Everyday life feels good

Nach ein bisschen Urlaub und Reflektion möchte auch ich die Prüfung einmal kurz Revue passieren lassen.

In den zwei, drei Wochen vor der Prüfung war ich sehr nervös, innerlich unruhig. Aber ich habe es geschafft, mir bis zum 10. Oktober eine gute innere Einstellung anzueignen und so bin ich an allen drei Tagen mental stark und selbstbewusst in die Prüfung gegangen: Ich habe mir bewusst gemacht, dass ich während der Vorbereitung alles gegeben und jeden Tag genutzt habe. Ich habe keine Zeit verschwendet. Letztendlich bleibt mir nur noch, abzuliefern. Und sobald die Klausuren eingesammelt sein würden, würde es sowieso nicht mehr an mir liegen. 

Ich habe an allen drei Prüfungstagen mein Bestes gegeben, ich habe all mein Wissen zu Papier gebracht. USt am ersten Tag hat mich nicht geschockt, denn ich habe ein „Sonderthema“ nicht als unwahrscheinlich eingeschätzt.

Ich bin an allen drei Tagen nicht mit jeder Aufgabe fertig geworden aber habe zumindest bei allen Aufgaben mein vorhandenes Wissen hingeschrieben. Ja, teilweise hingeschmiert. Für ordentliche Überschriften blieb nicht immer die Zeit und das äußere Erscheinungsbild war auch nicht so ordentlich, wie ich es mir vorgenommen hatte. 

Wenn mich jemand fragt, wie es lief: Ich kann es nicht einschätzen. Ich bin auf Januar gespannt, denn in Baden-Württemberg werden die Ergebnisse voraussichtlich in der ersten Januar-Woche verschickt. Ich sehe mich jetzt schon den Briefkasten bewachen, denn das Abwarten macht mich bis dahin dann wirklich unruhig. 

Die ersten Lehrbriefe für die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung sind schon angekommen, gelesen habe ich bisher keinen. Das werde ich jetzt demnächst angehen. Bevor der Stapel zu groß wird…

An dieser Stelle geht noch ein ganz großer Gruß an meine liebe Freundin Marina raus, die meine Beiträge hier auch immer liest. Sie hat wie ich die Steuerberaterprüfung geschrieben und wir haben uns in den intensivsten Monaten der Vorbereitung gegenseitig gestärkt, motiviert, Mut zugesprochen. In unzähligen Sprachnachrichten haben wir uns Woche für Woche auf dem Laufenden gehalten. Und schließlich haben wir uns in Stuttgart die beste Zeit gemacht und das Ganze nicht zu schwer genommen. Wir waren im gleichen Hotel, sind zusammen zur Prüfung gefahren, haben unsere Snacks geteilt. Wir waren nach der Prüfung zusammen spazieren, ein Eis essen und haben abends zusammen zu Abend gegessen. 

Nach ein paar Wochen kann ich immer noch nicht so richtig realisieren, dass die schriftliche Prüfung tatsächlich vorbei ist aber normaler Alltag und Freizeit fühlt sich so gut an.

Nur das Beste für Euch!

Ann-Catrin

Mündliche StB-Prüfung 2024 – Noch einmal durchstarten zum Steuerberatertitel!

Einen Überblick zu den Heraus­forderun­gen und Beson­derh­eiten der münd­lichen StB-Prüfung 2024 verschafft ein Beitrag auf nwb.de von Dr. Elke Lehmann und Thorsten Jahn, Dozenten in der Steuer­berater­ausbildung bei Steuer­lehrgänge Dr. Bannas. Konkrete Hilfe­stellungen unter­stützen dabei, die neuen Anfor­derungen an Organi­sation und persön­lichem Auftreten zu bewältigen, denn nun zählt nicht nur die fachliche, sondern insbe­sondere auch die (sozial-)kommu­nika­tive Kompetenz. Ergänzt wird der Leit­faden durch eine umfas­sende Auswertung beliebter Kurz­vortrags­themen.

> Zum Beitrag auf nwb.de

Eine enge Geschichte

Hey Leute,

mit ein wenig Abstand zur schriftlichen Prüfung möchte ich euch nun meine Eindrücke von den drei Tagen und allem drum herum schildern.

Vor der Prüfung war ich eigentlich in einem ziemlich guten mentalen Zustand (für diese Verhältnisse). Ich habe fast alles geschafft zu lernen, was ich mir vogenommen hatte und konnte die letzten Wochen der Vorbereitung gut für mich strukturieren und durchziehen. Dabei machte ich mir auch bewusst, dass ich irgendwann aufhören muss zu lernen, weil es eh immer Themen geben würde, die man nochmal wiederholen könnte und dieser Zustand wahrscheinlich ewig so weiter gehen würde, wenn nicht irgendwann der feste Prüfungstermin nahen würde. Dementsprechend wollte ich in den letzten zwei Wochen der Vorbereitung einfach nur, dass die drei Tagen endlich da sind und ich die Prüfung schreiben kann.

Mit dieser Einstellung startete ich in den ersten Tag und, was soll ich sagen, dieser Tag ging (gefühlt) richtig vor den Baum für mich. Beginnend mit AO, dachte ich mir komm USt wird besser. Bei USt dachte ich mir Bew/ErbSt wird besser und bei Bew/ErbSt wusste ich, dass es sehr knapp mit der 4,5 für diesen Tag werden wird. Ich hatte durchgehend kein gutes Gefühl bei der Lösung der jeweiligen Aufgaben und habe mich immer wieder aus dem Konzept bringen lassen. Vielleicht hing es auch damit zusammen, dass ich mir für den ersten Tag eigentlich mehr vorgenommen hatte. In den letzten Vorbereitungstagen hatte ich meinen Schwerpunkt nochmal auf die drei Fächer gelegt, in der Hoffnung ein besseres Gefühl als bei den Übungsklausuren zu bekommen.

Bereits auf der Rückfahrt nach Hause dachte ich mir, schlimmer kann es eigentlich nicht werden. Mit diesem Gefühl ging ich nun in Tag 2 und das tat mir mental sehr gut. Insgesamt war ich viel entspannter, ich habe mehr geschrieben und war von Anfang an besser drin. Zuerst hatte ich mich noch über den mikrig ausfallenden KSt-Teil und den GewSt-Teil geärgert, aber ich dachte mir, was solls du kannst es sowieso nicht ändern. Außerdem war im GewSt-Teil viel „normales Steuerrecht“ enthalten, wie sich dann herausstellte. Feeling für diesen Tag: Ganz okay, dürfte (vermutlich/hoffentlich) gereicht haben, zum Ausgleich für den ersten Tag wirds (vermutlich) nicht reichen.Dementsprechend musste der 3. Tag als Ausgleich für 1. Tag herhalten. Vorher wieder die selbe Einstellung wie an Tag 2, also recht entspannt, weil es konnte ja eh nicht schlimmer werden als an Tag 1 ;-). Erste Aufgabe hatte mich gleich verwirrt, weil ich sie zu einfach fand. Vielleicht was übersehen, egal Lösung runterschreiben und weiter… Zweite Aufgabe Gründung OHG (wenn ich mich recht entsinne). Dort vermutlich § 6 Abs. 5 EStG falsch angewendet, deswegen nicht alles geschafft zeitlich. Dann dritte Aufgabe Erbauseinandersetzung mit qualifizierter Nachfolgeklausel… tadaaaahhhhh… da ist sie die die EA, erstmalig in der Steuerberaterprüfung. Ich dachte mir okay hast du dir extra nochmal vorher angeschaut, löst du jetzt zumindest ansatzweise, damit es ein paar Pünktchen gibt. Feeling für den 3. Tag: Auch ganz okay, dürfte (vermutlich/hoffentlich) gereicht haben. Ob sich das Ergebnis als Ausgleich für Tag 1 eignet, keine Ahnung…

Nach der Prüfung war ich dennoch stolz auf mich, obwohl ich zunächst einige aufbauende Worte brauchte. Ich habe mich nach der Prüfung nicht weiter mit den Themen und deren vermeintlichen Lösung auseinandergesetzt, weil es mir nichts bringen würde. Ich werde mich auch bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse im Dezember nicht weiter damit auseinandersetzen. Für mich findet momentan vielmehr das „normale Leben“ statt, das auch mal wieder eine schöne Sache ist.

Alles in allem wird das Bestehen eine enge Geschichte bei mir, vermute ich. Dennoch habe ich mich für einen Vorbereitungskurs zur mündlichen Prüfung angemeldet, der Ende November startet.

Wie sieht es bei euch aus? Wie war euer Feeling zur schriftlichen Prüfung? Wie bereitet ihr euch auf die mündliche Prüfung vor? Mich würde vor allem interessieren, was die Themen in der mündlichen Prüfung sind? VWL, BWL, Berufsrecht und weiter?

Wieder unter den Lebenden

Schon 3 Wochen ist es wieder her, dass es nur noch ein Tag bis zum Examen war – der Oktober ging für mich unfassbar schnell um, die Zeit ist gerast.

Ich war nach dem Examen zwar einige Tage im Büro, um die aufgelaufenen Mails und den aktuellen Stand zu sichten, habe mich allerdings letzte Woche direkt nochmal nach Dänemark an die Nordsee verkrümelt. Das war das Beste, was ich hätte machen können – ich habe gefühlt nur geschlafen, Strandspaziergänge unternommen, vorm Kamin gesessen und einfach mal wieder ein Buch gelesen, was absolut NICHTS mit Steuerrecht zu tun hatte. Das war wahnsinnig erholsam und ich fühle mich (fast) richtig erholt.

Das Examen hat mich dieses Jahr körperlich wesentlich stärker erschöpft als letztes Jahr. Im vergangenen Jahr war ich mental nach den 3 Tagen komplett am Ende und hätte am liebsten nur geheult. In diesem Jahr war das anders. Eine Kollegin von mir sagte nach Tag 3, egal was passiert, sie habe sich die Seele aus dem Leib geschrieben. Und ich muss ihr zustimmen. Ich hatte an keinem der 3 Tage gefühlt überhaupt Zeit und Luft zum Atmen. Als ich mich am zweiten Tag nach dem Examen im Spiegel gesehen habe, sah ich aus als wäre ich einen Halbmarathon gelaufen – rote Wange, schwitzige Haare und völlig im Eimer.

Ich habe gemerkt, dass man im Zweitversuch tatsächlich mit einer größeren Menge Wissen startet (eigentlich auch logisch), das führt aber eben auch dazu, dass mehr Aufgaben in der Regel lösbar sind oder erscheinen. Dadurch habe ich dieses Mal wesentlich mehr geschrieben als im ersten Versuch, jeden Tag über 40 Seiten.

Natürlich ist die Menge nicht entscheidend – am Ende kommt es auf den Inhalt an. So viel zu schreiben und die Anspannung unter der man im zweiten Versuch steht, hat mich körperlich einfach komplett umgehauen.

Ich weiß nicht, „wie mein Gefühl ist“. Ich weiß nur, dass es mir inzwischen besser geht, als im letzten Jahr. Ich bin mit weniger Angst reingegangen und mit mehr Wut. Ich habe mich von L+F am ersten Tag nicht so sehr aus der Ruhe bringen lassen, wie von der Differenzbesteuerung. Ich habe durchgängig geschrieben, viel geschrieben. Ich habe jeden Sachverhalt zumindest in Teilen bearbeitet, auch wenn ich an keinem der Tage fertig geworden bin. Ich konnte mich zu allem äußern, zumindest zu den Grundlagen. Ich habe sauber zitiert. Dieses Jahr kann ich wirklich zu 110% sagen – ich habe mich absolut nichts vorzuwerfen. Ob das jetzt reicht oder nicht, werden wir am 19. Dezember erfahren – bis dahin kann ich nichts machen.

Inhaltlich fand ich es insgesamt machbarer. Tag 2 und 3 waren aus meiner Sicht durchaus praxisrelevant, L+F spielt in Berlin hier zwar keine oder eine sehr geringe Rolle, aber auch das wird wahrscheinlich für einige trotzdem praxisnah gewesen sein, abhängig von den Mandanten, die man betreut. Ich hatte dieses Jahr eher extreme Zeitprobleme und konnte leider nicht alles schreiben, was ich gewusst hätte.

Jetzt muss ich erstmal den Berg an Arbeit im Büro abarbeiten und wieder in meine Routinen finden. Mitte/Ende November wird mich die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung einholen. Hier interessiert mich vor allem: Wie strukturiert ihr das? Habt ihr schon Kurse gebucht, einen Zeitplan aufgestellt, schon angefangen?

Liebe Grüße aus Berlin!

Lotto spielen

Es ist geschafft. Jetzt heißt es durchatmen. Das erste freie Wochenende… wirklich frei-ohne denken zu müssen „ich müsste… ich könnte… ich sollte noch“!

Nein! Ich muss jetzt erstmal gar nichts mehr, außer für meine Kinder da sein.

Ich möchte auf den Inhalt der Tage gar nicht viel eingehen. Ich bin inzwischen ein alter Hase… ich weiß die beste Medizin gegen den „Liebeskummer und die Flashbacks“ nach einer solchen Prüfung ist: sich nicht darin zu suhlen was da für Themen dran kamen. Es passiert auch so oft genug das man sich an den Kopf fast und denkt „shit das hätte ich anders machen müssen“

Ich hoff je weniger man drüber spricht, desto schneller geht genau das vorbei. Jetzt kann man eh nichts mehr ändern. Die Würfel sind gefallen.

Nach Tag 1 wurden lieb gemeinte Stimmen laut „wenn du unsicher bist dann zieh lieber zurück. Du wirst es bereuen. Vllt kommt später eine bessere Gelegenheit und du kannst dich ruhiger vorbereiten.“

Das waren wirklich gut gemeinte Ratschläge und sie kamen nicht gerade von wenigen Personen. Ich bewundere jeden der diese Entscheidung treffen kann. Ich könnte es nicht. Für mich heißt es alles oder nichts… denn

a) würde ich immer denken, vllt hätte es gereicht und du quälst dich unnötig weiter

b) könnte ich dann nicht aufhören es nochmal zu probieren

c) ist mir an Tag 1 noch bewusster geworden, dass man noch so gut vorbereitet sein kann. Ich hab das Maximum für mich rausgeholt…, es ist leider wie Lotto spielen. Wenn da jemand Bock drauf hat einen dumm aus der Wäsche gucken zu lassen… dann macht er es. Und das hat nichts damit zu tun, dass man nicht gut genug ist.

und… genau das will ich nicht mehr. Beim Steuerberater Examen wird mir der Lottoschein dann einfach zu teuer (Geld, Zeit, Lebensfreude und Gesundheit).

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte ruhig vor Tag 3 geschlafen. Natürlich habe ich versucht taktisch abzuwägen und die Punkte von Tag 2 zu schätzen….aber letztlich bin ich sicher in Tag 3 gegangen. Die Entscheidung war getroffen. Es wird kein Rückzieher gemacht. Es wird das Ende geschrieben.

Ich bin unglaublich Stolz auf mich. Ich hab das Spiel jetzt drei Jahre hintereinander gespielt. Ich habe immer Vollgas gegeben, war immer motiviert und habe durchgezogen, auch wenn ich lieber andere Dinge gemacht hätte.
Ich hab mir nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil, manchmal hab ich mich selbst bei dem Gedanken ertappt „Man bist du krass, dein Leben könnte so viel einfacher sein.“

Ich wünsche allen die noch sehr unter dem Gedankenkarussell leiden, dass sie schnell wieder zur inneren Ruhe finden können.
Ich mache jetzt 2 Wochen Lernpause. Dann werde ich mit Wirtschaftsrecht starten, da dass auch das nächste Modul sein wird, was ich für den WP schreiben möchte. So praktisch, dass ich es ggf. auch für die Mündliche vom Steuerberater gebrauchen könnte.

Seid Stolz auf Euch und ärgert euch nicht, solltet ihr unzufrieden sein.

bis bald

Sarah


Die Positive potato

So der Intensiv-Klausurenkurs ist vorbei, das Probeexamen auch. Die Prüfung noch nicht. In den letzten Wochen dachte ich mir so oft: Ich brauche mehr Zeit. Inzwischen denke ich mir: Bis zur Prüfung dürfte es keinen Tag länger dauern. Denn ich bin nur noch froh, wenn es vorbei ist.
Die letzten Meter sind mühsam, die Beine werden schwerer. Während ich immer weiterlaufe, sehne ich mir die Ziellinie herbei. Die Zielfahne aber fest im Fokus bringe ich nochmal alle nötige Energie auf, um zum Ende hin das bestmögliche herauszuholen.

In den letzten Wochen haben mich einige Pakete voller Nervennahrung von meinen Liebsten erreicht. In dem Paket von meiner Mama war unter anderem diese kleine Positive potato drin, die nun immer zwischen meinen Gesetzen sitzt und mich anschaut. Ich teile sie hier mit euch, vielleicht bringt sie auch euch zum schmunzeln.

Ich wünsche allen Prüflingen gutes Durchhalten!

Alles Liebe
Ann-Catrin