Jetzt weiß ich alles!

Bald ist mein Samstags-Unterricht vorbei…

In den wenigen verbleibenden Unterrichtstagen vertiefen wir eigentlich nur noch bekannte Themen. Wirklich neuer Stoff kommt nicht mehr dazu.

Deshalb wird es langsam Zeit, mich von meiner Lieblings-Lüge zu verabschieden, die ich mir seit Monaten fast stoisch selber vorbete:

„Das musst du noch nicht können, das hatten wir noch nicht“.

Diesen Satz habe ich im Kopf immer ausgesprochen, wenn ich über Aufgaben verzweifelt bin. Wenn sich mir Zusammenhänge nicht erschließen wollten. Wenn ich die vGA einfach nicht gesehen habe. Oder wenn ich sogar beim Lesen der Musterlösung nur Fragezeichen überm Kopf hatte.

Aber so langsam muss ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ich jetzt – zumindest theoretisch – das Wissen haben sollte, um die Prüfung bestehen zu können.
Jetzt muss ich es doch können. Wir hatten es nämlich schon…

Nüchtern betrachtet weiß ich natürlich, dass ich nicht alles können werde. Auch in der Echt-Klausur werde ich vermutlich mit ganz neuen Problemen konfrontiert sein.
Was also machen? Wie fülle ich die Lücke, die meine Lieblings-Lüge hinterlassen hat?

Ganz einfach – ich schaffe mir einfach eine Neue:

„Vergiss den Punkt! 40 Punkte reichen zum Bestehen“.

In diesem Sinne! Kopf hoch und weiter am Ball bleiben!

„60 Übungsklausuren sollte man geschrieben haben“

Nachdem mein Freizeit-Stress nun vorbei ist (dazu mein Blog-Eintrag vom 19.04.2017) starte ich voller Energie in die heiße Vorbereitungs-Phase. Das ist auch dringend nötig, da ich bisher erst lächerliche 5 Sechs-Stunden-Klausuren geschrieben habe.
Mein Ziel ist es, bis zum Start meines Klausuren-Kurses ab Mitte August alle Themen materiell rechtlich drauf zu haben, um dann gezielt deren Anwendung zu trainieren.

Bei uns im Vorbereitungskurs wird immer wieder gepredigt, dass man mindestens 30 Klausuren bis zur Prüfung geschrieben haben sollte (absolute Untergrenze).
Das reiche gerade so, um auch die typischen Fallen zu erkennen. 30 Klausuren werde ich schaffen. 15 Stück stellt mein Lehrganganbieter zur Verfügung, die ich bis Ende Juli geschrieben haben werde. Weitere 18 gibt’s beim Intensiv-Lehrgang Mitte August bis Mitte September. Danach ist sicherlich auch noch die eine oder andere Klausur zu Hause dran.

Das Optimum läge bei 60 Klausuren. Danach würde man so gut wie jede Falle erkennen und man gehe nicht mehr schockiert in umfangreichere Aufgabenstellungen rein.
Wie ich das schaffen soll, weiß ich nun wirklich nicht. Zur Erinnerung: Ich habe keine Freistellung. Und mehr als eine Klausur am Wochenende ist nicht drin; wir haben samstags ja immer noch Unterricht… Ich kann wohl nur versuchen, mich so weit wie möglich der magischen Zahl 60 anzunähern.

Was mich nun wirklich interessiert:

– Wie sieht es bei euch mit dem Klausuren-Schreiben aus? Wie viele habt ihr geschrieben?
– Wie fallen die Noten so aus? Seid ihr zufrieden?
– Was ist Euer Ziel, was die Anzahl an Klausuren angeht?

Ergebnisse der Steuerberaterprüfung 2016 / 2017

Die Ergebnisse der Steuerberaterprüfung wurden veröffentlicht und sind unten dargestellt.

41,6% offizielle Besteherquote ist schon krass!
Wenn ich das Verhältnis der Besteher zu den Zulassungsanträgen rechne (also incl. Rücktritte) haben sogar nur 31,3% bestanden.

Steuerberater

(Tabelle in höherer Qualität: Hier klicken )

Was sagt ihr dazu? Ist das noch fair? Wir das nächste Jahr aufgrund der schlechten Quote vielleicht einfacher?

Eine Woche nichts gemacht

Hallo liebe Mitstreiter,

ich muss hier heute die Beichte ablegen:

Ich habe eine ganze Woche nichts für die Steuerberaterprüfung gemacht! Ich hab den Unterricht blau gemacht, keine Klausur geschrieben, nicht mal Zeitungen gelesen, nix gearbeitet… Einfach gar nix! Es stand der angekündigte Junggesellenabschied an und im Anschluss ein paar Tage Erholung auf der Couch, am Pool und am Grill.

Mein schlechte Gewissen hält sich auch sehr in Grenzen. Das tat mal so richtig gut. Ich verbuche das einfach als „kreative Pause“.

Jetzt stehen allerdings andere Zeiten an. Jetzt muss ich mit frischer Energie in das letzte Viertel des Samstagskurses starten und wieder anfangen Klausuren zu schreiben.
Ich stehe immernoch bei nur vier 6-Stunden-Klausuren.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr euch auch ein paar freie Tage gegönnt oder powert ihr voll durch? Was machen Eure Energiereserven?

In diesem Sinne: Auf in den Kampf!

Aktuelles Motivationslevel: 80%

Ergebnisse Steuerberaterprüfung 2016 Rheinland-Pfalz

Kurzmitteilung

Kurz notiert:

Gerade finde ich im E-Mail-Eingang die Prüfungsergebnisse der Steuerberaterprüfung 2016 für Rheinland-Pfalz:

StB 2016

Erstaunlich finde ich, dass niemand bei der mündlichen Prüfung durchgefallen ist.

Ich bin mal gespannt, was die endgültigen Bundes-Ergebnisse zeigen werden in diesem „besonderen Jahr“.

Die liebe AO

Die liebe AO…

Irgendwie wollen wir keine Freunde werden.

Egal, was ich in Probeklausuren anstelle: Es kommt nichts vernünftiges dabei raus.

Nicht, dass ich mich nicht bemühen würde…. Im Gegenteil! Ich lese mir die Scripte konzentriert durch, markiere mein Gesetz, löse sämtliche Probeaufgaben und höre sogar einen Audio-AO-Guide. Beim Lesen der Skripte und Lösen der Aufgaben habe ich auch immer das Gefühl, alles verstanden zu haben.

Auch die Komplexität von umfangreichen Sachverhalten bereitet mir inzwischen keine Probleme mehr. Daran habe ich gezielt gearbeitet indem ich mir einen Zeitstrahl male und mir stets alle wesentlichen Bescheid-Daten rausschreibe. Ich berechne Fristen, prüfe Einspruchsvoraussetzungen, bilde Obersätze etc. Doch viele Punkte bekomme ich trotzdem nicht.

Mein Problem ist es, die Gedanken als strukturiertes Gesamt-Paket auf das Papier zu bekommen.
Außerdem werden in der Lösung Sachverhalte mal anders interpretiert, mal „biege ich falsch ab“ (also gehe zB von Verjährung aus obwohl es eine Ablaufhemmung gibt) und mal reicht die Zeit einfach nicht.

Solche Probleme kenne ich von anderen Fächern nicht. Entweder ich habe es verstanden und weiß, was ich tun muss oder ich habe eben Nachholbedarf.
In der AO verstehe ich aber die Einzelprobleme und kenne die Paragraphen. Nur eben die Auspunktung und das Zusammenspiel der einzelnen Vorschriften ist für mich irgendwie undurchschaubar.

Mein einziger Trost ist, dass ich mit solchen Problemen nicht allein bin. Die AO ist halt ein ganz spezieller Kandidat, den man schon lieb haben muss.

Wie sieht es bei euch aus? Klappt die AO bei den Nicht-Juristen und jeden, die nicht aus der Finanzverwaltung kommen?
Oder liegen Eure Probleme bei ganz anderen Fächern?

Zum Abschied ein kleines Zitat:

Ein Ehemann hat in der Regel seinen Wohnsitz dort, wo sich seine Familie befindet (BFH BStBl 85, 331). Ein Verschollener hat seinen Wohnsitz bei der Ehefrau (FG Düsseldorf EFG 58, 144).
(Aus dem Kommentar zur Abgabenordnung von Klein/Orlopp)

Zwischenfazit und neue Etappen- Ziele

Ich habe am 24.09.2016 mit dem Projekt „Steuerberaterprüfung 2017“ angefangen.
Inzwischen fangen die ersten Referenten nach Unterrichtsende an sich zu verabschieden und uns viel Erfolg für die Prüfung zu wünschen, da wir mit den entsprechenden Fächern durch sind.

Dies habe ich mal als Anlass genommen, ein kleines Zwischenfazit in Zahlen zu erstellen:

Seit dem Start meiner Vorbereitung sind 220 Tage vergangen und somit liegen 60% der Vorbereitungszeit hinter mir.
An Präsenzunterrichtstagen beim Samstagslehrgang liegen 41 von 56 Tagen hinter mir, also haben wir bereits 73% des Stoffes vermittelt bekommen.

Im Unterricht haben wir folgenden Stand:
Körperschaftsteuer: 100%
Grunderwerbsteuer: 100%
Bew/ErbSt: 100%
Bilanzsteuerrecht: 85%
Einkommensteuer: 80%
Umsatzsteuer: 70%
Abgabenordnung: 35%
Gewerbesteuer: 0%
IStR: 0%
UmwSt: 0%

Klausurtechnik: 100%

Von den 6 Drei-Stunden-Klausuren habe ich alle 6 geschrieben und benotet zurück (100%).
von den 15 Sechs-Stunden-Klausuren habe ich 3 benotet zurück (20%). Mit den Ergebnissen kann ich insgesamt gut leben wobei ich noch deutliche Lücken und Luft nach oben erkenne.

In der Zukunft erwarten mich noch 18 Endriss-Klausuren beim Klausuren-Intensivlehrgang in Köln.

So, kurz durchatmen nach den ganzen Zahlen…

Mein neues Etappen-Ziel ist es, bis zum Beginn des Klausurenkurses im August den ganzen Stoff zumindest schon mal gehört oder gelesen zu haben (incl. der Zusatz-Scripte wie Lohnsteuer).
Von vollständigem „Können“ oder „Beherrschen“ kann natürlich keine Rede sein. Ich möchte zumindest nicht von völlig neuen Themen überrascht werden. Durch die Anwendung in Klausuren kommt hoffentlich dann auch die nötige Übung.
Außerdem möchte ich bis dahin alle 15 Sechs-Stunden-Klausuren bei Bannas geschrieben zu haben.

Wie fällt euer Zwischenfazit aus? Schwerer/Leichter als gedacht? Seid ihr mit dem Stoff à jour? Welche Etappenziele sind gesteckt?

Mein aktuelles Motivationslevel: 60%

Was bringt mir die Fortbildung in der Arbeitspraxis?

Letztens hatte ich meine vierteljährliche Fortbildung zur aktuellen Rechtsentwicklung im Steuer- und Gesellschaftsrecht. Zusätzlich bekomme ich einmal die Woche die NWB, Der Betrieb, DStR, DStRE und das BStBl auf meinen Tisch.
Das ist nichts neues mit den Fortbildungen und Zeitschriften – das geht schon seit 7 Jahren so.

Allerdings habe ich die Zeitschriften bisher eher als Staubfänger auf irgendeinen Stapel gelegt und bei den Seminaren nicht immer aufgepasst. Nicht, weil ich keine Lust auf Fortbildung hätte, sondern einfach nur, weil ich bei praxisfremden Themengebieten meist nur Bahnhof verstanden habe. Wie soll man Neuerungen im Steuerrecht verstehen, wenn die Rechtsgrundlagen fehlen und ich gar nicht erst wusste, wie es bisher behandelt wurde!?
So ist das halt, wenn man ohne Studium über eine Ausbildung in den Beruf einsteigt. Hoch lebe der Vorgang!

Nach meiner Fortbildung zum Fachwirt hatte ich meine ersten „Aha-Erlebnisse“. Ich habe plötzlich verstanden, warum ich Sachen so mache, wie ich sie mache. Also was rechtlich dahinter steckt.
Und durch das größere Gesamt-Verständnis von der Thematik konnte ich mich auch viel besser in ungewohntere Themengebiete einarbeiten.

Durch meine momentane Fortbildung zum Steuerberater merke ich ganz deutlich, dass ich wieder einen riesen Sprung nach vorne mache.
Ich bin in nahezu allen Themen drin, kenne die Rechtsgrundlagen, weiß worum es geht. Die „Neuerungen“ sind nicht mehr neu für mich, weil ich sie in den Zeitschriften schon intensiv mitverfolgt habe. Ich kann mitreden. Heute passe ich auf dem Seminar nur nicht auf, weil ich alles schon 3-mal gehört und gelesen habe.

In der Praxis ist es ähnlich. Ich komme viel mehr an Beratung und ans Gestalten ran, habe gute Ideen, werde von Kollegen zu komplexen Themen gefragt.

Fazit: Ich merke, dass mir die Vorbereitung auch etwas in der Praxis bringt. So ein Gefühl hat man in der Schule ja selten. Finde ich gut! Es macht Spaß!

Wie ergeht es euch so? Merkt ihr auch Fortschritte bei Euren Können in der Praxis?

Stress hoch 3

In den nächsten 6 Wochen habe ich Stress hoch 3.

Der Unterricht am Wochenende bietet zurzeit nur neue Themen, die einer intensiven Nachbearbeitung bedürfen (Personengesellschaften, Unternehmensbewertung neues Recht, …).
Daneben wollen natürlich die wöchentlich erscheinenden 6-Stunden-Klausuren geschrieben werden. Parallel kommen schon die bereits geschriebenen Klausuren zurück und warten auf die Nachbearbeitung.

Und als ob eine intensive Vorbereitung auf den Steuerberater nicht völlig reichen würde:
Meine Frau wird 30 und feiert größer. Und natürlich brauche ich noch ein Geschenk.
Freunde heiraten in 6 Wochen und ich bin Trauzeuge.
Ein Junggesellenabschied steht an und will organisiert werden.
Ein weiterer Freund zieht um und bracht Hilfe.

Und auf der Arbeit geht es natürlich auch munter weiter.

Aber ich habe mir ja selber ausgesucht, den Steuerberater „in meiner Freizeit“ zu schreiben und auf unbezahlten Urlaub weitgehend zu verzichten. Also Augen zu und durch. In 6 Wochen sieht die Welt schon ganz anders aus und ich habe neben der Arbeit keine Verpflichtungen mehr und kann mich intensiv auf den Endspurt in der Vorbereitung auf den Klausurenkurs stürzen.
Zum Glück bin ich ein ziemlich stressresistenter Mensch.
Und so schlimm kann es ja nicht sein, wenn ich hier noch Zeit zum Jammern habe 😉

Wie schaut es bei Euch aus? Klappt das mit der Doppel- oder Dreifachbelastung alles? Wie geht ihr mit Euren privaten „Verpflichtungen“ in der Vorbereitungszeit um?

Ergänzungslieferungen einsortieren?

Kurz notiert:

Das Thema ist wohl ein Dauerbrenner aber wird bei uns im Kurs und bei Facebook aktuell wieder heiß diskutiert:

Wie soll mit den gestern gelieferten Steuerrichtlinien – 162. Ergänzungslieferung – Stand: 02 / 2017 verfahren werden? Dort wird auf 1080 Seiten vor Allem der Umsatzsteueranwendungserlass (mit neuem Sachregister) und der Anwendungserlass AO ausgetauscht.

Sollte man die Ergänzungen noch einsortieren oder nicht?
Die Einen sagen „Einsortieren“ weil bei USt und AO immer der aktuellste Rechtsstand abgefragt wird.
Die Anderen sagen „Nicht einsortieren“ weil die Klausuren wohl längst verfasst seien und Änderungen ohnehin nicht mehr berücksichtigt bzw. bepunktet werden.

Folgende halbwegs offizielle Empfehlungen konnte ich bisher zusammentragen:
– Facebookseite Lehrgangswerk Haas hat schon bei der letzten Ergänzungslieferung für Steuergesetze empfohlen, den AO-Teil nicht einzusortieren.
– Der Geschäftsführer von Dr. Bannas empfiehlt immer fleißig weiter einzusortieren und die aussortierten Seite vorsichtshalber aufzuheben und mitzunehmen.
– Bei Steuer-Lehrgänge Dr. Stitz heißt es wohl, alles was bis zur Prüfung veröffentlicht wurde, solle auch einsortiert werden.

Ich werde weiterhin alles einsortieren und austauschen und nur zur Beruhigung des Gewissens den alten Kram auf einer Heftlasche mitnehmen.