mehr, das ständig blinkt. Keine Deadlines. Kein Kanzlei-Tagesgeschäft. Dafür: Lernpläne, Problemthemen und vor allem eins – Zeit.

☀️ Sonne, Sand & Serotonin – Einmal durchatmen auf Rab

Bevor der große Lernmarathon losging, habe ich mir noch eine Woche Insel-Auszeit auf Rab in Kroatien gegönnt – und das war eine goldrichtige Entscheidung. Während in Deutschland der Frühsommer eher zögerlich war, konnte ich dort jeden einzelnen Tag am Meer verbringen, in der Sonne dösen und einfach mal nichts müssen. Ganz besonders bleiben mir unsere kleinen Klettertouren durch unwegsames Gelände in Erinnerung – immer auf der Suche nach dem einen perfekten Sandstrand.

Es war genau die Art von Pause, die ich gebraucht habe, um einen sauberen Strich zwischen Arbeitsalltag und Lernfokus zu ziehen.

Mein persönlicher Favorit aller Sandstrände in Kroatien

📚 Freistellung – Zwischen Freiheit und Verantwortung

Der erste Gedanke zur Freistellung? Ehrlich gesagt: etwas beklemmend. Ich mag meine Arbeit – trotz Fristenstress und Deadlines. Ich arbeite gerne, vermisse schon jetzt das Gefühl, etwas gemeinsam zu schaffen. Die Vorstellung, bald monatelang „nur“ zu lernen, fühlte sich anfangs seltsam leer an. Gleichzeitig merke ich aber, wie gut es mir tut, meinen Tag selbst gestalten zu können – endlich mal ausschlafen, endlich mal Luft holen.

Die nächsten Tage und Wochen sind jetzt ganz klar strukturiert: Bis Anfang August steht bei mir Tag 2 auf dem Lernplan – mit Fokus auf Einkommensteuer und Internationalem Steuerrecht. Bei KSt und GewSt bin ich dank beruflicher Vorerfahrung etwas entspannter, aber Tag 2 ist und bleibt für viele der Knackpunkt – da geht’s mir wie vielen von Euch.

🌪️ Alles gleichzeitig – Leben im Jongliermodus

Es fühlt sich momentan ein bisschen an wie Jonglieren mit zu vielen Bällen – und keiner darf runterfallen: Lernen, Alltag, soziale Beziehungen, mentale Gesundheit. Sport, Ernährung, Schlaf. Alles kommt ein bisschen zu kurz, aber ich versuche, bewusst kleine Auszeiten einzubauen. Brunchen mit Freunden, mal 20 Minuten an die frische Luft, Handy weg – das hilft oft mehr, als man denkt. Vor dem Einschlafen lese ich auch gerne ein Buch, mal eher ein Psychothriller und manchmal etwas Seichteres.

Ein Riesenfaktor ist auch: Support. Ich bin unglaublich dankbar, dass meine Familie und mein engstes Umfeld Verständnis zeigen, wenn ich mal nicht zurückschreibe oder absage. Und ich bin dankbar für meine Vorgesetzten, die mir den Rücken freihalten und diese intensive Vorbereitungsphase so mittragen. Das ist keine Selbstverständlichkeit – aber ein echtes Geschenk.

✨ Blick nach vorne – Warum sich das alles lohnt

Wofür das Ganze? Ich denke oft daran, wie es sich anfühlen wird, wenn man nach der Prüfung endlich aufatmen kann – die Perspektiven, die sich öffnen. Die Freiheit, selbstbestimmter zu arbeiten, eigene Schwerpunkte zu setzen und vielleicht irgendwann auch wieder einem alten Traum nachzugehen: Zurück in den Dressursattel, mit eigenem Pferd. Ein Leben mit mehr Gestaltungsspielraum und selbstgesteckten Zielen.

Was sind Eure Ziele?

Wofür strebt Ihr den Titel des Steuerberaters an? Ist es die finanzielle Freiheit, die vielen Türen, die sich öffnen, oder gibt es vielleicht einen anderen Grund?

Bleibt dran, es wird sich lohnen!

Eure Janine

Digital statt Pergament – warum ich meine Steuerberaterprüfung am Laptop schreibe

Die digitale Steuerberaterprüfung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Modernisierung des Prüfungswesens dar. Leider ist dies nur in wenigen Bundesländern möglich. Schleswig-Holstein ist glücklicherweise eines davon.

Wenn du die Steuerberaterprüfung in Schleswig-Holstein schreibst, läuft die Frist zur Wahl der Prüfungsform (digital oder handschriftlich) am 31.07.2025 ab (by the way: dies ist auch die Frist zur Entrichtung der Prüfungsgebühr!). Wer noch zögert, hat jetzt die letzte Gelegenheit zur Wahl.

💬 Es gibt bisher kaum Erfahrungswerte zur digitalen Prüfung – und ich wünsche mir ehrlich gesagt einen Einführungskurs mit Tipps & Tricks zum Umgang mit der Software oder Darstellungsmöglichkeiten. Deshalb habe ich mir selbst von Klausur zu Klausur ein paar Strategien aufgebaut – und teile hier meine Gedanken, Erfahrungen und Learnings mit dir. Vielleicht hilft dir das bei deiner Entscheidung – oder bei der Vorbereitung, wenn du dich schon für den digitalen Weg entschieden hast.

💻 Warum digital?

Die Steuerberaterprüfung digital zu schreiben, war für mich anfangs keine einfache Entscheidung. Man schwebt sowieso in sämtlichen Belangen in Ungewissheit und dann die Prüfung digital schreiben, obwohl es hierzu kaum Austausch gibt?

Ich habe keine einzige Probeklausur händisch geschrieben, sondern alle digital – direkt im Prüfungsprogramm. Und trotzdem habe ich meinen Stimmzettel zur Prüfungsform erst jetzt, eine Woche vor Toresschluss, abgegeben 😅

Der Respekt war da – aber mittlerweile bin ich froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Denn: Digital schreiben kann eine echte Erleichterung sein, wenn man sich gut vorbereitet.

Zwei meiner größten Probleme während der Vorbereitung auf den Steuerfachwirt waren: extreme Handschmerzen + Sehnenscheidenentzündung und extreme Zeitprobleme. Na klar, das Zeitproblem haben wir trotzdem alle im Steuerberaterexamen. Und na klar, kann auch das stundenlange Tippen zu Schmerzen führen (bislang bin ich zum Glück quietschfidel). Diese beiden Probleme konnte ich bisher aber in großen Teilen eliminieren.

✅Vorteile der digitalen Prüfung

  • 💡 Realitätsnah: Im Berufsalltag arbeiten wir digital – niemand schreibt mit der Hand Einsprüche oder erstellt Buchungssätze auf Papier.
  • ✋ Schonender für die Hand – keine verkrampfte Handschrift nach sechs Stunden.
  • 👓 Leserlichkeit ist ein riesiger Pluspunkt – besonders für die Korrektor:innen. Strukturierte, saubere Texte sind angenehmer zu bewerten.
  • 💻Die Prüfungssoftware speichert regelmäßig automatisch – kein Risiko, dass du bei einem Stromausfall oder einem Fehler alles verlierst. Das gibt ein kleines Stück mentale Entspannung. Funfact: ich habe es schon live gestestet – Bei Haas ist das Programm übrigens einmal während der Klausur abgestürzt – aber es ging nichts verloren! 🙌
  • 🖱️Flexibles Umstellen & Nachtragen:Wenn dir etwas Wichtiges später einfällt: kein Problem. Digital kannst du problemlos umstellen und ergänzen. Auch das Nummerieren der Seitenzahlen, sowie das Aufschreiben/Stempeln der Kennnummer entfällt.
  • ⌨️ Copy & Paste spart Zeit, z. B. bei immer gleichen Gliederungspunkten oder Wiederholungen.
  • 🔁 Schemata effizient nutzen:
    • 📄 das USt-Schema kann man einmal runterschreiben und für jede Aufgabe einfügen und individuell anpassen – so vergisst man keinen Punkt, spart Zeit und vermeidet Fehler.
    • 📊 gleiches gilt für das Bilanz-Schema mit Aktiv-/Passivseite
    • ⚖️ das Erbschaftsteuer-Schema (RE. 10.1 ErbStR) je nach Aufgabenstellung mit Stkl., Freibetrag, Begünstigungen etc. vorformuliert einmal am Anfang der Klausur runterschreiben und dann für jeden Aufgabenteil ausfüllen
  • 📈 die Grundbesitzbewertung aus dem Erlass lässt sich super in Tabellen abbilden (z. B. Vergleichswertverfahren).
  • 🏢 das Vereinfachtes Ertragswertverfahren klar gegliedert als Tabelle (so findet man sie auch meistens in den Lösungen der Klausuren)→ ideal zum schnellen Rechnen & Überblick behalten.
  • 💶 Buchungssätze stelle ich ebenfalls in Tabellen dar (5 Spalten x 1 Zeile)
  • 📋 die komplette Ertragsteuerklausur Stelle in in einer Tabelle dar: links den Text und rechts eine Spalte für die Werte

👌🏻Meine Tipps für die Klausurarbeit:

  • Nutze für Übungsklausuren bereits jetzt die Prüfungssoftware, um dich damit vertraut zu machen:
  • Das Schreibprogramm der Steuerberaterkammer SH ist öffentlich zugänglich – ideal zum Üben.
  • Beim Lehrgangswerk Haas kann man Klausuren auch direkt im Übungsprogramm schreiben und und im Online-Campus hochladen.
  • Examio plant aktuell ebenfalls, das Programm zu implementieren.
  • es ist ebenfalls von Vorteil, die Übungsklausuren mit der Tastatur, welche im Examen bereitgestellt wird (In SH: Computermaus Cherry MC 1000 und (Flüster-)Tastatur Cherry KC 1000 – 😁 wer kennt sie bereits und empfindet sie überhaupt nicht als Flüstertastatur?! 😂), zu erstellen. Am Ende ist der Mensch ja doch ein Gewohnheitstier🦥
  • 📚 Sehr hilfreich: In der Prüfungssoftware kann man leider nicht mit der Tab-Taste arbeiten, aber die Pfeiltasten der Tastatur machen es leicht, sich zeilenweise durch die Tabellen zu navigieren.
  • Wenn du einen Klausurenkurs mit Korrekturservice besuchst: Beginne die Klausur mit einer kurzen Einleitung für den Korrektor und bitte um Feedback bzw. Verbesserungsvorschläge hinsichtlich deiner Darstellung der Klausurlösung – hier konnte ich schon einige wertvolle Tipps und maximalen Profit aus dem Korrekturservice erhalten

💡 Schreibst du auch digital? Oder bist du noch unsicher? Hast du dich bewusst dagegen entschieden, wenn ja, warum? Oder würdest du gerne digital schreiben und es ist in deiner Kammer leider nicht möglich?

Lass uns gern darüber austauschen – ich bin gespannt auf eure Erfahrungen! 😊

Eure Charlie


Zwischen Verzweiflung und Hoffnungsschimmer

Bei einem kurzen Wochenrückblick fällt auf, dass meine Woche geprägt war von dem Gefühl viel zu lernen, aber immer noch wenig zu können.

Vorab – die Woche war produktiv, ich hab den Block Erbschaftsteuer abgeschlossen und arbeite mich durch verschiedene Übungsaufgaben und Klausuren. Und ich bin mit meiner Hassliebe AO angefangen. Ich versuche meine Abneigung dagegen nicht zu sehr durchkommen zu lassen und mich darauf zu fokussieren, dass AO sehr strukturiert ist.

Und auch wenn diese Woche produktiv war, trotzdem habe ich die Woche gestern mit dem Gefühl beendet, dass ich eigentlich immer noch nichts kann. Die Ertragssteuer Klausur von Knoll war in 6 Stunden gerade so machbar, sie liegt jetzt zur Korrektur bei Knoll. In der letzten Klausur hatte ich mal wieder eine 6,0 – frustrierend wenn man bedenkt, dass in der Klausur davor die Note besser war. Was die Frage aufwirft, ob man jetzt gut in der Vorbereitung liegt oder nicht.

Und dann gab es gestern noch eine Live Besprechung der Ertragssteuer Klausur vom IFU. Ertragssteuerliche Organschaft, Körperschaftsteuer Schwerpunkt und ich nach knapp zwei Stunden total frustriert.

Kann ich eigentlich irgendwas? Wie soll ich das im Oktober schaffen, wenn ich gefühlt doch nichts kann? Reicht die Zeit bis Oktober um die Themen aufzuarbeiten?

Fragen, mit denen ich gestern Abend auf dem Sofa lag. Antworten habe ich bisher nicht gefunden. Dafür aber die Erkenntnis, dass ich heute und morgen einen bisschen Pause mache und mit etwas Abstand am Montag wieder starte.

Wie läuft die Vorbereitung bei euch?

Ein Tag in der Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen – Struktur, Disziplin und kleine Auszeiten

ESeitdem ich für die Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen von der Arbeit freigestellt wurde, hat sich mein Alltag grundlegend verändert. Der Fokus liegt nun voll und ganz auf dem Lernen – und um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, habe ich mir eine klare Tagesstruktur geschaffen, die mir hilft, konzentriert und ausgeglichen durch den Tag zu gehen. Hier ein Einblick in meinen typischen Vorbereitungsalltag:

Morgens: Aktiv in den Tag starten

Der Wecker klingelt bei mir meist gegen 7:00 Uhr. Auch wenn es verlockend ist, noch eine Runde zu snoozen, hilft mir ein aktiver Start, direkt wach zu werden. Ich mache etwa 20 bis 30 Minuten leichten Sport – ein kurzes Workout, eine Runde Joggen oder ein paar Yogaübungen. Danach geht es unter die Dusche und anschließend gibt es ein ausgewogenes Frühstück: Haferflocken mit frischem Obst, dazu ein Kaffee und ein großes Glas Wasser. Dieser ruhige und bewusste Start gibt mir Energie für den Tag.

Vormittag: Lernzeit in der Bibliothek

Gegen 10:00 Uhr mache ich mich auf den Weg in die nahegelegene Universitätsbibliothek. Dort habe ich mittlerweile meinen festen Platz und komme schnell in den Lernmodus. Die ersten zwei Stunden nutze ich entweder für konzentriertes Lernen oder ich schreibe eine Miniklausur, um das Erlernte unter Prüfungsbedingungen zu testen.

Nach diesem ersten Lernblock gönne ich mir eine halbe Stunde Pause – ich gehe kurz an die frische Luft, trinke einen Kaffee oder tausche mich mit anderen Lernenden aus.

Mittag: Auswertung und Erholung

Zurück am Platz widme ich mich einem weiteren zweistündigen Block: Entweder ich lerne weiter oder ich werte die zuvor geschriebene Miniklausur aus. Gerade das strukturierte Durchgehen von Fehlern hilft mir, Wissenslücken zu erkennen und gezielt aufzuarbeiten.

Gegen 14:30 Uhr ist dann Mittagspause angesagt – für mich ein wichtiger Bestandteil des Tages. Ich nehme mir bewusst 1,5 Stunden Zeit: Ich esse in Ruhe (am liebsten etwas Leichtes, z. B. eine Bowl oder Pasta mit Gemüse), mache eventuell einen kurzen Powernap oder gehe ein Stück spazieren. Diese längere Pause hilft mir, nachmittags wieder mit frischem Kopf an den Schreibtisch zurückzukehren.

Nachmittag: Wiederholung festigt das Wissen

Zwischen 16:00 und 18:00 Uhr steht dann noch ein letzter Lernblock auf dem Programm. In dieser Zeit wiederhole ich Inhalte, fasse Zusammenfassungen zusammen oder arbeite mit Karteikarten. Es ist nicht mehr die produktivste Phase des Tages, aber durch die Wiederholung kann ich den Stoff festigen und den Tag gut abrunden.

Fazit

Ein solcher Tag verlangt Disziplin – aber mit einem klaren Plan, regelmäßigen Pausen und kleinen Ritualen funktioniert es erstaunlich gut. Ich merke, wie wichtig die Mischung aus Struktur, Bewegung und bewussten Erholungsphasen ist. Das Steuerberaterexamen ist zweifellos eine große Herausforderung, aber mit einem durchdachten Tagesablauf lässt sich die intensive Vorbereitungszeit gut meistern.

Kühler Kopf trotz Hitzefluch

🧠 Lernalltag in der Hitzewelle
Diese Woche hat uns der Sommer so richtig gezeigt, was er kann – mit Temperaturen über 30 Grad und einer ordentlichen Portion Sonnenschein. Leider hat dabei die Klimaanlage im Lehrgangswerk den Geist aufgegeben. 🥵

Zum Glück hatte ich einen kühlen Plan-B parat: Ich habe kurzerhand umgeplant und den Kurs an zwei Tagen online aus meiner Ferienwohnung verfolgt – eine goldrichtige Entscheidung! In meiner Ferienwohnung ist es sehr kühl. Also SEHR kühl: seit meinem Umzug im Mai habe ich rund um die Uhr gefroren. Jetzt schätze ich es umso mehr. Ich konnte mich viel besser konzentrieren als in einem stickigen Kursraum. Personengesellschaftsrecht (sowieso eines meiner persönlichen Horcrux-Themen) bei 35 Grad, ohne Klimaanlage mit knapp 90 Leuten im Saal? Besser nicht 😵‍💫

Was ich durch meine Abwesenheit leider nicht mitbekommen habe: Im Lehrgangswerk wurde zur Abkühlung Eis verteilt! 🍧 Na toll – da verpasst man einmal den Präsenzkurs, und schon geht das Beste an einem vorbei. 😄

🌿 Kleine Pausen, große Wirkung

Trotz der Hitze habe ich versucht, einen guten Rhythmus zu halten:

☀️ Die Pausen habe ich auf der (zugegeben sehr sonnigen) Terrasse verbracht – mit einem kühlen Getränk und frischen Erdbeeren eine willkommene Abwechslung.

🐾 Meine Spaziergänge mit dem Hund habe ich in die frühen Morgen- und späten Abendstunden verlegt – das war nicht nur angenehmer, sondern auch ein schöner Ausgleich zum Lernen.

Auch wenn der Sommer uns ganz schön herausfordert, bin ich froh, dass es flexible Lösungen gibt. Online-Unterricht, kühle Rückzugsorte und ein bisschen Selbstfürsorge machen auch heiße Tage lernbar.

❓Und ihr?

Wo habt ihr eure Lerntage verbracht? Was ist euer kühlster Lernort – und wie schafft ihr es, bei Hitze einen klaren Kopf zu bewahren?

Ich freue mich, von euch zu lesen.

Eure Charlie


It´s race week

Servus zusammen,

wer hier aus dem mittelfränkischen Landkreis Roth kommt oder die Triathlon-Szene verfolgt, weiß genau, was diese Woche bedeutet: IT’S RACE WEEK! Die ganze Region fiebert mit, die Anspannung steigt und alles bereitet sich auf den großen Showdown am Sonntag vor, den DATEV Challenge Roth 2025. Diejenigen von euch, die mich schon länger verfolgen, erinnern sich vielleicht noch an meinen Beitrag aus dem letzten Jahr, als die Faszination dieses Events mich zu einem Vergleich mit unserer eigenen, ganz persönlichen Langdistanz inspiriert hat: der Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung.

Gestern und heute war ich wieder auf der Triathlon-Expo, der riesigen Messe rund um das Rennen. Zwischen hunderten von Ständen, blinkenden Pulsuhren, Rennrädern, Sportklamotten und dem Duft von Energie-Gels kam mir ein Gedanke, den ich unbedingt mit euch teilen muss.

Die große Materialschlacht – Auf der Expo und im Lernplan

Auf der Expo ist das Angebot schier unendlich. Unzählige Aussteller für Sportkleidung, Ernährung, Fahrräder und Accessoires buhlen um die Aufmerksamkeit der Athleten. Jeder Stand vermittelt die gleiche Botschaft: Mit genau diesem Produkt, diesem Gel oder diesem Hightech-Gadget holst du das Beste aus dir heraus. Man wird förmlich erschlagen von den Möglichkeiten und dem Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man nicht zugreift.

Und während ich da so durch die Gänge schlendere, sehe ich die perfekte Parallele zu unserer Examensvorbereitung. Öffnet man das Internet oder die Fachzeitschriften, findet man ein ebenso riesiges Angebot: unzählige Anbieter für Klausurenkurse, Crashkurse, Online-Seminare und spezielle Methodik-Workshops. Jeder vermittelt einem, dass man unbedingt seinen Kurs besuchen muss, weil man sonst entscheidende Informationen verpasst oder eine Wissenslücke nicht schließen kann.

Ganz ehrlich? Auch ich tappe immer wieder mal in diese Falle. Man liest eine Werbung oder hört von Kommilitonen und denkt: „Den Kurs muss ich unbedingt noch buchen, weil sonst …!“

Bleib bei dir – Dein Rennen, dein Plan

Aber genau hier möchte ich euch eine wichtige Botschaft mit auf den Weg geben: Hinterfragt alles kritisch und bleibt bei eurem Plan! Was für den einen Athleten der perfekte Schuh ist, führt beim anderen zu Blasen. Was für den einen Kandidaten der ideale Klausurenkurs ist, sprengt beim anderen den gesamten Zeitplan.

Lasst euch nicht vom Marketing oder dem Herdentrieb verrückt machen. Stellt euch stattdessen bei jedem Angebot, das euch reizvoll erscheint, ganz ehrlich diese Fragen:

  • Passt dieser Kurs wirklich in meinen bestehenden Lernplan?
  • Entspricht die Lehrmethode meinem persönlichen Lerntyp?
  • Habe ich realistisch betrachtet die Zeit, den Kurs nicht nur zu besuchen, sondern auch fundiert vor- und nachzubereiten?

Es ist wichtiger, wenige, aber die richtigen Kurse zu belegen und diese voll auszuschöpfen, als viele Kurse nur halbherzig zu absolvieren.

Mein persönlicher „Race Plan“ für die kommenden Wochen

Auch ich stehe gerade vor so einer strategischen Entscheidung. Am 12. Juli beginnt für mich der sechswöchige Arbeitskreis der Nöthen/Schröders GbR. Das Konzept: Samstag und Sonntag gemeinsame Fallbearbeitung und am Montag eine sechsstündige Klausur. Einerseits freue ich mich riesig darauf, denn ich schätze die Dozenten und komme mit deren Arbeitsweise und Lernstrategie extrem gut zurecht. Es passt zu meinem Typ.

Andererseits – und hier kommt die ehrliche Reflexion ins Spiel – bin ich nicht sicher, ob ich diesen Kurs heute noch einmal buchen würde. Nicht wegen der überragenden Inhalte, sondern rein aus zeitlichen Aspekten. Ich weiß jetzt schon, dass ich es nicht schaffen werde, in den nächsten sechs Wochen den Kurs zu besuchen, jede Woche eine Klausur zu schreiben und zusätzlich noch die wöchentliche Knoll-Klausur und alles auch noch vollumfänglich nachzuarbeiten.

Deshalb habe ich für mich eine Entscheidung getroffen: Ich setze meinen Fokus voll auf den Arbeitskreis an den Wochenenden. Die Knoll-Klausuren habe ich gedanklich erstmal „hinten angestellt“. Je nachdem, wie die Zeit es zulässt, werde ich sie während oder nach dem Kurs schreiben. Aber ich werde mich deswegen nicht stressen. Wenn es am Ende bedeutet, dass ich die eine oder andere Klausur nur intensiv nacharbeite, statt sie selbst zu schreiben, dann ist das mein Weg. Da ich bis zum Examen keinen weiteren Kurs mehr besuchen werden, kann ich die Knoll-Klausuren auch „entspannt“ noch im August/September schreiben.

Die Kernaussage ist also: Vertraut auf euren Plan und eure Selbsteinschätzung. Ihr allein sitzt im Cockpit eures Rennens. Wählt euer Material und eure Taktik weise aus, damit ihr am Tag X nicht erschöpft, sondern topfit an der Startlinie steht.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine erfolgreiche „Race Week“ in eurer eigenen Examensvorbereitung!

Grüße gehen raus

Steuerberaterprüfung: Alle Ergebnisse auf einen Blick

Wie fielen die Ergebnisse der StB-Prüfung im letzten Jahr in NRW aus? Und wie entwickelten sich die Prüfungsausgänge über die Jahre in Bayern?

Auf nwb.de ist jetzt die interaktive Infografik mit Diagrammen und Grafiken für einen anschaulichen Überblick über die Ergebnisse nach Region der letzten sechs Jahre online!

Jetzt alles zu Zahlen, Daten und Fakten der StB-Prüfung entdecken: alle Erfolge auf einen Klick.

Männchen läuft die Treppe hoch einem Absolventenhut hinterher
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