§ 5 [Tag 71 nach der Prüfung – Freud und Leid]

Guten Abend zusammen,

ist es nicht schön. Kollege Markus ist zur Mündlichen eingeladen worden. Für diesen Zwischenerfolg kann man doch schon einmal herzlich gratulieren. Sicher, der zweite Teil steht noch bevor, aber die Mündliche wird sicherlich auch erfolgreich verlaufen.

Tja, wo Freude ist, da ist auch Leid. So eben habe ich mit einem guten Freund telefoniert. Der hat es leider nicht geschafft. Ich hätte es ihm wirklich sehr gegönnt, aber leider hat das wohl nicht geholfen.

Es ist sicherlich nun leicht gesagt, aber wenn`s denn so kommt kann man die Niederlage nur abhaken und mit neuem Mut den zweiten Anlauf starten. Er wird es nächstes Jahr schaffen, da bin ich mir ganz sicher!

Heute ist es mal wieder sehr spät geworden im Büro. Ich bin froh, dass am Samstag kein Kurs stattfindet, so dass ich über die Feiertage ein wenig Zeit zum Lernen finde. Urlaub gibt es leider keinen zwischen den Jahren, davon habe ich ja aber in der Freistellung genug gehabt.

In diesem Sinne wünsche ich Euch noch einen schönen Abend.

Euer Tommi

[§ 4 – Tag 67 nach der Prüfung – Traumzeit]

So langsam kehren sie also dann doch zurück, die Gedanken an den näher rückenden Termin der Bekanntgabe der Noten. Bei uns in RLP dauert es ja bekanntlich etwas länger bis die Noten da sind… Ich drücke Markus ganz feste die Daumen, dass es gereicht hat.

Viele sagen ja hier in RLP, dass sie eigentlich ganz froh sind, die Noten erst im neuen Jahr zu erfahren, wegen dem Weihnachtsfest und Silvester usw. Ich meinerseits hätte aber lieber so schnell wie möglich die Gewissheit wie es gelaufen ist.

Nun, heute habe ich dann also ähnlich wie meine Kollegin Corinna auch von der Prüfung geträumt. Mein Traum handelte von der Mündlichen. Ich saß da mit zwei meiner Kollegen, die Prüfungskommission uns gegenüber und es war gut. Ja wirklich. An Einzelheiten kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern, ich weiß`nur noch, dass mich einer der Prüfer über dass Spiel unserer TuS Koblenz gegen Mainz am Karnevals-Sonntag befragte… Alles verlief aber freundlich und erfolgreich, für uns alle. Ja, wenn das nur die Vorboten der Realität wären….

Vermehrt kommen die Fragen, wie es denn nach der (hoffentlich bestandenen) Prüfung so weitergehen soll. Ich kann dann nur antworten, dass ich mit meiner jetzigen beruflichen Situation sehr zufrieden bin und nur hoffe, dass sich der Tätigkeitsschwerpunkt von der Wirtschaftsprüfung mehr zur Steuerberatung hin verschiebt. Ich würde schon gerne mehr in diesem Bereich arbeiten, wobei ich sicherlich auch das zweite Berufsexamen noch anstreben möchte.

Wie ich letztes Mal berichtete war ich auf der Weihnachtsfeier meines Ausbildungsbetriebs gewesen und es ist rückblickend schon erschreckend wie schnell die Zeit verfliegt. 10 Jahre ist es nun her, dass ich bei einem Einzelkämpfer die Ausbildung zum Steuerfachangestellten begonnen habe. Es waren 3 schöne Jahre gewesen. Lehrjahre sind nun mal keine Herrenjahre und so bestand mein damaliger Berufsalltag neben der Fibu und Löhnen natürlich auch aus Botengängen zur Post/Bank, Müll einsammeln, Küche putzen, Kaffeemaschine säubern, Kaffee einkaufen, hausmeisterlichen Tätigkeiten im Büro usw. Ganz schlimm waren diese alten Datev-Kontenblätter, die wir als Azubis stundenlang abheften mussten….

Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass es ganz gut ist von ganz unten anzufangen. Wir hatten insofern Glück, dass wir in der Berufsschule einen wirklich richtig guten Klassenlehrer in Steuerlehre hatten: Herr Oliver Zschenderlein. Herr Zschenderlein hat mittlerweile auch schon einige Bücher für die Berufsausbildung geschrieben und ich kann nur sagen, dass wir mehr von solchen engagierten und fachlich kompetenten Lehrern brauchen, die die Schüler begeistern können. Zumindest konnte er mich begeistern, für die anderen Klassenkameraden kann ich natürlich nicht sprechen. Aber bereits seit der Ausbildung, war für mich klar, dass ich auch Steuerberater werden wollte. 1 Jahr zuvor auf dem Gymnasium wusste ich noch gar nicht, dass es diesen Beruf gibt.

Ja, jetzt sitze ich also hier und es wird noch einige Wochen dauern bis mich der Brief erreicht, der über Freud oder Leid entscheiden wird. Es ist sicherlich kein Weltuntergang, wenn es beim ersten Anlauf nicht gereicht haben sollte. Dennoch will ich derzeit nicht darüber nachdenken, wie es wäre, wenn man die Prozedur der Vorbereitung auf die Schriftliche noch einmal durchlaufen müsste. 

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen 3. Advent und eine erfolgreiche Arbeitswoche. Ich werde morgen mit einer Kollegin zu einer weiteren Vorprüfung fahren, so dass ich wohl wieder erst so gegen 21 Uhr abends dieser Tage mit dem Lernen anfangen kann. Lasst uns alle an Markus denken, der wohl in den nächsten Tagen als erster von uns Gewissheit erlangen wird.

Euer Tommi        

§ 3 [Tag 57 nach der Prüfung – Die schöne Vorbereitungszeit]

Ich beneide meinen Blog-Kollegen Markus, der wie er schreibt sich pünktlich um 16.30 von der Arbeit verabschieden kann…. Davon bin ich derzeit weit entfernt. Ich befürchte, dass ich in den nächsten Tagen auf das Wohlwollen der einzelnen Sachbearbeiter auf dem Finanzamt angewiesen bin, damit sie uns doch noch Fristverlängerung über den 31.12. hinaus gewähren. Nächste und übernächste Woche bin ich jeweils 3 Tage im Außendienst (Vorprüfungen) eingeplant. Zwischen den Tagen stehen dann die Inventurbeobachtungen an und es sind noch einige Jahresabschlüsse und Steuererklärungen zu erstellen – Keine Atempause.

Wenigstens konnte ich gestern nach einer kurzen Jogging-Runde um den beleuchteten Ochtendunger-Fußballplatz endlich mal wieder etwas an Lehrmaterial abarbeiten. Der Stapel mit Zeitschriften und Lernunterlagen vom Samstag-Kurs zur Vorbereitung auf die Mündliche wird aber auch immer höher. Ich glaube, da legt jemand nachts immer mehr dazu… Nun ja, wir wollen nicht jammern. Ich bin guter Dinge, dass schon alles gut wird. In den Genuss der Freistellung kann man nun mal vor der Mündlichen nicht noch einmal kommen.

Es war eine tolle Zeit im Sommer, denn man hatte so richtig viel Zeit für die Vorbereitung. Meine Freistellung fing so Mitte Juli an. Da ich seit August 2006 keinen freien Tag mehr hatte, sind meine Freundin und ich erst einmal für eine Woche nach Teneriffa geflogen. Das hat dann richtig gut getan und ich konnte mit neuen Kräfte die Zielgerade zum Examen ansteuern.

Meine Vorbereitung habe ich so richtig im September/Oktober 2006 begonnen. Bereits seit dem Sommer 2006 kamen die Lehrhefte von Haas (Fernkurs). Das hat dann eigentlich auch ganz gut funktioniert. Ich hatte genug Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen um die Hefte regelmäßig zu bearbeiten. In der „Busy-Season“ wurde es natürlich etwas schwieriger, so dass im Frühjahr dann einige Hefte auf der Strecke blieben. In der Freistellung konnte ich dann aber alles nacharbeiten.

Der Fernkurs von Haas war sehr gut. Die Hefte übersichtlich gestaltet mit Fällen, Zusammenfassungen und vielen Schaubildern, die zum Lernen besonders gut geeignet sind. Dazu kann gibt es zwei Wochenenden mit Präsenztagen. Teilweise richtig gut (Frau Stamms meine ich hieß die Kollegin) war das E-Learning! Sehr gut gefallen hat mir auch der Klausurenfernkurs von Haas. Ab März kamen regelmäßig 18 Klausuren auf Examensniveau, die ich dann immer Samstags von 08.00 bis 14.00 geschrieben und eingeschickt habe. So hatte ich wenigstens Samstags am Nachmittag noch Zeit mich auf mein Rennrad zu schwingen. Die Klausuren wurden zeitnah individuell korrigiert und mit Musterlösung zurückgeschickt.

In der Freistellung konnte man sich die Tage dann richtig schön einteilen. Morgens früh anfangen zu lernen, ein wenig Radfahren oder Joggen, danach weiter lernen. Alle 3 bis 4 Tage habe ich dann noch zusätzliche Klausuren geschrieben.

Ende August fing der Klausuren-Intensivkurs von Endriss in Köln-Hürth an. Den habe ich teilweise (9 Klausuren) belegt. Es war nicht schlecht mal Klausuren von einem anderen Anbieter zu schreiben. Das kann ich jedem nur empfehlen. In besonders „guter“ Erinnerung ist mir die KSt Klausur mit der Gebiss GmbH geblieben. Wer dabei war und diese Zeilen liest, wird mit absoluter Sicherheit auch jetzt schmunzeln müssen. Die Krönung war hierbei ein § 8a Abs. 6 KStG-Fall, der aber so etwas von verzwickt war… Noch gemeiner war die vGA aufgrund des nichtigen Jahresabschlusses. Dass dieser nichtig war, musste man aber erst mal aus der beigefügten Niederschrift der Gesellschafterversammlung und den über den Text verteilten Unternehmensdaten ableiten. Ja, ja. Wenn man so darüber spricht ist es ganz selbstverständlich. Aber in der Klausur sieht dann doch alles ganz anders aus…..Der Notenspiegel in Köln fiel jedenfalls entsprechend aus: 7 x 4,0/ 24 x 5,0/ 49 x 6,0; macht einen Durchschnitt von 5,5. Dabei hatten nur 80 Kollegen abgegeben von rund 130 Teilnehmern…… Ich hatte eine 5,0 J.

Mitte September bin ich dann zum 24 Tage Intensivkurs zum Lehrgangswerk Haas nach Springe gefahren. Dort hatte ich eine wirklich gute Zeit. Der Kurs war, wie ich finde, richtig gut. Aber das ist immer subjektives Empfinden. Andere Kollegen mit denen ich gesprochen habe, dachten da wohl anders…. Dort wurden dann auch noch 9 Klausuren geschrieben (meist alte Ernstfallklausuren).

Zurückblickend kann ich sagen, dass das Jahr der Vorbereitung und besonders die Freistellung eine sehr arbeitsreiche, aber durchaus schöne Zeit war. Da ich das Examen unbedingt bestehen wollte (und immer noch will) und mir das Steuerrecht ungeheuer viel Spaß und Freude bereitet, habe ich das Lernen und die wenige Freizeit nicht als Belastung empfunden. Daher war auch die Vorbereitung mit dem Fernlehrgang die richtige Entscheidung.

Nun, letztendlich wird alles vom Ergebnis der Prüfung abhängen. Besteht man, kann man sagen, dass man alles richtig gemacht hat. Besteht man aber nicht, muss man sich fragen, was hätte man besser machen können. Ich kann für mich aber sagen, dass ich nach meinem jetzigen Empfinden mich ausreichend vorbereitet habe und auch an den 3 heißen Tagen mein Bestes gegeben habe und durchaus gut zurecht kam. Ich ärgere mich etwas, dass ich beim Ust Teil etwas in Zeitnot kam und beim Ertragsteuerfall der GmbH & Co. KG den Gesellschaftsvertrag (auch aus Zeitnot) falsch gelesen habe. Ich hoffe dennoch, dass es reichen wird um zur Mündlichen eine Einladung zu erhalten.

Auch wenn es immer wieder wiederholt wird, aber auch ich kann nur jedem empfehlen ausreichend viele Klausuren zu schreiben. Insgesamt habe ich so ca. 45 Klausuren geschrieben. Dabei hatte ich natürlich einige 5,0 geschrieben. Es waren aber auch gute Noten dabei, so bspw. eine ErtStR Klausur beim 24 Tage Kurs in Springe mit einer 2,5. Man sollte halt nicht gleich verzweifeln, wenn es mal nicht so läuft. Weitermachen und nach vorne schauen ist da angesagt! Vor allen Dingen nicht total verrückt machen. Ich bin regelmäßig weiter laufen gegangen oder habe mich auf mein Rennrad gesetzt. Nachdem man etwas an der frischen Luft war, kann man umso besser lernen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen noch einen angenehmen Abend. Wir haben morgen unsere Weihnachtsfeier vom Büro. Am Samstag geht es dann wieder nach Köln zum Endriss-Kurs. Abends bin ich dann noch bei meinem Ausbildungsbetrieb zur Weihnachtsfeier eingeladen. Anscheinend habe ich mich damals dort ganz gut verkauft …:-) Bis zum nächsten Mal.

§ 2 [Tag 53 nach der Prüfung- Die Zeit rast]

Ich kann es kaum glauben. Mittlerweile ist es schon wieder 20 Tage her, seit meinem ersten Eintrag. Die schriftliche Prüfung liegt nun mittlerweile schon 53 Tage hinter mir. Da ist es wieder > das schlechte Gewissen, dass einen plagt… Eigentlich hatte ich mir doch fest vorgenommen, pünktlich zum 1.11. mit der Vorbereitung für die Mündliche zu beginnen. Dann war Anfang November vorüber. OK, dachte ich: Am 17.11. ist der erste Unterrichtstag für die mündliche Vorbereitung bei Endriss in Köln. Spätestens am darauf folgenden Montag, kann es ja losgehen. Nun, ja. Daraus wurde leider auch nichts… Nach der Freistellung, in der es  außer Lernen, Essen und Schlafen nicht viel gab, muss man nun, wieder angekommen im richtigen Leben, so einiges nachholen. Das fängt beim Job an und hört bei Freunden und den Eltern auf, die einen auch mal wieder zu Gesicht bekommen wollen. Ausreden wie „Ich muss leider für die Prüfung lernen“ zählen zurzeit nicht viel, da man ja noch „Wochen Zeit hat“.

Wie meine Blog-Kollegen denke auch ich bewusst oder unbewusst an den Tag, an dem man nach Hause kommt, den Briefkasten öffnet und der lang erwartete Brief vom Ministerium darin liegt. Ich muss etwas schmunzeln, denn während ich dies schreibe und wieder an diesen Tag denke, fängt mein Herz an zu klopfen. Ich erinnere mich an Tage zurück, die schon lange her sind. Als man in der 6. oder 7. Klasse da saß und der Lehrer die benoteten Klassenarbeiten zurückgab. Da hatte ich auch dieses Herzklopfen…

Derzeit hält sich die Aufregung aber in Grenzen, würde ich so sagen. Die tägliche Arbeit hat einen doch wieder fest in Beschlag genommen. Der 31.12. rückt näher, bis dahin müssen noch so einige Steuererklärungen und Jahresabschlüsse erstellt werden. Die ersten Vorprüfungen mit den ungeliebten Hotelaufenthalten sind auch schon absolviert, die nächsten stehen auch schon auf dem Programm.

 Markus hat in seinem Blog vom 26. November so schön beschrieben, dass die Verantwortung, die man mit dem Titel des Steuerberaters zu tragen hat, doch eine nicht zu unterschätzende Tatsache darstellt. Daran musste ich in den letzten Tagen auch denken als ich ein Gutachten erstellt habe.  Das ist dann nicht mehr wie in der Klausur, wo es nur richtig oder falsch gibt. Hier geht es dann wirklich um hohe Geldbeträge, so dass man sehr gewissenhaft und überlegt eine Lösung erarbeitet.  Für morgen Abend habe ich mir nun aber wirklich fest genommen, die letzten ungelesenen Hefte (DStR etc.) zur Brust zu nehmen. Im Grunde genommen übt man ja täglich im Umgang mit den Mandanten und den Kollegen schon ein wenig. Die fragen einen nämlich ständig, schließlich „muss man das ja jetzt alles wissen, wenn man in der Vorbereitung ist“ J. Mal sehen, was der morgige Tag wieder für knifflige Frage bereit hält. Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag Abend.    

§ 1 [Tag 33 nach der Prüfung – Einführung]

Mainz-Finthen, Am Obstmarkt 24, Bürgerhaus. Diese Anschrift hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Bisher hatte ich mit Mainz nur den FSV, den Dom oder Karneval verbunden. Ach ja, da war doch noch diese Klassenfahrt in der 7. oder 8. Klasse 🙂 Aber seit 5 Wochen ist es mehr…

Rückblick: Donnerstag, 11. Oktober 2007. Es ist kurz nach 15 Uhr und das Werk ist vollendet. Die Klausuren sind eingesammelt. Es folgt das übliche Prozedere der letzten beiden Tage: „ Bitte bleiben Sie noch sitzen, bis wir die Klausuren durchgezählt haben und verhalten Sie sich bitte ruhig. Denken Sie an den Kandidaten, der Schreibzeitverlängerung in Anspruch nimmt“

Ich bin platt. Wirklich platt. Ich sehe dem Herrn und den Damen vom Finanzministerium zu, wie sie die Klausuren zählen. Ich blicke nach vorne in die erste Reihe. Da sitzt der Mitstreiter, der länger schreiben darf. Er tut mir leid, denn es ist laut und unruhig geworden. Ich könnte mich bei dem Lärm nicht konzentrieren, da nutzt auch die zusätzliche Schreibzeit nichts. Aber wer will es den schätzungsweise 130 Kandidaten im Saal Übel nehmen?

Es kommt ein unbestimmtes Gefühl in mir auf. Ist es Freude oder Entsetzen? So genau kann man es gar nicht beschreiben. Aber eines ist sicher. Man fühlt sich zunächst mal erleichtert. Richtig erleichtert. Schließlich habe ich zumindest mal die Klausuren (größtenteils) zu Ende gelöst und abgegeben. Der Kollege neben mir eröffnet mir gerade, dass er vor ca. 1 Stunde zurückgezogen hat. Am letzten Tag! Ich kann es gar nicht glauben. In der Hektik und Aufregung der letzten Stunde habe ich das gar nicht registriert. Den gelichteten Reihen nach zu urteilen ist er wohl nicht der einzige gewesen…

„So, die Klausuren sind vollständig. Mit den Ergebnissen ist nicht vor Ende Januar zu rechnen. Sie können nun gehen. Ich bitte Sie nochmals den Saal ruhig zu verlassen!“ Die Bitte ist vergeblich. Es wird lauter und alle stürmen nach draußen. Ich höre es von rechts und links, von vorne und hinten, von oben und unten: „Was war denn bloß mit dem Teil II? War das ein GWG in Teil I? War die Teilwertabschreibung auf Grundstück 2 rückgängig zu machen? Ne, also für die Bürgschaft ist noch keine Rückstellung zu bilden. Doch für die Bürgschaft war eine Rückstellung zu bilden in Höhe von 75 %!“ – Immaterielles Wirtschaftsgut hier, Mietkauf da… ich bin froh, dass meine Mitfahrerin auch so bald wie möglich fahren will und wir das Stimmengewirr hinter uns lassen.

Die Sonne scheint und es ist ein richtiger schöner Tag in Mainz an diesem 11. Oktober als wir Finthen verlassen. Ich hoffe, dass das ein gutes Zeichen ist und mache mich auf den Heimweg.