Träumereien

„Hallo Corinna, habe geträumt, dass du die Prüfung bestanden hast, Note 2,3. Schönes Wochenende noch…“ , lautete die SMS einer Arbeitskollegin, die mich am vergangenen Samstag erreichte.

Schlimm genug, dass ich regelmäßig von der Steuerberaterprüfung träume. Schlimmer noch, dass nun die Leute aus meinem unmittelbaren Umfeld sogar nachts damit konfrontiert werden.
Ich frage meine Kollegin, ob sie hellseherische Fähigkeiten hat oder ob sie desöfteren Dinge träumt, die sich im echten Leben bewahrheiten. Nein, das sei nicht so, bekomme ich zur Antwort. Schade eigentlich. Schriftliche Prüfung bestanden und dann noch mit der Traumnote 2,xx – das wär`s doch!!!

Auch ich hatte vergangene Nacht einen Traum: Ich öffnete den Umschlag mit den Prüfungsergebnissen. 49 von 100 erreichbaren Punkten und damit die Zulassung zum mündlichen Examen in der Tasche. Sogar den Termin für die Mündliche habe ich direkt vor mir gesehen: 06.02.2008!
Ob ich hellseherische Fähigkeiten habe? Ob sich meine Träume bewahrheiten? Ich kann mich nicht entsinnen, dass dies schon einmal der Fall war. Aber vielleicht stimmt es diesmal – oder verfolgt mich im Schlaf nur mein Wunschdenken?

Auf jeden Fall habe ich schon lange nicht mehr so oft und so bewusst geträumt wie vor den schriftlichen Examensarbeiten und nun in Anbetracht der baldigen Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse. Die Steuerberaterprüfung ist einfach das beherrschende Thema. Sie hat sich so sehr im Unterbewusstsein eingegraben, dass man selbst nachts keine Ruhe mehr davor hat.

Aber es kommen bestimmt wieder entspanntere Zeiten 🙂 – auf diese freue ich mich sehr!

Viele Grüße,
Corinna

Das Wiedersehen oder “Ein ganz normaler Samstag”

Wie in meinem letzten Blog angekündigt, berichte ich heute von dem Wiedersehen mit den Teilnehmern, die ich bei den Kursen zur Vorbereitung auf den schriftlichen Teil der Prüfung kennengelernt habe und die nun wie ich wieder jede Woche „die Schulbank drücken“, um bestens vorbereitet ins Mündliche gehen zu können.

Samstag morgen, 6:15 Uhr – ein schriller Piepton reißt mich aus dem Schlaf… Es dauert etwas, bis ich begreife, dass heute der bereits lang ersehnte 😉 Tag gekommen ist, an dem ich mich wieder den Untiefen des Steuer-, Zivil -und Handelsrechts in Form von geballter Wissensvermittlung hingeben kann. Schnell alle Gedanken wie „Muss das wirklich sein?“ „Warum tut man sich das an?“ und „Ich will schlafen!“ beiseite und raus aus den Federn!

Samstag morgen, 8:15 Uhr – das „Hallo“ ist groß… Wie ist es bei dir gelaufen? Bist du mit allem fertig geworden? Hast du bei der Bilanz-Klausur die 2. Aufgabe verstanden? Was hast du schon gelernt? Die Meinungen sind unterschiedlich. Viele haben ihre Gesetze heute zum ersten Mal nach der Prüfung wieder in der Hand. Andere dagegen haben sich nur eine kurze Verschnaufpause gegönnt und sind schon wieder mitten in den Vorbereitungen.
Genauso verschieden sind die Prüfungen gelaufen. Niemand ist sich sicher, ob die erbrachten Leistungen genügt haben. Aber natürlich glaubt auch noch niemand daran, dass es bei ihm nicht für die Zulassung zur mündlichen Prüfung gereicht haben könnte. „Kämpfen, kämpfen, immer weiter kämpfen…“ ist der beherrschende Slogan.

Samstag morgen, 9:00 Uhr – die ersten Skripte werden ausgeteilt. Heute steht Zivilrecht auf dem Programm. Die Dozentin hat die häufigsten Themen aus den mündlichen Prüfungen der letzten Jahre zusammengestellt. Es folgt ein Rundumschlag, begonnen beim ersten Buch des BGB über das Handels- und Gesellschaftsrecht bis hin zum Recht der Europäischen Union. Die Fülle an Fragemöglichkeiten, die einem Prüfer zur Verfügung steht, ist wirklich unendlich.

Samstag nachmittag, 16 Uhr – es ist geschafft. Unterlagen zusammenpacken und ab nach Hause.

Ein ganz normaler Samstag im Leben von Steuerberater-Anwärter(inne)n geht zu Ende. Der Lern-Alltag hat uns endgültig wieder – welch ein Glück!

Mein persönliches Fazit dieses Tages: Es ist unmöglich, alles (bis ins Detail) zu wissen. Man muss nur vor der Prüfungskommission den Anschein erwecken, dass es doch so ist. Und außerdem benötigt man – wie so oft im Leben – eine große Portion Glück!

Mit diesem Gedanken beende ich meinen heutigen Blog – bis zum nächsten Mal!

Blick in den Kalender…

Zunächst einmal „Hallo“ an alle Mit-Blogger und die interessierte Außenwelt!

Ein Blick in den Kalender hat mich letzte Woche (mal wieder) ein wenig erschrecken lassen: Noch 7 Wochen bis Weihnachten – und damit unweigerlich nur noch etwa 7 Wochen bis zur Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse! Noch schön Heilig Abend feiern – und zittern bis zum 27.12.07: An diesem Tag sollen in Bayern die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung online veröffentlicht werden.

Ich denke, dass es diesmal andere Feiertage werden als in den vergangenen Jahren: Einerseits Freude und Stolz über und auf das, was man bereits hinter sich gebracht hat. Andererseits aber Spannung und Zweifel – hat das, was ich damals im Oktober aufs Papier gebracht habe, wirklich gereicht, um zur „Mündlichen“ eingeladen zu werden?

Mein momentaner Gefühlszustand ist schwer zu beschreiben. Im Alltagstrubel vergisst man schnell alles herum und damit auch die Berater-Prüfung, aber spätestens beim Anblick des häuslichen Schreibtisches ist alles wieder präsent. Schließlich liegen dort aktuelle Zeitschriften, die man unbedingt noch durcharbeiten muss und auch bei den Emails blinken täglich „Neuerungen aus dem Steuerrecht“, „… der BFH hat aktuell entschieden…“. Mein Kopf kommt kaum zur Ruhe, denn ich habe ständig das Gefühl, etwas wichtiges zu übersehen oder zu verpassen. Und wenn man dann doch mal „alle Fünfe gerade sein lässt“ und sich einen Abend lang nicht der Steuermaterie widmet, regt sich spätestens am nächsten Tag das schlechte Gewissen.

Am kommenden Samstag beginnt mein Vorbereitungskurs auf die „Mündliche“. Ich bin gespannt auf die anderen Teilnehmer und deren Reaktionen und Erlebnisse zur schriftlichen Prüfung.

Ich werde euch auf jeden Fall davon erzählen.