§ 15 [Das war`s]

Hallo liebe Leserschaft,

das war`s dann. Die aufregende Zeit nach der schriftlichen und vor der mündlichen Prüfung ist vorbei. Ich hoffe, dass ich Euch einige Ratschläge mit auf den Weg geben konnte und mein Blog lesenswert war.

Vielen Dank für Eure Einträge. Vielen Dank auch an das NWB Team für die Auswahl und die gute Idee.

Ich wünsche Euch allen viel Erfolg bei den anstehenden Aufgaben. Meinen Mit-Bloggern alles erdenklich Gute, viel Erfolg und Gesundheit auf dem weiteren beruflichen und privaten Lebensweg.

Macht et jot!

Euer Tommi Talic

§ 14 [Tag 1 des neuen Lebens – Steuerberater]

Schönen guten Abend liebe Leser,

gestern war es dann also soweit. Der 3. März 2008 brachte mir die „3“ an die erste Stelle meines Lebensalters. Verbunden mit dem Dreißigsten konnte ich gestern in Mainz auch die Bestellung zum Steuerberater zelebrieren……

Die Bestellung erfolgte in den Räumen der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, die sich in der Hölderlinstraße in Mainz befindet.

Dort angekommen wurden wir (meine Freundin hat mich bei diesem unvergesslichen Ereignis begleitet) auch schon von den netten Mitarbeiterinnen in Empfang genommen. Nachdem ich nochmals über die wesentlichen Berufspflichten unterrichtet wurde , erfolgte die Übergabe der Berufsurkunde. Darüber hinaus erhielt ich eine „tolle“ Datev Tasche. Der Inhalt erfreute mich aber umso mehr – jede Menge Infomaterial über die Kammer, die BStBK, das Versorgungswerk, den Steuerberaterverband……usw. Es war eine angenehme Atmosphäre und wirklich schön. Ich hätte es mir viel unpersönlicher vorgestellt.

Den Nachmittag verbrachten wir dann in der Saunalandschaft in Rengsdorf um den Tag dann gemütlich bei einem Essen mit meinen Eltern in einem kroatischen Restaurant ausklingen zu lassen.

Ja, jetzt ist also wirklich alles vollbracht: die Freistellung, die Schriftliche, das Warten auf die Noten, das Mündliche und zu guter Letzt die Bestellung.

Die Bestellungsurkunde liegt nun hier vor mir auf meinem Schreibtisch. Es ist ein wirklich tolles Gefühl! Ich kann nur alle, die den gleichen Weg gehen wollen ermuntern weiter zu lernen und an den Erfolg zu glauben, dann wird er mit Sicherheit auch eintreten!

In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen schönen Abend.

Tommi

§ 13 [Tag 2 vor der Bestellung – Wie geht`s weiter?]

Schönen guten Tag zusammen,

die Mündliche ist mittlerweile auch schon wieder 12 Tage her und es ist das zweite „lernfreie Wochenende“, wie es ein ehemaliger PwC-Kollege zutreffend beschrieb.

Bekanntlich bedeutet die erfolgreich abgelegte Prüfung nicht zugleich, dass man sich Steuerberater nennen darf. Dazu bedarf es noch der Bestellung, die durch die jeweilige Steuerberaterkammer vorgenommen wird. Den dazu nötigen Antrag hatte ich bereits einige Tage nach Zugang der Ergebnisse der Schriftlichen an die Kammer geschickt. Kollegen erzählten mir, dass sie unmittelbar im Anschluss an die mündliche Prüfung noch vor Ort bestellt wurden.

Dies war bei mir nicht der Fall. Letzte Woche nun, nachdem auch das Führungszeugnis Belegart 0 die Kammer erreichte, erhielt ich einen Anruf von der Kammer. Mir wurde mitgeteilt, dass jetzt am Montag vormittags die Bestellung erfolgen soll. Grundsätzlich sitzt die Kammer am Sitz der jeweiligen OFD. In Rheinland-Pfalz ist dies leider anders. Die OFD ist hier bei uns im schönen Kowelenz – die Kammer in Mainz. Meine Freundin hat sich den Montag auch frei genommen und so werden wir am Montag einen schönen Ausflug in Richtung Mainz unternehmen. Wie es der Zufall (oder doch das Schicksal) so will, werde ich am Montag auch noch 30 Jahre alt. Den Tag der Bestellung werde ich mir also sehr leicht merken können.

Es ist schön, dass dieses Damoklesschwert der Prüfung nicht mehr über einem hängt. Das wöchentliche Literaturstudium der DStR, DB, SteuerSem etc. fällt einem viel leichter… Lernen und fortbilden ohne Prüfungsstress, m. E. sind das schöne Aussichten. Schließlich haben wir uns einen Beruf ausgesucht, der mehr ist als eben nur ein Beruf. Ich empfinde es mehr als eine Berufung. Das Lernen war in den letzten Monaten eindeutig von der Prüfung geprägt, aber ich empfand es eigentlich nie als Belastung, da mir das dt. Steuerrecht einfach Spaß macht. Deswegen bin ich auch sehr froh und dankbar, dass ich die letzten 10 Jahre diesen Weg gegangen bin und freue mich schon auf die nächsten Jahrzehnte, die ich mit dieser Materie verbringen kann.

Doch wie geht es nun im Detail weiter? Das wird man sehen. Mit unserer Geschäftsführung werde ich in Kürze Gespräche führen. Die Selbstständigkeit wäre natürlich eine tolle Sache, doch ich denke, dass diese Option erst mittel- bis langfristig für mich in Frage käme. Es hat auch gewisse Vorteile in einer gesunden mittelständischen WPG/StBG beschäftigt zu sein. 

Auf jeden Fall habe ich mich die letzten Tage auch bereits intensiv mit den Möglichkeiten der WP Vorbereitung auseinandergesetzt. So ganz ohne Prüfung geht es dann doch nicht :-). Nachdem ich bei der Vorbereitung auf den StB so gute Erfahrungen mit dem Fernlehrgang von Haas gemacht habe, werde ich wohl auch für das WP Examen zunächst einen Fernlehrgang bei Haas belegen. Natürlich belegt fast jeder einen Kurs bei Econect oder AKS, aber man sollte sich in gewissen Situationen antizyklisch verhalten. Ich denke, dass ich bereits nächsten Monat mit dem Fernlehrgang beginnen werde. Man kann ja nie früh genug anfangen….

Zur Feier der bestandenen Prüfung habe ich mir heute neue Laufschuhe gegönnt. Dieses Jahr steht ja noch eine sportliche Prüfung an: Mein erster Marathon, den ich im Oktober in Köln laufen werde. Emma hat uns weitestgehend in Ruhe gelassen und so war ich eben bereits mit den neuen Schuhen etwas laufen.

So, ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und werde dann in Kürze über den Ablauf der Bestellung berichten! Tommi

P.S.: Man verzeihe mir, dass ich mich in vorliegendem Blog juristisch nicht genau ausgedrückt habe. Mit Ablauf des 02. März (§ 187 Abs. 2 BGB) 🙂 habe ich natürlich mein 30. Lebensjahr vollendet.  

§ 12 [Tag 2 nach der Mündlichen Prüfung – Glücksgefühle]

Hallo Leute,

es ist vollbracht! Ich habe die Mündliche Prüfung vorgestern bestanden! Jaaaaaaa!!  Bin total happy und sehr erleichtert. Ein tolles Gefühl – alle gratulieren …. unbeschreiblich. All`die Mühen und Anstrengungen der letzten Tage, Wochen, Monate haben sich tatsächlich gelohnt. Vor gut 10 Jahren habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Büro eines Steuerberaters betreten und jetzt werde ich in Kürze die Bestellungsurkunde auch in Händen halten können.  

Leider gab es noch keine ausgiebige Feier, da ich am Montag relativ spät aus Mainz kam und gestern bereits  wieder pünktlich in den Außendienst gefahren bin. Gestern Abend war ein bereits seit langem geplantes Abi-Treffen auf dem Plan und heute war ich beruflich in Hagen. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Am Wochenende, wenn sich die erste Aufregung erst einmal ein wenig gelegt hat, wird man das schon nachholen können. Somit finde ich auch leider erst jetzt die Gelegenheit Euch von der Mündlichen zu berichten, während im Hintergrund Arsenal gegen Milan spielt….

Rückblick:  

Montag, 18. Februar 2008, Ochtendung ca. 11.00h. Auf geht`s. Ich steige in mein Gölfchen und mache mich auf den Weg nach Mainz. Die Sonne scheint – die Frisur sitzt-  so langsam kommt dann doch die Aufregung, aber ich bin mir sicher, dass ich den „Pott“ mit nach Hause bringen werde.

Die Prüfung findet in den Diensträumen des Ministeriums der Finanzen in der Kaiser-Friedrich-Str. statt. Dort eingetroffen erkenne ich schon meine „Leidensgenossen“. Zwei männliche Kollegen und eine Kollegin. Wir sitzen unruhig in der Empfangshalle und warten auf 13.15; dann soll die Prüfung beginnen.

Der erste Kollege aus der Vormittags-Prüfung kommt die Treppe herunter. Er hat es leider nicht gepackt und verschwindet sofort. Verständlich. Die restlichen drei kommen einige Augenblicke später und man sieht es ihnen sofort an: Sie haben bestanden. Man gibt uns noch kurz einige Hinweise: Vortragsthema: Zinsschranke § 4h EStG und der neue § 8a KStG – Stiftungen – „Bringt die Dinge auf den Punkt und reden nicht um den heißen Brei herum!“ OK. Verstanden…

Eine sehr freundliche Dame mittleren Alters nimmt uns in Empfang und begleitet uns nach oben. Das Gesicht kenne ich doch?! Aaah, ja. Die Dame hatte bei der Schriftlichen bereits Aufsicht geführt.

Es geht nach oben in den 4. Stock. Da ist es. Das Zimmer 423. Dort werden dann also in einigen Stunden Tränen des Glücks oder der Trauer fließen.

Wir werden an einen Sachbearbeiter übergeben, der uns in den Vorbereitungsraum führt. Es erfolgt noch eine kurze Einführung. Die Vorträge werden in alphabetischer Reihenfolge gehalten. Zur Auswahl standen:

a)    Die Betriebe gewerblicher Art von jPdöR

b)    Einspruchsverfahren in der AO

c)    Schuldzinsenabzug in der ESt nach der Betriebsaufgabe

Wir hatten uns alle für Thema 2 entschieden. Als Hilfsmittel waren die Gesetze und die Richtlinien erlaubt.

Danach kurze Pause bevor die Fragerunden beginnen. Die Prüfungskommission bestand aus 3 Männern und 3 Frauen. Es waren vertreten 3 Mitglieder aus der Finanzverwaltung, 2 StB bzw. WP/StB und eine Dame aus der Wirtschaft (BASF).

Jedes Mitglied der Kommission führte jeweils die Befragung in seinem Themengebiet selbständig durch. Bei uns wurde abgefragt BWL/VWL – ESt – KSt – Ust – AO – BGB/HGB. Erstaunlicherweise wurden folgende Themengebiet gar nicht angesprochen: Erbschaftsteuer, Erbschaftsteuerreform, Bewertungsrecht, Grunderwerbsteuer, Finanzgerichtsordnung, Berufsrecht, Insolvenzrecht, Europarecht, Kostenrechnung. Die derzeitige Finanzkrise wurde ebenfalls gar nicht diskutiert.

Die Fragerunde gestaltete sich derart, dass teilweise theoretische Fragen beantwortet und  teilweise konkrete Fälle gelöst werden mussten. Es wird regelmäßig die ganze Gruppe gefragt, immer in alphabetischer Reihenfolge. Die Kollegin mit der schwächsten Vornote wurde verstärkt geprüft, insbesondere vom Vorsitzenden in der Schlussrunde.

Besprochen wurde u. a.: Zinsschranke, Abgeltungssteuer, Neuerungen in der Gewerbesteuer, Steuerstrafrecht & Selbstanzeige (Fall Zumwinkel), Stiftungen (Gründung, Besteuerung – Fall Zumwinkel), Leasing, Investitionsentscheidungen, Vorsorgeaufwendungen, Antragsveranlagung, Festsetzungsverjährung, Neues Reisekostenrecht, Veranlagungsarten, Wahlrecht der getrennten Veranlagung, Betriebe gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts, vGA, Einkommensermittlung KapGes, USt Fälle: Vereinsbesteuerung, Unternehmereigenschaft bei Photovoltaikanlagen, Vermietung, Verkauf von Umzugskartons mit Rückgaberecht, Unentgeltliche Wertabgaben AO: Einspruchsverfahren, § 164, 165, Fürsorgepflichten des FA, Amtshaftung, Allgemeinverfügung, Teileinspruchsentscheidung, Steuerstrafrechtliches Ermittlungsverfahren, BGB: Vereinsrecht, wirtschaftliche Vereine, GmbH & Co. KG, Rechtsformwahl, Rechnungslegungs- und Publizitätspflichten der GmbH & Co. KG, Arbeitnehmererfindung, Patente, Wettbewerbsverbot usw……

Nach den ersten 3 Prüfungsrunden gab es eine kurze Pause.

So kurz vor halb sechs hatte die Befragung ein Ende: „ So, bitte nehmen Sie jetzt draußen noch einmal kurz Platz. Wir rufen Sie dann.“..Warten, warten, warten. Wie lange müssen wir noch warten bis wieder bessere Zeiten starten…..(Sportfreunde 🙂) Schon wieder. 3 Monate haben wir auf die Ergebnisse der Schriftlichen gewartet und nun heißt es schon wieder warten. Wir mussten lange warten, so ca. 15 bis 20 Minuten. Gutes oder schlechtes Zeichen?

„Frau xxxxxx, kommen Sie dann bitte herein!“ – Oh je, das war eindeutig. Die Kollegin wird es wohl leider nicht gepackt haben. Einige Minuten vergehen, dann tritt sie aus dem Prüfungszimmer: „ Es hat nicht gereicht. Ich hatte es schon mit dem Kurzvortrag versemmelt, der wurde mit 5,0 bewertet“. Wir haben nicht viel Zeit sie zu trösten, denn jetzt werden wir hereingebeten.

Da stehen wir nun. 3 Kerle in dunklen Anzügen – die Drei von der Tankstelle – und der Vorsitzende Herr Dr. Breinersdorfer verkündet das Urteil: „ Meine Herren, ich gratuliere Ihnen!“. – Der Augenblick ist unbeschreiblich schön – ein Glücksgefühl durchströmt einen…

Die einzelnen Mitglieder der Kommission beglückwünschen uns und es werden die Prüfungszeugnisse in zweifacher Ausfertigung (1 Exemplar zur Vorlage bei der StBK) überreicht.

Eine offizielle Endnote wird nicht gebildet. Für den Vortrag und die Prüfungsrunden werden dennoch von der PK Einzelnoten vergeben. Auf Nachfragen teilt uns diese der Vorsitzende auch mit. Für die einzelnen Prüfungsabschnitte wurden Noten zwischen 2,0 und 4,0 vergeben, soweit ich mich richtig erinnere. Für den Kurzvortrag hat man mir sogar eine 1,5 gegeben. Da war ich wirklich total überrascht. Während des Vortrages hatte ich nicht gedacht, dass dieser der PK so gefallen würde.

Ja, das war`s dann auch. Kurze Verabschiedung noch vor der Tür und so dann ging es wieder Richtung Heimat – den „Pott- die Meisterschale – das Objekt der Begierde“ mit dabei!

Was kann ich Euch mit auf den Weg geben?:

  • Vorträge üben, üben, üben! Vor dem Spiegel und vor Kollegen, Freunden oder Familienangehörigen i. S. d. § 15 AO (einschließlich dem geschiedenem Ehegatten J) Hier sollte man sich angewöhnen eine gewisse Routine bei der 30 min Vorbereitungszeit und dem Vortrag selber anzugewöhnen. Unsere PK legte wohl auch sehr viel Wert auf die Struktur und die Gliederung des Vortrags. Es sollte ein guter Einstieg (Anrede, Thema und Gliederungsvorstellung) und guter Ausstieg (Schlussbemerkung/Zusammenfassung der Kernpunkte) gefunden werden.

  • Zeitung lesen!

  • Aktuelle Rechtsprechung/Gesetzgebung verfolgen!
  • Frage/Antwortspiel üben. Literaturempfehlung: 700 Fragen zum Steuerrecht NWB oder Bähr-Die Mündliche Steuerberaterprüfung, Verlag C.H.Beck –
  • Man sollte auf jeden Fall selbstsicher (nicht überheblich) auftreten und wichtige Basics verständlich und zutreffend formulieren können. Es ist nicht notwendig alles bis ins letzte Detail zu beherrschen. Gerade bei den USt Fällen, die uns vorgelegt wurden (allesamt irgendwelche FG Urteile) kam es darauf an, einen Lösungsansatz zu finden und diesen zu begründen. Das Ergebnis war eher zweitrangig.
  • Geht laufen während der Vorbereitung! Das macht den Kopf frei und man fühlt sich einfach stärker für die Prüfung!
  • Blättert an den letzten Tagen vor der Mündlichen viel im Gesetz! Zumindest wir hatten während der Fragerunden keine Gesetze auf dem Tisch, daher ist es nicht schlecht, wenn man viele Gesetzestexte im Kopf hat.
  • Ruhig Blut. Glaubt an den Erfolg! Eine positive Grundeinstellung macht vieles einfacher!
  • Nehmt Euch etwas zum Trinken mit für die Pausen. Uns allen ist der Mund fast ausgetrocknet während den Fragerunden.
  • Keine Angst vor den Mitgliedern der PK! Man muss wirklich sagen, dass besonders die Damen und Herren der Verwaltung ausgesprochen menschlich und nett waren. Auch Frau Langemann von der BASF war eine ausgesprochen angenehme Prüferin.

In diesem Sinne wünsche ich den restlichen Mit-Bloggern, die den Tag X noch vor sich haben Alles Gute und viel Erfolg. Allen anderen natürlich auch!

Der Antrag auf Bestellung liegt der Kammer natürlich schon vor. Da das Führungszeugnis aber dort noch nicht eingetroffen ist, bin ich noch nicht bestellt worden. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Schönen Abend noch und bis bald,

Euer Tommi

§ 11 [Tag 1 vor der Mündlichen Prüfung- Countdown]

Guten Morgen liebe Leserschaft,

es ist also soweit. Morgen werde ich mich ins Auto setzen und Richtung Mainz fahren. Die Prüfung findet im Finanzministerium in der Kaiser-Friedrich-Straße statt.

Dank einiger Prüfungsprotokolle aus den letzten Jahren und Gesprächen mit Kollegen, die die Mündliche dieses Jahr schon bestanden haben, hat man einen ungefähren Eindruck von dem, was einem morgen bevorstehen wird. (Man versucht sich ja mit allem zu beruhigen….wenn man erst einmal vor der Prüfungskommission sitzt, werden einem auch die Prüfungsprotokolle der Vorjahre nicht mehr viel nutzen :-).

Ich habe die Woche wirklich noch viel gelesen, gelernt und Vorträge geübt und bin sehr zuversichtlich, dass ich die Mündliche morgen erfolgreich bestehen werde. Es war auf jeden Fall die perfekte Woche zur Vorbereitung. Jeden Tag herrlicher Sonnenschein, das hebt schon die Stimmung. Ich war jeden Tag laufen, das hat mir auch sehr geholfen und ich fühle mich gut für morgen.

Jetzt heißt es noch einmal schlafen und wenn alles gut gehen sollte, werde ich morgen ein großes Highlight meines Lebens erleben können.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Sonntag,

Tommi

§ 10 [ Tag 8 vor der Mündlichen Prüfung – Déjà-vu]

Wünsche Euch allseits einen schönen Sonntag,

nachdem ich mir mal wieder bei meinen Eltern den Magen voll geschlagen habe(Hmmm…) , sitze ich hier wieder an meinem Schreibtisch. Es ist wirklich herrliches Wetter und die Sonne scheint noch kräftig vom Himmel. Doch während viele noch draußen diesen tollen Tag genießen, werde ich mich gleich wieder der (noch tolleren) aktuellen Steuerliteratur widmen. Vorher wollte ich Euch aber noch ein wenig über meinen derzeitigen Gefühlszustand berichten.

Ja, wie die Überschrift sagt: Man sitzt hier und alles erinnert einen an die Wochen der intensiven Vorbereitungszeit vor der Schriftlichen. Draußen scheint die Sonne, vor einem stehen die „B(a)eck-Steine“ und eine wichtige Prüfung steht kurz bevor…. Wikipedia erläutert zwar dieses Erlebnis als Bekanntheitstäuschung, dass bei gesunden Menschen vereinzelt spontan, im Zustand der Erschöpfung oder bei Vergiftungen gehäuft auftritt. Nun, ich bin weder erschöpft noch vergiftet, somit scheint noch alles „im Grünen Bereich“ zu sein.

Es war schon ein unheimlich aufregendes Gefühl den Brief vom FM RLP zu öffnen. Ich habe immer an den Erfolg geglaubt und so kam es letztendlich auch. Dennoch halte ich mich noch ziemlich zurück und will erst nach der Mündlichen, wenn alles in trockenen Tüchern ist, so richtig feiern. Von den meisten Freunden, Bekannten & Kollegen hört man natürlich: „ Mensch, da kann doch gar nichts mehr schiefgehen… das packst Du mit Links.. usw. usf“. Ich will mich dennoch ernsthaft auf die Mündliche vorbereiten und nichts dem Zufall überlassen.

Ich konnte einige Terminsachen auf Ende Februar verschieben und bin somit in der glücklichen Lage die nächste Woche Urlaub nehmen zu können. Somit habe ich rund 10 Tage Zeit mich ausschließlich auf die Prüfung vorzubereiten.

Ähnlich wie meine Mit-Blogger beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit aktuellen Gesetzesänderungen, BMF-Schreiben und BFH-Urteilen. Das Handelsblatt lese ich auch ohne Prüfung, ebenso DStR/SteuerStudium. Daneben übe ich Vorträge vor meiner Freundin.

Ich denke schon, dass das alles gut verlaufen wird. Man hat ein gewisses solides Basiswissen und ich denke, dass ich dies auch nächste Woche beweisen kann. Auf jeden Fall habe ich nicht vor mich verrückt zu machen. Wie sagte noch letzte Woche einer meiner Chefs zu mir:“ Man muss eigentlich nur reden können und das können Sie doch…“. Nun, ich hoffe, dass ich bei dem vielen Reden auch das richtige sagen werdeJ.

In diesem Sinne wünsche ich Euch  noch allen einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!

§ 9 [Tag 113 nach der Prüfung – Es ist soweit]

Guten Morgen und Helau Kollegen,

ich habe es auch geschafft! Einzelnoten: 3,5/3,0/2,5 macht eine glatte 3. Ich war sehr, sehr aufgeregt als ich gestern Abend endlich den Brief in Händen hielt und ich denke, dass ich diesen Moment so schnell nicht vergessen werde.

Es hieß ja immer „dicker Brief = Bestanden/dünner Brief= Durchgefallen“. Zumindest für RLP kann man sagen, dass dem nicht so ist. Der Brief besteht aus zwei Blättern. Auf dem ersten werden die Noten und der Termin für die Mündliche bekannt gegeben. Auf dem zweiten Blatt Papier stehen Hinweise für die Mündliche.

Ich habe am 18. Februar um 13.15 Prüfung. Da ist leider nicht mehr so viel Zeit.. Ich denke, dass ich aber eine Woche sicherlich noch Urlaub machen kann um mich etwas intensiver auf die Mündliche vorzubereiten. Es muss einfach klappen!!!!

Bin aber wirklich erst mal richtig froh, diese große Hürde der Schriftlichen gemeistert zu haben. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl..

Heute wird in Koblenz Schwerdonnerstag gefeiert. Unser Büro geht gemeinsam in die Stadt. Ich denke, dass ich mir den heutigen „Feiertag“ verdient habe.

Herzlichen Glückwunsch noch an unseren Markus, der wie ich so eben lese, bestanden hat!!! Super Kollege, du hast es sicherlich verdient.

Ich wünsche Euch allen noch einen wunderschönen Tag. Helau !!!

Tommi

§ 8 [Tag 112 nach der Prüfung – Herzrasen]

Ok Kollegen,

es ist soweit. Die einschlägigen Foren melden es derzeit > RLP – die Ergebnisse sind da. Bei uns in Ochtendung kommt der Briefträger noch in seinem schönen gelben VW Bus und ist eingekleidet mit seinem schönen blauen Dienstanzug. Klartext: Die Briefe werden hier noch von der guten alten Deutschen Post AG und nicht von der grünen Männchen ausgetragen, d. h. heute abend nach der Arbeit, also gegen 19h, werde auch ich daheim den Briefkasten öffnen und die „heilige Schriftrolle“ entnehmen können.

 Mein Herz schlägt derweilen am oberen Ende meines Max-Puls – vergleichbar mit Alpe-d`Huez am steilsten Stück verfolgt von Pantani (Gott hab`ihn selig)….. Ich schreibe wirres Zeug und ich denke es wird langsam Zeit, dass ich mich wieder den vorliegenden Steuererklärungen widme.

Hop oder Top;Champions-League oder Bezirksliga? Heute abend wird es sich entscheiden. Endlich nach 3 Monaten Wartezeit! Ihr werdet es erfahren….

Tommi

§ 7 [Tag 97 nach der Prüfung- Die Ruhe vor dem Sturm]

Schönen guten Abend interessierte Leserschaft, 

nun hat also auch Kollegin Peggy ihre Ergebnisse und auch sie hat die erste große Hürde mit Bravour genommen. Herzlichen Glückwunsch dazu.  

Da uns unmittelbar nach Abgabe der letzten Aufsichtsarbeit am 11. Oktober 2007 mitgeteilt wurde, dass wir unsere Ergebnisse nicht vor Ende Januar erhalten werden, hielt sich die Aufregung bei mir doch in Grenzen. Schließlich hilft es einem nicht weiter sich Tag für Tag verrückt zu machen, wenn man doch weiß, dass die Nachricht erst am Ende des Monats wohl hier eintreffen wird. So langsam kribbelt es aber auch bei mir Tag für Tag stärker im Bauch.  

Letzte Woche habe ich 2 erfreuliche Mitteilungen von Kollegen (ein ehemaliger Kommilitone aus Worms und ein Bekannter aus dem 24 Tage Intensivkurs bei Haas) aus Hessen erhalten. Sie haben auch beide die Schriftliche (beide mit einer 3,66!!!) bestanden und sind glücklich. 

In NRW werden die Ergebnisse am 24. Januar verschickt, so dass sie am Freitag da sind. Auch in NRW hat einer meiner alten Kommilitonen geschrieben, dem ich an dieser Stelle auch ganz viel Glück wünsche!!! Dieser Termin wurde bei den letzten Samstags-Kursen ins Gespräch gebracht. Ein Blick auf die Internetseite des FM NRW verrät nunmehr auch, dass es tatsächlich dieser Tag sein wird.

Ich schnell einen Blick auf die Internetseite des FM RLP geworfen um zu sehen, ob diese unseren D-Day verraten wird…..Leider nein – Die aktuelle Mitteilung an entsprechender Stelle lautet nur:“… Der Prüfungsausschuss tagt im Januar 2007. Das Ergebnis der schriftlichen Prüfung wird anschließend schriftlich mitgeteilt. Schriftliche oder mündliche Anfragen zum Prüfungsergebnis werden nicht beantwortet. Die mündliche Steuerberaterprüfung findet von Februar an im Ministerium der Finanzen statt. (Bezogen auf das Examen 2006/2007)“. Also ist weiterhin Warten angesagt….

Nach 97 Tagen machen da 14 Tage auch nichts mehr aus… In diesem Sinne für alle RLP´ler: Nerve behalle!

Euer Tommi    

§ 6 [Tag 82 nach der Prüfung – Erkenntnis des Tages]

Guten Tag Kollegen,  es ist also soweit. Es ist der 31.12.2007, letzter Tag des Jahres und Zeit für einen kleinen Rückblick. Es war das Jahr des StB-Examens, dass hat wohl alles andere in den Schatten gestellt. Ich bin sehr froh, dass mein privates Umfeld mich so unterstützt hat und hoffe sehr, dass der große Einsatz auch bald zum gewünschten Erfolg führt. 

 Ich ärgere mich schon etwas darüber, dass wir in RLP unsere Ergebnisse nicht vor Jahresende erhalten. Schließlich schreiben doch in Bayern mindestens 3 bis 4 mal so viele Teilnehmer wie hier in RLP. Es wird bundeseinheitlich geschrieben, warum liegen dann zwischen den Bekanntgabeterminen im Extremfall 10 Wochen? Es ist nun mal so und man sollte sich damit abfinden.

 Die Arbeitstage „zwischen den Jahren“ waren ruhig. Die meisten haben Urlaub. Ich war bei der Inventurbeobachtung einer Gesenkschmiede (Automobilzulieferer) und eines kunststoffverarbeitenden Betriebs. Im Büro konnte ich anschließend noch zwei Steuererklärungen erstellen. Dennoch bleiben noch ein paar über, die ich hoffentlich in den nächsten 14 Tage fertig stellen kann, damit es keine VZ hagelt….  

Bin sehr gespannt, ob die verbleibenden 2 Blogger auch so positive Nachricht erhalten werden wie Markus und Corinna. Ich wünsche allen Lesern ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2008! Allen Mitstreitern wünsche ich natürlich, dass wir uns im Frühjahr zum Steuerberater bestellen lassen können.  

Euer Tommi

 P.S.: Auf Nachfrage hier einige Notenspiegel diverser Klausurenlehrgänge:  

Haas Klausurenfernlehrgang (18 Klausuren)

(Hier wurde das Notenblatt von Haas mit korrigierter Klausur zugesendet. Die Notenverteilung wurde prozentual angegeben, ebenso die Bestehensquote. Die Anzahl der Teilnehmer ist unbekannt. Die Notenverteilungen bei den Präsenzkursen sind m. E. aussagekräftiger, da beim Fernkurs nicht kontrolliert werden kann, ob die Teilnehmer „mogeln“. In Gesprächen mit anderen „Fernkurs-Klausurenschreibern“ habe ich erfahren, dass die Teilnehmer teilweise die Klausuren zu Ende schreiben, auch wenn dies 10 Stunden dauert. Andere lösen die Klausuren mit dem Unterrichtsmaterial um sich so in die Materie einzuarbeiten. Ich habe beispielsweise von einem Fall gehört, dass eine Teilnehmerin 2,0 in den Fernkursen schrieb, beim Präsenzkurs aber plötzlich Noten von 5,0 erzielte. Die Notenblätter beim Fernkurs sind also zu relativieren)   

Haas 24 Tage Intensivkurs

(Notenverteilung mit Anzahl der abgegebenen Klausuren wurde bekannt gegeben. Ebenso die Bestehensquote)  

BilStR: 1 x 3,5/ 5 x 4,0/ 19 x 4,5/40 x 5,0/21 x 5,5/11 x 6,0 macht 26% – 74 %              3 x 3,0/7 x 3,5/10 x 4,0/27 x 4,5/31 x 5,0/24 x 5,5/3 x 6,0 macht 46 % – 54 %

 ErtStR: 1 x 2,5/5 x 3,0/ 11 x 4,0/14 x 4,5/16 x 5,0/4 x 5,5/1 x 6,0 macht 60 % – 40%              1 x 3,5/9 x 4,0/ 14 x 4,5/21 x 5/24 x 5,5/13 x 6,0 macht 28 % – 72 %  

VerfR: 1 x 3,5/4 x 4,0/14 x 4,5/50 x 5,0/27 x 5,5/4 x 6,0 macht 19 % – 81 %           9 x 4,0/20 x 4,5/27 x 5,0/14 x 5,5/5 x 6,0 macht 39 % – 61 %   

Endriss Klausurenintensivkurs

 BilStR: 1 x 2,5/3 x 3,5/7 x 4,0/23 x 4,5/31 x 5,0/20 x 5,5/6 x 6,0 = 4,9              1 x 2,5/7 x 3,0/7 x 3,5/17 x 4,0/20 x 4,5/21 x 5,0/3 x 5,5 = 4,3  

ErtStR: 2 x 3,0/5 x 3,5/8 x 4,0/12 x 4,5/13 x 5,0/24 x 5,5/20 x 6,0 = 5,1              7 x 4,0/24 x 5,0/49 x 6,0 = 5,5  

VerfR: 1 x 2,5/1 x 3,0/4 x 3,5/7 x 4,0/26 x 4,5/21 x 5,0/22 x 5,5/6 x 6,0  = 4,7

            1 x 2,5/1 x 3,0/3 x 3,5/3 x 4,0/14 x 4,5/32 x 5,0/33 x 5,5/7 x 6,0 = 5,0

 Bei den Präsenzkursen war meine Erfahrung die, dass die „Dunkelziffer“ wohl noch schlechter ausfällt, da immer viele Teilnehmer dabei sind, die ihre Klausuren nicht abgeben!  

In Anlehnung an Hape Kerkeling`s „Ich bin dann mal weg“ – Erkenntnis des Tages: Klausuren fallen regelmäßig schlecht aus. Man schreibt auch 5,0er. Dies ist kein Weltuntergang. Lernen, weitermachen, je öfter man schreibt umso besser werden die Noten!