Endspurt

Noch zwei Wochen Arbeiten dann geht der Endspurt los! Da ich in der ersten Lernwoche inkl. 2 Wochenenden zu Hause sturmfrei habe (mein Freund fährt mit seinem Bruder zum Wandern) kann ich gleich ungestört, unabgelenkt und voller Elan loslegen.
Natürlich habe ich mir auch schon einen Lernplan erstellt: mindestens 7 6-stündige Klausuren möchte ich täglich von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr schreiben, nachmittags dann die Lösungen dazu nacharbeiten und abends noch unsichere Theorie-Themen wiederholen.
Nach diesem „Home-Workout“ gehts danach dann 6 Wochen (inkl. der Samstage!) zum Präsenzunterricht. Ich bin schon sehr gespannt, was mich dort erwartet und ob der Kurs nach dem Fernlehrgang überhaupt noch sinnvoll ist – denn eigentlich müsste die Theorie ja schon längst sitzen. Leider habe ich noch keinen Zeit- und Stoffplan erhalten, sonst wüsste ich jetzt schon Genaueres.
Ich zweifle deshalb ein Bisschen, da ich für den Kurs ja täglich inkl. Fahrt ca. 12 Stunden Zeit aufwende, in der ich zu Hause ja auch noch mehr 6-stündige Klausuren schreiben könnte. Zum Klausrenschreiben bleiben mir so 6 Wochen lang nur die Sonntage übrig… Meine große Hoffnung liegt allerdings darin, dass die Dozenten wichtige und wertvolle Tipps und Hinweise zum Klausurenschreiben geben, die vielleicht das Quäntchen zwischen 4,5/5,0 und 4,0 ausmachen könnten.
Immerhin werden während des Kurses auch 15 2-stündigen Klausuren geschrieben, sodass ich das Klausurenschreiben dann nicht ganz verlerne.

Jetzt ist nur noch Durchhaltevermögen angesagt (wobei mir ein paar richtige Urlaubstage an sich auch nicht schaden würden, da ich seit Weihnachten keinen Urlaub mehr hatte)!

Fachliteratur zum Einschlafen

Eins ist sicher: trotz diverser Horrogeschichten einiger Kollegen, die gegen Ende der Lernphase zur Steuerberaterprüfung unter Dauerangstzuständen und Schlaflosigkeit litten, bin ich (bisher) Gott-sei-Dank davon verschont geblieben!
Mein Wundermittel für ein unkompliziertes Einschlafen heißt: Fachliteratur lesen!

Neben meinem Bett stapeln sich schon die Skripte der letzten Fortbildungs-Seminare, Fachzeitschriften und einzelne Lehrbriefe aus dem Fernlehrgang. So habe ich immer eine große Auswahl und kann mir aussuchen, ob ich lieber auf die Verschmelzung von Kapital- auf Personengesellschaft, die Bewertung von Betriebsvermögen oder auf Pensionsrückstellungen Lust habe.
Natürlich hat das Lesen mit schon halb geschlossenen Augen keinen großen Lerneffekt mehr, da sich die Aufnahmefähigkeit gegen Null bewegt, ein klitzekleines Bisschen bleibt jedoch schon hängen.

Komplett Neues darf man auf gar keinen Fall als Bettlektüre hernehmen, aber andere Themen, die man schon einige Male durchgearbeitet hat, nochmal im Halbschlaf zu wiederholen, hat sich bei mir schon einigermaßen bewährt, würde ich behaupten. Es gibt sogar diverse Studien über „Lernen-im-Schlaf“, habe ich gehört…

Ich jedenfalls bin in der Regel innerhalb einer Viertelstunde im Schlummerland angekommen und träume friedlich von Paragraphen bis ein neuer Lerntag ansteht.

Der „Aha“-Effekt mit den Ergänzungslieferungen

Oh da kommt Freude auf, wenn ich im Briefkasten eine Ergänzungslieferung finde!
Diese verschwindet dann zwar erst einmal unausgepackt in der hintersten Ecke meines Schreibtischs, bis ich irgendwann merke, dass es ohne aktuelle Steuertexte nicht mehr geht. Dann muss ich mich dazu aufraffen, das Kuvert zu öffnen und das Projekt „Ergänzungslieferung“ endlich anzupacken.

Nach dem langwierigen und langweiligen Aus- und Einsortieren kommt dann regelmäßig das nicht weniger „aufregende“ Nachmarkieren. Ob das überhaupt Sinn macht, hab ich mich auch schon oft gefragt. Aber bei der Prüfung mit „nacktem“ Gesetzestext dazustehen, kann ich mir auch nicht vorstellen. Naja was soll’s, wenigstens kann ich mich während der „stumpfen Nachmarkiererei“ nebenbei vom „stumpfen“ Fernsehprogramm berieseln lassen… dazu komme ich ja sonst auch viel zu selten.

Beim kürzlich gelieferten Umwandlungsteueranwendungserlass sowie den neuen Erbschaft- und Bewertungsteuerrichtlinien musste ich meine Taktik allerdings ändern: Einfaches Kopieren der bisherigen Markierungen ging ja schlecht. Also habe ich mir vorgenommen, die ganzen Austauschpakete richtig durchzuarbeiten.

Ich muss sagen: Das Durcharbeiten hat sich echt gelohnt! Einige Stellen lösten bei mir sogar einen richtigen „Aha“-Effekt aus, weil ich darin Fragestellungen bzw. Problembereiche, an denen ich schonmal in Klausuren richtig verzweifelt bin, wieder erkannt habe.

Tja, hätte ich alten Erlasse bzw. Richtlinien nur auch so gut durchgearbeitet…

Noch 30 Arbeitstage

Heute habe ich festgestellt, dass ich nur noch 30 Arbeitstage bis zu meinem Prüfungsvorbereitungsurlaub habe. Bis dahin werde ich aber auf der Arbeit noch ziemlich gefordert werden. Schließlich bin ich dann für insgesamt drei Monate weg und muss deshalb noch einiges vorbereiten.

Meine Prüfungsvorbereitung beginnt dann mit einer Woche zu Hause, in der ich mir vornehme, jeden Tag eine Klausur zu schreiben. Danach gehe ich 6 Wochen zu einem Vorbereitungskurs des WLW Bamberg, in dem auch 15 (allerdings nur 2-stündige) Klausuren geschrieben werden. Da der Kurs auch samstags ist, bleibt nur der Sonntag, um dann zusätzlich daheim noch 6-stündige Klausuren zu schreiben. Nach diesem Kurs bin ich nochmal 2 Wochen zu Hause bevor ich meine Vorbereitung mit einem zweiwöchigen Klausuren-Kurs mit insgesamt 12 Klausuren (auch beim WLW Bamberg inkl. Samstag) und nochmal 2 Wochen zu Hause beenden werde.

Für die Lernzeit daheim habe ich mir schon eine lange To-Do-Liste geschrieben, mal schauen, ob ich auch wirklich die ganzen Punkte abarbeiten kann 🙂

Anfangs habe ich mir noch überlegt, ob ich mir in den Wochen zu Hause mal einen dreitägigen Kurzurlaub gönnen soll, aber ich lasse es lieber sein, da ich diesen dann sowieso nicht genießen könnte, weil mein schlechtes Gewissen ruft… Dann gibt es eben danach einen Wochenendetrip zur Belohnung, dann habe ich wenigstens etwas, worauf ich hinarbeiten kann!

Wie sieht bei Euch die weitere Vorbereitung vor der Prüfung aus?

Kleinvieh macht auch Mist

Letztes Wochenende habe ich mir ein paar Stunden Zeit frei geschaufelt, um meine eigene Steuererklärung für 2011 anzufertigen. Immerhin erwarte ich nach den nicht unbeträchtlichen Aufwendungen für die Steuerberaterprüfung ein paar Euro vom Finanzamt zurück…

Neben den Kosten für den Fernkurs, die meinen Kontostand im Jahr 2011 sichtbar geschmälert haben, tauchten bei der Zusammenstellung aber auch einige Kosten auf, die mehr oder weniger untergegangen sind und deshalb nicht weiter aufgefallen sind:

22 Textmarker à 1 bis 2 EUR = 35 EUR
15 Leitzordner 45 EUR
Porto für Klausureneinsendungen 30 EUR
Ergänzungslieferungen 175 EUR
Amazon-Buchbestellungen 150 EUR

Hätte ich nicht gedacht, dass da noch so viel zusammen kommt… Naja, Kleinvieh macht auch Mist!
Am erstaunlichsten für mich war allerdings mein Textmarkerverschleiß: Wenn ich vorher gewusst hätte, dass pro Woche mindestens ein Textmarker dran glauben muss, hätte ich gleich eine Großbestellung oder einen Einkauf beim Fabrik-Outlet machen können 🙂

JGA

JGA – nein, kein neues Gesetz, Richtlinie, Erlass oder Verordnung, sondern – Junggesellinnenabschied!

Am letzten Samstag war es soweit: Eine meiner Freundinnen ließ es noch einmal so richtig krachen, um sich danach ins Eheleben zu verabschieden.

Nach langem Hin und Her habe ich mich dazu entschlossen, den gesamten Tag mit ihr und meinen anderen Mädels möglichst ohne schlechtes „Lern-„Gewissen und ohne irgendetwas mit Steuern im Kopf zu verbringen. Anfangs habe ich noch überlegt, ob ich erst abends dazustoße oder schon nach ein paar Stunden wieder nach Hause gehe – denn der Schreibtisch und die Klausuren warteten auf mich – aber dann habe ich mir doch das ganze Programm gegönnt.
Nach einem Brunch ging es los in die Innenstadt, danach zum Abendessen und zu guter Letzt in eine Karaoke-Bar.
Dabei habe ich erst mal gemerkt, wie lange ich eigentlich schon nicht mehr in der Innenstadt war und wie lange ich mir auch keine Gedanken mehr über Klamotten, Accessoires oder Beauty-Produkte gemacht habe.
Auch an einen ganzen Tag „draußen“ bzw. „auf den Beinen“ kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Abends bin ich dann auch ziemlich kaputt ins Bett gefallen. Ich bin halt nichts mehr gewöhnt! Das wird sich aber hoffentlich nach der Prüfung im Oktober schon ein bisschen bessern und dann nach der Mündlichen endgültig vorbei sein.
Ich freue mich schon darauf, mal wieder komplett entspannt und ohne schlechtes „Lern-„Gewissen fortgehen zu können!

Nicht bloß Theorie

Geht es Euch auch so?
Bei dem ein oder anderen Theorie-Thema, das man im Laufe der Vorbereitung vorgesetzt bekommt und irgendwie in seinen Schädel eintrichtern soll, hat man doch den Eindruck, dass es bloß ganz ganz graue Theorie ist, die einem niemals in der Praxis begegnen wird.
Mir ging es zumindest so.

Allerlei Vorgänge, die mit dem Umwandlungssteuergesetz zu tun haben, die Vielzahl von unterschiedlichen Fällen einer Vorsteuer-Berichtigung, diverse Reverse-Charge-Fälle oder auch eine Aufteilung von Kosten einer VIP-Loge habe ich lange Zeit in der Praxis nicht gesehen.

Doch seit ich mich auf die Steuerberaterprüfung vorbereite, tauchen solch komplexe Fälle wie aus dem Nichts auf und sind auch zufälligerweise auf meinem Schreibtisch gelandet.
Schöne Beispiele sind hier die Einbringung eines Teilbetriebs in eine Personengesellschaft, bei der eine gesamthänderisch gebundene Rücklage entsteht, die Vorsteuerberichtigung bei einer gemischt genutzten Immobilie, die Überleitungsrechnung für die Umstellung von Betriebsvermögensvergleich § 4 Abs.1 EStG zur EÜ-Rechnung § 4 Abs. 3 EStG oder zu guter Letzt die Aufteilung der AK eines Grundstücks in verschiedene Wirtschaftsgüter (Grundstück, Gewerbeimmobilie, Wohnung und Außenanlagen), wenn nur ein Gesamtkaufpreis vorliegt.

Gott sei Dank habe ich hier in der Theorie so gut aufgepasst. Vor der Vorbereitung auf die Prüfung hätte ich da ganz schön alt ausgesehen, weil ich mich bisher noch nicht mit diesen Themen beschäftigt habe. Dank dem Fernkurs und den anschaulichen Beispielen in den Unterlagen hatte ich jedoch genug Basiswissen und auch Literaturmaterial, was mir bei der Lösung der Fälle geholfen hat.

Es ist doch schön, wenn man sieht, dass man nicht nur für das Bestehen der Prüfung lernt, sondern vor allem auch um danach in der Praxis und täglichen Arbeit „seinen Steuerberater zu stehen“! 🙂

Ablenkungsmanöver oder: Zeit ist Geld

Was gibt Euch momentan die Kraft zum Durchhalten?
Ist es die Vorfreude auf den begehrten Titel „Steuerberater“?
Ist es die Aussicht darauf, nach der Prüfung endlich wieder Freizeit zu haben?Sind es die Erfolgserlebnisse, bei denen man seine Fortschritte erkennt?

Langsam fühle ich mich schon ziemlich ausgelaugt – nach gut 9 Monaten hartem Lernen und all den Entbehrungen. Natürlich habe ich mir zwischendrin schonmal was gegönnt, aber ich freue mich schon wahnsinnig darauf, wenn ich wieder ohne schlechtes Gewissen meine Freizeit genießen kann!

Was meinen Lernerfolg betrifft, herrscht bei mir momentan ein gefühlter „Stillstand“. Eigentlich sollte ich die Theorie inzwischen „intus“ haben, denn mein Knoll-Fernlehrgang ist seit Ende Februar beendet. Jetzt schreibe ich fleißig Klausuren von Knoll, dem NWB-Steuerrepetitor und die alten StB-Klausuren.
Inhaltlich komme ich schon einigermaßen zurecht: Ich erkenne meistens die Knackpunkte und kann was dazu hinschreiben. Die Noten bei Knoll sind auch meistens im „Bestanden-Bereich“.

Allerdings ist mein ganz, ganz großes Problem die ZEIT und die Disziplin während des Klausurenschreibens. Zu oft erwische ich mich dabei, wie ich gedankenversunken aus dem Fenster starre und die Vögel beobachte oder fünf Mal hintereinander von meinem Glas nippe, obwohl ich gar keinen Durst habe.
Naja, zumindest bleibe ich am Schreibtisch sitzen und irre nicht ziellos in der Wohnung umher 🙂

Da also zwischendrin immer wieder Zeit fürs Nichtstun verloren geht, kann ich eigentlich auch nicht sagen, wie lange ich insgesamt für eine Klausur benötige. Bei jeder Klausur nehme ich mir aufs Neue vor, „richtig Gas zu geben“ und „das durchzuziehen“, aber ich lasse mich immer wieder ablenken! Die angestrebten 6 Stunden bzw. 2 Stunden für die gemischten Klausuren sind bei mir noch in weiter Ferne…
Anfangs war ich ja noch beruhigt und habe mich auf das Begleitheft zur ersten Knoll-Klausur berufen, in dem steht, dass empfohlen wird, die Klausuren zuerst einmal ohne Zeitlimit zu schreiben, aber mittlerweile habe ich seit Beginn meiner Vorbereitung schon ca. 25 Klausuren geschrieben und es ist keine Besserung in Sicht!!! Teilweise hat es sich sogar ins Gegenteil umgekehrt, da ich jetzt ein breiteres und tieferes Wissen habe, schreibe ich noch mehr als vorher, was mein Zeitproblem nur noch verschlimmert.

Wie macht Ihr das mit der Zeit denn? Habt Ihr einen Tipp für mich?

Die Überraschung II

Ihr habt natürlich Recht gehabt: Wir waren im IKEA 🙂

Das ist wirklich der einzige Ort, an dem ich sofort alles vergesse, was mit Steuern, Lernen oder Arbeit zu tun hat. Einfach die perfekte Ablenkung!

Wenn Ihr mal vom Lernen abschalten wollt, kann ich Euch auch nur eine kleine Shopping-Tour empfehlen. Das bringt Euch garantiert auf andere Gedanken!