Lotto spielen

Es ist geschafft. Jetzt heißt es durchatmen. Das erste freie Wochenende… wirklich frei-ohne denken zu müssen „ich müsste… ich könnte… ich sollte noch“!

Nein! Ich muss jetzt erstmal gar nichts mehr, außer für meine Kinder da sein.

Ich möchte auf den Inhalt der Tage gar nicht viel eingehen. Ich bin inzwischen ein alter Hase… ich weiß die beste Medizin gegen den „Liebeskummer und die Flashbacks“ nach einer solchen Prüfung ist: sich nicht darin zu suhlen was da für Themen dran kamen. Es passiert auch so oft genug das man sich an den Kopf fast und denkt „shit das hätte ich anders machen müssen“

Ich hoff je weniger man drüber spricht, desto schneller geht genau das vorbei. Jetzt kann man eh nichts mehr ändern. Die Würfel sind gefallen.

Nach Tag 1 wurden lieb gemeinte Stimmen laut „wenn du unsicher bist dann zieh lieber zurück. Du wirst es bereuen. Vllt kommt später eine bessere Gelegenheit und du kannst dich ruhiger vorbereiten.“

Das waren wirklich gut gemeinte Ratschläge und sie kamen nicht gerade von wenigen Personen. Ich bewundere jeden der diese Entscheidung treffen kann. Ich könnte es nicht. Für mich heißt es alles oder nichts… denn

a) würde ich immer denken, vllt hätte es gereicht und du quälst dich unnötig weiter

b) könnte ich dann nicht aufhören es nochmal zu probieren

c) ist mir an Tag 1 noch bewusster geworden, dass man noch so gut vorbereitet sein kann. Ich hab das Maximum für mich rausgeholt…, es ist leider wie Lotto spielen. Wenn da jemand Bock drauf hat einen dumm aus der Wäsche gucken zu lassen… dann macht er es. Und das hat nichts damit zu tun, dass man nicht gut genug ist.

und… genau das will ich nicht mehr. Beim Steuerberater Examen wird mir der Lottoschein dann einfach zu teuer (Geld, Zeit, Lebensfreude und Gesundheit).

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte ruhig vor Tag 3 geschlafen. Natürlich habe ich versucht taktisch abzuwägen und die Punkte von Tag 2 zu schätzen….aber letztlich bin ich sicher in Tag 3 gegangen. Die Entscheidung war getroffen. Es wird kein Rückzieher gemacht. Es wird das Ende geschrieben.

Ich bin unglaublich Stolz auf mich. Ich hab das Spiel jetzt drei Jahre hintereinander gespielt. Ich habe immer Vollgas gegeben, war immer motiviert und habe durchgezogen, auch wenn ich lieber andere Dinge gemacht hätte.
Ich hab mir nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil, manchmal hab ich mich selbst bei dem Gedanken ertappt „Man bist du krass, dein Leben könnte so viel einfacher sein.“

Ich wünsche allen die noch sehr unter dem Gedankenkarussell leiden, dass sie schnell wieder zur inneren Ruhe finden können.
Ich mache jetzt 2 Wochen Lernpause. Dann werde ich mit Wirtschaftsrecht starten, da dass auch das nächste Modul sein wird, was ich für den WP schreiben möchte. So praktisch, dass ich es ggf. auch für die Mündliche vom Steuerberater gebrauchen könnte.

Seid Stolz auf Euch und ärgert euch nicht, solltet ihr unzufrieden sein.

bis bald

Sarah


Mentale Vorbereitung

Nichts hat mir je so deutlich gezeigt, wie wichtig Mentale Stärke ist, wie das Steuerberater Examen.

Man bereitet sich so zielstrebig, fleißig vor und dann spielen am Tag der Tage die Nerven nicht mit. Absoluter Worst Case.

Die letzten drei Wochen sind angebrochen und ich war euch hierzu einen Eintrag schuldig. Gerade fühle ich mich wie eine Lügnerin, denn die letzten Tage habe ich was das angeht selbst ein bisschen den Weg verloren. Aber Morgen ist das Probeexamen von Knoll vorbei. Dann starte ich neu und ihr könnt mitmachen.

Wir haben nicht viel Einfluss auf das was auf uns zukommt. Mir hilft es aber das Gefühl zu haben Kontrolle zu übernehmen und mich wie ein Sportler vorzubereiten. Auch wenn es vielleicht nur für den Placebo Effekt ist.

Vorbereiten auf den Ernstfall

  • Meditation und Entspannungsübungen
    • Auf YouTube hab ich mir Meditationen gegen Prüfungsangst gesucht. Das ist mega Geschmackssache, deswegen probiert euch durch (mach ich 2 mal am Tag – noch im Bett)
    • Einschlafmeditationen- auch super wenn man wach liegt und nicht zur Ruhe kommt
  • Sport
    • ich hab „Hulla Hoop“ für mich entdeckt- super als „Pause zwischen dem Lernen“ wenn man müde wird
    • nichts ist schlimmer als sofort TV zu schauen und sich aufs Sofa legen… besser kurz ne Runde ums Haus laufen
  • ausreichend Wasser trinken
  • Zucker reduziere
  • jeden Tag einen Apfel essen (Müsli oder so zwischendurch)
  • Mental jedes Mal vor dem lernen einchecken
    • Gibt super Meditationen für Vor und Nach dem lernen
    • Meditationen die man immer vor einer Klausur anwenden kann. Das sollte Routine werden, damit der Körper und Geist weiß „jetzt geht es los“
  • Notfallübungen für den Notfall üben
    • Punkt fixieren- Augen rollen von links nach rechts langsam und dann von oben nach unten (täuscht Remmschlaf nach und sorgt für Entspannung)
    • Atmen- wenn man merkt man wird panisch, hat sich festgebissen an einer Sache … tief in den Bauch atmen mit der Nase. Aus dem Mund wieder raus. Erst schnell ausatmen. Irgendwann länger aus als ein. Dabei zählen gedanklich (1 – 3 Ein und 1-6 Aus) mit der Übung kann man sich da steigern was das Ausatmen angeht… nicht verzweifeln wenn man denkt man erstickt am Anfang. Klar denkt man man hat keine Zeit … aber ehrlich panische Flache Atmung … 10 begonnene Lösungsansätze kosten mehr Zeit

für weitere Tipps in den Kommentaren bin ich dankbar…

Erste Hürde überstanden

Ich habe mir etwas Zeit gelassen zu berichten. Vergangene Woche habe ich das Modul Steuerrecht geschrieben für das Wirtschaftsprüferexamen.

Da dies mein 3. Versuch ist und der Letzte, wollte ich mein Schicksal nochmal selbst in die Hand nehmen.

Mein letzter Versuch sollte nicht nur auf ein Pferd gesetzt werden. Irgendwie war mir im Januar bewusst, ganz oder gar nicht. All in. Meine nervliche Verfassung könnte im Oktober deutlich angespannter sein, wenn ich gewusst hätte „dies ist der letzte Versuch“. Denn eines ist klar… es wird der letzte Versuch. Ein weiteres Jahr Vorbereitung wo so drei Tage über Glück oder Niederlage entscheiden, möchte ich meinen Kindern und mir nicht antun.

Deswegen, gesagt getan Steuer Modul WP geschrieben. War rückblickend- ohne das ich das Ergebnis kenne, keine schlechte Idee.

Mir ging es die Tage davor nämlich gar nicht gut. Der Druck war riesig. Ich hatte den Anspruch bereits jetzt bestmöglich vorbereitet zu sein. Jeden Tag war mir übel. Aber ich hab an meiner mentalen Stärke gearbeitet. Wird ein extra Eintrag. Wird jetzt schon viel zu lang und ich verliere sicher schon 80% der Leser 😉

Zum Wesentlichen:

WP Examen Steuern besteht aus 2 Klausuren a 6 Std Themen waren dieses Jahr an beiden Tagen sehr AO lastig.
Tag 1 hat mich sehr aus dem Konzept gebracht. Kurzzeitig so sehr, das es mich 2 Std gefühlt völlig zerrissen hat. In meinem Kopf sind genau die Unsicherheiten aufgetaucht und bösen Gedanken und vor allem Erinnerungen an das letzte Jahr.

Ich saß da wie paralysiert. Bin von AO zu Est und von Est wieder zu AO. Bis ich mich wortwörtlich an den Haaren aus dem Dreck gezogen habe. Anders kann man es wirklich nicht beschreiben.
Ich habe dann die Textziffern in Est zuerst gelöst die ich konnte. Die Fragen die ich mir echt zu den einfachsten Sachen gestellt habe nach hinten geschoben. Ich hab mir den EStG Teil zusammengebastelt und wurde ruhiger und sicherer. Das stehen gelassene Darlehen in der Krise, die Liquidation der UG an der der Ehemann im PV beteiligt war… waren da nicht mal meine Probleme.

und dann bin ich zurück zur AO. Und plötzlich ging mein Notfallprogramm wieder.
Thema war nämlich die Zulässigkeit eines Gebührenbescheides zu einem abgebrochenen steuerlichen Auskunftsersuchen zu prüfen.

steuerliches Auskunftsersuchen… Gebührenbescheide prüfen…

ok. Habe mich sehr geärgert, als ich es dann im Gesetz gefunden habe und mich echt nur am Paragrafen lang hangeln musste. Auch die Zusatzfrage mit den Besonderheiten zum Verfahren konnte ich beantworten, dazu stand ne ganze Textziffer im AEAO.

Fazit: nach 6 Std hatte ich eine komplett bearbeitete Klausur vor mir liegen auf der sogar die Seitenzahlen gestanden haben. Sicher habe ich auch Fehler gemacht… aber das Gefühl es geschafft zu haben trotz der Panik… das tut heute noch nach einer Woche unglaublich gut! Ich bin Stolz aus Tag 1 gegangen – mit erhobenen Hauptes.

Tag 2, hab ich schon gemerkt „halskratzen“ – bei mir echt ein typisches Anzeichen dafür das ich echt erschöpft bin. Es war anstrengend der Tag 1. Aber Tag 2 lief gut.

An diesem Tag hätte ich mir diese Panik nicht leisten können. Die Klausur hatte 4 anspruchsvolle Aufgaben:

EStG vorweggenommene Erbfolge mit Ausgleichszahlung an die Schwester. EFH wurde für V+V Eink. Genutzt. Die Begünstigte hatte noch nHK Ausbau Dach -Schaffung neuer Wohnraum mit 7b EStG und Modernisierungen 6 (1) Nr 1 a EStG. Natürlich verbilligt teilweise vermietet

UmwStG iVm DBA Indien

Erbrecht mit BV, wo fast alles vorgegeben war. Man musste 13a/13b durchziehen

AO Schwergewicht. Wirklich eine ganz ganz umfangreiche Prüfung AO. Mehrere VAs sollten auf Wirksamkeit geprüft werden. U.a Anordnung AP und AdV Wirkung. Und etliche Festsetzung -, Feststellungs und Einspruchsfristen

Hier hab ich alles bearbeitet. UmwStG Fall wirklich nur Notfallprogramm und echt Kamikaze Einarbeitung des DBA …

fertig und Perfekt? Keine Ahnung. Aber ich bin mit einem guten Gefühl raus.

Ich bin froh es gemacht zu haben. Ich hoffe dadurch die Panik am Tag 1 im StB nicht zu bekommen, weil ich all die miesen Gedanken jetzt schon hatte – und dennoch mit einem Siegergefühl raus bin.

Am Ende des Tages bin ich nach Hause, habe meine Mäuse gekuschelt. Bin Abends essen gefahren und habe mir Cocktails gegönnt, die schneller eingeschlagen haben als sonst 😀

Aktuell frustrieren mich etwas die Intensivklausuren… aber an dem Punkt sind vermutlich gerade viele oder? Hier fühle ich mich wieder null wie ein Sieger.

wie geht es euch?

Ein Herz für AO

Vorweg eine kleine Entschuldigung an meine Leser, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe auf dem Blog.

Mir fehlten a) die Ideen, was ich jetzt schreiben könnte, was ich nicht eh schon hundert mal geschrieben habe, b) hatten meine Kinder einen kurzen Urlaub mit mir, c) fokussiere ich mich gerade sehr auf das Wesentliche.

Einen Eintrag möchte ich jetzt aber unbedingt machen. Denn er liegt mir wirklich sehr sehr am Herzen.

Verfahrensrecht. Wir waren mal Freunde. Im 1. Versuch lag es mir grundsätzlich auch noch. Im 2. und auch im 3. Versuch kannte ich zwar alle Korrekturnormen, Anlauf- und Ablaufhemmungen. Ich habe alle Probleme gesehen…. PROBLEM??? Wer hat es erkannt? – ich habe alles gesehen und bin doch immer völlig unzufrieden aus dem Ring raus.
Das Problem an dem Problem war dann…ich hab erkannt woran es liegt, ich konnte die sog. Tesafilmrolle aber nicht abrollen (Zitat von Dr. C. Mirbach).

ich stand in einem Wald voller Bäume und irgendwie haben mich die gemeinen Sachverhaltsausschmückungen immer sehr verwirrt.
Am Ende wusste ich weder WER bin ich noch gegen WAS kämpfe ich hier gerade an.
Mir war schnell klar, dass es mir leider gar nichts bringt, wenn ich die selben Vorlesungen, den gleichen Dozenten immer wieder lausche.

Der Zeitstrahl der immer angefertigt wird, sah immer logisch in der Besprechung aus. Für mich persönlich leider nicht umsetzbar. Es hat mich irre gemacht da ne chronologische Reihenfolge rein zu bekommen… was habe ich mich geärgert wenn ich mich vertan habe und den FestB in den Zeitstrahl des EstB rein gebastelt habe.

Viele kommen damit klar, ich nicht. Nicht mal ohne den Druck des echten Examens. Ich war wirklich kurz davor AO aufzugeben…was so Schade wäre, da ich in dem Bereich echt viel Wissen angesammelt habe.

Vergangenes Wochenende habe ich der AO einen letzten Tanz gewährt… und was soll ich sagen? Es wird nicht unser Letzter sein.
Endlich gehe ich mit Freude wieder an den Sachverhalt und verlasse den Ring zwar noch nicht ganz ohne Schläge einzustecken, aber… ich weiß wem ich einen Schlag verpassen muss und wie ich alles abklappern kann was der Ersteller der Klausur sich so gewünscht hat.

Dank des Kurses von Herr Bähr (unbezahlte Werbung, Kurs selbst bezahlt und genossen) habe ich meinen Roten Fasen gefunden.

An dieser Stelle auch ein Dankeschön an Herr Nöthen und Herr Schröders für die Organisation.

Der Unterricht war didaktisch sehr einprägsam und anschaulich. Begriffe wie z.B Pickeltheorie haben das trockene Verfahrensrecht sehr aufgelockert.

Nach diesen zwei Tagen plus Klausurbesprechung habe ich keine Angst mehr vor langen Sachverhalten.

Dies war jetzt mal meine persönliche Meinung. Jeder lernt anders. Jeder braucht andere Dozenten. Das ist gut so! Für mich war wichtig: ich hatte das Problem lange erkannt, die bisherigen Dozenten konnten mir alles andere gut beibringen (Danke auch an Herr Pinter und Herr Dr. Mirbach!!!), den roten Faden,wie ich ihn für mich persönlich gebraucht habe, habe ich mir nun auch abgeholt.

Am 24.8 und 25.8 schreibe ich bereits das WP Modul Steuern. Gute Gelegenheit Mario Kart zu spielen und die Punkte einzusammeln.

Erschöpft.

Erschöpft, gestresst…überreizt. Das beschreibt ganz gut die letzten Wochen.

Arbeit. Kinder. Überall Verantwortung. Aber auch Verantwortung für sich selbst… für mentale Gesundheit. Immer auch das schlechte Gewissen mehr für den Steuerberater tun zu müssen. Allerdings sind da immer Grenzen die einem gesetzt werden, Dinge und Situationen die es einem schwer machen.

das sorgt für mentalen Stress.

Grundschulen haben andere „Teamtage“ oder „Fortbildungstage“ als die Kita. Gefühlt hat man also doppelt so oft immer mindestens ein Kind zuhause. Das wirft die Pläne immer etwas durcheinander.

die Busy Season scheint irgendwie noch nicht so richtig zu Ende zu sein.

Ich muss lernen zu akzeptieren, dass ich nicht ganz so viel Zeit investieren kann wie Kollegen ohne Kinder. Dann gibt es Kollegen die extrem struggeln, weil sie keine bzw. kaum Freistellung haben. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und nur weil es vllt Kollegen gibt die besonders viel Zeit haben und besonders fleißig sind… weiß man nicht wie das Ganze ausgehen wird.

Trotz allem Pausen gönnen. Grenzen kennen,… nicht darüber hinausrennen. Das ist die größte Herausforderung.

Meine Freistellung beginnt Anfang Juli. Allerdings habe ich die Ehre 2 Wochen der Schulferien mit meinen Kindern verbringen zu können. Ich könnte mich jetzt ärgern, dass ich dann weniger Zeit habe. Aber was bringt mir das? Ich sollte die Zeit und Dinge die ich nicht ändern kann vielmehr genießen. (Jetzt kommen sicher wieder böse oder gehässige Kommentare_ 3.2.1 😅) Aber die Wölfe nehmen meine Kinder nicht😜😉

24.8 und 25.8 schreibe ich die beiden Steuerklausuren fürs WP Examen. Danach werde ich nochmal einen IK Kurs von Knoll machen vermutlich, ich müsste da mal dringend anrufen….und dann werde ich gut gewappnet in das StB Examen im Oktober gehen ☺️

die letzen Monate bringen einen kurz vor dem großen Tag noch mal so viel weiter!

wie geht es euch? Habt ihr eigentlich den Artikel in der Beilage der neuen Steuer und Studium gelesen zu dem Examen 2022/23?
ich finde das es echt den Nagel auf den Kopf getroffen hat, schön es nochmal schwarz auf weiß zu lesen. Das letztes Jahr war alles andere als „Standard“

Das richtige Mindset

… „ich kann das sowieso nicht“… in -„wieso eigentlich nicht?- wie kann ich es mir leichter machen?“ Umwandeln.

… „ich habe keine Lust“ – in… „was kann ich tun um mich zu motivieren? Sich kleine Belohungen als Ziel setzen.* Was kann Belohnung sein? Der Kaffee mit der Freundin, die man sonst nie nach einem Date gefragt hat in letzter Zeit, weil es so kompliziert war sich frei zu schaufeln. Es sind die Kleinigkeiten, die einem schon einiges an Kraft geben können.

Oft stelle ich fest, dass man sich selbst am meisten demnotiviert. Es sind so Sätze die man sich oft unbewusst sagt wie „boah ich habe keinen Bock“… manchmal etappe ich mich dabei, dass ich sie fast schon aus Gewohnheit sage… und schlagartig dann auch fühle.

Vielleicht sollte man sich lieber sagen „ich hab jetzt richtig, richtig dolle Lust auf diese Klausur. Das werden jetzt richtig tolle 6 Stunden Me-Time für mich. Kein Handy. Keine Kinder. Keine Störungen. Nur ich und diese wunderbare Aufgabe- bei der sich echt jemand ganz ganz ganz dolle Mühe gemacht hat, es mir aufregend zu gestalten.“

Ich werde es nach meinem Osterurlaub mal genau so probieren und berichten wie es gelaufen ist! Ich gönne mir ab morgen tatsächlich eine Woche Urlaub mit meinen Kindern.

Das schlechte Gewissen ist zwar da, aber seien wir mal ehrlich… Würde ich meinen Kindern nicht mal eine Woche Urlaub mit einer entspannten Mutter gönnen, hätte ich deswegen ein schlechtes Gewissen.

Wenn ich & meine Gesundheit nicht mehr mitspielen, dann geht gar nichts mehr.

In diesem Sinne , gönnt auch auch mal eine Pause.

April, April

… noch ca 6 Monate bis zum Ernstfall.

Ich kann euch sagen, im dritten Versuch fällt es mir echt 10. Mal schwerer mich auf einen Klausuranbieter festzulegen. Gleichzeitig möchte ich mich auch nicht mehr überfordern. Schnell kommt Stress auf, zwei Kurse nebeneinander – neben der Arbeit und den Kindern absolut unmöglich.

Wenn es im idealzustand vllt noch klappen könnte, ist es aber in der Realität oft leider nicht ideal.

Wenn hier jemand krank wird, wenn schlimmsten Falls ich selbst krank werde, geraten alle Pläne die man zuvor hatte völlig aus dem Lot.

Damit muss man lernen zu leben, das sollte ich doch jetzt inzwischen im dritten Anlauf in Folge gelernt haben.

Selbstdisziplin ist echt ein großes Thema. Es scheitert ja nicht an der Motivation oder am Fleiß. Es scheitert oft am richtigen Maß.

Deswegen sehen meine Wochen jetzt wie folgt erstmal aus:

Montag, Mittwoch und Freitag sind meine langen Tage (ca. 7 – 8 Std.)

Donnerstag ist idR mein halber Tag. Da fange ich gegen 11:30 an zu arbeiten. Davor wird gelernt.

Und Dienstag ist mein Lerntag. Dann ist das Arbeitshandy aus. Ich habe eine Abwesenheitsnotiz drin. Anders funktioniert es leider nicht.

Lege ich den Lerntag nämlich ans Ende der Woche und arbeite die anderen Tage länger… kommt dann Ende der Woche meistens etwas dazwischen. Dann sind die Kinder krank. Und ich habe mich dann selbst wieder betrogen. Und bin sehr unzufrieden.

Arbeiten Abends funktioniert für mich z.b ziemlich gut. Ich hab dann echt Ruhe viel abzuarbeiten. Aber lernen funktioniert abends leider Semi gut. Es bleibt nicht viel hängen, es ist leider dann leider nur ne Sache um das schlechte Gewissen zu beruhigen, aber fürs Examen bringt es mich nicht weiter.

Hab ich jetzt lange genug versucht. Und wollte es mir nie eingestehen, aber das Gehirn braucht Pausen. Und nicht nur die, die einem der Körper aufzwingt.

Nach wie vor versuche ich es zu vermeiden am Wochenende zu lernen. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen- wenn die Kinder krank waren oder es sich anbietet, weil ich mit meiner Kollegin lernen kann.

Nacharbeit. Nacharbeit ist so wichtig. Viel wichtiger als neue Klausuren zu schreiben. Ich arbeite da seit neustem mit der Fallsammlung von WLW. Wenn ich in den Klausuren auf Themen stoße mit denen ich nicht gut zurecht gekommen bin, arbeite ich bewusst genau diese Themen nochmal mit der Fallsammlung auf. Nicht mehr aufschieben, nicht mehr.. lieber noch eine Klausur scheiben.

Klar gibt es ein besserer Gefühl wenn man am Ende 50 – 60 Klausuren geschrieben hat, aber nichts ist so frustrierend, wie wenn man sich bei jeder Klausur immer wieder die selben Fragen stellt 😀

In diesem Sinne ihr lieben, ich hoffe ihr seid alle schön fleißig und kommt langsam in einen Rhythmus der euch gut tut.

Wie ist bei euch aktuell der Stand?

Breaking News

Aus dem Krankenlager melde ich mich zurück. Letzte Woche war ich noch krank. Seit Freitag ist es meine Kleine. Es ist sooo frustrierend… fällt jetzt doch schon wieder mein Lerntag (Dienstag) aus, da die Kleine noch krank ist.

Das löst in mir wieder Druck aus. Ich möchte noch nicht jedes WE im Büro sitzen! Als Quality Time für die Kinder würde ich so Krankentage jetzt nicht bezeichnen. Auch für mich ist das jetzt nicht wirklich ein Wellnessurlaub ;-).

Es ist echt wie verhext und man hat irgendwie das Gefühl gar nicht so recht raus zu komme aus dieser Spirale. Letztes Jahr um die Zeit ging es mir genauso… da bin ich dann stattdessen jedes WE ins Büro. Samstag und Sonntag. Dieses Jahr hab ich mir aber doch geschworen es nicht mehr ganz so stark auf dem Rücken der Kinder auszuleben.

Was bedeutet das jetzt für mich?… ich muss es aushalten können, ich muss versuchen ruhig zu bleiben, die Motivation nicht zu verlieren. Zuversichtlich sein, dass wieder bessere Zeiten kommen und auch noch genug Zeit ist. Es ist nicht an der Zeit aufzugeben.

… und dennoch habe ich gestern einen mutigen Schritt gemacht. Ich hatte es in einem meiner letzten Blogeinträge mal angedeutet. Ich habe gestern die Zulassung für das WP Examen beantragt. Zunächst nur für das Steuermodul.

Folgende Gedanken habe ich mir zu dem Thema gemacht:

Der dritte Versuch. Der „Alles oder Nichts Versuch“.. wie kann ich mich da Mental stärken? Wie ziehe ich mir da einen doppelten Boden? Und wie bekomme ich wieder Motivation rein, dass es nicht umsonst ist sooo viel Zeit zu investieren? Ich setze dieses Jahr auf zwei Pferde.

Wenn ich sowieso für Steuern lernen darf, dann möchte ich dieses Jahr gleich zwei Mal antreten dürfen.

Das Modul für den WP wird Ende August geschrieben. Ergebnisse wird es hoffentlich im November geben… was auch nochmal deutlich meine Motivation heben wird sofort für die Mündliche Prüfung weiter zu lernen.

Dieses Loch zwischen dem schriftlichen Examen und Ergebnisse beim StB ist ja sonst kaum auszuhalten.

Manchmal frage ich mich, warum ich das nicht letztes Jahr schon so gemacht habe… aber manchmal sind die naheliegenden Dinge doch dann weiter weg und man braucht etwas mehr Zeit.

Wie geht es auch gerade so? Seid ihr bereits voll durchgestartet wieder?

Möchtet ihr wieder mehr von der Vorbereitung lesen und interessiert euch auch der WP Kram?

Bis Bald ! Eure Sarah

An die Wiederholer

… inzwischen haben sich sicher einige dafür entschieden, dass sie gerne einen erneuten Versuch starten möchten.

Andere lassen sich vielleicht auch noch etwas Zeit.

Ich habe die letzten Tage folgendes Gefühl bei mir wieder festgestellt, „Unsicherheit“.

Dadurch das ich in einigen WhatsApp Gruppen bin, bekomme ich natürlich auch die Pläne der anderen mit. Ich habe mitbekommen, dass einige bereits im Juni in Freistellung gehen werden.

Das werde ich dieses Jahr leider wieder nicht können. Auch werde ich dieses Jahr keine unbezahlten Elternzeit-Monate einlegen.

Ein ähnliches Gefühl hatte ich letztes Jahr auch mit Kursen, Klausuren etc. Man sieht wie andere sich vorbereiten, dass sie ggf. mehr Klausurenkurse machen, mehr Freistellung haben und denkt automatisch… mehr ist mehr.

Aber mehr ist nicht immer gut. Mehr ist nicht immer das richtige für einen selbst. UND mehr geht manchmal einfach nicht.

  • Familie
  • Arbeit
  • Finanziell

Jeder hat da seine Gründe.

Was ich in dem Moment gemacht habe… als ich gemerkt habe, dass negative Gedanken aufgekommen sind? Gedanken wie „oh nein! Kann das reichen, wenn ich erst später in Freistellung gehe?“…

Ich habe mich besonnen. Auf mich. Auf meinen Weg der hinter mir liegt. Auf die Möglichkeiten die mir zur Verfügung stehen und auf das was ich möchte.

Der Vorteil wenn man wiederholt ist doch:

  • Das man bereits viel Vorbereitungszeit hatte
  • Das man das Gefühl kennt, wie es sich anfühlt kurz vor dem Examen plötzlich in Top Form zu sein (warum sollte man da nicht wieder hinkommen?)
  • Der Vorteil, dass man jetzt schon weiß wie man mit Richtlinien, Erlassen etc umgehen muss. (… wenn ich bedenke wie schwer es mir gefallen ist Ergänzungslieferungen einzusortieren. Oder aber überhaupt zu wissen, wo ich nachlesen muss, wenn da ein Zitat im Lehrbrief war…)
  • Man weiß was für Kurse einem liegen (Präsenz/ Online/ Live Stream, Aufzeichnung)
  • Hat ggf eine Ahnung wo die Schwachstellen sind und kann gezielt daran arbeiten
  • Man hat schon sehr viel theoretisches Wissen, dass nur aufgefrischt werden muss
  • Kennt bereits die wichtigsten Erlasse, die idR immer dran kommen UND hat dadurch Zeit noch neue in sein Repertoire aufzunehmen
  • Man hat dss Gefühl der Scharm bereits überwunden „die Klausur kann ich echt keinem Korrektor zumuten“ und schickt sie „einfach“ ab.

Man hat so viele Vorteile. Man muss sie sich nur echt mal vor Augen führen. Dann ist es nicht so schlimm, wenn man von der Arbeit nicht mehr ganz so lange freigestellt wird.

Der Titel lautet „an die Wiederholer“ … aber ich hoffe es finden sich auch noch andere in meinem Eintrag wieder.

Auch Erstversuchler kennen das Gefühl, am besten so viele Klausurenkurse und Kurse in ihre Vorbereitung zu quetschen. Ich sag euch eins… nichts ist so frustrierend, wie wenn man den Stapel nicht mehr abarbeiten kann… wenn es sich ansammelt und man ständig das Gefühl hat… nur noch zu versuchen die Lehrbriefe / Klausuren wieder aufzuholen, um in den Zeitplan zurück zu kehren.

Weniger ist mehr. Manchmal. Aber das muss jeder für sich selbst herausfinden und entscheiden.

Mein Ziel ist es dieses Jahr bei mir zu bleiben… auch wenn es wirklich mega schwierig ist…vielleicht ist es echt die größte Herausforderung an dem Ganzen…

Was sind eure Herausforderungen?

Wie geht es euch?

Bis Bald Eure Sarah

Verspätete Weihnachten mit der Familie

Auf geht’s nach Köln zu meiner Familie.

Das Weihnachtsessen muss nachgeholt werden. Zwischen Weihnachten und Neujahr war ich aufgrund des Examens einfach viel zu kaputt.

Jetzt ist der Kopf wieder zur Ruhe gekommen. Die Entscheidungen sind getroffen .. und dann kann man mal ein langes Wochenende einlegen.

Ab nächster Woche möchte ich wieder richtig durchstarten mit Lernen.

Derweil nutze ich jetzt mal die Zeit im ICE um in der Online Ausgabe der Steuer und Studium zu schmökern

Diesen Monat ist mal ein sehr gutes Schaubild zur KFZ Nutzung aus Ertrag- und Umsatzsteuerlicher Sicht drin.