Eignungsprüfung Teil I

So, der erste Teil wäre geschafft.

Leider bin ich in AO und Erbschaftsteuer am besten, Umsatzsteuer ist nicht so mein Ding. Stellt euch also mein Entsetzen vor, als ich dann heute morgen die Prüfung auf Vollständigkeit überprüfte und zwar alle 13 (!) Seiten da waren (die Glückszahl schon wieder, wo doch heute der 13. ist 😉 ) – aber der Erbschaftsteuerteil komplett fehlte! Den brauche ich doch zum Punkte sammeln! Hilfe!

Naja, ich habe dann tapfer geschrieben, bin sogar fertig geworden. Jetzt frage ich mich natürlich was ich übersehen habe, fertig werden ist schließlich sonst bei mir nicht drin…

Heute mittag ging es mir dann noch ganz gut, habe mit den Angestellten der Beraterkammer die Feuerwehrleute bestaunt, die den Baum kleinhackten, der während der Prüfung auf die Straße gestürzt war, dicht vorbei an einer Handvoll Schülern auf dem Nachhauseweg. Man gut, dass ich die Baustellen von zu Hause gewohnt bin 😉

Seit ich dann da erstmal raus war hatte ich jetzt reichlich Zeit zum Grübeln. Um 15.12 Uhr dann der Schreck – Mist die Tz 5 a ) in Umsatzsteuer war falsch! Naja, und so geht das schon den ganzen Nachmittag. Da hat die Massage echt geholfen. Also für die Leute, die im Oktober antreten, ich würde mich echt was buchen für anschließend, entweder auch eine Massage, oder wenn das den Männern zu feminin ist 😉 vielleicht mir ein Hotel mit Pool suchen und ’ne Stunde im Whirlpool sitzen.

Nun, mal sehen wie morgen wird. Massage ist jedenfalls schon gebucht.

LG,

Rabea

Verflucht nochmal…

also ich glaube ja generell, dass jeder sein eigenes Glückes Schmied ist, aber so langsam glaub ich, dass diese Prüfung verflucht ist 😉

Jetzt sind die Nachbarn endlich fertig mit dem Umbau nebenan, d.h. die Küche muss noch eingebaut werden, aber das ist ja meist an einem Tag geschehen, meiner Mutter geht es schon sehr viel besser, ich habe eine Routine entwickelt von morgens Klausur (immer so zwei Teile), dann Mittag mit den Kindern, Hausarbeit während der Hausaufgaben, einkaufen und Termine nachmittags, abends nochmal lernen. So hab ich auch was von dem schönen Sonnenschein 😉 Mit meinem Mann sind die Dinge soweit geregelt, dass sie dann irgendwann nach der Prüfung mal geregelt werden, bis dahin sind wir nett zueinander und das läuft auch ganz gut. Jedenfalls laufen die Dinge jetzt wieder soweit so, dass ich glaube wenn ich dann heute in 3 Wochen antreten soll (ja, das ist dann wohl der 13.!!!) es zumindestens wieder auf eine 4,5 schaffen könnte. Vorausgesetzt, es kommt jetzt nichts mehr dazwischen! Ich habe noch so und so viele Klausuren, die ich mir aufgeteilt habe, mit überall ein wenig Luft für Notfälle, müsste also gut hinkommen, und ein bißchen Entspannung habe ich auch eingeplant. James Blunt am Samstagabend, am 10. reitet meine Tochter Turnier, so was eben.

Und jetzt tut sich doch gestern die nächste Baustelle auf! Das Dach auf der Tiefgarage im Nachbargebäude (wird von uns auch mitgenutzt) soll schon seit Ewigkeiten renoviert werden. Gestern haben sie angefangen. Heute sind sie mit Baggern, Schaufeln und Presslufthammer im Gange. Der Presslufthammer ist vorhin stecken geblieben, dann musste der Bauarbeiter erstmal Hilfe holen, um ihn wieder rauszuziehen, seit dem liegt das Ding ungenutzt da rum. Weiß nicht ob er es kaputt gekriegt hat?

Aber ich meine, was soll das? Ich will hier lernen und werde seit letzten Herbst ständig von irgendwelchen Baustellen geplagt 🙁 Wäre ja man nicht so schlimm, wenn da wenigstens junge Männer arbeiten würden, die dann wie in der Pepsi-Werbung erstmal ihre Hemden ablegen würden… Aber erstens ist es trotzt Sonnenscheins zu kalt, zweitens arbeiten sie nicht so hart, dass sie ins Schwitzen kommen (es wird viel rumgestanden und gestikuliert) und drittens sind keine gutaussehenden Männer dabei 😉 Jedenfalls werde ich mir weiterhin eine ganze Kanne Tee kochen und nicht alle halbe Stunde in die Küche rennen für Nachschub, um dabei mal schnell aus dem Fenster zu gucken…

Aber da ich ja mein eigenes Glückes Schmied bin, habe ich die Wohnzimmerfenster geschlossen, alle anderen Fenster bei dem tollen Wetter auf, aber die Zimmertüren alle zu, und habe trotzdem Umsatzsteuer und Erbschaftsteuer geschrieben. Jawoll! 😉 Und dann mit meiner Suppe auf dem Balkon gesessen und die Ruhe genossen, es wurde nämlich wieder diskutiert und gestikuliert. Und weil’s so schön ist, machen meine Tochter und ich jetzt eine Radtour zur Ergotherapie, statt mit dem Auto zu fahren (sind etwa 6 km). Habe ich gleich noch was für die Bewegung getan…

Wie heißt das doch so schön? Alles ist gut!

Für die, denen es auch manchmal so vorkommt als wäre alles verflucht, mir hilft es wirklich, einfach mal zu lächeln, so still vor mich hin, dann fühlt man sich auch gleich viel besser. Und überall was positives zu sehen. So wie Anna in „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“ – an dem abgebrochenen Stück Eisenzaun schillerte der Rost in allen Regenbogenfarben. (Lese ich gerade wieder mit meiner Tochter) Und Regenbogen gibt es auch nur, wenn die Sonne scheint und es regnet. Kann ja nicht immer nur sonnig sein. Hätten die Blumen ja gar kein Wasser. Jedenfalls meine nicht, bin nämlich mit dem Gießen immer recht faul 😉

Überhaupt, selbst Goethe hat schon gesagt : „Weißt du worin der Spaß des Lebens liegt? Sei lustig! – Geht es nicht, so sei vergnügt!“

Also mache ich mich jetzt auf eine vergnügte Radtour mit meiner Tochter. Und freue mich schon auf heute abend, wenn ich wieder lernen darf. Ich bin nämlich sehr priviligiert, dass ich klug genug bin, so eine Prüfung anzugehen, reich genug, um nicht arbeiten zu müssen sondern mich auf das Lernen konzentrieren zu können (auch wenn ich letzten Monat nicht wusste, wie ich die Miete zahlen sollte) und eine Familie zu haben, die mich immer noch tatkräftig unterstützt. (Trotz aller Streitereien schmeißt mein Mann immer noch einen guten Teil der Hausarbeit, so den Abwasch nach dem Abendbrot zB. damit ich lernen kann. Zumal wir abends kochen, so dass da immer am meisten anfällt.) Und die Bauarbeiter sind dann auch weg.

Alles andere wird sich dann auch irgendwie regeln, nicht wahr?

LG,

Rabea

Der Countdown läuft…

… jetzt habe ich weniger als vier Wochen bis zur Schriftlichen, die Mündliche, sofern zugelassen, ist dann irgendwann im Mai oder Juni.

Meine Einladung habe ich jetzt auch bekommen. Ich schreibe direkt in der Steuerberaterkammer in Hannover. Ich nehme an auch dort, wo die Mündliche stattgefunden hat. Freut mich, erstens muss ich nicht groß reisen, zweitens ist es ein schönes helles Gebäude, nicht wie die Halle in Braunschweig.

Die Prüfung selber ist natürlich wieder auf zwei Tage beschränkt, die 3-geteilte am ersten Tag, Ertragsteuern am zweiten Tag, allerdings diesmal nur 4 1/2 Stunden. Ich hoffe nur, die Prüfungen sind auch entsprechend kurz ausgelegt, wo ich doch bei 6 Stunden schon immer Zeitprobleme habe!

Mit der Lernerei hapert es leider etwas. Kranke Mütter, kranke Kinder, jetzt fühle ich mich selber total schlapp. Hinzu die Eheprobleme, die jetzt schon ewig andauern. Ich sitze über meinen Büchern und denke nur an meinen Mann und wie furchtbar das alles ist. Vor gut zwei Wochen hatte ich dann endgültig die Schnauze voll und habe ihn gebeten auszuziehen. Ist natürlich total blödes Timing, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Seit 1 1/2 Jahren Probleme – komisch wie das so in die Zeit der Vorbereitung fällt, was? – die letzten 6 Monate erzählt er mir, er empfindet nichts mehr für mich, während ich ihn noch vergöttere. Das jeden Tag unter die Nase gerieben zu bekommen ist schon sch****e!

Nun ja, erst ist noch hier und wird es wohl vorläufig auch bleiben. Vier Wochen vor der Prüfung den Kindern klar machen warum Papa plötzlich nicht mehr bei uns wohnt ist nicht gerade eine prickelnde Vorstellung. Wir gehen zivilisiert miteinander um, aber das war es zu einem großen Teil auch schon. Ich lebe ja immer noch in der Hoffnung, dass er vielleicht doch noch eine Chance sieht, dass sich seine Gefühle ändern und er deswegen so lange geblieben ist. Und wenn diese Prüfungen erstmal vorbei sind, können wir dann ja auch dran arbeiten. Derzeit bin ich ihm wohl zu langweilig (unter anderem, gehört natürlich noch ’ne Menge mehr dazu!) aber welcher normale Mensch interessiert sich schon für Steuerrecht – und aus mehr besteht mein Leben im Moment nunmal nicht 🙁 Aber im April sind wir seit 21 Jahren ein Paar, da möchte ich auch nicht einfach aufgeben.

Ansonsten habe ich Kontakt mit einem Lohnsteuerhilfeverein aufgenommen, kann aber keine Stelle leiten, weil ich wieder mal die Qualifizierungsbedingunen nicht erfülle. Habe nur zwei statt der geforderten drei Jahre Erfahrung im deutschen Steuerrecht. Mit Buchhaltungsmandanten tut sich aber leider auch nicht so viel. Bald läuft mein Gründungszuschuss aus und ich muss sehen wie ich alleine über die Runden komme.

Also ist der Druck zu bestehen von mehreren Fronten ziemlich groß! Ich hoffe, ich werde dem standhalten können und eine relativ gute schriftliche Klausur abgeben, damit der Druck in der Mündlichen nicht so groß ist. Habe ja so schon genug Probleme damit gehabt. Aber ich glaube das ist reine Utopie. So wenig, wie ich bisher zustande bekommen habe, bin ich froh, wenn es wieder für die 4.5 reicht.

Obwohl ich mir natürlich meinen Brief mit der 3,0 als Vornote schon bildlich vorstelle, so zur Motivation 😉

So, dann werde ich mich jetzt mal um meine kranke Tochter kümmern, die aber heute wenigstens wieder in der Schule war. Und dann was zu essen machen, um mich sobald mein Mann zu Hause ist, in den Keller zu verkrümeln. §15a EStG muss ich von heute vormittag noch fertig machen, dann kommt Gewerbesteuer. Morgen vormittag dann Klausur. Aber keine ganze, ich schreibe jetzt immer nur Teile. Als erstes werde ich moren joggen gehen, ich habe festgestellt, es klappt wirklich besser mit dem Lernen, wenn ich einen ausgeglicheneren Lebensstil habe.

Ach ja, für die beiden Prüfungstage habe ich eine Aromatherapiemassage gebucht. So zum Abschalten, war im Oktober immer ganz schön fertig, da dachte ich mir, das wäre eine gute Idee. Hatte nämlich auch noch zwei Gutscheine.

Und dann habe ich mir eine Konzertkarte gegönnt, ist zwar leider schon im März, aber nachdem in letzter Zeit alles irgendwie nur noch blöd war, habe ich beschlossen auch mal was für die Seele zu tun. Und ein Abend Vergnügen wird die Klausur auch nicht ruinieren, da haben die letzten Wochen schon ihren Teil getan. Komme mir nur ein bißchen albern vor, weil ich alleine hingehe, von meinen Freunden und Familie wollte keiner. Versteh ich gar nicht, warum mögen die alle James Blunt nicht? Aber was solls, so kann ich wenigstens lauthals mitsingen ohne meinem Begleiter peinlich zu sein. Ich singe nämlich sehr gerne. Nur leider auch sehr schief 😉 – was aber meine Freude daran nicht verdirbt, ich hör’s ja nicht 😉

So, allen anderen Lernenden viel Durchhaltevermögen. Die Zeit bis zum Oktober vergeht schneller als man glaubt, aber es ist noch genug Zeit. Wenn ich eines gelernt habe, ist es dass man wirklich versuchen muss, ein ausgewogenes Leben zu führen. Die Work-Life-Balance wie es auf Neudeutsch (bin nunmal mit nem Engländer verheiratet – noch jedenfalls 😉 ) so schön heißt, ist schwer zu finden, aber enorm wichtig. Sowohl für das eigene Wohlbefinden, als für das unserer Familienmitglieder und für die Leistungen während der Klausuren erst recht. Unfit und abgekämpft kann keiner ein gutes Resultat hinlegen.

LG,

Rabea

Long time no see…

hab‘ mich ja lange nicht mehr gemeldet…

Irgendwie war alles etwas chaotisch die letzten drei Wochen. Erstmal hat meine Mutter (Freitag immerhin 68!) mit meinem Sohn Fußball gespielt und es dabei geschafft sich einen Trümmerbruch im Sprunggelenk zuziehen. Den Mittwoch Not-OP nur zum Fixieren des Bruches, da das Bein zu geschwollen war. Woche später (pünktlich zu meinem Geburtstag) dann die „richtige“ OP um den Bruch zu reparien. Hat jetzt eine Titaniumplatte im Bein, darf 6 Wochen nicht belasten und wurde letzten Freitag nach über 2 Wochen Krankenhaus dann endlich entlassen. Ist teilweise ein wenig wackelig auf den Krücken, klappt jetzt aber schon besser. Hauptsache, sie fällt nicht noch einmal – die Ärzte haben gesagt, sie können nicht noch einmal operieren, weil so viel kaputt ist, dass sie gar nicht wissen, wo sie denn noch eine Schraube reinkriegen sollen…

Naja, jedenfalls hatte ich somit die Kinder viel mehr zu Hause und war ein paarmal im Krankenhaus, welches zum Glück genau auf der anderen Strassenseite liegt und habe dadurch nicht so viel geschafft wie ich es vorhatte. Ausserdem hat mein Mann zweimal am Sonntag gearbeitet, so dass ich da auch jeweils eins der Kinder unter den Füßen hatte und nicht wie sonst eine Klausur geschrieben habe. Andererseits ist das ohnehin nicht so schlimm, da ich im April auch nur 4 1/2 Stunden schreibe, keine 6, somit brauche ich auch jetzt keine 6 Stunden am Stück zu schreiben. Also habe ich mir die Klausuren aufgeteilt und schreibe eben immer nur ein oder zwei Teile vormittags während die Kinder in der Schule sind und manchmal einen Teil abends, je nachdem wie spät es ist, wenn ich anfange.

Dann hatten wir ab dem zweiten Mittwoch, also meinem Geburtstag nur noch lauwarmes Wasser (NACHDEM der Klempner da war!), somit kam er Donnerstag und Freitag wieder. Ab Freitag bis Montag dann gar kein heißes Wasser mehr (wir haben nur Durchlauferhitzer) bis auf das kleine Waschbecken in der Gästetoilette. Und Freitag keinen Strom. Weil der Klempner die Hauptsicherungen im Keller kaputt gekriegt hat. War ein ganz schöner Knall. Naja, ist jetzt auch alles repariert. Kann wieder mit gewaschenen Haaren rumlaufen.

Die Klausuren selber sind teilweise recht gut, ich erkenne Sachen auf Anhieb, die mir vorher ein Rätsel waren, aber brauche immer noch viel Zeit die Lösung zu Papier zu bringen. Andere Klausuren lese ich und denke „was wollen die eigentlich von mir????“ – hoffen wir mal dass es im Echtfall dann eher das erstere ist, was? Und dass das Adrenalin dann sein übriges tut für die Geschwindigkeit. Nun, ein paar Wochen habe ich ja noch.

So, mein Sohn liegt hinter mir auf dem Sofa und rührt sich nicht. Was meine Tochter an ADS Tendenzen hat, hat er an ADHS, sie ist Träumsuse und er Zappelphillip. Seit Samstag liegt er flach, hustet und hat Fieber. Gestern wurde der Husten etwas besser, dafür läuft die Nase. Ist richtig ungewohnt, so ein ruhiges Kind! Hoffe es geht ihm bald wieder besser. Und dass ich mich nicht anstecke, fühle mich nämlich seit gestern auch schon schlapp. Ist das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann.

Naja, werd mich mal um meinen Sohn kümmern, ein wenig bemuttern.

Ach ja, das Wichtigste hätte ich fast vergessen, meine Freundin hat ihre Prüfung bestanden! Heute holt sie den Schlüssel für ihr neues Büro ab, weiß noch nicht wann Bestellung ist. Aber wenigstens macht sie das neue Büro nicht als Buchhalterin sondern als Steuerberaterin auf. Hat doch was 🙂 Freue mich jedenfalls riesig für sie!

So, allen noch Lernenden weiterhin viel Spaß an der Freude! 😉

LG,

Rabea

Funkstille…

… hab mich ja mal wieder eine Weile nicht gemeldet…

Also, erstmal vorweg, ich weiß nicht ob die Kommentare immer so gelesen werden, deshalb quotiere ich hier mal Bob den Baumeister mit seiner Anfrage:

Hallo Welt,

ich habe ein paar Fragen an diejenigen, die sich auch gerade Gedanken darüber machen, wie sie den Gipfel der Spitzfindigkeiten, auch Steuerberaterprüfung, bezwingen können. Dabei geht es um konkrete organisatorische Dinge sowie auch konkrete Lösungsstrategien für Klausuren. Das läßt sich alles irgendwie besser von Angesicht zu Angesicht besprechen. Wer Interesse an einem Erfahrungsaustausch hat, kann sich gerne bei mir melden. Wäre toll, wenn wir das über Skype oder Mumble hinkriegen könnten. Texte tippen ist gut und schön, aber irgendwo sind dem natürlich Grenzen gesetzt. Bei Interesse, schreibt mir einfach:

raywilsonfan@yahoo.de

Bis demnächst!

Mir geht es nämlich ähnlich, dass ich auch gerne mal ein paar Tips für die Klausuren hätte.

Letzte Woche habe ich mir meine schriftliche Noten mal angesehen, am 2. Tag hat mich Körperschaftsteuer rausgeholt, Erbschaftsteuer am ersten Tag fand ich mit 20,5 Punkten enttäuschend, wenn man bedenkt, dass ich das (wie ich dachte) eigentlich ganz gut kann, und leider viel zu viel Zeit damit verbracht hatte. USt kann ich sowieso nicht – arbeite ich aber nach wie vor dran – bevor ich jetzt wieder Kommentare kriege, wenn ich so denke wird das eh nichts, aber was ich sagen will, da war ich mit dem Ergebnis zufrieden, verglichen mit meinen Vornoten und nicht fertig geworden zu sein. AO hatte ich dann auf 3 1/2 Seiten 5 Punkte. Nicht schlecht dafür, dass ich eine 3/4 Stunde hatte als ich AO angefangen habe, dann eine halbe Stunde nur zum lesen und Zeitstrahl aufmalen gebraucht habe… Naja, nächstes Mal muss ich mir eben die Zeit besser aufteilen.

So zumindest der gute Vorsatz. Sonntag habe ich eine Übungsklausur geschrieben und musste irgendwann wieder mit Erbschaftsteuer abbrechen. Es war eine 6-stündige Klausur, nur AO und ErbSt, je 50 Punkte. Nach 4 Stunden habe ich dann den 2. Sachverhalt ErbSt abgebrochen (ohne groß irgendwas gemacht zu haben) und habe dann erstmal AO gemacht. In den letzten 2 Stunden habe ich dann AO komplett bearbeitet und auch einen Großteil der Punkte mitgenommen von was ich beim selber korrigieren so sehen kann. Also mache ich in ErbSt wohl irgendwas falsch.

Wie man hier merkt rede ich ja gerne und viel und ich habe den Verdacht, ich labere zu viel in ErbSt. Zu viel Erklärung warum wie bewertet, anstatt vielleicht mehr „Gemeiner Wert gem. §9 Abs 1 BewG – 17.000 €“ Punkt aus vorbei…???

Wie schreibt ihr ErbSt? Musterlösungen sind oft länger als ich in 6 Stunden abschreiben kann, danach will ich mich also nicht so unbedingt richten. Aber Punkte verlieren, weil ich zu kurz war will ich natürlich auch nicht. Mmmh, feine Gradwanderung, oder?

Ansonsten lerne ich weiterhin mit meinen Freundinnen. Sandra hat ja jetzt bald ihre Mündliche, zwei Wochen muss sie noch ausharren. Aber sie hat jetzt wirklich ein weit gefächertes Wissen, ein zwei Sachen müssen sich vielleicht noch festigen in den Fächern die ihr neu sind wie BWL, aber sie kann sich vieles ableiten, das sie meint gar nicht zu wissen, also ist der halbe Kampf schon mal gewonnen. Ich profitiere weiterhin davon, mit ihr für die Mündliche zu lernen. Erstens gibt es immer lecker Frühstück (na, die Prioritäten stimmen schon mal, was? 😉 ), zweitens hilft es wirklich immer wieder Tatbestandsmerkmale durchzugehen etc, weil ich oft kritisiert wurde in Übungsklausuren diese nicht genügend abzuprüfen.

Was wirklich nervt ist die Baustelle in der Wohnung neben an. Letzten Sommer wurden alle drei Wohnungen im angrenzenden Block verkauft. Wir sind auf der mittleren Etage hören also von allen dreien was, aber ist egal, in meinem Büro im Keller ist es genauso laut. Jedenfalls wurde dort den Sommer über gehämmert und gebohrt wie bekloppt. Und dann machen sich die Nachbarn über uns Sorgen, weil sie so alle ein bis zwei Monate mal mit Freunden auf ihren Streichinstrumenten üben. So ein Quatsch. Jedenfalls ist die eine Wohnung im Erdgeschoss nebenan immer noch leer. Hat der Sohn unserer Nachbarn unter uns gekauft. Wohnt derzeit noch bei seinen Eltern, kann sich also mit dem Umbau nebenan Zeit lassen. Tut er leider auch, so dass ich jetzt im Februar seit 7.12 Uhr heute morgen schon wieder das Gebohre von nebenan anhören muss! AAARRRGGGHHH! Ich will hier LERNEN!

Meine Tochter liest gerade ein Buch über Konzentration (sie macht ja Ergotherapie, unter anderem dafür), da steht drin Geräusche können die Konzentration stören. Ach ne. Und man solle das Telefon doch beim Lernen auf leise stellen. Ja und, was mach ich nun mit den Nachbarn? Ha, Strom abstellen, ich hab’s! Bin schließlich nicht umsonst mit ’nem Handwerker verheiratet, haha! Nee aber mal im Ernst, nerven tut das schon. Die meiste Zeit kann ich Geräusche ganz gut ausblenden, aber in der letzten Woche hat es echt gestört. Und das in einem Haus wo eine Hausordnung herrscht, nach der Mittagsruhe einzuhalten ist. Sonst sind wir immer die Lautesten hier 😉

Aber irgendwann werden die auch fertig sein. Wenn die Eigentümer und Hausverwaltung dann nicht gerade auf die Idee kommen, vielleicht doch endlich mal die Abflussrohre alle neu zu machen, habe ich vielleicht vor meiner Schriftlichen noch mal eine zeitlang Ruhe. Im September wurde das ganze Dach und einige Balkone neu gemacht, zum Glück war ich da ja die meiste Zeit in der Schule. Jetzt habe ich den Luxus nicht, vor April gibt es nicht allzuviele Kurse. Außerdem bin ich pleite. Also sitzte ich alleine zu Hause und lerne, und geht bis jetzt auch ganz gut. Bis auf den momentaren Lärm eben. Übrigens, seit ich den PC angemacht habe und hier sitze und schreibe, war bis auf 30 Sekunden in denen die Heizung gewackelt hat alles ruhig. Typisch. Nun, dann werd ich das jetzt mal ausnutzen und was sinnvolles tun, was?

LG,

Rabea

PS. Eine Mitstreiterin hatte gestern Mündliche, die andere heute. Hab noch nichts gehört, aber ich denke gestern wird’s geklappt haben. Vornote 4,0 kann eigentlich nichts schiefgehen, oder? Hoffe es jedenfalls. Und die heute kann echt was, da mach ich mir auch keine Sorgen. Daumen drücke ich jedenfalls. Aber nervös bin ich trotzdem. Witzig, dass anderer Leute Prüfungen einen so mitnehmen, oder? Ich glaube das ist, weil man weiß, wie viel davon abhängt. Nicht nur jobmäßig, sondern dass das ganze Leben auf Standby ist. Und ich glaube deswegen nervt mich die Baustelle auch so, weil ich sowieso schon so aufgewühlt bin… Naja, wie gesagt, die werden es beide schon packen.

Weiter geht’s…

So, ich habe Montag mit der Beraterkammer telefoniert und ihnen erstmal gesagt, dass ich die 3 Monate gerne in Anspruch nehmen möchte.  Genaue Termine etc. müssen wir dann erstmal klären, ich fahre nächste Woche sowieso hin, meine Klausuren einsehen.  Mal sehen wie das jetzt dann so abläuft…  Habe zwar eine Heidenangst davor, alleine eine Klausur zu schreiben und dann alleine vor einer Kommission zu stehen, aber da muss ich jetzt durch.  Ich bin so schön im Thema, ich denke in 3 Monaten kann man nochmal viel schaffen und da es im ersten Anlauf ja schon relativ gut geklappt hatte (viel fehlte ja nicht zum Bestehen), kann es beim zweiten Mal nur besser werden.

Jedenfalls fühle ich mich etwas besser seit ich letzten Freitag Abend die Entscheidung getroffen habe gleich weiter zu machen.  Das Wochenende habe ich dann aber noch frei gemacht, mein Mann hat mir geholfen die Regale im Keller umzubauen usw. so dass ich da jetzt wirklich gut arbeiten kann.  Und wir haben mal wieder „entmüllt“.  Vier Säcke voll Kinderkleidung sind gestern beim Kinderschutzbund gelandet, plus Spielzeug.  Und das waren nur die Sachen, die wir irgendwann schon mal beiseite gelegt hatten.  An die Kinderzimmer traue ich mich gar nicht erst ran 😉

Naja, Montag hatte ich dann auch noch gute Nachrichten.  Ich war in der Woche vor den Prüfungen beim Frauenarzt und der hatte eine Schwellung in der linken Brust gefunden.  Hat mich erstmal ganz schön mitgenommen.  Montag hatte ich dann sowohl einen Ultraschall und eine Mammographie (mann, hat das wehgetan!) – Gott sei Dank ist alles ok, Schwellung war auch kaum noch zu fühlen.  Da war ich schon erleichtert.  Hat mir aber auch mal wieder gezeigt, dass es wichtigere Dinge gibt, als so eine dämliche 😉 Prüfung zu bestehen.

Nach dem Arzttermin war ich dann noch bei meiner Freundin, lernen.  Sie wartet noch immer auf ihre Mündliche, ist erst Ende Februar dran.  Macht sich jetzt schon manchmal verrückt, obwohl sie sich gar keine Sorgen zu machen braucht, sie wirklich was auf dem Kasten.  Gestern war sie dann bei mir zum Lernen und ich habe mal ganz alte Sachen rausgekramt, die sie sich lange nicht mehr angesehen hat, z.B. §15a EStG.  Und das hat mal wieder gezeigt, dass 1. nach so langer Zeit trotzdem vieles hängen bleibt, auch wenn man nicht ständig alles nochmal nachliest und 2. man mit sauber subsumieren viele Punkte machen kann, auch wenn man vielleicht nicht auf die endgültige Lösung kommt, wofür in der Mündlichen ja auch oft keine Zeit ist.  Ich war jedenfalls schwer beeindruckt von ihrem Können, zumal sie derzeit auch noch richtig doll erkältet ist und sich besch***en fühlt.

Ich selbst lerne natürlich auch was in unseren Fragerunden, Schaden kann es jedenfalls nicht.  Gerade weil man erstmal Tatbestandsmerkmale durchprüft, die Grundlagen wiederholt, tut mir das im Moment ganz gut.  Dienstag habe ich mich das erste Mal wieder an eine Klausur gesetzt.  Einkommensteuer, zwei Fälle, beide mit Betriebsaufspaltung.  Als ich diese Klausur vor einem Jahr das erste Mal geschrieben habe, wusste ich gar nicht, was die von mir wollen.  Jetzt habe ich die Problematiken sofort erkannt (wenn vielleicht auch nicht 100% richtig gelöst 😉 ), man hat also doch viel gelernt seit dem. Das Problem jetzt war, dass ich nicht genug blah blah hatte und eben die Tatbestandsmerkmale der Betriebsaufspaltung durchgeprüft habe.  Bin gleich zum Ergebnis gekommen, anstatt die „Fußgängerpunkte“ zu sammeln.  Da hilft mir die Vorbereitung für die Mündliche schon, erstmal Tatbestandsmerkmale durchprüfen, ob das Ergebnis dann richtig ist, ist zu einem gewissen Grad egal, weil man vorher schon genug Punkte abgesahnt hat.

Mittwoch hatte ich irgendwie so einen gestückelten Tag, mit mehreren Terminen.  Da habe ich mir einfach ein Steuerkompendium mitgenommen und in den Wartezeiten gelesen.  Ich habe da Sachen entdeckt, die mir nie richtig bewusst waren.  Wie Thomas schon sagte, beim zweiten Mal fällt der Groschen viel leichter.  Von daher hat mein Mann völlig recht, wenn er sagt, dass ich durch das Durchfallen einen besseren Steuerberater abgeben werde, weil ich vieles besser können werde, nachdem ich mich ein zweites Mal vorbereitet habe.  Und obwohl ich schon noch ein bißchen traurig bin und frustriert über die viele zusätzliche Arbeit, macht mir das Lernen jetzt auch plötzlich wieder Spaß, weil ich eben Sachen verstehe und Zusammenhänge erkennne mit denen ich mich beim ersten Mal überfordert gefühlt habe.

Somit kann ich allen anderen, die auch wiederholen müssen, nur sagen „wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ – wer weiß wozu es noch alles gut war, dass es nicht im ersten Anlauf geklappt hat.  Mir geht es jedenfalls inzwischen sehr viel besser!  Heute gönne ich mir einen freien Tag, ich muss jetzt nämlich die Kinder abholen, gibt ja schließlich Zeugnisse! (Und die sind gut, so dass wir da keine Sorgen haben!) Dann werden die Kinder erstmal verwöhnt, ein anderes Kind kommt auch noch mit, weil die Mama noch bis mittags arbeiten muss.  Aber dann freue ich mich schon auf meine Arbeit und vor allem auf das Lernen heute abend!  Ich bin spät aufgewesen die letzten paar Abende, aber es hat mich nicht gestört, weil mir das Lernen so viel Spaß gemacht hatte.  Und dieses Gefühl hatte ich zum Schluss völlig verloren.  Wird vielleicht auch noch wieder verschwinden, je näher die Schriftliche kommt, aber jetzt genieße ich das ersteinmal und nutze den Tatendrang! 😉

Ich drücke den Leuten in Nordrhein-Westfalen die Daumen, dass die Ergebnisse gut ausfallen und allen die jetzt in die Mündliche müssen natürlich auch!

LG,

Rabea

Eignungsprüfung

Erstmal vielen Dank für all die lieben Wünsche!  Das baut echt auf!

Da es angesprochen wurde hier mal ein paar Worte zur Eignungsprüfung:

1. Ich erfülle die Voraussetzungen für die „normale“ Steuerberaterprüfung nicht, da mir Arbeitszeiten fehlen, ist also keine Option für mich.

2. Bei der Eignungsprüfung werden höchstens zwei Aufsichtsarbeiten geschrieben.  Die Prüfungsgebiete ergeben sich aus §37 Abs. 3 Nr. 1-4, das heißt also Verfahrensrecht etc, Ertragsteuern, Erbschaftsteuer etc, Verbrauch- und Verkehrsteuern. Bilanzrecht fällt somit automatisch weg, ich kann also nicht wählen es mitzuschreiben.

3. Für die Mündliche werden dann wieder alle Fächer herangezogen.  Hier bin ich allerdings von Nr. 6 & 7 befreit gewesen, so dass Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, sowie Volkswirtschaft nicht geprüft wurden.

Der Tag lief dann so ab, dass ich den Kurzvortrag ganz normal wie alle anderen auch vorbereitet und gehalten habe, dann war Pause bis alle durch waren.  Dann sind wir zum ersten Mal alle gemeinsam reingebeten worden, wo dann auch ein paar Worte zu meiner speziellen Prüfungssituation gesagt wurden.  Ich habe dann erstmal zwei Fragerunden mitgemacht, Verfahrensrecht und Ertragsteuern, dann war Mittagspause. 

Danach kam VWL/BWL, so dass ich einfach in der Kantine gewartet habe, bis die Runde durch war.  Die nächsten beiden Runden waren dann Handelsrecht und Berufsrecht, habe ich also wieder mitgemacht.  Naja, und die letzte Runde war dann eben Bilanzrecht, da habe ich dann wieder in der Kantine gesessen und erstmal ein paar Tränen vergossen.  Ich denke ich wusste zu dem Zeitpunkt schon Bescheid.  Zumindest war alles erstmal aus meinen Händen.

Leider muss ich dann sagen, dass es diesmal umgekehrt war, da ich dann mal alleine im Prüfungsraum war mit der Kommission – während die anderen draussen warteten.  Wäre viel lieber mit den anderen zusammen reingegangen 😉

Der Tag lief eigentlich sehr gut ab, organisatorisch gesehen.  Dass ich nicht immer dabei war hat, glaub ich, nicht weiter gestört, bis auf das die anderen eben mehr antworten mussten, weil die mit der 4,5 ohnehin mehr drankommen und ich eben nicht da war…

Der nächste Schritt ist jetzt zu überlegen, wann ich die Prüfung nochmal ablege.  Da bin ich mir derzeit sehr unsicher!  Laut Gesetz ist der Prüfungstermin innerhalb von 3 Monaten (kann auf 4 verlängert werden) nach Einreichung der vollständigen Unterlagen anzusetzen.  Das heißt also ich muss nicht bis Oktober warten.  Ist natürlich ein kleiner Wehmutstropfen.

Andererseits weiß ich nicht, ob die nicht irgendwo eine Prüfung fertig rumzuliegen haben, die sie mir innerhalb der nächsten 4 Wochen unterbreiten, so dass ich mich nicht ausreichend vorbereitet fühle.  Ausserdem ist es nicht gerade verlockend, alleine vor 6 Prüfern zu sitzen, die vielleicht sowieso schon sauer sind, weil sie extra meinetwegen antanzen mussten – wo ich ohnehin schon so eine Angst vor den Fragerunden habe!

Ist natürlich auch ein Riesenaufwand für die Beraterkammer, ich glaube die würden Oktober ohnehin vorziehen.  Und ich hätte einen Vergleich, den ich nicht hätte, wenn ich alleine schreibe.  Wenn immer davon die Rede ist, dass insgesamt angehoben wurde, weil die Prüfung so schlecht ausfiel…  Das hab ich dann alles nicht.  Obwohl es natürlich schon schöner ist, sagen zu können ich habe bestanden, ohne dass angehoben wurde!

Ich bin mir da im Moment sehr unschlüssig.  Einerseits denke ich, ich brauche die Zeit bis Oktober, um mich gut vorzubereiten, weil ich keinen dritten Versuch angehen will.  Andererseits, wenn ich weiß, ich habe bis Oktober, werde ich dann wirklich so viel tun?  Ich habe nur Angst, dass ich, wenn ich jetzt nochmal drei Monate täglich büffele, danach in die Klapsmühle komme.

Jedenfalls habe ich mir bei der Kammer ein paar Tage Bedenkzeit erbeten.  Sie wollen auch noch einen aktuellen Lebenslauf und Passfoto haben, so dass die Frist wegen unvollständiger Unterlagen ohnehin nicht zu laufen anfängt.

Ist eine große Entscheidung, die ich ganz in Ruhe zusammen mit meiner Familie treffen möchte.

Soviel zu den Technikalitäten der Eignungsprüfung 😉  Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht so was ganz Besonderes 😉 🙂

Und nochwas, ich habe irgendwo gelesen, dass es sich viel schlimmer anfühlt in der Mündlichen durchzufallen, als in der Schriftlichen.  Kann ich ja nicht so beurteilen, da ich ja in der Schriftlichen (erstmal) durch war.  Ich finde das ist jedenfalls nicht der Fall.  Ich glaube die Person, die das geschrieben hatte, hatte sich bis nach Erhalt der Ergebnisse nicht vorbereitet und war zu allem Überfluss auch noch früh dran, so dass er/sie schlecht vorbereitet war.  Da macht man sich dann natürlich schon Vorwürfe.  Ich habe zumindestens getan was ich konnte, auch wenn ich dann am Tag der Prüfung alles falsch gemacht habe. 

Aber ich bin auch trotz Durchfallen unheimlich stolz es überhaupt so weit gebracht zu haben.  Ich bin gleich nach dem Abi nach England gezogen, habe quasi mein ganzes Erwachsenenleben dort verbracht.  Dann habe ich ganze zwei Jahre bei einem Steuerberater gearbeitet, wo ich keine Abschlüsse gemacht habe und vielleicht ein halbes Dutzend Einkommensteuererklärungen.  Also nur Buchhaltung und Lohnbuchhaltung.  Im Sommer habe ich immer noch meine Klausuren im Kopf auf Englisch formuliert, ins deutsche übersetzt und dann erst aufgeschrieben.  Das hat natürlich Zeit gekostet.  Bis zum Oktober war ich so weit, dass ich das größtenteils abgestellt hatte, aber so richtig fließen tut es nicht immer.  Und ich bin gerade im Mündlichen nicht sehr präzise in meiner Ausdrucksweise.  Wenn ich dann in der Mündlichen scheitere, bei der Frage was mit dem Steueranspruch ist, wenn die Festsetzungsfrist verstrichen ist, und ich antworte er könne nicht mehr festgesetzt werden, der Prüfer aber das Wort „erloschen“ hören will, dann weiß ich auch nicht.  Das kommt dann eben erst mit Übung.

Aber immerhin habe ich es so weit geschafft.  Ich messe mich mit Leuten, die zum größten Teil mehrere Jahre in der Steuerberatung tätig sind, eine Ausbildung als Steuerfachangestellte und womöglich auch noch Steuerfachwirt genossen haben und bei denen die Steuerberatung ihr täglich Brot ist (gilt nicht für alle, ich weiß ihr WP! 😉 ) und selbst die schaffen es manchmal nicht mal über die Schriftliche hinweg?  Dann kann ich doch auf mein knappes Durchfallen trotzdem stolz sein oder?  Ich glaube das ist auch der Grund warum ich es recht gut wegstecke, nicht bestanden zu haben.  Ist eben alles relativ 😉

Wie immer an alle die noch auf ihre Prüfung warten, viel Glück in der Prüfung und Durchhaltevermögen bis dahin.  Ihr schafft das!

LG,

Rabea

Hat leider nicht gereicht…

Da ich mich bisher nicht gemeldet habe, werdet ihr es euch sicher schon gedacht haben…  ich bin leider durchgefallen.  Die Mündliche an sich habe ich zwar bestanden, mit 4,1, aber das reicht natürlich nicht, um die 4,5 aus der schriftlichen Prüfung auszugleichen…  Wie sagt man so schön?  Dicht daneben ist auch vorbei!

Erst mal ein großes Lob an die Steuerberaterkammer in Hannover.  Die Angestellten dort haben sich sehr um uns bemüht, waren sehr professionell was Anweisungen angeht etc., aber auch sehr fürsorglich.  Es gab Getränke, warm und kalt, dazu belegte halbe Brötchen.  Das hat alles einen stressigen Tag ein bißchen angenehmer gestaltet.

Was meine Kommission anging – mein Tag fing damit an, dass ich die Tür vorne geöffnet habe, weil es klingelte und ein netter junger Mann zu mir sagte „Ist bestimmt der falsche Eingang oder?“  Als ich ihn fragte ob er für die Beraterprüfung da sei, sagte er nur ja.  Also habe ich ihm gesagt, er solle seinen Mantel dort aufhängen, Handy dürfte man in der Tasche behalten, aber es muss eben ausgeschaltet sein.  Er guckte mich nur an und sagte „Ehm, ich bin in der Kommission…“  Autsch!

Aber er hat es mir glaub ich nicht übel genommen, jedenfalls war er in der Prüfung sehr angenehm.

Überhaupt muss ich sagen war die Prüfung bei mir durchaus gerecht bewertet.  Ich hatte nur wieder das Problem, dass ich vor Angst etwas nicht gesagt habe, dass dann aber leider richtig gewesen wäre, wie es in den Simulationsrunden auch schon der Fall war.  Ich hatte gehofft, dass sich das Problem durch die vielen Simulationen gebessert hatte, war sicherlich auch der Fall, aber anscheinenend nicht genug, um dem Stress der wahren Prüfung dann noch standzuhalten.  Ausserdem hatte ich zwar ein schönes Thema wie ich fand für den Kurzvortrag.  Er war nur leider eben das – zu kurz. 

Kann ich jetzt aber alles nicht mehr ändern.  Jetzt muss ich eben zusehen, dass ich das nächste Mal eine bessere schriftliche Leistung hinlege und somit weniger Druck in der Mündlichen ausgeliefert bin.  Hört sich so einfach an, nicht wahr?  Aber weit weg vom Bestehen war ich ja nicht, ich denke im zweiten Anlauf kann ich es dann schaffen.  Der Antrag dürfte jedenfalls heute in der Kammer ankommen, das Geld ist auch schon überwiesen 😉 

So schnell geb ich nicht auf…

Jetzt muss ich nur noch versuchen durchzuschlafen statt nachts zu grübeln und nicht alle 5 Minuten in Tränen auszubrechen!  Heute habe ich es immerhin schon bis um 5 Uhr morgens geschafft, gestern war es 4.  Aber das legt sich auch wieder, denke ich.  Gestern waren wir mit den Kindern jedenfalls erstmal im Kino.  Rapunzel neu verföhnt in 3D.  Vom 3D war ich begeistert, besonders von der Reaktion der Kinder, die kannten das nämlich noch nicht, haha.  Der Film war aber leider nicht so lustig wie ich mir gedacht habe.  Am meisten habe ich bei einer Vorschau auf einen anderen Film gelacht, das war zu komisch!  Und das Lachen hat echt gut getan.  Anschließend haben wir uns dann bei Pizza Hut den Bauch vollgeschlagen.  Ich bin nur schockiert, wie viel das Vergnügen gekostet hat.  Wir haben gestern für eine Fahrkarte in die Stadt, 4 Kinokarten und einmal Essen (wobei mein Mann und ich uns eine Pizza geteilt haben und die Kinder ja nur ein Kindermenü für jeweils 2,90 oder 3,90 hatten)  fast 100 € hingeblättert.  Wahnsinn!  Was machen Leute mit 4 Kindern?  Aber das nur so am Rande. 

Ich wünsche jedenfalls allen, die noch dran sind viel Erfolg für ihre mündliche Prüfung, lasst euch nicht unterkriegen.  Der Tag war (trotz Durchfallen!) halb so schlimm.  Und wenn ich die Gesichter der anderen gesehen habe, die Strapazen waren es echt wert, sie haben sich (berechtigter Weise!) alle sehr gefreut.  Bis auf den einen Kollegen, der auch durchgefallen war in der anderen Kommission.  Der sah noch schlimmer aus als ich mich fühlte. 

Ansonsten wie gesagt viel Glück allerseits!

LG,

Rabea

Lachen ist die beste Medizin

Vielen Dank erstmal für die vielen lieben Kommentare!  Baut mich echt auf!  Aber was die Chefs so von sich geben ist ja echt schockierend!  Tut mir leid für die Leute, die sich so was anhören müssen.

Für die Leute in Brandenburg, die heute ihre Ergebnisse bekommen haben, ich hoffe es hat gut geklappt!

Im Moment fühl ich mich richtig angespannt, ich trau mich Montag glaub ich nicht nach Hause, wenn es nicht hinhaut!  Meine ganze Familie hat das so viel reingesteckt! Also muss es jetzt einfach klappen!

Die letzten Tage habe ich viel gelernt in Recht, das mir so nicht bewusst war.  Und wir haben viel gelacht, dass hat gutgetan. 

Es gab einfach ein paar herrliche Situationen und Kommentare.  Gefragt nach wann denn Gesamtrechtsnachfolge eintreten kann, sagte ein Kursteilnehmer „Nach Schlaganfall kommt Erbfall“.  War in der Situation einfach komisch. 

Dann ging es heute um die Rechte und Pflichten von Kaufleuten, unter anderem die Untersuchungs- und Rügepflicht des §377 HGB.  Automatenaufsteller kauft Ladung Kondome, füllt seine Automaten damit, nach 10 Monaten kommen die ersten Klagen auf Kindesunterhalt, weil die Kondome alle Löcher hatten.  Kann der Automatenaufsteller den Hersteller in Anspruch nehmen?  Antwort des Kursteilnehmers „Na ich kann sie ja schlecht alle vorher testen!“  Der Dozent „aber STICHproben kann man vom Hersteller verlangen.“ Kurze Pause „im wahrsten Sinne des Wortes….“  Total albern, aber ich denke das Beispiel vergesse ich so schnell nicht, ob ich den § noch weiß ist ’ne andere Frage 🙂

Naja, und das Lachen hat auch ein bißchen Stress abgebaut, ich muss immer noch grinsen…  Vielleicht können wir uns ja alle bald ins Fäustchen lachen – euren Chefs würde ich ins Gesicht lachen und sagen Ätschibätsch, hab’s nämlich doch geschafft!

Jetzt werde ich mich ein bißchen hinsetzen und mein BGB und HGB beschriften.  Habe nämlich keine Reiter und die letzten paar Tage gemerkt, dass ich ganz schön suchen muss.  Und die paar Aufkleber die ich drin habe, haben inzwischen ganz schön gelitten, da tue ich mir Montag keinen Gefallen mit, wenn ich da was suchen will.  Dabei gehe ich auch gleich nochmal die Gesetze ein bißchen durch. 

Und einen Kurzvortrag werde ich auch noch machen, das war’s dann aber auch.  Morgen abend mache ich dann vielleicht nochmal einen Kurzvortrag, Sonntag werde ich gar nichts mehr machen.  Ausser vielleicht meine Nägel lackieren usw.  Um dann voller Panik im Gesetz zu blättern, weil ich irgendeinen Gedanken hatte und mir der § nicht einfällt.  Wobei ich dann natürlich meine Nägel verschmiere und nochmal von vorne anfangen muss, haha 🙂  Gott sei dank für klaren Nagellack, der dazu noch in 60 Sekunden trocken ist!  Dafür müssen die Männer Krawatten tragen und versuchen sich morgens vor der Mündlichen mit ihren zittrigen Händen beimRasieren nicht das Gesicht zu zerhacken.  Vielleicht sind Elektrorasierer angebracht?

Ach ja, hatte meinen Anzug vor Weihnachten erstanden – als ich ihn Sonntag anhatte, um zu sehen wie weit ich die Hose umnähen musste, war die Hose ganz schön eng!  Also mache ich jetzt auch noch Diät!  AAARGHHH!  Die Schulbank drücken und dabei keine Schokolade futtern?  Das geht ja gar nicht!  Aber immerhin, hatte die Hose gerade nochmal an und sie sitzt wieder locker flockig…  Und was noch besser ist, durch das viele Obst und Gemüse diese Woche fühle ich mich viel gesünder und fitter – wenn das kein Bonus ist für Montag!

So, ich höre das BGB förmlich rufen!  (Noch so ein Zeichen, dass ich jetzt endgültig in die Klapsmühle gehöre!  Früher habe ich immer meinem Cousin Sven die Schuld gegeben, der hat mir nämlich mal mit ’nem Hammer auf den Kopf gehauen.  Hat sogar geblutet!  Jetzt hat mir das Steuerrecht glaub ich endgültig den Rest gegeben…)  Aber ich komme nicht drumrum, ein bißchen Arbeit will noch getan werden.

Liebe Grüße (wie immer)

Rabea

Countdown

So, jetzt noch mal ein paar Tage „Schule“ bis Sonntag, dann Montag die mündliche Prüfung.  Habe lange überlegt, ob es weise ist, bis zum Schluss zur Schule zu gehen, aber nach den letzten drei Tagen zu Hause bin ich froh drüber.  Habe mich zu Hause wahnsinnig gemacht! 

Sonntag habe ich dann erstmal meinen Pilotenkoffer abgestaubt, meine Anzughose umgenäht, Stifte und Karteikarten bereitgelegt und was mir sonst noch so einfiel, wie Müsliriegel in die Tasche packen, weil mental einfach nichts mehr ging.  Wenigstens sind die praktischen Sachen jetzt erledigt.

Plötzlich fielen mir gestern keine Freigrenzen im Einkommensteuergesetz mehr ein!  Dann machte ich mir wegen diesem oder jenem Stress, letztendlich habe ich dann gestern aufgegeben.  Jetzt bin ich wenigstens beschäftigt und lerne noch ein bißchen Recht, ein Bereich in dem ich mich nicht sehr fit fühle.  Ob ich die ganze Woche bleibe, weiß ich noch nicht, Sonntag ist Berufsrecht, das hatte ich schon letzten Samstag in dem anderen Kurs, vielleicht bleibe ich da nur bis mittags, damit ich noch ein bißchen zu Hause entspannen kann.  Ich denke aber mit Entspannung läuft da eh nicht viel…  Und Berufsrecht ist ja nicht nur für die Prüfung wichtig, sondern sollte man auch so können.  Internationales Steuerrecht werde ich wahrscheinlich eher weniger mit zu tun haben, wenn alles nach Plan läuft, aber das bleibt abzuwarten.  Wer weiß, vielleicht arbeite ich ja für ein großes Unternehmen, wo ich sowas brauche, aber in dem, was ich im Moment so vorhabe, passt das eher weniger.

Trotz aller Nervosität freue ich mich jetzt drauf, dass hoffentlich bald alles vorbei ist.  Meine Freunde sprechen mir alle Mut zu und sind davon überzeugt, dass ich es problemlos schaffe.  Klar muss man mit einer 4,5 immer kämpfen, aber ich hoffe und glaube ganz fest, dass es trotzdem machbar ist.  Laut Prüfungsprotokollen haben es so einige vor mir geschafft.

Bei meinen Kindern sieht das mit dem Glauben ans Bestehen schon anders aus, ich amüsiere mich köstlich über die Kommentare zur Zeit.  Meine Tochter (9 1/2) führte ein Gespräch mit meiner Mutter: „Mama glaubt ja, dass sie es schafft und ihr ja auch, aber wenn sie es dann nicht schafft, seid ihr doch alle erst recht viel mehr enttäuscht!“  Meine Mutter: „Ja, aber wenn man in eine Prüfung geht und nicht daran glaubt, dass man sie besteht, kann man auch gleich zu Hause bleiben, dann fällt man nämlich auch durch.“  Zwei Tage später beim Spaziergang, Sohnemann (gerade 8 geworden) hatte Fußball mitgeschleppt, auf einem Feldweg fragte er dann: „Glaubt ihr, ich kann von hier bis zu der Pfütze da schießen?“  Tochter und ich „klar schaffst du das!“.  Sohn „glaub ich nicht“.  Tochter daraufhin: „Tja, wenn du es nicht glaubst, dann schaffst du es auch nicht!“  Mmmh, wo hab ich das schon mal gehört?

Dann, Montag abend im Auto, Sohnemann: „Toll, nur noch diese Woche und Montag und dann bist du fertig!“  Ich denke mir gerade so, dass ich das auch toll finde und es kaum erwarten kann, als er nachsetzt „oder aber auch nicht!“  Charmant!

Meine Tochter ist übrigens der Meinung, dass die eigentliche Arbeit erst nach der Prüfung kommt, weil ich dann neue „Partner“ finden müsste (sie meinte Mandanten).  Hat sie gar nicht mal so ganz unrecht…  Aber darüber mach ich mir wie gesagt nach der Prüfung Gedanken drüber, mal sehen was da noch alles kommt.  Erstmal freue ich mich darauf meine Bestellungsurkunde ausgehändigt zu bekommen!  (Immer schön positiv denken!)

Allen anderen, die noch in der Vorbereitung zur Mündlichen stecken, weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen, jetzt auf den letzten Metern nicht schlapp machen!  Und denen, bei denen es nicht geklappt hat, den Mut und die Kraft es nochmal zu versuchen!

Liebe Grüße,

Rabea