Guten Morgen!
Wünsche zunächst den Bloggern und natürlich den interessierten Lesern ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2008!
Rückblickend war das letzte Jahr sehr sehr anstrengend, aber trotzdem eine wichtige Erfahrung, die ich auch nicht mehr missen möchte.
In den ersten Monaten des Jahres 2007 konnte ich noch gar nicht so recht überblicken, worauf ich mich mit der Anmeldung zur Steuerberaterprüfung 2007/2008 eigentlich eingelassen hatte. Die schriftliche Prüfung lag noch so weit weg und außerdem – das wird schon alles, irgendwie…
Seit Sommer 2006 habe ich jeden Samstag einen Präsenzkurs in Frankfurt besucht und mich bemüht, den jeweils neuen Stoff in der darauf folgenden Woche nachzuarbeiten und mir natürlich auch möglichst viel davon einzuprägen. Das gelang mir je nach Arbeitsbelastung im Büro und sonstigen Aktivitäten mal mehr, mal weniger gut.
Die Anspannung und der Druck, sich intensiv mit den Prüfungsthemen zu befassen, kam etwa im Frühsommer 2007. Richtig ernst wurde es aber erst ab meiner Freistellung zum 20.08.07. Ich habe einen 4-Wochen-Klausurenkurs besucht und dabei 18 (richtig schwere) Übungsklausuren hinter mich gebracht. Außerdem nahm ich an einem Klausuren-Training-Kurs teil, der uns vermittelte, wie man systematisch an die Prüfungsaufgaben herangeht und wie man möglichst viele der sog. „Fußgängerpunkte“ mitnehmen kann.
Nach Beendigung dieser beiden Kurse hatte ich noch rund 2 Wochen Zeit, den gesamten Stoff zu wiederholen und z.T. auch erst richtig zu verstehen, wobei mir das natürlich nicht bis ins Detail gelungen ist. Das geht auch gar nicht bei der Fülle an Themen, man muss einfach Schwerpunkte setzen und vielleicht auch etwas „Mut zur Lücke“ haben. Gerade am letzten Wochenende vor der schriftlichen Prüfung war die Anspannung enorm und ich wollte die ganze Sache nur noch hinter mich bringen. Der Tipp vieler Dozenten, ca. 1 Woche vor Prüfungstermin nichts mehr zu lernen und noch ein bisschen zu entspannen, macht sicher Sinn, wird aber den Wenigsten gelingen, da sich doch immer wieder das schlechte Gewissen regt (verständlicherweise, schließlich geht es ja um einiges).
Die Prüfung selbst war ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem ersten Tag wusste man zwar, wie alles abläuft und was einen erwartet, aber natürlich blieb die Anspannung weiterhin groß. Nach der Ertragsteuer-Klausur war ich richtig „platt“, denn die 6 Stunden strengen nicht nur geistig, sondern auch körperlich enorm an. Bloß nicht auf die Toi. müssen, das kostet zu viel Zeit, genauso wie Essen und Trinken… Am dritten Tag hatte ich anfangs überhaupt keine Energie und zwischendrin auch mal den Gedanken, einfach alles sein zu lassen, weil ja doch nichts „Brauchbares“ dabei rauskommen würde. Und dass, obwohl ich vorher immer gesagt hatte, ich könnte diejenigen, die während der Prüfung einfach aufgeben, gar nicht verstehen, und dass ich selbst niemals vorher abgeben würde… Zum Glück hatte ich mich schnell wieder „im Griff“ und konnte die negativen Gedanken beiseite schieben und die Klausur einigermaßen vollständig zu Ende schreiben.
Auf die vielen Fragen, wie es denn gelaufen sei, konnte ich nie eine vernünftige Antwort geben. Bei der AO- und der Ertragsteuer-Klausur bin ich zeitlich nicht gut hingekommen und die Bilanzklausur hatte auch so einige Tücken. Außerdem konnte ich absolut nicht einschätzen, ob die Aufgaben, die ich gelöst hatte, zumindest ansatzweise richtig waren. Bereits einige Tage nach der schriftlichen Prüfung kursierten im Internet inoffizielle Musterlösungen, die ich mir aber (bis auf ErbSt/BewR) nicht angesehen habe. Schließlich war das Ding gelaufen und sowieso nichts mehr zu ändern. Ich hätte mich nur unnötig geärgert.
Die Wartezeit bis zur Ergebnisverkündung war auch nochmal nerven- und kräftezehrend – darüber habe ich ja bereits hinreichend berichtet.
Um so glücklicher war ich, als ich letzten Donnerstag das Prüfungsergebnis im Internet abrufen konnte – die Mühen haben sich doch gelohnt. Jetzt heißt es zwar, nochmal viel Anstrengung in die Vorbereitung auf die Mündliche zu investieren, aber das gesteckte Ziel ist nun um einiges näher gekommen. Leider steht der Prüfungstermin noch nicht fest, aber ich hoffe, dass noch in dieser Woche der entscheidende Brief ankommt.
Nächste Woche geht`s dann erstmal 10 Tage in die Sonne, das habe ich mir echt verdient! 😉
Ich drücke Tommi und Peggy, denen die Ergebnisbekanntgabe noch bevorsteht, ganz fest die Daumen und allen anderen, die schon der Mündlichen entgegenfiebern: Toi, toi, toi!!!
Liebe Grüße
Corinna