Ich kann keine Klausuren mehr sehen…
Mein Hirn ist offenbar der gleichen Meinung, jedenfalls klappt das mit dem Output grad nicht so. Ich schreibe die Klausuren der letzten Jahre (also sozusagen die „Originale“) zwar nicht mehr richtig, sondern mache nur noch Lösungsskizzen/Stichpunkte, aber wenn ich dann die Lösung lese, dann tun sich wieder Welten zwischen aktivem und passivem Wissen auf. (Schlimmer als beim Vokabeln lernen.)
Außerdem nerven mich die Anmerkungen zur Musterlösung. Die hilfreichen Anmerkungen sind ja ganz prima, aber ab und an (also eigentlich ziemlich oft) sind die Kommentare katholischer als der Papst. Aber im nächsten Satz ist dann wieder ein Fehler drin… Ich spreche jetzt gar nicht von Tipp-, Rechtschreib- oder Kommafehlern (die regen mich auch auf, sowas ist unprofessionell, v.a. in der Häufigkeit), sondern daß zwar damit geworben wird, daß die Klausuren fortgeschrieben und die Lösung entsprechend an das aktuelle Recht angepasst werden. Und was ist? Irgendwo sind dann nicht alle Zahlen angepaßt (gern auch mal relevante Jahreszahlen), oder in den Zahlen ist ein Tippfehler drin und man sucht stundenlang in der eigenen Lösung nach dem Fehler oder es ist doch noch altes Recht zur Anwendung gekommen statt aktuelles (v.a. bei GewSt). Na toll.
Wie auch immer, jedenfalls hätte ich noch genug Stoff, um mich die nächsten 12 Monate beschäftigen zu können. Andererseits bin ich froh, wenn endlich Prüfung ist. Zwar fühle ich mich so schlecht vorbereitet wie noch nie bei einer Prüfung, aber das geht vermutlich nicht nur mir so. In der Prüfung wird sich das Hirn mit seiner Wiedergabestörung hoffentlich zurückhalten…
Und dann ist da noch die Panik… (qui l’aurait cru? 😉 ) Die überkommt mich hauptsächlich morgens und abends, tagsüber gehts. Aber da bin ich ja auch beschäftigt… Gut, daß das bei der Prüfung auch so ist. 🙂 Wunderbar, Problem gelöst.
Mit der Panik hab ich nicht gerechnet, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Ich meine, wir haben alle in unserem Leben schon so manche Prüfung abgelegt, deswegen hab ich das immer ganz cool gesehen. Die letzte Prüfungsangst hatte ich im 1. Semester (was mir den morgendlichen Kommentar einbrachte: „Man, siehst Du sch**** aus“ – Na, danke!) und an sich hatte ich nicht vor, das noch mal mitzumachen. Und was ist? Jetzt ist es sogar viel schlimmer. Thuper Thache…
Ich versuche mir einzureden, daß es allen anderen Prüflingen wohl irgendwie ähnlich geht… (und kurz darauf springt das Hirn auf und schreit: „Ja, aber…!“ Das Ding führt ganz offensichtlich ein unkontrollierbares Eigenleben. So gehts nich!)
Zur geistigen Gesundheit trägt sowas jedenfalls nicht bei. Fragt sich, ob ich mich dagegen entschieden hätte, hätte ich das gewußt. Also gewußt nicht im Sinne von „gehört“ und bei den Kollegen miterlebt, sondern richtig gewußt. Studium war Kindergarten dagegen. Vielleicht ist es ganz gut, daß man vorher das Ausmaß nicht erahnt. (Das is ja in anderen Bereichen auch so.)
Ja. Und nu?
Durchhalten. Noch Klausuren/Aufgaben/wasauchimmer bis Freitag, dann ein ruhiges (harhar) Wochenende, irgendwie den Montag rumbringen und dann 3 Tage Höchstleistungen bringen. (Und für das daran anschließende Wochenende hab ich auch schon was geplant…)
Klingt gut. Muß ich mir aufschreiben und werde es mantraartig wiederholen, genau wie: alles wird gut; es kommt nur dran, was ich kann; ich werde diese Prüfung bestehen.
Mit einem fröhlichen Argh! schalten wir zurück in die Sendezentrale.