Das BGB, das große Unbekannte

Diese Woche steht bei mir im Zeichen des Privatrechts. Eigentlich müsste diese Woche ausreichen, wenn ich bis Weihnachten mit dem Stoff durch sein will – jetzt ist Sonntag, 17:30 Uhr, und ich habe noch 50 Seiten (und 75 Seiten Fragensammlung) vor mir. Ich habe mal eine weitere Woche eingeplant….

Der erste Teil mit Willenserklärungen, Geschäftsfähigkeit, Anfechtung etc. ging, wie bereits berichtet, noch ganz gut, man hatte alles irgendwie irgendwo schon einmal gehört. Das war mit dem zweiten Lehrbrief, Schuldrecht, nicht so. Ich fühle mich im BGB definitiv nicht heimisch. Im Einkommensteuergesetz weiß ich, §19 ist nichtselbstständige Arbeit, im Umsatzsteuerrecht weiß ich, §19 ist die Kleinunternehmerregelung, für die Abgabenordnung weiß ich nicht auswendig was der §19 ist, aber es hat bestimmt mit der Zuständigkeit von Finanzämtern zu tun. Ganz anders das BGB. Hinten das Erbrecht, und vorne eine – für mich als Laien – scheinbar wilde Mischung aus Vertragsrecht, Eigentum, Grundschulden, Äpfeln die von Bäumen fallen und auf einem anderen Grundstück landen, etc etc.

Daher hat mich das Skript zum Schuldrecht sehr verwirrt. Primäransprüche? Sekundäransprüche? §241(2) BGB? Leistungspflichten?

Ja, und was man dann in solchen Momenten, in denen man nicht weiter weiß, eben so macht: Man zieht das Handy hervor und schaut, was auf Facebook los ist 😛 . Ich weiß nicht wie, aber in diesem Moment kam die Idee, auf YouTube nach „BGB Schuldrecht“ zu suchen. Und ich fand einen Schatz in Form einer Playlist mit 86 Videos zum Schuldrecht, gefilmte Vorlesungen der Uni Kaiserslautern. Soweit ich weiß, sind es Vorlesungen für Wirtschaftswissenschaftler, also nicht so detailliert wie ein Jurastudium und für mich perfekt, um einen Überblick zu erhalten.

Ich bin noch nicht ganz mit den Videos durch, aber sie haben mir bereits beigebracht, dass das BGB auch Spaß machen kann! Und Schuldverhältnisse (§311 BGB – vertraglich, gesetzlich, cic), Schadenersatz (§280 BGB ff), Unmöglichkeit (§275 BGB, §311a BGB), Vertretenmüssen und die oben erwähnten Leistungspflichten (§241 (1) + (2) BGB) jagen mir jetzt keine Angst mehr ein.

Steuerlicher Besuch

Hallo!

Wie bereits im letzten Post kurz erwähnt, hatte ich am Wochenende Besuch. Die zwei Admins der Facebook-Gruppe „Steuerberaterprüfung 15/16/17“ hatten nämlich beschlossen, dass sie sich auch im real life kennenlernen müssen. Wir haben uns dann auch im echten Leben gut verstanden und ich finde es schön, dass man durch die Steuerberaterprüfungsvorbereitung so viele tolle Menschen kennenlernt.

Aus dem Besuch im Donald Duck Museum habe ich auch noch ein steuerliches Souvenir mitgebracht:wpid-img_20151108_163450.jpgDiese Woche ist bei mir das Privatrecht dran. Ich komme langsamer voran, als ich das gern hätte, und spiele schon mit dem Gedanken, mein Handy beim Nachbarn abzugeben. Die Basics wie Geschäftsfähigkeit, Anfechtungen etc. sind mir aus dem Wirtschaftsunterricht in Real- und Berufschule noch bekannt, deswegen komme ich mit der Materie trotzdem besser zurecht als gedacht. Die Ernüchterung kommt dann meistens beim Durchgehen der Karteikarten 🙂

Außerdem sind mein Freund und ich derzeit am Planen des Weihnachtsurlaubs. Eigentlich hatte ich geplant, am 2. Januar vor dem Briefkasten zu campen, aber das wird nicht funktionieren. Die Fast-Schwiegermama ist schon über einen Monat im Krankenhaus und ich werde wohl die zwei Weihnachtsferienwochen dort verbringen und im Haushalt mit helfen. Mal schauen, ob ich ein Opfer finde, das mir per Whatsapp das Ergebnis sendet 🙂

Schöne Grüße, Sabrina

Riester und das Versorgungswerk

Hallo,

diese Woche kann ich nur wenig von Fortschritten für die mündliche Prüfung berichten. Genauer gesagt, habe ich diese Woche noch gar nichts gemacht und das wird voraussichtlich auch so bleiben. Heute und morgen bekomme ich nämlich Besuch und ich bin schon ganz aufgeregt, dass ich das erste Mal seit Januar wieder Gelegenheit habe, ein richtiges Menü zu kochen!

Die einzige steuerliche Aktivität war, neben der Arbeit natürlich, die DStR 45/15 zu lesen. Der Artikel über das BFH-Urteil zum Sonderausgabenabzug für nicht aktiv in der gesetzlichen Rentenversicherung Pflichtversicherte hat mich daran erinnert, dass ich meiner Riester-Versicherung noch diesen Monat mitteilen muss, wieviel ich dieses Jahr einzahlen möchte.

Jetzt bin ich am Überlegen, inwieweit sich eine Einzahlung noch lohnt. Wenn man davon ausgeht, 2016 die Prüfung zu bestehen, hat man nur noch 2015 und 2016 den Sonderausgabenabzug (10a EStG) bzw. Anspruch auf Zulage (79 ff EStG). Da ich nicht verheiratet bin, habe ich auch keinen Anspruch auf Zulage über eine mittelbare Begünstigung.

Ich denke, dass sich mein Vertrag ohne Förderung nicht wirklich lohnt, da hohe Bearbeitungsgebühren weggehen. Andererseits wären Einzahlungen ohne Begünstigung bei der Auszahlung nicht voll versteuert, und die (hoffentlichen) laufenden Überschüsse müssten nicht sofort versteuert werden wie bei einem Depot. An der Rürup-Rente stört mich, dass sie nicht vererblich ist, auch wenn die Kombi mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung durchaus ihren Charme hätte.

Hat sich in dieser Thematik schonmal jemand Gedanken gemacht? Wie macht ihr das? Einzahlen solange der Vertrag begünstigt ist? Einzahlen auch ohne Begünstigung? Sich auf das Versorgungswerk verlassen und den Vertrag stillegen?

Für Denkanstöße wäre ich sehr dankbar!

Sabrina

Auftakt mit InsO

Liebe Mitleser,

es ist gar nicht so einfach den Wiedereinstieg in das Lernleben zu finden! Diesen Sommer habe ich mich samstags und sonntags problemlos 6-8 Stunden täglich mit einer Klausur beschäftigt. Nun liegt mein reines Lern-Pensum wohl bei 2 Stunden täglich, effektiv gesehen. Aber wir haben ja noch Zeit 🙂

Das Insolvenzskript habe ich bereits durch. Die InsO ist wirklich verständlich geschrieben. Die ganzen Rechtsfächer scheinen mir aber vor allem ein großes Auswendiglernen und das war noch nie mein Ding. Die Prüfer wissen nach einem Blick auf den Lebenslauf natürlich, dass man einen Prüfling aus einer Steuerkanzlei mit juristischen Fragen am besten verwirren und ärgern kann. Ich sehe also viele, viele, viele InsO und BGB-Wiederholungen auf mich zukommen.

Obendrein habe ich bereits in das Berufsrecht-Skript hineingeschnuppert. Das fand ich sehr interessant und ich habe einige Dinge gelernt.

Etwas befremdlich fand ich das Verbot von weiteren gewerblichen Tätigkeiten, das mir bis jetzt unbekannt war. Was ist, wenn ich mir zum Beispiel nebenbei eine Würstchenbude aufmachen möchte? Muss ich mich dann erst mit der Kammer streiten, ob die Würstchenbude geringfügig ist, und mit dem Berufsstand vereinbar? Oder muss ich einen Strohmann engagieren? Auch eine Tätigkeit als Vereinsvorstand mit gewerblichen Einkünften (wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb?) wäre wohl problematisch. Das hätte ich nicht gedacht.

Zum Thema, dass fehlende Unterlagen wg. der gewissenhaften Berufsausübung eine Mandatsniederlegung erfordern, sage ich jetzt mal nichts…. 😉

Sabrina

Das süße Leben ist vorbei

wpid-img_20151028_174015.jpgWie ihr links sehen könnt, habe ich heute ein großes Paket vom WLW bekommen. Das süße Leben ist hiermit offiziell vorbei und die Lernerei hat wieder begonnen. Im Vergleich zum Lernen für die schriftliche Prüfung werde ich es aber langsamer angehen lassen und mir auch weiterhin Freizeit gönnen.

Zusätzlich war der NWB so nett, den Bloggern das Buch „Der optimale Kurzvortrag“ zuzuschicken (ebenfalls mit im Bild). Danke an dieser Stelle nochmal! Mit Hilfe des Buches habe ich am Montag bereits meinen allerersten Kurzvortrag gehalten, Thema „Schwebende Geschäfte“.

Überraschenderweise konnte ich die zehn Minuten gut füllen und hätte wahrscheinlich auch 12, 13 Minuten reden können. Ich finde es schwierig, die zehn Minuten einzuschätzen. Man kann ja auch nicht alle 2 Minuten auf die Armbanduhr schauen?!?

Abgesehen vom Fachlichen kann man meinen ersten Vortragsversuch problemlos als „Katastrophe“ bezeichnen. Schon das „gerade hinstellen“ fand ich schwierig, wohin stellt man die Füße, wo verstaut man die Arme, und wie bekommt man die ganzen „ähm“, „also“ und „quasi“ aus dem Vortrag raus? Es gibt viel zu tun, bevor ich meine Vorträge jemand anderem als meiner Wand zumuten kann. Ich bin noch auf der Suche nach Opfern, die sich meine Vorträge zu einem späteren Zeitpunkt anhören wollen.

Mein Kollege meinte heute, ich solle einen Youtube-Channel mit meinen Kurzvorträgen aufmachen. Ha ha ha ha 😀 😀 😀

Sabrina

7877,71

Hallo!

Viel zum Steuerrecht kann ich derzeit nicht schreiben, da ich mir noch bis Sonntag lernfrei verordnet habe 🙂 . Apropos Verordnungen: Meine „Arztschrift“, also Schmierschrift, ist immer noch nicht weggegangen. Heute hat mich eine Kollegin gefragt, was ein „Kaffee mild“ sein soll. Gemeint war „Kaffee mit Milch“ 😀

Auf jeden Fall habe ich meine freie Zeit genutzt, um endlich meine Steuererklärung 2014 zu machen. 2014 war noch nicht so interessant, da den Fernkurs meine Chefin gezahlt hat. Allerdings habe ich auch gleich die Liste 2015 gepflegt und kam, allein für das Jahr 2015, auf Fortbildungskosten in Höhe von 7.877,71 € . Ich wusste zwar, dass das Ganze ein teures Vergnügen ist, aber die Summe hat mich trotzdem erstaunt. Immer mal 500 Euro vom Girokonto tun nicht so weh wie die Gesamtsumme….

Wenn man dann noch die vom Arbeitgeber gezahlten Kosten rechnet (2320€), und die Kurse für die mündliche Prüfung, die noch kommen (1.650€), kann man sich ein kleines Auto kaufen. Hier bei uns in der Gegend würde man auch eine halbe kleine Eigentumswohnung dafür bekommen! Ich bin mir sicher, mit einem Vollzeit-Präsenzkurs kann man auch die doppelte Summe ausgeben.

Ich freue mich also für 2015 auf eine schöne Steuererstattung 🙂

Die mündliche Vorbereitung habe ich jetzt bei WLW gebucht, da ich mit den vorherigen Kursen sehr zufrieden war. Ich habe mich entschieden, den Präsenzkurs nicht zu buchen, aber eventuell sieht man sich bei der Intensiv-Prüfungssimulation Mitte Januar.

Viele Grüße,

Sabrina

PS: Heute wurden auf der Bannas-Internetseite die Lösungsvorschläge für Ertragsteuer veröffentlicht.

Die ersten Musterlösungen

Wie bestimmt schon alle mitbekommen haben, sind bei Bannas schon zwei Lösungsvorschläge online, und zwar für Umsatzsteuer und Abgabenordnung.

So wie ich das mitbekommen habe, gibt es für diese Lösungsvorschläge zwei große Meinungsgruppen: Die eine Gruppe will von den Lösungen und am Besten von der ganzen Prüfung gar nichts mehr hören, die andere Gruppe wartet gierig auf die Lösungen.

Ich gehöre eindeutig zur zweiten Gruppe. Zum einen wird die eigene Lösung nicht besser, wenn man die Musterlösung verdrängt/ignoriert; zum anderen bin ich einfach ein neugieriger Mensch und will wissen, wie einige Sachverhalte richtig zu lösen gewesen wären. Besonders gespannt warte ich auf die Lösung zu Bilanz.

Alle, die eher zur ersten Gruppe gehören, hören hier mal lieber das Lesen auf. Schönes Wochenende! 🙂

Die Umsatzsteuer-Lösung kam meiner eigenen Lösung sehr nahe. Dass ich das Reihengeschäft übersehen hatte, wusste ich bereits vorher durch den Austausch mit anderen Kurskollegen. Welche Kleinigkeiten ich im Eifer des Gefechts vergessen habe hinzuschreiben, lässt sich natürlich nicht einschätzen. Was mich aber sehr ärgert: In jeder einzelnen Probeklausur mit Fahrzeugeinzelbesteuerung hatte ich den Hinweis auf die besondere Rechnungsausstellung vergessen. Am Tag vor dem Examen war ich sämtliche Fehler noch einmal durchgegangen und hatte mir diesen Fehler als „endlich mal merken!“ aufgeschrieben. Und jetzt ratet mal, was ich wieder nicht hingeschrieben habe….

(ich weiß, mit 99 Punkten hat man immer noch eine 1,0 😛 , aber so ein Fehler ärgert mich einfach!)

Die AO-Lösung stimmt deutlich weniger mit meiner Lösung überein. Bannas gibt AO ein Gewicht von 35 Punkten, was ich etwas seltsam finde, da ich für ErbSt (das wären dann 30 Punkte) deutlich mehr Zeit gebraucht habe. Die konsequent getrennte Prüfung der Korrekturnormen für Vorsteuer + Umsatzsteuer habe ich nicht und ich wäre auch nie im Leben auf die Idee gekommen, dass für die Vorsteuer die verlängerte Festsetzungsfrist nicht greift – auch wenn es natürlich irgendwie logisch ist.

Ansonsten genieße ich die freie Zeit, ich dachte mir, dass ich vielleicht am 26.10. wieder mit dem Lernen für die mündliche Prüfung anfange. Gebucht ist derzeit noch nichts. Ich werde berichten.

Ein schönes Wochenende!

Sabrina

Wiedereingliederungsmaßnahmen

Na, wie waren bei euch die ersten Tage nach den drei Tagen X?

Bei mir waren sie freitags und samstags vor allem müde. Ein bisschen seltsam fand ich das schon, der 2-Wochen-Klausurenkurs war doch eigentlich viel anstrengender. Und Klausur-Nachbesprechungen gab es an den drei Klausurtagen auch nicht (zumindest keine offiziellen). Wobei eine sofortige Verteilung der Musterlösung auch nicht schlecht gewesen wäre, um einige Diskussionen abzukürzen. Ich sage nur „Sach- oder Ertragswert“ 😉 .

Direkt nach dem BilSt-Examen (und nach dem Blogeintrag 😉 ) feierte ich meine neue Freiheit und kaufte noch in Ansbach einen Roman in einer Buchhandlung. Bisher bin ich aber erst bei Seite 200 angekommen, denn es gab noch viele andere Sachen zu erledigen: Meine Palme, die im November letzten Jahres umgekippt ist und seitdem notdürftig gegen einen Hocker gelehnt war, ist nun endlich umgetopft, zusammen mit ein paar anderen traurig aussehenden Pflanzen. Sämtliche Ordner mit geschriebenen Klausuren sind auf den Dachboden verbannt. Ausgedehntes Frühstück mit Kuchen, Cappuccino und dem Lesen der Süddeutschen Zeitung von vorne bis hinten. Ich war mal wieder im Theater. Und am Sonntag rief meine Familie an, ob ich mit wandern wolle – einen solchen Anruf hatte ich die letzten 1,5 Jahre nicht bekommen, wahrscheinlich hatte sich – zu Recht! – keiner getraut zu fragen 🙂

An die Arbeit habe ich mich schon fast wieder gewöhnt. Unglaublich, wie viel Klatsch, Tratsch und Todesfälle ich in den letzten 7 Wochen verpasst habe.

So ganz im normalen Leben angekommen bin ich aber noch nicht: Als ich am Wochenende eine Infotafel zu einem Turm aus dem 13. Jahrhundert las, der mehrfach teilabgebrochen, wieder ausgebaut und renoviert wurde, fragte ich mich ernsthaft, was da jetzt das bewertungsrechtliche Baujahr sei. Ich bin aber glaube ich auf dem Weg der Besserung!

Sabrina

Tag III

Liebe Freunde des Steuerrechts!

Es ist vollbracht! Das Partygefühl will noch nicht so recht aufkommen, aber ich bin auf jeden Fall froh dass es vorbei ist.

Kurz zu den Themen heute:

Teil I – Einzelunternehmer:

SV 1: Gebäude, Zuschreibung wg früherer TW-Afa; SV 2: Perioden-Lifo mit Layern; SV 3: Forderung in Singapur-Dollar mit Bewertungseinheit; SV 4: Verkauf Teilbetrieb inkl Drohverlustrückstellung (4f).

Mit dieser Aufgabe hatte ich angefangen. SV 1 und 2 fand ich gut machbar, aber bei SV 3 fingen die Probleme schon an: Etwas ähnliches hatten wir bei WLW gehabt, aber mit Option, die dann evtl ausgeübt wird oder auch nicht. Wie ein festes Devisentermingeschäft behandelt wird, wusste ich nicht ganz genau. Der SV 4 war auch knackig, ich habe zufällig den §4f(1)S 4 gefunden und habe den Ausgleichsposten mit 39000 € (nur entstandener Veräußerungsverlust, nicht gesamter drohender Verlust) angesetzt. Ob das so stimmt, keine Ahnung… ich werde sicher mal einen Blick in die Musterlösung riskieren.

Teil II – OHG

Gesellschafterwechsel, inkl 4% Gebäudeafa, Firmenwert und übliches. Auch eine Sonderbilanz war dabei. Vorgeschaltet war eine Bilanzberichtigung.

Die Aufgabe fand ich komplex, mit einer Seite Bearbeitungshinweisen was zu tun ist und was nicht. Ansonsten war sie gut machbar, ähnlich war sie sowohl bei Knoll als auch bei WLW dran. Ob meine Sonderafa in der Ergänzungsbilanz allerdings möglich war, kann ich nicht sagen, denn das hatte ich nirgendwo vorher in einer Klausur so gemacht. Das Vorjahreskapital betrug nur 200T Euro und ich fand es eine gute Idee :/ .

Teil III – GmbH

SV 1: BP-Anpassung mit einem etwas seltsamen Ausgleichsposten

SV 2: Überführung Säge in polnische Betriebsstätte, die in der Handelsbilanz integriert ist. (§12(1) KStG, 4g EStG). Für die latenten Steuern war ich mir etwas unschlüssig, wegen der polnischen Betriebsstätte – gehören da auch Abweichungen bei polnischen Bilanzansätzen rein?

SV3: Übernahme von Pensionslasten. Ich habe den §5(7)S. 4 EStG auch beim fünften Lesen nicht verstanden, habe mittlerweile aber erfahren, dass ich da sowieso verkehrt war (es gibt wohl etwas im 4f)

SV 4: Grundstücksveräußerung, aber 6b nicht möglich, gegen Rentenforderung. Hier habe ich ehrlich gesagt das Problem nicht gefunden, ich denke die bisherige Behandlung des Buchhalters war völlig ok :/

Insgesamt ist der Tag schwierig zu beurteilen, da einige komische Sachen dabei waren. Schade, dass keine Umwandlung dabei war, da wurden andere Gebete wohl eher erhört als meine.

Den heutigen Tag würde ich daher insgesamt als schwierigsten Tag einstufen. Insgesamt bin ich mir aber sicher, dass es gereicht hat.

Und wie lief es bei euch?

Sabrina

Tag II

Hallo ihr Lieben,

erstmal das aller-aller-aller-Wichtigste: Liebe Kathi, alles Gute zum Geburtstag, ich hoffe dein Ertragsteuer-Examen ist gut gelaufen!!!!

Für alle Nicht-Mitschreiber, ob gewollt oder ungewollt ( 🙁 ), hier wieder die Zusammenfassung was dran war:

Die Klausur war eine ziemliche Überraschung und sehr einkommensteuerlastig. Keine Betriebsaufspaltung, keine Organschaft, keine Erbauseinandersetzung, nichts teilentgeltliches.

SV 1: DBA Niederlande, Prüfung inländische und ausländische Einkünfte, Sonderausgaben, agBs. Daher wusste man schon, dass man irgendwie bei der unbeschränkten Steuerpflicht landen muss (§1(3) EStG).

SV 2: Einkommensteuer pur. Kinder, 33a(1)+(2), etwas Lohnsteuer (1%-Regelung Kfz, Neuregelung Reisekosten).

SV 3: EÜR, Übergang, Aufgabe.

Teil II – SV 1: Beteiligungen, KG, GmbH, Wertpapierleihe, gewerbesteuerlich + Kst-lich. Sehr fies: Wertpapierleihe aus dem Hoheitsbereich der Stadt Köln, die ebenfalls zu beurteilen war (!).

II – SV 2: Kauf eigene Anteile, Beurteilung GmbH + Gesellschafterin, inkl Mini-VGA.

Insgesamt fand ich die Klausur sehr anspruchsvoll, zeitlich hat es gerade so hingehaut.

Ich habe leider mit dem KSt-Teil angefangen. An die Wertpapierleihe im Intensivkurs konnte ich mich noch halb erinnern: Ich sehe Herrn Prof Vogl dort stehen, wie er sagt „Die Wahrscheinlichkeit, dass das drankommt, ist unter 0,5%“. Was er dann zum fachlichen erzählt hat, wusste ich leider nicht mehr, deswegen habe ich etwas  herumgeraten und, ich denke, ziemlich viel Zeit verloren. Zur KapESt stand nirgends etwas, deswegen habe ich mir den 10 nr 2 kstg noch selber dazuerfunden + ausgerechnet. Keine Ahnung, ob das so passt….

Der zweite KST-SV lief besser, ich habe kurz an 20 UmwStG gedacht, das kam mir aber zu komisch vor und deswegen habe ich den SV ganz normal durchgezogen (es gibt wohl irgendwo einen Erlass, habe ich später erfahren).

Weiter gings mit dem 3. ESt-Sachverhalt. Hier bin ich den vielen WLW-Klausuren sehr dankbar, bei denen es Übergang rauf und runter gab. Die umsatzsteuerliche Seite fand ich etwas verwirrend, es stand dort , dass die USt bereits richtig gebucht und bezahlt sei, aber die USt vom September kann doch bei Aufgabe am 30.9. noch gar nicht bezahlt sein? Die Entschädigung für die Auflösung des Mietverhältnisses habe ich auch mal umsatzsteuerpflichtig gemacht, trotz rundem Betrag von 10.000 Euro.

So blieben noch 2 Stunden für die restlichen zwei Sachverhalten, die ich im ICE-Tempo herunterarbeitete. Kinder etc. sind mir vom Fachwirtkurs her noch gut bekannt, aber ich erinnere mich auch an die Anwältin, die in Bamberg sagte „ich hoffe dass keine ESt drankommt“ 🙁

Das DBA NL fand ich seltsam, da die Artikelnummern komplett anders sind als gewohnt. Am Schluss hatte ich nur die Renteneinnahmen als inländische Einkünfte und den § 17 EStG (17(1)S 4) als Progressionsvorbehalt.

Im Sachverhalt 2 habe ich mich dann für den Unterhalt am Beispiel in den Richtlinien entlanggehangelt und für die Reisekosten eine Erlassstelle gefunden, dass eine Zuordnung zu einer Zentrale, bei der man nie tätig ist, nicht als wirksame Zuordnung gilt.

Am Schluss blieben dann sogar noch 5 Minuten, sodass ich für den SV 1 noch eine Günstigerprüfung für die Sonderausgaben hingekritzelt habe.

So ein Stress heute…. jetzt erstmal Cappuccino trinken gehen und möglichst nicht drüber nachdenken, was man alles vergessen haben könnte.

Viele Grüße, Sabrina