Hallo allerseits,
konnte mich leider bisher nicht aufraffen, einen Blog-Beitrag zu verfassen. Nun möchte ich mich aber zur „Mündlichen“ äußern.
Zuerst einmal vorneweg – es hat nicht gereicht. Ich habe die Mündliche mit 4,0 abgeschlossen und damit im Endergebnis die Gesamtnote 4,25 … Ergebnis: nicht bestanden!
Kurz zum Ablauf der „Mündlichen“:
Ich war mit 3 anderen Prüflingen an der Reihe; deren Noten waren:
Hoffe, ich habe das so noch richtig im Hinterkopf … denke aber schon 🙂 Dementsprechend war ich also das „schwarze Schaf“ in der Runde (mit dem Ergebnis aus der Schriftlichen: 4,5).
Wir waren anfangs zu 4. in einer Art Vorbereitungs-Raum und wurden begrüßt. Anschließend durften wir uns im 12-Minuten-Abstand auf den Kurzvortrag vorbereiten (Vorbereitungszeit jeweils 30 Min.). Da ich der letzte in der Runde war durfte ich erst mal 36 Minuten warten 🙁
Meine Vortragsthemen waren:
- Maßgeblichkeit Handelsbilanz – Steuerbilanz
- Aufteilungsgrundsatz bei gemischten Aufwendungen
- Zwangsmittel in der AO
Ich war nicht glücklich aber auch nicht unglücklich über die Themen. Nach (zu langen Überlegungen) habe ich mich für die Maßgeblichkeit entschieden. Ich war mit meinem Kurzvortrag soweit auch ganz zufrieden … Dauer etwas über 8 Minuten!
– PAUSE ca. 10 – 15 Min. –
Anschließend kamen die 6 Fragerunden:
Es begann mit Berufsrecht … eine gewisse Qual, denn es wurde zur „Haftungsreduzierung“ befragt … nicht im Hinblick auf Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung sondern auf Vereinbarungen mit den Mandanten. Das war auch der absolute Schwerpunkt der 1. Fragerunde … hier haben wir alle (so denke ich) nicht wirklich überzeugt.
Nachdem die 1. Runde vorbei war ging es gleich zur Einkommensteuer … hier wurde im Grunde § 4 (5) EStG abgefragt … ich empfand die Runde als gut von uns allen gemeistert.
– PAUSE ca. 15 Min. –
Die 3. Runde wurde von einem RA geleitet. Es begann mit Umwandlungsrecht, im Anschluss daran folgte Gesellschaftsrecht (GmbHG) und Insolvenzrecht (InsO). Auch diese Runde empfand ich als gut von uns allen gemeistert.
Die 4. Runde war Abgabenordnung: Hier wurde nach den Zulässigkeitsvoraussetzungen für einen Einspruch gefragt. Das haben wir auch gut gemeistert.
– PAUSE ca. 30 Min. –
So – es war ca. 12:45 Uhr, die letzten 2 Runden standen an – ich war relativ guter Dinge, denn so „schlimm“ empfand ich es bisher nicht. Aber ich wurde eines besseren belehrt, lest selbst:
Die 5. Runde behandelte BilStR: Ich durfte auch gleich die 1. Frage beantworten – Definition und „Wandel“ des subjektiven Fehlerbegriffs. Toll war es nicht … aber ich habe mich durchgehangelt. Anschließend wurde nach einem BFH-Urteil zu Mobilfunkanbietern / verbilligte Abgabe von Mobilfunkgeräten & Bildung RAP gefragt … lief nicht rosig, aber es lief „irgendwie“. Es wurde außerdem noch intensiv nach „Fachbegriffen“ wie „Bewertungsstetigkeit“, „Maßgeblichkeit“ … gefragt! Na wie dem auch sein mag, ich empfand die Runde weder als positiv noch als negativ … wenn ich etwas dazu sagen müsste, dann aber eher in Richtung negativ!
Und nun das Problem:
Runde 6 … wie habe ich mich gefreut … in meinen Vorstellungen sollte jetzt USt / ErbSt / Bewertung kommen! Aber das war ein Wunschtraum: Es kam NUR Volkswirtschaftslehre. Soll heißen: Definition BIP, BIP in €, Veränderung BIP, Steueraufkommen in D in €, Vergleich Steueraufkommen mit anderen EU-Staaten, Definition Bruttonationaleinkommen, Steuerbelastung effektiv je Bürger, etc.! Ich will gar nicht mehr darüber nachdenken … die Runde hat mir den Rest gegeben … wenn ich etwas gesagt habe, dann waren es Spekulationen / Vermutungen die in der Regel leider in die falsche Richtung gingen. Ich habe in dieser Runde absolut versagt … ich habe immer auf die nächste Frage gewartet, die ich dann endlich mal hätte lösen können. Aber nein – es kam nichts aktuelles (außer aktuelles BIP)! Keine Frage zu SEPA, keine Frage zu aktuellem Geschehen, etc. – NICHTS!
Ich war nach der 5. / 6. Runde platt, mir war schlecht und ich habe mit den anderen Prüflingen im Vorbereitungsraum auf die Verkündung der Ergebnisse gewartet … das dürften geschlagene 15 Minuten gewesen sein. Anschließend wurde ich EINZELN zur Prüfungskommission vorgeladen … Verkündung – nicht bestanden. Laut den „Prüfern“ waren es die letzten 2 Runden die mir das „Genick“ gebrochen haben … also die letzte Stunde von 12:45 bis 13:45 … Das ist auch das, was mich im Moment „fertig macht“ … bis 12:45 war ich noch guter Dinge und dann das …
Nun am WE war mein einziger Gedanke … wegen 0,1 nicht zu bestehen ist wahnwitzig … und ich verstehe es zum Teil bis heute nicht. Aber durchgefallen ist durchgefallen, ob wegen 0,1 oder wegen ganzen Notenstufen … damit muss ich mich abfinden … was mir im Moment nicht wirklich leicht fällt.
Ich werde das Ganze noch verdauen müssen … es ist noch zu „frisch“ … wollte Euch aber schon mal ein „Protokoll“ liefern.
Ich gratuliere Allen, die die Prüfung bestanden haben und wünsche Allen, die es noch vor sich haben Alles Gute!!!
Sorry für die späte Rückmeldung … bin im Moment noch durch den Wind und versuche wieder „Fuß zu fassen“ … was etwas schwer fällt, da ich bereits seit Montag wieder „auf Arbeit“ bin und deshalb nicht wirklich zum „Verschnaufen“ komme … aber ich hoffe und denke, das wird mit der Zeit wieder.
Melde mich die Tage wieder …
Euer Michael