Zugegebenermaßen, das ist Off-topic – ich bin in unserem Blog danach gefragt worden und möchte darauf gerne antworten 🙂
Zu den Fakten: Der LL.M. an der Universität Köln ist berufsbegleitend, dauert eineinhalb Jahre, davon ein Jahr Vorlesungen jede zweite Woche von Do-Sa, alle Vierteljahr dabei eine Klausur und dann die Masterarbeit (kann man aber theoretisch auch während dem Jahr machen).
Vorteile?
Die Vorlesungen werden fast jeden einzelnen Tag von einem anderen Dozenten gehalten. Das sind immer Dozenten, die ein enormes spezialisiertes Fachwissen zu dem jeweiligen Themengebiet haben. Es gab wirklich Vorlesungen, die eine Erleuchtung für mich waren. Wirklich nur beispielhaft sei hier Prof. Joachim Lang genannt – endlich ging mir ein Licht auf, was Leistungsfähigkeitsprinzip uvm. eigentlich bedeutet. Oder Prof. Pinkernell mit E-Commerce, super interessant. Ich könnte da noch einiges aufzählen…
Es war zu meinem Studium in Herrsching inhaltlich eine sehr gute Ergänzung und größtenteils darauf aufbauend und tiefergehend. Explizit im Unternehmensteuerrecht – Umwandlungssteuerrecht, Steuerlehre, Europäisches Steuerrecht, Strukturierungsüberlegungen, … oder die Zinsschranke (obwohl ich irgendwann da einen gewissen Sättigunggrad erreicht hatte, sh. unten)
Der LL.M. ist renommiert und es sind so gut wie alle großen Kanzleien und eben Top-Dozenten vertreten. Laut meinen Mitstudenten kommt er sehr gut an bei möglichen Arbeitgebern.
Nachteile?
Ja, die Vielzahl an Dozenten hat auch Nachteile. Jeden Tag muss man sich umgewöhnen, die Skripten sind unterschiedlich, der Vortrag sowieso und manches überschneidet sich auch einfach. Nach mindestens drei Mal Zinsschranke langts damit dann nämlich. Auch ist manch einer trotz exzellentem Wissen rhetorisch verbesserungsbedürftig. Aber ok, ich könnte jetzt auch noch über das durchaus marode Gebäude oder die Verpflegung schreiben, meiner Meinung nach sind das aber alles “Standardprobleme“ an Universitäten.
Würde ich es empfehlen?
Ja.
Aber es gibt einiges zu bedenken, zum Beispiel meinen einige meiner Kommilitonen ein Vollzeitmaster macht mehr Sinn. Und ja, man wird da sicherlich mehr Konzentration und Energie aufbringen können. Die Finanzen (Studiengebühren, Verdienst) sind natürlich auch ein Thema.
Insgesamt betrachtet würde ichs nochmal machen! Es ist wirklich kein Kinderspiel, das Jahr war anstrengend, die Wochenenden kurz. Aber gleichzeitig lehrreich!
Ich kann Weiterbildung sowieso nur empfehlen 😀 und habe natürlich keinen anderen Masterstudiengang im direkten Vergleich!
Es gäbe noch sehr viel dazu zu schreiben, aber ich möchte den Blog nicht vollspammen. Stellt einfach Fragen, wenn ihr etwas wissen möchtet! Außerdem bin ich gespannt auf den Kommentar eines Kommilitonen, der seine Sicht darstellt (Danke schonmal!)
Und: heute war mein erster Tag bei WLW in Bamberg! Wenn ich das komplette Bilanzsteuer-Wochenende hier genossen habe, berichte ich Euch mehr dazu 😉