… Die 3 Tage, auf die wir seit vielen Monaten hinarbeiten, stehen unmittelbar vor der Tür.
Ob ich gut vorbereitet bin, weiß ich nicht. Ob ich bestehen werde auch nicht.
Ich habe mich inzwischen mit dem Gedanken abgefunden, dass alles und nichts bei der Prüfung rauskommen kann und Fleiß kein Garant für Erfolg ist.
Was ich aber sicher weiß ist, dass es ab jetzt auch nichts mehr bringt, wenn ich die letzten Tage noch wie ein wilder lerne.
Die restliche Zeit verbringe ich daher so, dass ich heute meinen letzten klassischen Lerntag habe. Gut so, denn die Motivation ist im Keller. Am Samstag wird nur noch auswendig gelernt, was schnell aufs Papier soll (wie Einspruchsverfahren, Klagebedingungen,…) oder eben nicht im Gesetz steht (wie Bewertung von Bezugsrechten, Vorkaufsrechten etc.).
Den Sonntag werde ich mit Ausschlafen und Couch verbringen, um nochmal Kräfte zu sammeln.
Am Montag startet mein Prüfungsablauf.
Der Tag vor der Prüfung
Heute werde ich für die Prüfung einkaufen. 3 Ersatzminen, 3 große Flaschen Wasser, 3 RedBull, 3 Bananen und 3 Snickers White Chocolate als „Belohnung“ zur Halbzeit.
Im Anschluss packe ich meinen Prüfungs-Koffer und ein paar Klamotten für Hotel. Bequeme Jeans, bequemes T-Shirt und so einen Pullover mit Reißverschluss. Ich weiß ja nicht ob 15°C oder 40°C in dem Prüfungssaal sind. Also Zwiebelprinzip. Um 15:00 Uhr will ich im Hotel sein; so früh wie möglich um mich schon mal von der Außenwelt abzuschotten und mir nie wieder die Frage anhören zu müssen, ob ich aufgeregt bin. Dumme Frage! Klar bin ich aufgeregt, seit einem Jahr arbeite ich auf den Tag hin. Wer ist da nicht aufgeregt?
Abends gehe ich mit ein paar Mitstreitern essen… Leute: Bitte Restaurants raussuchen. Der Erste, der über die Prüfung oder Steuerrecht redet, zahlt die Rechnung.
Die Prüfungstage
Ich werde ab 7 Uhr morgens mit meinen Kopfhörern rumlaufen. Auch zum Frühstück. Und ja, ich weiß wie dämlich ich damit aussehe. Ist mir aber egal! Das ist Selbstschutz, um mich nicht verrückt machen zu lassen. Um 08:10 Uhr soll ich laut Ladung da sein. Die Zeit werde ich auch ausreizen, um Wartezeiten vor der Halle zu vermeiden.
Ab 15:00 Uhr geht’s – mit Kopfhörern im Ohr – ins Hotel. Menschen vermeide ich in der Zeit.
Abends geht’s noch was essen. Die Spielregeln bleiben dieselben.
Nach 3 Tagen kann ich dann hoffentlich einschätzen, ob ich diese Zeit nochmal durchleben „darf“ oder es gereicht haben könnte. Ansonsten plagen mich mindestens 3 Monate quälende Ungewissheit.
P.S.: Das Vermeiden von Menschen während den 3 Tagen gilt auch für den Blog hier. Wenn ich vor lauter Schweiß und Tränen nicht am Ende meiner Kräfte bin, versuche ich hier die Themen der Prüfung grob zusammenzufassen. Nur die Kommentare darunter lese ich nicht 😛
Viel Erfolg, liebe Leidensgenossen!