(Nur) noch 133 Tage…

…bis zur Prüfung. Ja der Countdown. Für die einen sind es noch 133 Tage, für die anderen sind es nur noch 133 Tage. Es ist doch alles eine Frage der Perspektive.
Ich muss zugeben, ich beschäftige mich in jeglicher Hinsicht und dauernd mit der Zeit. Ich bin ständig am Rechnen, wie viele Wochen es noch bis zum ersten Präsenzkurs sind, wie viele Wochen zwischen dem ersten und dem zweiten Präsenzkurs liegen und wie viele Wochen es noch bis zur Prüfung sind. Bevor ich anfange die Stunden zu zählen, hat es mir das Team von NWB zum Glück leicht gemacht und die Stunden, ja sogar Minuten und Sekunden in den Countdown mit aufgenommen.
Wie viele Wochen sind es eigentlich noch bis zu meinem Geburtstag? Lasst mich kurz in meinen Kalender schauen und die Wochen zählen… 16 Wochen. Mein Geburtstag ist ungefähr zwei Wochen vor der ersten schriftlichen Prüfung. Ach, jetzt weiß ich auch, wie viele Wochen es noch bis zur Prüfung sind. 

Während ich meine Zeilen schreibe, fällt mir auf, dass ich inzwischen schon fast ein Jahr in Vorbereitung bin. Angefangen habe ich letztes Jahr im Juni mit einem Fernlehrgang, in dessen Rahmen ich jede Woche zwei Lehrbriefe zugeschickt bekommen habe. Mit den Lehrbriefen war ich allerdings weniger erfolgreich, ich lerne besser durch die Anwendung bzw. das Lösen von Klausuren. Die Lehrbriefe haben sich aber als gutes Nachschlagewerk erwiesen.

Zurück zum Thema „Zeit“. Im Endeffekt bringt es mir dann doch nicht so viel, zu wissen, bis wann es noch wie viele Wochen sind. Am wichtigsten ist doch, die Zeit richtig zu nutzen. Carpe diem. Also schreibe ich Klausuren und arbeite die Klausuren nach. 

Demnächst geht es für mich über das verlängerte Wochenende nach Valencia, einmal kurz durchatmen. Jetzt spalten sich die Meinungen. Während einige von uns noch vor der Prüfung in den Urlaub gehen werden, um die Energien aufzuladen, gehen andere von uns erst wieder nach der Prüfung auf Reisen. Ich war mir lange unsicher, ob ich mir die 3 Tage rausnehmen darf oder ob es dann verlorene Tage sind. Aber für mich sind die 3 Tage definitiv keine verlorene, sondern gut genutzte Zeit. Ich habe für mich beschlossen, dass ich eine kurze intensive Pause brauche, um danach wieder richtig durchstarten zu können. Ich freue mich sehr auf ein Wochenende fernab vom Alltag ohne Gesetze aber mit spanischer Kulinarik, mediterraner Leichtigkeit und Straßenmusikern in den Gässchen der Altstadt. Das klingt nach Sommer. 

Ja und jetzt ist der heutige Abend fast vorbei und ich habe es nicht geschafft, noch eine Klausur nachzuarbeiten. Ich bin zu spät nach Hause gekommen und konnte mich nach dem Abendessen nicht mehr richtig motivieren bzw. aufraffen. Solche Tage gibt es eben auch, dafür geht es dann morgen früh vor dem Büro noch an den Schreibtisch.  

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche und das Erreichen eurer persönlichen Ziele!

Sonnige Grüße von Mallorca

Liebe Leser,

Mein letzter Post hat für wirklich sehr viele verschiedene Meinungen gesorgt. Ich habe mich wirklich über den regen Austausch gefreut, denn dann weiß man, dass man gelesen wird. Und alle irgendwie mitfiebern! Ich danke euch wirklich sehr.
Ich hab alle Kommentare gelesen und mir ein paar Gedanken gemacht. 

Heute ist unser vierter Tag auf Mallorca.
Die Kinder genießen es, dass ihre Mama mit ihnen am Pool oder am Strand ist den ganzen Tag und die Mama genießt es zwischen den kleinen und größeren Zickereien unter Mädels die leuchtenen Augen zu sehen und das herzhafte Lachen zu hören … und es auf sich wirken zu lassen.
Die Zickereien sind auch besser auszuhalten, wenn man  nicht nur am Anschlag ist 😀

Machen wir uns nichts vor. Diese Zeit ist auch nicht spurlos an der Familie vorbei gegangen. Es ist nicht das erste Jahr für uns, es wird im Juli das 3. Jahr Steuerberatervorbereitung.
Und das neben dem härtesten 24/7 – 365 Tage Job, der zwar sehr sehr gut bezahlt wird, aber.. absolut so schon nicht zu unterschätzen ist.

Das ist der Sinn in meinem Leben, den kann mir kein Titel geben ♡ manchmal muss man sich genau DAS in Erinnerung rufen 🙂

So ist es mit dem Steuerberater leider auch. Der Titel wird einem nicht geschenkt.. und nur wenn man erfolgreich ist, wird er „gut bezahlt“.
Aber diese Vorbereitung zerrt extrem an den Nerven und das kriegen manchmal leider auch die Falschen ab.

Nicht nur wir Prüfungsanwärter müssen auf einiges verzichten, und müssen die Zähne zusammenbeißen, denn auch das nähere Umfeld bekommt ordentlich was ab. Bei mir sind es die Kinder, bei anderen vielleicht der Partner?

Aus diesem Grund… lerne ich aus meinen Fehlern. Wäre ja auch ziemlich dumm, genau das gleiche wieder zu machen. Aber ein anderes Ergebnis zu erwarten.
Die letzten 3 Jahre habe ich nie den Kopf ausgeschaltet, mir keine freien Tage gegönnt und nur mal frei gemacht, wenn es absolut nicht mehr ging. Selbst im Krankenhaus habe ich gelernt. Bin nicht zum Arzt, weil ich das Gefühl hatte keine Zeit dafür zu haben.

Es heißt jetzt Kraft tanken, Kraft tanken für die ganze Familie. Denn das erste was ich letztes Jahr bereut habe, war die Zeit die ich nicht mit meinen Kindern verbracht habe. Ich habe nicht gedacht, „hätte ich mal mehr lernen sollen“, im Gegenteil. Ich hab gedacht… vielleicht waren 10 – 12 Std Tage einfach zu viel. Vielleicht hätte der Kopf auch mal eine Pause gebraucht. Denn… ich weiß das ich alles gegeben habe was in unserer Situation möglich war.

Letztlich ist da jeder anders. Jeder hat wenn er scheitert andere Gedanken. Die Ausgangslage letztes Jahr war aber auch viel schlechter als in diesem Jahr.
Bis Mitte Juni hatte die Kita zu für uns wegen Lockdown für Kinder deren Eltern nicht Systemrelevant sind. Ich hatte keine Kinderbetreuung. Lernen war nur nachts möglich. Und dennoch haben letztlich nur 5 Punkte gefehlt.. die zu einer besseren Note gereicht hätten.
Deswegen bin ich damals mit Stolz durchgefallen.

Ich hätte mich ärgern können, aber Wem hätte das was gebracht? Ich hätte gleich aufgeben können, als mir viele gesagt haben „Du bist verrückt, diese Prüfung so zu versuchen“.

Ich war stattdessen auch ein bisschen froh, denn ich hätte dieses Pensum bis zur Mündlichen Prüfung, neben der Arbeit in der Wirtschaftsprüfung, der ständigen Schnupfnasen der Kinder nicht aufrecht erhalten können.
(Dank der Kommentare des letzten Posts, weiß ich das ich da zum Glück nicht alleine bin :-D)

Ich habe aber weiter gelernt. Ich habe weiter gelernt, kontinuierlich. 
Und ich habe für diesen Urlaub vorgearbeitet. Mein Klausurenkurs wäre jetzt bei Klausur Nummer 14. Ich habe bereits die 18. geschrieben.
Ich habe bereits den Examenskurs aus dem Vorjahr anhand der Videoaufzeichnungen wiederholt.

Ich schreibe von Anfang an streng in der Zeit, ich schreibe ohne mich selbst zu betrügen. Ich muss nur noch besser und noch schneller werden.
Wenn man das aber bereits im Mai erreicht hat, dann kann man und darf man auch mal Urlaub machen.

Natürlich habe ich Angst Dinge zu vergessen, natürlich habe ich Angst aus meinen Rhythmus raus zu kommen… aber ich bin ein sehr sehr ehrgeiziger Mensch… wenn ich es geschafft habe, gleich nach der Bekanntgabe der Ergebnisse weiterzumachen. Warum sollte mir ein Urlaub schaden, der mir Kraft geben kann?

Mein größter Schmerz galt meinen Kindern. Ihnen zu sagen das es nicht gereicht hat… das hat so krass wehgetan! Wenn ich heute darüber schreibe, dann kommen mir die Tränen.

Wisst ihr… wenn das Leben zu Ende geht… dann denkt man nicht daran was man gemacht hat, sondern was man nicht gemacht hat. Da ist dann die unerfüllte Liste an Dingen die man gerne getan hätte, aber nie getan hat.
Und bei vielen Eltern steht da nun mal auch drauf, Zeit mit seinen Kindern qualitativ zu verbringen.

Sie sind nur einmal klein, und sie können nicht immer nur warten.
Es sind unsere letzten Ferien außerhalb der Schulferien. Ab Sommer ist unsere große ein Schulkind 🙂 Mama ist irgendwann uncool. Das kommt schneller als man  denkt 😀

In diesem Sinne…
Vielleicht möchten mal ein paar Leute berichten, wie sie das mit ihren Kindern machen?

An die Wiederholer: gibt es Dinge die ihr beim ersten Mal gemacht habt, die ihr beim zweiten Mal auf jeden Fall anders machen wollt?

Viele Grüße
Sarah