Lernen: zu Hause oder in der Bib?

In der Woche hat mich leider ein Infekt erwischt und ich hatte ständige Kopfschmerzen, sodass ich nicht lernen konnte. Jetzt merke ich zum Glück, dass es wieder aufwärts geht. Deshalb bin ich heute morgen mit meinem Freund zur Uni gefahren und habe mich dort in die Bib zum Lernen gesetzt. Für mich war es eine relativ „ungewohnte“ Erfahrung, da ich sowohl meinen Bachelor als auch meinen Master nebenberuflich absolvierte und – im Vergleich zu „Vollzeitstudenten“ – nicht viel Zeit in einer Uni zum Lernen verbracht habe…

Da ich mich allerdings für meine Bachelor- und Masterarbeit des Öfteren in diversen Bibliotheken aufgehalten habe, bin ich zum Glück mit den Regeln in der Bib vertraut und ich schaffe es sogar ein Buch am Automaten auszuleihen 😉 Allerdings dachte ich beim ersten Mal, ob ich nicht doch zum VVK von Fußballtickets in der Schlange stehe, denn an einem dunklen Morgen versammelten sich in aller Herrgottsfrühe zahlreiche Studenten unterschiedlichen Alters vor den Glastüren. Als dann die Angestellten die Türen öffneten und die Masse hinein trottete, realisierte ich, dass die tatsächliche alle in die Bib wollten.

Nun aber zum eigentlichen Thema: wo lernt ihr? Zu Hause oder in der Bib? Ich glaube, dass beide Lernorte Vor- und Nachteile mit sich bringen kann.

Zur Bib:

  • Ich glaube, in der Bib „zwingt“ man sich eher zum Lernen als zu Hause. Zu Hause laden doch einige Dinge zu einer Lernpause ein.
  • In der Bib sieht man viele konzentrierte Leute beim Lernen, was einen auch motivieren kann bzw. die Motivation hochhält.
  • Der Austausch mit Gleichgesinnten fällt bei uns ja leider weg, da es glaube ich eher Zufall ist, wenn man in einer großen Bib noch jmd. findet, der sich auch auf das StB-Examen vorbereitet. Es sei denn, man verabredet zum gemeinsamen Lernen in der Bib.
  • Die Bib bietet je nach Fachrichtung eine Menge an Fachliteratur. Falls man bei einem Thema nicht weiterkommt, kann man Details dazu direkt nachlesen.
  • Was mich etwas gestört hat, dass alle 5 Min. jemand gekommen bzw. gegangen ist, dementsprechend die Tasche ein- bzw. auspackt und den Stuhl hin- und hergerückt hat. Aber evtl. ist es auch schon eine gute Vorbereitung für die Klausuren, wenn alle Teilnehmer in den Gesetzestexten blättert, zur Toilette gehen, o.ä..
  • Je nach Bib stehen auch Kabinen zur Verfügung, die man tage- bzw. monatsweise anmieten kann. Allerdings weiß ich nicht, ob man es im Sommer je nach Temperatur darin aushält 😉
  • Leider ist es jedoch mit Umständen verbunden ständig die roten Backsteine und sonstige Unterlagen in die Bib zu befördern. Hinzu kommt der zusätzliche Wege- und Zeitaufwand. Bei mir ist die Bib leider nicht direkt um die Ecke.

Zu Hause:

  • Hier befindet man sich im gewohnten Umfeld. Da ich ein Arbeitszimmer habe, kann ich mich hier auch ganz gut auf das Wesentliche fokussieren, wenn ich an meinem Schreibtisch sitze.
  • Falls man eine Pause braucht, kann man den Arbeitsplatz kurz verlassen und sich einen Kaffee kochen oder auf den Balkon gehen. Allerdings benötigt man hier schon eine gewisse Selbstdisziplin, dass man sich anschließend wieder konzentriert hinsetzt. Aber ist nicht die ganze StB-Vorbereitung reine Selbstdisziplin??? Ich glaube, wenn es hieran schon scheitert, dann wird man die Motivation auch an anderen Orten nicht aufbringen. Klar, gibt es Tage an denen es besser oder schlechter läuft / an denen man mehr oder weniger schafft … aber das ist ja auch normal 😉
  • Das Smartphone kann man ja an beiden Orten in den Flugmodus setzen 🙂

Fazit: Ich kann sowohl zu Hause als auch in der Bib konzentriert lernen. Allerdings glaube ich nicht, dass ich mich wöchentlich mit meinen 4 roten Freunden in die Bib aufmache, aber so ab und an werde ich es auf jeden Fall in Anspruch nehmen.

image2

Wie seht ihr das? Lernt ihr lieber zu Hause oder in der Bib?

Der Slogan leuchtete heute an der Uni als ich aus dem Parkhaus kam … so kann ein Tag beginnen 😀

image1