It´s race week

Servus zusammen,

wer hier aus dem mittelfränkischen Landkreis Roth kommt oder die Triathlon-Szene verfolgt, weiß genau, was diese Woche bedeutet: IT’S RACE WEEK! Die ganze Region fiebert mit, die Anspannung steigt und alles bereitet sich auf den großen Showdown am Sonntag vor, den DATEV Challenge Roth 2025. Diejenigen von euch, die mich schon länger verfolgen, erinnern sich vielleicht noch an meinen Beitrag aus dem letzten Jahr, als die Faszination dieses Events mich zu einem Vergleich mit unserer eigenen, ganz persönlichen Langdistanz inspiriert hat: der Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung.

Gestern und heute war ich wieder auf der Triathlon-Expo, der riesigen Messe rund um das Rennen. Zwischen hunderten von Ständen, blinkenden Pulsuhren, Rennrädern, Sportklamotten und dem Duft von Energie-Gels kam mir ein Gedanke, den ich unbedingt mit euch teilen muss.

Die große Materialschlacht – Auf der Expo und im Lernplan

Auf der Expo ist das Angebot schier unendlich. Unzählige Aussteller für Sportkleidung, Ernährung, Fahrräder und Accessoires buhlen um die Aufmerksamkeit der Athleten. Jeder Stand vermittelt die gleiche Botschaft: Mit genau diesem Produkt, diesem Gel oder diesem Hightech-Gadget holst du das Beste aus dir heraus. Man wird förmlich erschlagen von den Möglichkeiten und dem Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man nicht zugreift.

Und während ich da so durch die Gänge schlendere, sehe ich die perfekte Parallele zu unserer Examensvorbereitung. Öffnet man das Internet oder die Fachzeitschriften, findet man ein ebenso riesiges Angebot: unzählige Anbieter für Klausurenkurse, Crashkurse, Online-Seminare und spezielle Methodik-Workshops. Jeder vermittelt einem, dass man unbedingt seinen Kurs besuchen muss, weil man sonst entscheidende Informationen verpasst oder eine Wissenslücke nicht schließen kann.

Ganz ehrlich? Auch ich tappe immer wieder mal in diese Falle. Man liest eine Werbung oder hört von Kommilitonen und denkt: „Den Kurs muss ich unbedingt noch buchen, weil sonst …!“

Bleib bei dir – Dein Rennen, dein Plan

Aber genau hier möchte ich euch eine wichtige Botschaft mit auf den Weg geben: Hinterfragt alles kritisch und bleibt bei eurem Plan! Was für den einen Athleten der perfekte Schuh ist, führt beim anderen zu Blasen. Was für den einen Kandidaten der ideale Klausurenkurs ist, sprengt beim anderen den gesamten Zeitplan.

Lasst euch nicht vom Marketing oder dem Herdentrieb verrückt machen. Stellt euch stattdessen bei jedem Angebot, das euch reizvoll erscheint, ganz ehrlich diese Fragen:

  • Passt dieser Kurs wirklich in meinen bestehenden Lernplan?
  • Entspricht die Lehrmethode meinem persönlichen Lerntyp?
  • Habe ich realistisch betrachtet die Zeit, den Kurs nicht nur zu besuchen, sondern auch fundiert vor- und nachzubereiten?

Es ist wichtiger, wenige, aber die richtigen Kurse zu belegen und diese voll auszuschöpfen, als viele Kurse nur halbherzig zu absolvieren.

Mein persönlicher „Race Plan“ für die kommenden Wochen

Auch ich stehe gerade vor so einer strategischen Entscheidung. Am 12. Juli beginnt für mich der sechswöchige Arbeitskreis der Nöthen/Schröders GbR. Das Konzept: Samstag und Sonntag gemeinsame Fallbearbeitung und am Montag eine sechsstündige Klausur. Einerseits freue ich mich riesig darauf, denn ich schätze die Dozenten und komme mit deren Arbeitsweise und Lernstrategie extrem gut zurecht. Es passt zu meinem Typ.

Andererseits – und hier kommt die ehrliche Reflexion ins Spiel – bin ich nicht sicher, ob ich diesen Kurs heute noch einmal buchen würde. Nicht wegen der überragenden Inhalte, sondern rein aus zeitlichen Aspekten. Ich weiß jetzt schon, dass ich es nicht schaffen werde, in den nächsten sechs Wochen den Kurs zu besuchen, jede Woche eine Klausur zu schreiben und zusätzlich noch die wöchentliche Knoll-Klausur und alles auch noch vollumfänglich nachzuarbeiten.

Deshalb habe ich für mich eine Entscheidung getroffen: Ich setze meinen Fokus voll auf den Arbeitskreis an den Wochenenden. Die Knoll-Klausuren habe ich gedanklich erstmal „hinten angestellt“. Je nachdem, wie die Zeit es zulässt, werde ich sie während oder nach dem Kurs schreiben. Aber ich werde mich deswegen nicht stressen. Wenn es am Ende bedeutet, dass ich die eine oder andere Klausur nur intensiv nacharbeite, statt sie selbst zu schreiben, dann ist das mein Weg. Da ich bis zum Examen keinen weiteren Kurs mehr besuchen werden, kann ich die Knoll-Klausuren auch „entspannt“ noch im August/September schreiben.

Die Kernaussage ist also: Vertraut auf euren Plan und eure Selbsteinschätzung. Ihr allein sitzt im Cockpit eures Rennens. Wählt euer Material und eure Taktik weise aus, damit ihr am Tag X nicht erschöpft, sondern topfit an der Startlinie steht.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine erfolgreiche „Race Week“ in eurer eigenen Examensvorbereitung!

Grüße gehen raus