Status 17.12.2007

Gerüchte über Gerüchte 

Samstag morgen beim Seminar:  Der erste Kollege: „Die haben in der letzten Woche noch nichts versandt!“

Eine halbe Stunde später; der zweite Kollege: „Gestern wurde für Schleswig-Holstein versandt!“  Na klasse, da hat man zwei Aussage, die sich widersprechen, das beruhigt ungemein.Nach einigen SMS im Seminarraum war klar, SH hat noch nicht Bescheid bekommen, HH und MV aber schon. Nun gut, die Spannung steigt, mal sehen, was heute, morgen oder übermorgen im Briefkasten steckt…

Die Nächte werden bis dahin nicht ruhiger, aber was soll man machen? Hinsichtlich der Quoten gab es auch unterschiedliche Meinungen von 70% Zulassung zur Mündlichen bis zu 56% Zulassung. Ich frage mich immer, woher man diese Informationen hat, um sie dann zu verbreiten.Davon abgesehen sind die Quoten recht egal, denn wenn ich bestanden habe, kann es mir gleichgültig sein, wieviel andere auch bestanden haben oder aber, wenn ich durchgefallen bin, nützt mir eine tolle Quote auch nichts!  Letztendlich ist es eine Sch… – Zeit im Moment!!! Markus

Status 10.12.2007

Die verbleibende Zeit bis zur Bekanntgabe ist umgekehrt proportional zur Angst, die man hat oder je weniger Zeit, die noch bleibt, desto mehr Angst!!!

Nach meinen Informationen, aus sicherer Quelle, findet die Prüfungskonferenz für Schleswig-Holstein am 12.12.2007 statt.

Mit anderen Worten wird übermorgen über Wohl und Wehe entschieden.

Vermutlich werden die Mitteilungen dann am Donnerstag und Freitag eingetütet und an die Prüflinge versendet.

Anfang der nächsten Woche ist es dann wohl soweit, daß die Briefe dann bei uns ankommen.

Bisher war ich ja noch einigermaßen ruhig, aber wie oben schon erwähnt, steigt die Angst mit der Zeit, die noch verbleibt!!!

Am Wochenende habe ich dann trotzdem oder deswegen oder weswegen auch immer, einen Kurzvortrag übungsmäßig vor dem Auditorium der Kollegen gehalten.

Mein altbekanntes Problem des zu schnellen Sprechens kam wieder zum Vorschein; da muß ich mich dann bei der richtigen Prüfung zusammenreißen.

Wobei ich diesmal zumindest von einigen Kollegen gehört habe, daß ich dennoch gut und flüssig verstanden wurde; immerhin etwas!!!

Markus

Status 03.12.2007

Motivation zum Lernen oder „Wie ist das zu schaffen???“ Es ist ja im Moment nicht nur grundsätzlich so, daß man sich, da man die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung noch nicht hat, zwingen muß, für die mündliche Prüfung zu lernen.Das ist an sich für mich nicht das Problem; motiviert bin ich!  Doch ist es im Moment so, daß ich kaum weiß, wo ich anfangen soll mit dem Lernen und wo aufhören. 

Z. Zt. bin ich in einem Seminar zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung.Das heißt:

Ø    Neue Rechtsgebiete, wie BGB, Wirtschaftsrecht, Betriebswirtschaft, Berufsrecht, usw.

Ø    Aktuelles Steuerrecht, Veränderungen 2007/2008

Ø    Wissen des grundsätzlichen Steuerrechts (wie es in den Klausuren abgefragt wurde)

Ø    Vorträge vorbereiten und üben

Ø    FAZ lesen

Ø    nwb lesen 

Ich frage mich, wann ich das schaffen soll, neben der täglichen Arbeit, zumal ich noch in der glücklichen Lage bin, pünktlich um 16.30 Uhr gehen zu können.Dennoch komme ich kaum mit meiner Zeit hin. 

Ferner kommt der schleswig-holsteinische Termin der Ergebnisbekanntgabe immer näher (vielleicht noch 2-2,5 Wochen). Das macht auch nicht ruhiger. 

Am besten wäre es, es würde jetzt alles vorbei sein, so oder so, damit man endlich weiß, woran man ist und das Leben irgendwie wieder geplant werden kann… 

Markus 

Status 26.11.2007

Was ist eigentlich, wenn man besteht???  

Jetzt werden einige denken, mir könne man es auch nicht recht machen, aber in letzter Zeit überkam mich einige Male der Gedanke, der mich auch nicht ruhiger schlafen läßt: „Was ist eigentlich, wenn Du die Prüfung bestehst???“ 

Mit einem Schlag ist man Steuerberater und für sein Handeln selbst verantwortlich und haftbar zu machen!!! 

Natürlich, das ist war Ziel, als man sich zur Prüfung angemeldet hatte, doch etwas beängstigend finde ich den Gedanken schon. 

Gut, ich wünsche mir beileibe nicht, durchgefallen zu sein, dafür bin ich nicht angetreten (die ganze Arbeit und keine Freizeit in all der Zeit und auch der tiefe Wunsch, Steuerberater zu sein, wenn möglich, mit eigener Kanzlei)!

Doch die Frage, ob ich mir das alles mit all den Konsequenzen richtig überlegt habe, stelle ich mir schon so manches Mal.

Bisher jedenfalls bin ich dann immer noch zu dem Schluß gekommen, daß ich mich richtig entschieden habe! 

Gruß

Markus 

Status 21.11.2007

Weihnachten… 

Sol langsam, ich weiß gar nicht wie das kommt, geht es mir doch häufiger durch den Kopf, wie es wäre, nicht zur mündlichen Prüfung zugelassen zu werden.

Bei den anderen Prüfungen, die ich bisher abgelegt habe, war das eigentlich nie ein Problem. Gut, die hatten einen anderen Schwierigkeitsgrad, aber dennoch mußten sie bestanden werden.

Grundsätzlich bestehen bei mir keine Befürchtungen hinsichtlich des „Was kommt dann?“, denn beim Durchfallen durch die Prüfung kommt die nächste im nächsten Jahr.

Das bedeutet zwar wieder ein Jahr harte Arbeit neben der eigentlichen Erwerbstätigkeit, aber das ist dann nicht zu ändern.

Vielleicht mache ich mir auch nur Gedanken über ein verdorbenes Weihnachtsfest/ Silvester…

Zu diesem Thema muß ich sowieso mal bemerken, daß ich es unvorteilhaft finde, die Ergebnisse vor Weihnachten zu bekommen. In der ersten Januarwoche würde es auch gehen, wenn man die mündlichen Prüfungen dementsprechend später beginnen lassen würde!!!

Markus

Status 14.11.2007

Kalligraphie oder warum nicht auch nachts? 

Obwohl ich, nachdem die schriftlichen Prüfungen gelaufen waren, relativ ruhig war, wie schon mal gesagt: Man hat sein bestes gegeben, nun wird es sich zeigen…, beschäftige ich mich zunehmend nachts mit der Frage:

„Was ist, wenn Du eigentlich gut warst, die Korrektoren aber Deine Schrift nicht lesen können???“

Natürlich habe ich an den drei Tagen die Ermahnung der Aufsichtsperson gehört, die besagte, man solle deutlich schreiben, weil das den Korrektoren bessere Laune mache.

Dennoch nützt es nichts, dieses einem Grobmotoriker, wie mir, zu sagen, zumal dann nicht, wenn dieser dreimal sechs Stunden lang unter Zeitdruck mit zunehmenden Ermüdungsschmerzen im Handgelenk X Seiten vollzuschreiben hat.

Nun ja, beim Studium haben die Professoren meine Schrift ja auch lesen können und verwöhnt hinsichtlich der Handschrift sind die jetzigen Korrektoren sicher auch nicht… aber, wer weiß???

Falls dieser Blog also von einem Korrektor aus Schleswig-Holstein gelesen wird:Der Prüfling mit der schlimmsten Handschrift in Schleswig-Holstein hat drei sehr gute Arbeiten abgeliefert, auch wenn Sie das mangels Kalligraphie-Fähigkeit des Prüflings nicht erkennen können!!! 

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Darüber hinaus bin ich im Moment urlaubsreif, wie selten zuvor.

Immer mehr wird einem bewußt, daß die Vorbereitung zur mündlichen Prüfung umfangreicher ist, als die zur schriftlichen.

Das bisher Gelernte nicht zu vergessen, das aktuelle Steuerrecht draufzubekommen, BWL (hatte ich mal studiert, dennoch viel wieder vergessen!!!), VWL, Insolvenzrecht, Berufsrecht, BGB, etc. Dann möglichst noch die nwb-Hefte und die FAZ regelmäßig durcharbeiten.

Manchmal frage ich mich, wie das zu schaffen ist, ohne daß man dunkle Ringe unter den Augen bekommt, weil man bei dem Pensum keinen Schlaf mehr bekommt, ohne zu stinken, weil man nicht weiß, wann man sich mal duschen kann und ohne zu verhungern, weil man nicht weiß, wann man noch essen soll (gut, das mit dem verhungern geht bei mir nicht so schnell; Übergewicht hat doch einige Vorteile!!!)

Ich melde mich mit einem aktuellen Status bald wieder.

Markus

Warum tut man sich das an?

Warum tut man sich das an?

Nach verschiedenen schulischen Prüfungen in meinen knapp 38 Jahren Leben (Hauptschule, Realschule, Ausbildung, Weiterbildung (mit Hochschulzugangsberechtigung), Studium) und all den anderen Prüfungen, die das Leben so vorgibt, habe ich dann im Sommer 2005 nebenberuflich die Seminare zur Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung 2007 besucht.

Das hieß, daß das „normale“ Leben vorbei war und fortan nur noch Steuerrecht Thema des täglichen und zum Teil auch nächtlichen Lebens (immer, wenn man mal nachts wach lag und darüber nachdachte, was wohl werden wird) war.

Nachdem ich dann ab Mitte August 2007 Vollzeitkurse besucht hatte, war es dann soweit:

Die Steuerberaterprüfung, die, als ich mit den Vorbereitungen anfing, so weit entfernt schien, stand unmittelbar vor der Tür.

Ich packte also meine Sachen, in der Hoffnung und Vorsicht, auch ja keinen Gesetzesband zu vergessen und zog für drei Tage nach Kiel ins Hotel.
Die ganze latente Unruhe in den Vorwochen manifestierte sich und der letzte Tag vor der ersten Prüfung war mit Unruhe und, ja, es war wohl auch Angst, sozusagen, gelaufen.

Welche Gedanken mir durch den Kopf gingen…
Wird es eine dreigeteilte Klausur werden (Bewertung/ ErbSt, USt und AO) oder dann doch nur eine zweigeteilte (USt und AO)?
Was ist, wenn Bewertung/ ErbSt wegfällt, damit dann auch der recht einfache Teil? Hast Du alle Berechnungen drauf?
Nur nicht nervös bei USt werden, zeichne die Sachverhalte in aller Ruhe auf, dann werden diese übersichtlich und Du kannst das Gesetz einfach durchgehen, usw. usw.

Dann der erste Prüfungstag. Morgens im Hotel nur zwei Tassen Kaffe getrunken (ich wollte die sechs Stunden ja nicht zum großen Teil auf der Toilette verbringen) und mich gezwungen, wenigstens etwas zu essen.
Nun los…

Man sitzt da also im Prüfungsraum und die Angst und Nervosität steigert sich noch mehr – ja, das geht -. Der noch verschlossene Karton mit den Klausuren immer im Blick, als wenn man durch die Pappe gucken könne – zweigeteilt oder dreigeteilt? -.
Die Aufsichtsperson liest juristischen Feinkram zur Prüfung vor, das geht an einem vorbei, die Uhr geht auf 09:00.

Gott sei Dank, doch eine dreigeteilte Klausur.
Strategie: Zuerst Bewertung/ ErbSt, dann USt, danach versuchen, sich möglichst weit von Null Punkten in dem AO-Teil zu entfernen.

Nach den sechs Stunden, die wie im Fluge vergingen, rein ins Auto, auf gar keinen Fall mit Kollegen über die Prüfung sprechen oder anderen Kollegen dabei zuhören.

Im Hotel angekommen, meinen Sohn angerufen, der an diesem Tage auch noch sechs Jahre alt wurde.
So kann der sechste Geburtstag des eigenen Kindes auch mit einer der schwierigsten Prüfungen, die Deutschland zu bieten hat, verbracht werden.
Anstelle von Geburtstagstorte gab es kalten Schweiß für mich an dem Tag!

Die nächste Nacht war ruhig. Man sagte sich, es liege jetzt nicht mehr in der eigenen Hand, die Klausuren kommen, wie sie kommen… nun auch noch die anderen beiden Klausuren durchstehen.

Die weiteren Tage verflogen, wie der erste, mit etwas weniger Nervosität und Angst, aber dennoch mit unguten Gefühlen.

Am letzten Prüfungstag dann nur noch ins Auto und nach Hause.
Jetzt sind zwei Wochen Zeit bis zum Beginn des Vorbereitungsseminars auf die mündliche Prüfung.

Man fragte mich unmittelbar nach der Prüfung nach meinem Gefühl. Es gebe kein offizielles Gefühl erwiderte ich; doch natürlich hat man ein Gefühl:
Es kann gutgegangen sein oder auch nicht…
Wir warten ab.

Fazit der Prüfung:
Es ist nicht übertrieben zu sagen, daß diese Prüfung die schwierigste war, die ich bisher abzulegen hatte, daß andere Prüfungen, so schwierig sie auch anfangs schienen, dann einem Spaziergang glichen.
Hier war es nicht so schlimm, wie man sich es vorgestellt hatte, es war schlimmer!!!

Meine Gefühle in den Tagen nach der Prüfung beschreibe ich in meinem nächsten Beitrag.